Titel: | Ueber das verbesserte Permutationsschloß des Hrn. A. Mackinnon von Sheffield. |
Fundstelle: | Band 62, Jahrgang 1836, Nr. LXXVI., S. 450 |
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LXXVI.
Ueber das verbesserte Permutationsschloß des Hrn.
A. Mackinnon von
Sheffield.
Aus den Transactions of the Society of Arts. Vol. L.
P. II., S. 86.
Mit Abbildungen auf Tab.
VII.
Mackinnon's verbessertes Permutationsschloß.
Die Principien jener Art von Schloͤssern, deren Sicherheit, wie es z.B. an den
Barron'schen der Fall ist, darauf beruht, daß mehrere
Tummler mittelst unregelmaͤßiger Auskerbungen des Schluͤssels auf
verschiedene Hoͤhe gehoben werden, sind hinreichend bekannt, und
beduͤrfen daher keiner Erlaͤuterung. Der Zwek der Erfindung des Hrn.
Mackinnon ist ein
doppelter: 1) soll Jedermann, der sich eines solchen Schlosses bedienen will, in
Stand gesezt werden, das sogenannte Muster oder die Anordnung der beweglichen Theile
seines Schlosses und seines Schluͤssels nach Belieben abzuaͤndern; und
2) soll man den Schluͤssel, wenn man ihn abgezogen hat, so veraͤndern
koͤnnen, daß er fuͤr Jedermann, ausgenommen fuͤr den
Eigenthuͤmer, unbrauchbar ist.
Der Bart des Schluͤssels besteht aus einem Stuͤke, welches in Fig. 8 mit o bezeichnet ist und auf den Riegel wirkt, und aus
mehreren anderen Stuͤken 1, 2, 3, 4, 5, deren Anzahl den in dem Schlosse
befindlichen Tummlern entsprechen muß. Diese Theile des Bartes und die ihnen
entsprechenden Tummler muͤssen mit gleichen Zahlen bezeichnet seyn. Jener
Theil des Schluͤsselschaftes, an welchem sich der Bart befindet, ist nicht
cylindrisch, sondern keilfoͤrmig, wie Fig. 9 zeigt; in dieser
Figur ist naͤmlich der Schluͤsselbart vom Ende her und mit dem daran
befindlichen Stuͤke 0 abgebildet. Die einzelnen Theile des
Schluͤsselbartes koͤnnen sich bei dieser Form nicht um den Schaft
bewegen; um sie jedoch noch unbeweglicher zu erhalten, ist an der unteren
Flaͤche des Stuͤkes o, wie durch punktirte
Linien angedeutet
ist, ein Zapfen angebracht, der durch saͤmmtliche Bartstuͤke von 5 bis
zu 1 geht. Das Stuͤk o ist mit einer kleinen
Schraube an Ort und Stelle befestigt.
Wir brauchen kaum zu erinnern, daß, wenn der Eigenthuͤmer die Ordnung der
Bestandtheile seines Schluͤssels aͤndert, er die Anordnung der Tummler
im Schlosse genau auf eine entsprechende Weise abaͤndern muß. Dieß hat zu
geschehen, wenn man vermuthet, daß ein Abdruk des Schluͤssels genommen wurde;
auch kann man auf diese Weise verhuͤten, daß das Schloß selbst durch
Entwenden des wahren Schluͤssels nicht wohl eroͤffnet werden kann.
In Fig. 10,
worin ein Theil des Schlosses abgebildet ist, ist a, a
der Tummler Nr. 1. b zeigt von der Seite her eine breite
Feder, welche auf saͤmmtliche Tummler zugleich wirkt, und sie
herabdruͤkt, nachdem der vierekige Zapfen des Riegels durch den
Schluͤssel aus einer Auskerbung des Tummlers in eine andere gebracht worden
ist. Es ist offenbar, daß die gegenseitige Stellung der Tummler nicht
fuͤglich abgeaͤndert werden kann, so lange diese starke Feder auf sie
wirkt; dreht man jedoch die Schrauben mit einem Schraubenzieher, und richtet man
dadurch den an ihr befindlichen Zapfen oder Daͤumling empor, so wird der Druk
der Feder aufhoͤren, wo dann die Tummler ohne alle Schwierigkeit nach
Belieben versezt werden koͤnnen.
Aus der kreisrunden Platte e ragt ein Halsring oder eine
gespaltene Roͤhre d hervor, welche Roͤhre
den ganzen Bart hart umschließt, und sich auch mit ihm umdreht, wenn man sich des
Schluͤssels bedient. Dadurch wird verhuͤtet, daß keines der
Bartstuͤke durch eine Unnachgiebigkeit des Riegels oder der Tummler, oder
durch irgend ein anderes zufaͤllig in das Schloß gebrachtes Hinderniß
verbogen werden kann.