Titel: | Beschreibung einer tragbaren Ausschneidpresse von der Erfindung des Hrn. Hosking. |
Fundstelle: | Band 62, Jahrgang 1836, Nr. LI., S. 280 |
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LI.
Beschreibung einer tragbaren Ausschneidpresse von
der Erfindung des Hrn. Hosking.
Aus dem dritten Berichte der
Cornwall-Polytechnic-Society im Mechanics' Magazine, No. 660, S.
514.
Mit Abbildungen auf Tab.
IV.
Hosking's tragbare Ausschneidpresse.
Die von Hrn. Hosking erfundene Maschine bezwekt
Hauptsaͤchlich die Moͤglichkeit einer leichteren Ausbesserung der
Dampfkessel fuͤr Dampfboote. Sie ist fest und stark genug, um leicht
uͤberall hingeschafft werden zu koͤnnen, wo man ihrer Dienste
bedarf.
Fig. 20 und
21 sind
zwei senkrechte Durchschnitte durch den Mittelpunkt der Maschine, welche jedoch
unter rechten Winkeln gegen einander genommen sind. A, B, C,
D, E ist ein festes massives eisernes Gestell; es ist aus zwei Theilen
gegossen, zwischen denen sich ein Raum befindet, der zur Aufnahme zweier etwas wenig
excentrischer Zahnraͤder F, G bestimmt ist. Die
Wellen dieser Raͤder bewegen sich in dem schmiedeisernen Rahmen f, g, h, i, der mit dem Ausschneidpunzen P in festen Zusammenhang gebracht ist. Diese
Raͤder werden mittelst des Getriebes H, welches
wie die Raͤder selbst gleichsam aus drei Theilen besteht, umgedreht: diese
drei Theile sind naͤmlich ein mittlerer gezaͤhnter und zwei
aͤußere glatte oder cylindrische, deren Umfang mit den senkrechten Linien
zusammenfaͤllt. Auf diese Weise werden die Zaͤhne immer in geeigneter
und gleichmaͤßiger Entfernung erhalten, so daß alle unregelmaͤßige
Gewalt und Bewegung, die sonst aus der Excentricitaͤt der Raͤder und
mithin aus der senkrechten Bewegung ihrer Mittelpunkte folgen koͤnnte,
vermieden wird.
Um die Mittelpunkte der Raͤder mit dem Mittelpunkt des Punzens immer in einer
und derselben senkrechten Flaͤche zu erhalten, sind deren Wellen in einer in
das Gestell gegossenen Fuge a, b, c, d enthalten, welche
man zugleich mit dem Fuͤhrer k in der gegebenen
Zeichnung ersieht.
Das Spiel der Maschine ist folgendes. Die dem Flugrade ertheilte Bewegung wird durch
das Getrieb an die Raͤder F, G fortgepflanzt,
welche so angebracht sind, daß sich der laͤngste Radius des einen und der
kuͤrzeste des anderen zu gleicher Zeit mit dem Getriebe in Beruͤhrung
befinden. Ist der laͤngste Radius des Rades G mit
dem Getriebe in Beruͤhrung, so ist der Punzen am weitesten herabgesenkt, hat
dieses Rad hingegen von diesem Punkte aus eine halbe Umdrehung gemacht, so wird der
Punzen auf die groͤßte Hoͤhe gehoben seyn. Legt man das
auszuschneidende Material in diesem Moment auf die Unterlage O, so
wird bei der naͤchsten halben Umdrehung von G das
verlangte Stuͤk von dem Punzen ausgeschnitten werden.
Es ist offenbar, daß diese Maschine, abgesehen von der Leichtigkeit, womit sie von
einem Orte zum anderen geschafft werden kann, auch noch mehrere andere Vortheile
gewaͤhrt, so daß wir der Ansicht sind, daß sie in Verbindung mit der
Dampfmaschine bald allgemein der gewoͤhnlichen Schraubenpresse, deren man
sich bisher an ihrer Stelle bediente, vorgezogen werden duͤrfte.