Titel: Ueber eine verbesserte, von J. Flight erfundene Methode im Falle des Brechens oder Reißens von Seilen das Herabfallen der an ihnen aufgehängten Lasten zu verhüten.
Fundstelle: Band 62, Jahrgang 1836, Nr. LXVI. LXVII. , S. 386
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LXVI. LXVII. Ueber eine verbesserte, von J. Flight erfundene Methode im Falle des Brechens oder Reißens von Seilen das Herabfallen der an ihnen aufgehaͤngten Lasten zu verhuͤten. Aus den Transactions of the Society of Arts. Vol. L. P. II. S. 84. Mit Abbildungen auf Tab. VI. Flight's Aufzugseile. Die Gesellschaft hat bereits im Jahre 1818 Hrn. Prior fuͤr eine der gegenwaͤrtigen aͤhnliche Erfindung, welche bestimmt war in den Steinkohlengruben im Falle des Brechens des Aufzugseiles das Herabstuͤrzen der Kuͤbel zu verhindern, eine Belohnung zuerkannt; sie fand sich jedoch veranlaßt diese Belohnung zu wiederholen, da es hergestellt ist, daß Flight gleichfalls ein Originalerfinder ist, und da seine Vorrichtung doch in einigen Dingen von der aͤlteren abweicht. Sie fuͤhlt sich um so mehr hiezu aufgefordert, als J. Flight ein Junge von nicht mehr als 12 Jahren ist, und bei einiger Aufmunterung vielleicht noch Manches leisten kann.J. Flight erhielt von der Gesellschaft die silberne Isis-Medaille. A. d. R. In der auf Taf. VI. Fig. 21 beigegebenen Zeichnung ist a die aufzuziehende Last und b, b ein Durchschnitt eines Theiles des senkrechten Schachtes, in welchem sich die Last bewegt, und dessen gegenuͤberliegende Seiten so ausgeschnitten sind, daß sie gleichsam zwei Zahnstangen bilden. Unter der Last befindet sich der Blok c, an welchem mittelst Schrauben, jedoch lose, die Arme oder Sperrkegel d, d festgemacht sind. Von den unteren inneren Enden der Arme laufen die Draͤhte oder die duͤnnen Staͤbe e, e aus, an deren oberen Enden sich Oehre befinden, die an einem Zapfen fixirt sind. An demselben Zapfen ist aber auch das Seil f und die Spiralfeder g befestigt. In dem Bloke c ist ein Falz angebracht, worin sich der Zapfen frei bewegen kann. Es erhellt nun offenbar, daß zwei entgegengesezte Kraͤfte: naͤmlich die Spiralfeder g und die Spannung des Seiles f, die der ganzen aufgehaͤngten Last gleichkommt, auf den Zapfen wirken. So lange die leztere dieser Kraͤfte groͤßer ist, als die erstere, wird der Zapfen in dem oberen Ende des Falzes zuruͤkgehalten werden, und dabei werden die Orangen e, e die aus der Zeichnung ersichtliche Stellung beibehalten. So wie hingegen das Seil f bricht, wird sich die Spiralfeder g, indem sie keinen Widerstand mehr erfaͤhrt, zusammenziehen, und indem sie dieß thut, die Stangen e, e aus einander treiben. Die Folge hievon ist dann, daß die Arme in die durch punktirte Linien angedeutete Stellung gelangen, und hiedurch, indem sie in die Zahnstangen an den beiden Seiten einfallen, das Herabstuͤrzen der Last verhuͤten.

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