Titel: Verbessertes Räderwerk zur Erzeugung einer continuirlichen rotirenden Bewegung, worauf sich Karl Schafhäutl gegenwärtig in Sheffield, am 4. März 1836 ein Patent ertheilen ließ.
Fundstelle: Band 63, Jahrgang 1837, Nr. XVII., S. 86
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XVII. Verbessertes Raͤderwerk zur Erzeugung einer continuirlichen rotirenden Bewegung, worauf sich Karl Schafhaͤutl gegenwaͤrtig in Sheffield, am 4. Maͤrz 1836 ein Patent ertheilen ließ. Aus dem Repertory of Patent-Inventions. November 1836, S. 294. Mit Abbildungen auf Tab. III. Schafhaͤutl's verbessertes Raͤderwerk zur Erzeugung einer continuirlichen rotirenden Bewegung. Meine Erfindung beruht auf zwei Zahnstangen- oder Ketten- und Rollen-Bewegungen, welche durch zwei sich hin und her bewegende Kolbenstangen auf solche Weise in Bewegung gesezt werden, daß hiedurch eine continuirliche rotirende Bewegung der Welle, an der sich die Rollen befinden, hervorgebracht wird. Fig. 16 zeigt mein verbessertes Raͤderwerk vom Ruͤken her, woran man die eine Kolbenstange in ihrer hoͤchsten und die andere in ihrer tiefsten Stellung ersieht; d. h. der eine Kolben hat das Ende seines Laufes oder Hubes nach Oben, und der andere das Ende seines Laufes nach Unten erreicht. A ist die Welle, um die sich die Rollen, welche lose sind, nach der weiter unten zu beschreibenden Art und Weise bewegen, und die, wenn man will, auch direct als Treibwelle benuzt werden kann. B, C sind zwei Kolbenstangen, die man sich als in zwei gewoͤhnlichen Dampfcylindern sich bewegend denken kann. E, F sind zwei Zahnstangen, von denen sich an der Seite einer jeden Kolbenstange eine befindet, und welche auf solche Weise mit dem Rade G verbunden sind, daß durch die Bewegung des einen Kolbens nach Aufwaͤrts der andere nach Abwaͤrts bewegt wird. H, J sind zwei lose Rollen, von denen jede zwei Rinnen oder Kehlen besizt. Leztere dienen zur Aufnahme zweier Kettenbaͤnder, von denen das eine von dem oberen und das andere von dem unteren Ende einer jeden Kolbenstange herlaͤuft. Diese Baͤnder laufen nach verschiedenen Richtungen um die Haͤlfte ihrer Rolle, und sind einerseits an dem einen Ende der Kolbenstange und andererseits an der Rolle befestigt, so daß die Rollen in dem Maaße als sich die Kolbenstangen auf und nieder bewegen, zuerst nach der einen und dann nach der anderen Richtung um einen halben Umgang umgetrieben werden. Dabei sind die Richtungen, welche die Rollen bei diesen Umdrehungen befolgen, einander stets entgegengesezt. Die Rollen sind uͤber Sperrraͤdern angebracht, und bewegen sich um diese lezteren, die innerhalb der Rollen an der Welle A fixirt sind. Innerhalb einer jeden Rolle ist ein Sperrkegel auf solche Weise angebracht, daß das Sperrrad und folglich auch die Welle umgetrieben wird, wenn sich die Rollen nach einer Richtung zu bewegen, waͤhrend diese Theile in Ruhestand verbleiben, wenn die Bewegung der Rollen nach der entgegengesezten Richtung Statt findet. J, K, L sind drei Winkelraͤder mit einer Verkuppelungsbuͤchse M, wodurch die von der Welle A abgeleitete Bewegung umgekehrt wird. Der Umfang der Rollen muß an jenem Theile, auf welchem die Ketten zu liegen kommen, genau zwei Mal so groß seyn, als die Laͤnge des Hubes der Kolbenstange. Fig. 17 gibt einen seitlichen Durchschnitt des verbesserten Raͤderwerkes, woran man die eine Kette N vollkommen abgewunden sieht, waͤhrend die andere, wie durch punktirte Linien angedeutet ist, vollkommen auf dieselbe Rolle aufgewunden ist. O ist eines der oben erwaͤhnten Sperrraͤder, welches an der Hauptwelle fixirt ist, und sich also zugleich mit dieser bewegt. P ist der Sperrkegel, der an der inneren Seite der Rolle solcher Maßen fixirt ist, daß, wenn die Rolle nach der Richtung des Pfeiles umgetrieben wird, die Hauptwelle nicht umlaͤuft. Dagegen greift dieser Sperrkegel jedes Mal so oft eine der kolbenstangen emporsteigt und wo sich dann die correspondirende Rolle in entgegengesezter Richtung umdreht, in das Sperrrad, um hiedurch die Hauptwelle umzutreiben. Da also durch jedes Emporsteigen des Kolbens die Welle umgetrieben wird, so entsteht aus den Hin- und Herbewegungen der Kolben eine ununterbrochene rotirende Bewegung. T ist eine ausgekehlte Reibungsrolle, die am Ruͤken der Kolbenstange angebracht ist; leztere bewegt sich mit einer Leiste in dieser Kehle und erhaͤlt dadurch Staͤtigkelt. Dergleichen Reibungsrollen befindet sich an jeder Kolbenstange eine. Fig. 18 gibt eine Frontansicht meines verbesserten Raͤderwerkes. Die Kolben haben hier die Haͤlfte ihres Hubes zuruͤkgelegt, und die Kolbenstangen befinden sich folglich auf gleicher Hoͤhe. Da hier alle die bereits erwaͤhnten Theile mit den fruͤher gewaͤhlten Buchstaben bezeichnet sind, so ist nur noch zu bemerken, daß Q mit punktirten Linien angedeutet die Kette ist, die uͤber die Rolle I laͤuft, waͤhrend R, S die Ketten der Rolle H bezeichnen. Schließlich bemerke ich noch, daß es offenbar ist, daß man anstatt des gezahnten Verbindungsrades H auch Ketten und eine Rolle anwenden kann, wie dieß aus Fig. 19 erhellt.

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