Titel: | Verbesserungen an den Kutschenfedern, worauf sich William Boulnois Esq., von Gower Street in der Grafschaft Middlesex, am 30. Januar 1836 ein Patent ertheilen ließ. |
Fundstelle: | Band 62, Jahrgang 1836, Nr. XXXVII., S. 202 |
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XXXVII.
Verbesserungen an den Kutschenfedern, worauf sich
William Boulnois
Esq., von Gower Street in der Grafschaft Middlesex, am 30. Januar 1836 ein Patent ertheilen ließ.
Aus dem Repertory of Patent-Inventions. September
1836, S. 169.
Mit Abbildungen auf Tab.
III.
Boulnois's verbesserte Kutschenfedern.
Fig. 40 zeigt
vier meiner Erfindung gemaͤß miteinander verbundene Federn. Fig. 41 gibt eine
Endansicht derselben, und Fig. 42 einen Grundriß
gewisser Bloͤke, womit die Federn an dem Wagen angebracht werden sollen.
a, b sind zwei gewoͤhnliche gebogene Federn, die,
wenn sie nach der bisher uͤblichen Methode miteinander verbunden
waͤren, nur nach Unten und Oben Elasticitaͤt besizen wuͤrden,
waͤhrend sie nach meiner Verbindungsmethode auch eine seitliche Bewegung
erhalten. c, c sind zwei Bloͤke, von denen der
eine an dem geeigneten Theile des Kutschenkastens, der andere an der Achse befestigt
ist. d, d sind zwei an den Federn a, b befestigte Bloͤke, wie dieß aus der Zeichnung deutlich
erhellt. e, e sind zwei Zapfen oder Achsen, durch welche
die Bloͤke c und d so
miteinander verbunden sind, daß ihnen eine ruͤttelnde Bewegung gestattet ist,
in Folge deren den Federn a und b eine seitliche Bewegung gegoͤnnt ist. Diese seitliche Bewegung
laͤßt sich uͤbrigens auch noch auf andere Weise erzielen; so kann man
an den aͤußeren Enden der Feder b, b kleine
Achsen oder Spindeln f, f anbringen, die sich in den zu
ihrer Aufnahme bestimmten und an der Feder a, a
befindlichen Halsstuͤken oder Baͤndern g,
g gleichwie in Zapfenlagern bewegen, wie dieß aus der Zeichnung deutlich
ersichtlich ist. h, i ist ein Federpaar, welches auf
dieselbe Weise wie die Federn a, b miteinander verbunden
ist. Die Elasticitaͤt dieser Federn findet jedoch in Bezug auf die Federn a, b in entgegengesezter Richtung Statt, wie dieß in der
Figur durch Pfeile angedeutet ist.
Der Zwek, den ich hatte, indem ich die Federn a, b mit
der Elasticitaͤtskraft der Federn h, i
beschwerte, bestand darin, daß ich dem Ganzen mehr Leichtigkeit geben wollte, wenn
der Wagen, an welchem die verbesserten Federn angebracht wurden, eine geringe Last
trug; waͤhrend, wenn dem Wagen eine große Last aufgelegt wurde, die Federn
h, i den Federn a, b im
Tragen der Last Huͤlfe leisten sollen. Die Federn h,
i werden naͤmlich, wenn der Wagen eine schwere Last zu tragen hat,
nach Einwaͤrts und in eine solche Stellung gedruͤkt, daß sie nicht
laͤnger mehr als eine Last auf die Federn a, b
wirken; sondern sie
gelangen vielmehr in eine Stellung, in welcher sie als Widerstandsfedern wirken, und
in der sie folglich die Federn a, b in ihrer Wirkung
unterstuͤzen.
Ich muß, nachdem ich hiemit die von mir gemachte Erfindung beschrieben habe,
bemerken, daß es nicht durchaus nothwendig ist, daß man jedes Mal die ganze
beschriebene Federverbindung anwende; man kann im Gegentheile in einzelnen
Faͤllen nur aus der seitlichen Bewegung der Federn Nuzen ziehen, und man kann
sich umgekehrt in anderen Faͤllen lediglich der Huͤlfsfedern h, i ohne Beruͤksichtigung der seitlichen Federn
bedienen. Im Allgemeinen gebe ich jedoch der Verbindung saͤmmtlicher Theile
der Erfindung zu einem Ganzen den Vorzug. Ferner muß ich bemerken, daß man nicht an
allen Wagen der doppelten Federn a und b bedarf, sondern daß man auch einfache Federn benuzen
kann; daß man endlich nicht beide Mittel zur Bewirkung der seitlichen Bewegung
anzuwenden braucht, sondern daß man bald bloß die beschriebenen Bloͤke, bald
bloß die beschriebenen Theile f, f und g, g zu diesem Behufe an den Federn anbringen kann. Da
die einzelnen Theile der von mir beschriebenen Erfindung laͤngst bekannt
sind, so gruͤnde ich meine Anspruͤche nur auf deren Verbindung zu
einem Ganzen.