Titel: | Verbesserungen an den Knöpfen, worauf sich Humphreys Jeffery, Goldschmied und Juwelier von Birmingham in der Grafschaft Warwick, am 28. November 1835 ein Patent ertheilen ließ. |
Fundstelle: | Band 62, Jahrgang 1836, Nr. LXXX., S. 464 |
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LXXX.
Verbesserungen an den Knoͤpfen, worauf
sich Humphreys Jeffery,
Goldschmied und Juwelier von Birmingham in der Grafschaft Warwick, am 28. November 1835 ein Patent ertheilen
ließ.
Aus dem London Journal of Arts. September 1836, S.
425.
Mit Abbildungen auf Tab.
VII.
Jeffery's verbesserte Knoͤpfe.
Die unter diesem Patente begriffene Erfindung betrifft jene Art von Knoͤpfen,
deren metallene Stiele oder Oehren aus jenem Metallstuͤke gebildet sind,
welches den Ruͤken der Knoͤpfe zu bilden hat; sie betrifft zugleich
aber auch ein verbessertes Oehr aus Draht, der bloß mit Huͤlfe einer Presse
und ohne Loͤthung oder irgend eine andere fremdartige Substanz an dem Knopfe
befestigt werden soll.
Um solche Knoͤpfe, welche man in England brace
buttons zu nennen pflegt, oder um die Ruͤken solcher Knoͤpfe,
die mit Seide oder irgend einem anderen Stoffe uͤberzogen werden sollen, zu
verfertigen, nehme ich, sagt der Patenttraͤger, ein kreisrundes Stuͤk
Eisenblech oder ein anderes Metallblech von entsprechender Staͤrke, und
schlage aus diesem den fuͤr den Knopf bestimmten Ruͤken so aus, daß er
einen Randreifen und in der Mitte eine Verdikung oder Anschwellung bekommt, wie man
dieß aus Fig.
36 ersieht. Hierauf schneide ich mittelst der Schneidinstrumente, Fig. 37 und
38, indem
ich den Knopf in der aus Fig. 39 und 40
ersichtlichen Stellung festhalte, die beiden Seiten der mittleren Anschwellung,
welche kreisrund oder laͤnglich seyn kann, durch. Zugleich werden hiebei die
Raͤnder des solcher Maßen durchschnittenen Metalles, welches das Oehr des
Knopfes zu bilden hat, unter und nicht uͤber diesem Oehre eingebogen, damit
auf diese Weise die Raͤnder des Oehres uͤberall abgerundet werden, und
nirgendwo die Faͤden abschneiden koͤnnen. Es ist jedoch nicht genug,
daß die eingebogenen Raͤnder einander bloß genaͤhert werden; sondern
sie muͤssen wirklich so niedergedruͤkt und eingebogen werden, daß sie
fest an dem Ruͤken oder an der unteren Seite des Oehres anliegen. Die
Instrumente, womit dieß sowohl in Eisen, als in Messing und Kupfer vollbracht werden
kann, sind sehr einfach. Das Eisen, welches zu dergleichen Knoͤpfen benuzt
werden soll, muß von der besten, mit Holzkohlen erzeugten Art seyn, und vorher noch
angelassen werden.
Die Werkzeuge, womit die Oehre der Knoͤpfe ausgeschnitten werden, und womit
zugleich auch deren Raͤnder abgerundet werden, muͤssen sehr genau
gearbeitet seyn, damit sie gar keine Rauhheit an dem Metalle zuruͤklassen,
indem sonst die Knopfloͤcher und die Faͤden, womit die Knoͤpfe
angenaͤhet werden, leicht Schaden leiden koͤnnten.
Fig. 37 zeigt
den Punzen a und die Matrize b in der Stellung, welche sie haben, wenn das Oehr durchgeschnitten und
dessen Raͤnder eingebogen werden sollen. In Fig. 38 sieht man
dieselben Instrumente, nach vollbrachtem Ausschneiden des Oehres. Fig. 41 ist ein
Durchschnitt des Punzen, welcher an der einen Seite flach, an der anderen hingegen
abgerundet ist. Fig. 40 gibt eine perspektivische Ansicht des Punzen mit dem dazwischen
gebrachten Knopfe. Fig. 39 und 40 zeigen die
aͤußere und innere Seite des Ruͤktheiles des Knopfes waͤhrend
des Actes des Ausschneidens des Oehres.
Um massive metallene Knoͤpfe zu verfertigen, nehme ich gewoͤhnliche
metallene Knopfstiele von der erforderlichen Groͤße, und presse dann in der
Naͤhe der Mitte des Knopfbleches und in gehoͤrt, gen Entfernungen von
einander zwei kleine vierekige Hoͤhlungen, wie man sie in Fig. 45 angedeutet sieht,
aus. Hierauf nehme ich einen gewoͤhnlichen Knopfstiel von der aus Fig. 46
ersichtlichen Form und passe dessen zwei Enden in die eben erwaͤhnten
Aushoͤhlungen ein. Ist dieß geschehen, so verbinde ich den Stiel in einer
Presse mit dem Knopfe, und druͤke zugleich irgend ein beliebiges Muster auf
die vordere Seite des Bleches. Fig. 47 zeigt einen
vollendeten Knopf dieser Art.Die Verfertigung der Knopfoͤhren aus dem ausgeschnittenen und
ausgetriebenen Ruͤkenbleche des Knopfes ist nicht neu. Dasselbe
Princip liegt jenen Knoͤpfen zum Grunde, auf welche Dr. Church am 26. Maͤrz 1829 ein Patent
nahm, und welche man Bd. XXXIX. S.
173 unseres Journals beschrieben findet. Aehnlich sind auch die
Patentknoͤpfe von John Holmes, welche im
Polyt. Journal Bd. L. S. 450
beschrieben sind.