Titel: Verbesserungen an den Stiefeln und Schuhen, worauf sich William Johnson, Gentleman, an den Horsley-Iron-Works in der Grafschaft Stafford, am 22. Aug. 1835 ein Patent ertheilen ließ.
Fundstelle: Band 62, Jahrgang 1836, Nr. LXXXVI., S. 478
Download: XML
LXXXVI. Verbesserungen an den Stiefeln und Schuhen, worauf sich William Johnson, Gentleman, an den Horsley-Iron-Works in der Grafschaft Stafford, am 22. Aug. 1835 ein Patent ertheilen ließ. Aus dem London Journal of Arts. September 1836, S. 399. Mit Abbildungen auf Tab. VII. Johnson's verbesserte Stiefel und Schuhe. Gegenwaͤrtige Erfindung bezwekt eine einfache, leicht zu handhabende und zwekmaͤßige Methode die sogenannten Struppen der Beinkleider an den Stiefeln und Schuhen zu befestigen und auch wieder davon los zu machen. Nach der gewoͤhnlichen Methode werden diese Struppen um die Sohle herum gefuͤhrt, wodurch sie nicht nur großer Abnuͤzung ausgesezt sind, sondern auch das Reinigen der Stiefel vor dem Eintreten in Zimmer verhindern. Es sammelt sich ferner immer viel Koth unter diesen Struppen an; deren Befestigung an den Beinkleidern ist unzwekmaͤßig und haͤufig streifen sie sich auch uͤber den Absaz zuruͤk. Diesen Nachtheilen soll nun erstens dadurch abgeholfen werden, daß der Patenttraͤger durch den schmalen Theil der Sohle eine Roͤhre fuͤhrt, welche zum Durchziehen eines Riemens, einer Schnur oder einer Kette, oder zur Aufnahme von Federhaken, an denen die Beinkleider befestigt werden sollen, dient. Nach der zweiten Methode soll man an den Raͤndern der Sohle metallene Zapfen oder Knoͤpfe anbringen, um mittelst Haken, Schlingen oder Klammern, die sich an den Beinkleidern befinden, leztere an den Stiefeln oder Schuhen befestigen zu koͤnnen. Nach der dritten Methode endlich soll man unter der Sohle herum oder durch dieselbe hindurch eine Metallplatte laufen lassen, deren Enden nach Aufwaͤrts gebogen und zur Aufnahme von Federhaken oder anderen an den Beinkleidern angebrachten Befestigungsmitteln mit entsprechenden Oeffnungen oder Ausschnitten versehen sind. Fig. 26 zeigt einen nach der ersten dieser Methoden gearbeiteten Stiefel, an welchem a die durch den schmalen Theil der Sohle gefuͤhrte Roͤhre ist. Diese Roͤhre kann entweder ganz aus duͤnnem Metallbleche bestehen, oder sie kann nur an beiden Enden mit Metallblech oder mit metallenen Scheiden b ausgefuͤttert seyn. Durch diese Roͤhre kann eine Struppe, eine Schnur oder eine Kette aus elastischem oder nicht elastischem Materiale gezogen, und an den Enden auf irgend eine geeignete Weise an den Beinkleidern festgemacht werden. Auf diese Weise lassen sich mehrere der oben angedeuteten Nachtheile vermeiden. Der Patenttraͤger zieht es jedoch vor an den unteren Theilen der Beinkleider Federfaͤnger mit elastischen Struppen anzubringen, und diese Federhaken dadurch mit dem Stiefel zu verbinden, daß er sie in die Roͤhre a einfuͤhrt, und durch Schultern hinter der Platte oder in den Scheiden b festhaͤlt. In Fig. 27 sieht man einen solchen Federhaken c mit der elastischen Struppe d, welche mit einer Nach oder mit Knoͤpfen oder auf irgend andere Weise an dem unteren Theil der Beinkleider befestigt seyn kann. Druͤkt man diese Faͤnger c zu beiden Seiten der Sohle in die Scheiden b, so werden sie sich mit ihren Federn gegen die Schultern der Scheide stemmen, und dadurch die Beinkleider gehoͤrig gespannt hinabziehen. Die zweite, von dem Patenttraͤger vorgeschlagene Methode erhellt aus Fig. 28. Sie besteht darin, daß zu beiden Seiten des Stiefels in der Sohle ein metallener Knopf angebracht wird, was entweder dadurch geschehen kann, daß man einen Stift mit einem Kopfe eintreibt, oder daß man einen Knopf an eine Platte nietet, und diese Platte dann an der Sohle befestigt. Sind an den unteren Raͤndern der Struppen kleine Haften, Haken, Schleifen oder Schlingen angebracht, wie man sie z.B. in Fig. 29 bei f sieht, so kann man die Struppen leicht an diese Knoͤpfe haken, und damit die Beinkleider gehoͤrig anspannen. Die Befestigung der Struppen an den Stiefeln mittelst einer Art von Riegel erhellt aus Fig. 30. g ist der zu beiden Seiten der Sohle auf irgend eine zwekgemaͤße Weise befestigte Riegel. Fig. 31 zeigt einen Haken h mit einer Feder i, der an der Struppe d befestigt ist, und der zu beiden Seiten an den Riegel g gehakt wird. Der Riegel g kann entweder an der Sohle fixirt oder auch beweglich seyn; in lezterem Falle ist er an den Struppen zu befestigen, damit er, wenn man seiner bedarf, an den Stiefeln festgemacht werden kann. Die Befestigung des Riegels g an der Sohle laͤßt sich auf verschiedene Weise bewerkstelligen. Eine Methode erhellt aus Fig. 32, wo das eine Ende des Riegels nach Abwarts gebogen und in eine in dem Absaͤze befindliche Scheide eingesenkt ist, waͤhrend das andere Ende mit einem Federfaͤnger versehen ist, der den Riegel festhaͤlt, wenn er in eine cylindrische, in der Sohle befindliche und bei l ersichtliche Scheide gedruͤkt wird. Man kann dem Riegel aber auch die Form eines Riegelhakens Fig. 33 geben, und dessen Enden, nachdem er an der Struppe festgemacht worden ist, in entsprechende Scheiden eindruͤken. Die Metallplatte, welche dem Vorschlage des Patenttraͤgers gemaͤß unter der Sohle des Stiefels befestigt oder durch sie hindurch gefuͤhrt werden soll, ist in Fig. 34 einzeln fuͤr sich abgebildet. Ihre Enden b, b sind aufgebogen; auch sieht man Ausschnitte in ihnen angebracht, welche zur Aufnahme der Federfaͤnger bestimmt sind. Damit diese Aufnahme Statt finden koͤnne, muß ein Theil des Sohlenleders ausgeschnitten seyn. An den aufgebogenen Enden dieser Platten kann man die oben beschriebenen metallenen Knoͤpfe oder Riegel befestigen, um dann in diese die Haken, Schleifen, Schlingen etc. einhaken zu koͤnnen.

Tafeln

Tafel Tab.
                                    VII
Tab. VII