Titel: | Ueber einen Apparat zum Schraubenschneiden. Von Hrn. James Tracey in Pembroke. |
Fundstelle: | Band 62, Jahrgang 1836, Nr. XL., S. 210 |
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XL.
Ueber einen Apparat zum Schraubenschneiden. Von
Hrn. James Tracey in
Pembroke.
Aus dem Mechanics' Magazine, No. 682, S.
376.
Mit Abbildungen auf Tab.
III.
Tracey's Apparat zum Schraubenschneiden.
Ich uͤbergebe hiemit dem Publicum einen Apparat zum Schraubenschneiden, dessen
Vorzuͤge vor den gewoͤhnlich gebraͤuchlichen Schneidzeugen
Jedermann auf den ersten Blik einsehen wird, und der wegen seiner Einfachheit und
wegen der Leichtigkeit, womit er arbeitet, wahrscheinlich in Kuͤrze allgemein
angenommen werden duͤrfte.
Fig. 43 ist
der zur Aufnahme der Matrizen dienende Schraubstok. Fig. 44 eine Platte aus
Eisenblech, welche fest an die untere Seite des Schraubstokes genietet wird; in ihr
befindet sich ein zum Durchgange der Spindeln oder Zapfen bestimmtes Loch B. Fig. 45 ist eine
aͤhnliche Platte aus dikem Eisenbleche, welche nicht angenietet, sondern mit
vier Schrauben a, a, a, a, die in die Loͤcher e, e, e, e einpassen, an der oberen Flaͤche des
Schraubstokes befestigt wird, so daß sie nach Belieben abgenommen werden kann. Fig. 47 ist
eine der Matrizen und Fig. 48 eine zweite mit
den dazu gehoͤrigen Keilen, die sogleich weiter beschrieben werden sollen.
Fig. 46
ist eine Schraube, welche zur Bewegung der Matrize, Fig. 47, zwischen den
Platten dient. Fig.
49 ist eine Musterspindel zum Schneiden aͤhnlicher Schrauben. Fig. 30
endlich zeigt die Matrize, Fig. 47, mit den Keilen
in der Stellung angebracht, die diese haben muͤssen, wenn man eine
rechthandige Schraube schneiden will.
Man wird bemerken, daß sich in den Matrizen kein Schraubengewinde befindet; wenn sie
daher in den Stok zwischen die Platten eingesezt werden, und wenn die Enden der
Matrize, Fig.
47, vorher mit vier Keilen von gleicher Dike versehen worden sind, so
werden die Verzahnungen der Matrizen einander vollkommen gegenuͤber und
parallel mit einander stehen; sie werden daher keine Schraube schneiden, sondern sie
werden sich in der zum Schneiden einer Musterspindel (master-tap), Fig. 49, erforderlichen
Stellung befinden. Hieraus erhellt, daß in der Drehebank eine Musterspindel mit drei
oder mehreren Verzahnungen von verschiedener Groͤße a,
b, c geschnitten oder gedreht werden kann, und daß diese zum Schneiden eben
so vieler verschiedener Matrizenpaare dienen kann. Nimmt man die Platte, Fig. 45, durch
Losschrauben der Schrauben a, a, a, a ab, und nimmt man
auch die bewegliche Matrize, Fig. 48, aus, um dann
anstatt der gleichdiken Keile die aus Fig. 48 ersichtlichen
Keile einzulegen, so wird der Model die aus Fig. 50 ersichtliche
Stellung bekommen. Schraubt man dann wieder die Platte, Fig. 45, auf, so wird das
Instrument zum Schneiden einer rechthandigen Schraube hergerichtet seyn. Schraubt
man die Platten wieder los, versezt man die Keile abermals, d.h. bringt man dahin,
wo sich fruͤher ein duͤnner befand, nunmehr einen diken, und schraubt
man die Platte wieder auf, so ist das Instrument zum Schneiden einer linkhandigen
Schraube zugerichtet. Aus einem Blike auf Fig. 50 wird man sehen,
daß das Ende a um die Dike eines Schraubenganges
niedriger gestellt ist, waͤhrend das andere Ende b etwas hoͤher gestellt ist, damit die Schraubengaͤnge oder
die Verzahnungen auf dieser Seite vollkommen mit jenen der gegenuͤber
liegenden Matrize uͤbereinstimmen. Die Keile haben eine solche Form, daß die
Matrize zwischen den Platten fest an Ort und Stelle gehalten wird, waͤhrend
ihr zugleich auch die gehoͤrige Neigung dadurch gegeben ist. Die andere
Matrize ist so angebracht, daß sie genau in den Stok paßt und sich zwischen den
Platten schiebt, wenn sie zum Behufe des Schneidens mittelst der Schraube, Fig. 46,
vorwaͤrts bewegt wird. Hat man andere Keile vorraͤthig, womit man das
Ende a, Fig. 50, um einen halben
Schraubengang tiefer, und das andere Ende, wie oben gesagt ist, so stellen kann, daß
es der gegenuͤber stehenden Matrize gleichkommt, so kann man eine recht- und
linkhandige Doppelschraube damit schneiden. Diese Keile lassen sich sehr leicht
verfertigen und einpassen.