Titel: Ueber eine Vorrichtung zum Schraubenschneiden. Von Hrn. N. S. Heineken in Sidmouth.
Fundstelle: Band 62, Jahrgang 1836, Nr. XXXIX., S. 208
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XXXIX. Ueber eine Vorrichtung zum Schraubenschneiden. Von Hrn. N. S. Heineken in Sidmouth. Aus dem Mechanics' Magazine, No. 682, S. 377. Mit Abbildungen auf Tab. III. Heineken's Vorrichtung zum Schraubenschneiden. Ich erfand vor mehreren Jahren einen Apparat, womit man sowohl recht- als linkhaͤndige Schrauben von jeder beliebigen Anzahl von Schraubengaͤngen schneiden kann, und den ich hiemit beschreiben will, da ich ihn fuͤr sehr zwekmaͤßig halte. Das Princip- auf dem er beruht, ist dasselbe, wie jenes, welches der seelige Allan zum Schneiden einer genauen Schraube fuͤr seine Theilungsmaschine befolgte; allein mein Apparat schneidet Schrauben von jeder Laͤnge, was bei jenem Allan's nicht der Fall ist. C, C, C, C, Fig. 51, ist ein metallener Rahmen, zwischen dessen schraͤgen Kanten sich ein Stuͤk E aus Buchsholz schiebt. In lezterem ist ein winkelfoͤrmiger Ausschnitt angebracht, der zur Aufnahme des Cylinders dient, in welchen die Schraube geschnitten werden soll. Das Buchsholz ist angebracht, damit, sobald ein Schraubengang in den Cylinder geschnitten worden ist, ein aͤhnlicher durch dessen Einwirkung auf das Holz hervorgebracht werde, damit man auf diese Weise sicher ist, daß alle nachfolgenden Schraubengaͤnge genaue Wiederholungen des ersteren werden. Unter diesem Stuͤke Holz ist an dem Ende einer durch den Griff F laufenden Schraube eine Messingplatte befestigt. Die Schraubenmutter G wird mittelst einer kleinen Schraube, deren Spize in einen um die Schraubenmutter herumlaufenden Falz eindringt, in ihrer Stellung erhalten; sie naͤhert, wenn sie umgedreht wird, die Messingplatte und den Holzblok dem Schneidinstrumente. A ist ein eingetheilter Mikrometerkopf, dessen untere Haͤlfte mit der Roͤhre B verbunden ist. Diese leztere ist ihrerseits in der Mitte der oberen Platte des Rahmens C festgemacht. In der oberen Haͤlfte des Mikrometerkopfes A befindet sich ein Metallcylinder, der genau in die eben erwaͤhnte Roͤhre einpaßt, und durch eine an der Seite dieser Roͤhre angebrachte kleine Schraube darin festgestellt wird. Das Ende dieses Cylinders dient zur Aufnahme des Schneidinstrumentes D, welches gleichfalls mit einer kleinen seitlichen Schraube festgestellt wird. Um sich nun dieser Vorrichtung zu bedienen, muß man zuerst das Schneidinstrument D unter rechten Winkeln mit der Achse des Cylinders, in welchen die Schraube geschnitten werden soll, stellen. Man verschaffe sich zu diesem Behufe einen gehaͤrteten Cylinder aus Stahl, um welchen herum ein winkeliger Falz gedreht worden ist, und lasse die kleine, an der Seite der Roͤhre B befindliche Schraube so nach, daß sich der Mikrometerkopf A und das an demselben befestigte Schneidinstrument D frei umdrehen koͤnnen. Dann bringe man den erwaͤhnten staͤhlernen Cylinder in den in dem Buchsholze E befindlichen Ausschnitt, und zwar auf solche Weise, daß der in den staͤhlernen Cylinder geschnittene Falz das Schneidinstrument D aufnimmt. Hierauf draͤnge man ihn, indem man die am Ende des Griffes befindliche Schraubenmutter umdreht, gegen das Schneidinstrument. Dreht man nun den staͤhlernen Cylinder herum, so wird das Schneidinstrument dadurch unter rechte Winkel gegen den in dem Holze E befindlichen Ausschnitt gestellt werden. Ist dieß geschehen, so berechne man, um eine Schraube, die eine gegebene Anzahl von Schraubengaͤngen per Zoll bekommen soll, zu schneiden, trigonometrisch den Winkel, den der Schraubengang mit der Spindel der verlangten Schraube zu bilden hat. Hat man diesen Winkel ermittelt, so stelle man das Schneidinstrument mit Huͤlfe der oberen Haͤlfte des Mikrometerkopfes A in diesen Winkel, und befestige es in dieser Stellung mittelst der kleinen, an der Seite der Roͤhre B befindlichen Schraube. Wenn dann der Cylinder, in welchen die Schraube geschnitten werden soll, in jeder Hinsicht vollkommen abgedreht worden ist, so lege man ihn in den Ausschnitt des Holzes E, und schraube ihn, anfangs sachte, mit Huͤlfe der an dem Ende des Griffes F befindlichen Schraubenmutter gegen das Schneidinstrument empor. Dreht man dann den Cylinder sorgfaͤltig um, so wird der Schraubengang in denselben geschnitten werden, worauf er endlich nach und nach bis auf einen beliebigen Grad vertieft werden kann. Soll eine linkhandige Schraube geschnitten werden, so ist, wie sich von selbst versteht, das Schneidinstrument in entgegengesezter Richtung zu stellen. Der Cylinder soll beim Beginnen der Operation beilaͤufig einen Zoll weit in die Maschine eingeschoben werden, damit er eine gute Unterlage bekommt.

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