Titel: Verbesserungen an den Spulen, auf welche das Baumwollgarn aufgewunden wird, worauf sich Richard Barber, Baumwollzwirner von Leicester, am 22. Okt. 1835 ein Patent ertheilen ließ.
Fundstelle: Band 62, Jahrgang 1836, Nr. LII., S. 281
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LII. Verbesserungen an den Spulen, auf welche das Baumwollgarn aufgewunden wird, worauf sich Richard Barber, Baumwollzwirner von Leicester, am 22. Okt. 1835 ein Patent ertheilen ließ. Aus dem Repertory of Patent-Inventions. August 1836, S. 83. Mit Abbildungen auf Tab. IV. Barber's verbesserte Spulen. Die Spulchen, auf die man die zum Verkaufe bestimmte Naͤhbaumwolle dermalen aufzuwinden pflegt, bestehen gewoͤhnlich aus Holzstuͤken, welche in der Mitte ausgeschweift, geschnitten oder abgedreht, und der Laͤnge nach mit einem Loche durchbohrt sind, damit man sie waͤhrend des Aufwindens auf eine Spindel steken kann. Auf das obere Ende dieser Spulchen, von denen man in Fig. 25 eines abgebildet sieht, wird gewoͤhnlich ein kreisrundes Stuͤkchen Papier, auf welches die Nummer des aufgewundenen Garnes gedrukt ist, geklebt. Anstatt dieser Papierblaͤttchen hat man versucht an den Enden der Spulchen duͤnne Metallblaͤttchen, auf welche die Nummern der Garne ausgepreßt worden sind, anzuwenden, was jedoch zu kostspielig befunden wurde. Meiner Erfindung gemaͤß soll nun der trommelartige Theil dieser Spulchen aus Metall, und dessen Enden aus Metall, aus Horn oder einem anderen geeigneten Materiale verfertigt werden; auch soll man diese Enden glatt lassen oder verschieden verzieren koͤnnen, ohne daß dieß bei einer Fabrication im Großen theurer zu stehen kommt. Fig. 26 zeigt ein meiner Erfindung gemaͤß verfertigtes Spulchen, woran a die metallene Trommel oder Roͤhre, auf die das Baumwollgarn aufgewunden wird; b das obere und c das untere Ende derselben ist. Eines dieser Enden, welches man in Fig. 27 einzeln fuͤr sich ersieht, besteht aus einer kreisrunden Metallplatte. Ich wende zu diesen Spulchen gewoͤhnlich Messing an, welches lakirt, bronzirt oder auf andere Weise verziert werden kann; uͤbrigens beschraͤnke ich mich nicht auf dieses Metall allein. In Fig. 28 sieht man den trommelartigen Theil a einzeln fuͤr sich. Bei der Verfertigung der Enden b, c mache ich zuerst Spalten oder Loͤcher in die Metallplatten, wie Fig. 27 zeigt, bevor ich die kreisrunde Oeffnung austreibe. Die Enden koͤnnen naͤmlich auf diese Weise, nachdem sie an die Trommel a gebracht worden sind, fester an lezterer befestigt werden, indem die Theile d, d eine groͤßere Oberflaͤche zum Behufe des Anloͤthens darbieten; uͤbrigens kann man dasselbe auch auf verschiedene andere Weise erreichen. Zum Loͤthen bediene ich mich einer Lampe und des Loͤthrohres, wie man sich seiner bei dergleichen Gegenstaͤnden gewoͤhnlich bedient; auch Nieten koͤnnen in Anwendung kommen. Ich muß bemerken, daß die Raͤnder dieser Endplatten rings herum in einer Presse oder in einer Drehbank abgedreht werden muͤssen. Sind die beiden Endplatten b und c durch Loͤthen oder sonst auf andere Weise an der Trommel a befestigt, so sind sie zur Aufnahme der Verzierungen oder anderer aus anderen Substanzen gebildeter Enden geeignet. Fig. 30 zeigt eine duͤnne rings um aufgebogene Metallplatte, welche auf die Enden b, c gebracht und folgender Maßen an ihnen befestigt werden kann. Wenn naͤmlich das Spulchen so weit vollendet worden ist, so wird es in eine entsprechende Wange einer Drehbank eingesezt und das Ende Fig. 30 darauf gelegt, worauf man dann der Wange eine kreisende Bewegung gibt, waͤhrend man die Raͤnder der Dekplatte zugleich mit einem Polireisen oder mit einem anderen derlei Instrumente uͤber die Raͤnder der Endplatten b, c biegt, und auf diese Weise beide Platten an einander befestigt. Es versteht sich von selbst, daß in einer der Dekplatten in der Mitte ein Loch angebracht seyn muß, damit man die Trommel a auf eine Spindel steken kann. Die Dekplatten koͤnnen auf sehr mannigfache Weise verziert und ausgepraͤgt werden; ich bringe jedoch gewoͤhnlich das koͤnigliche Wappen, und in dessen Mitte die Nummer des auf das Spulchen gewundenen Garnes an. Aus Hufen oder Horn verfertige ich die Enden der Spulchen nach folgender Methode. Fig. 31 gibt eine seitliche Ansicht eines Models oder einer Matrize mit den dazu gehoͤrigen Theilen, womit mehrere derlei Enden auf ein Mal erzeugt werden koͤnnen. Fig. 32 zeigt einen Grundriß des unteren Models einzeln fuͤr sich. Fig. 33 ist ein Grundriß der mittleren Platte, und Fig. 34 ein Grundriß der unteren Seite der oberen Modelplatte. e, e sind Spindeln, welche in dem unteren Model in der Mitte einer jeden einzelnen der fuͤr die Spulchenenden bestimmten Formen angebracht sind. f, f die kreisrunden Ausschnitte, worin das Horn oder die Hufmasse ihre Form bekommen soll. g sind zwei in der unteren Platte fixirte, durch die mittlere und die obere Platte hindurch gehende Zapfen, womit saͤmmtliche Platten genau zusammengehalten werden. Die mittlere Platte oder der mittlere Theil des Models besteht aus vier Theilen, welche, wenn sie zusammengesezt sind, von den Schraubenbolzen und Schraubenmuttern h zusammengehalten werden. In dem oberen Model sind gleich wie in dem unteren zur Aufnahme der Enden der Spulchen mehrere Ausschnitte angebracht. Das Horn und die Hufmasse wird auf dieselbe Weise zubereitet, auf welche dieß zur Verfertigung von Knoͤpfen, Messerschalen u. dergl. zu geschehen pflegt; da das hiebei uͤbliche Verfahren hinlaͤnglich bekannt ist, und da meine Erfindung hierauf keinen Bezug hat, so wird eine oberflaͤchliche Beschreibung desselben genuͤgen. Wenn das Horn oder die Hufmasse durch Sieden erweicht worden ist, so schneidet man daraus Stuͤke, welche beilaͤufig die Groͤße und die Gestalt der zu erzeugenden Spulchenenden besizen. In den zu den unteren Enden der Spulchen bestimmten Stuͤken muß ein Loch angebracht seyn, damit man sie auf die Spindeln oder Zapfen e und in die Ausschnitte f des unteren Models treiben kann. Hierauf wird die mittlere Platte eingelegt, was leicht geschehen kann, indem sie aus vier Theilen besteht, die nach vollbrachtem Einlegen mit Schraubenmuttern zusammengehalten werden. Dann werden auf die oberen Enden der Spulchen gleichfalls Horn- oder Hufstuͤke gelegt, die jedoch kein Loch zu haben brauchen, und die der Arbeiter mit den Fingern unter Drehen und Andruͤken aufsezt. Wenn der Model solcher Maßen gefuͤllt worden ist, so wird endlich die obere Platte darauf gelegt, und das Ganze auf gehoͤrige Temperatur erwaͤrmt in einer Presse einem starken Druk ausgesezt, wodurch das Horn oder die Hufmasse jene Form bekommen wird, die man den Enden der Spulchen geben will. Es versteht sich von selbst, daß die Oberflaͤchen der Ausschnitte oder Model f je nach den Verzierungen, die man an den Enden der Spulchen hervorbringen will, gravirt seyn muͤssen. Die metallenen, mit Enden aus Horn oder Huf zu versehenden Spulchen koͤnnen an beiden Enden eine kurze Streke weit herab gespalten seyn, und dieser Theil des Metalles kann nach Außen umgebogene Vorspruͤnge bilden, welche die aufzusezenden Enden nur noch fester halten werden. Ich halte mich uͤbrigens nicht genau an die hier beschriebenen Verfahrungsweisen, sondern nehme bloß im Allgemeinen die Verfertigung der zum Aufwinden von Naͤhbaumwolle bestimmten Spulchen aus Metall als meine Erfindung in Anspruch.

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