Titel: | Verbesserte Walzendrukmaschine für Calicos, worauf sich William Preston, Calicodruker von Sunny Side in der Grafschaft Lancaster, am 28. April 1836 ein Patent ertheilen ließ. |
Fundstelle: | Band 63, Jahrgang 1837, Nr. XXXVIII., S. 180 |
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XXXVIII.
Verbesserte Walzendrukmaschine fuͤr
Calicos, worauf sich William
Preston, Calicodruker von Sunny Side in der Grafschaft Lancaster, am
28. April 1836 ein Patent ertheilen
ließ.
Aus dem Repertory of Patent-Inventions.
December 1836, S. 356.
Mit Abbildungen auf Tab.
IV.
Preston's Walzendrukmaschine fuͤr Calicos.
Ich erklaͤre hiemit, daß meine Erfindung in einer neuen Anwendung des an den
Walzendrukmaschinen gebraͤuchlichen Druktuches besteht, und daß hiedurch die
Abnuͤzung der Druktuͤcher im Vergleiche mit den gelieferten Fabrikaten
bedeutend vermindert wird. Die Zeichnung und die hier folgende Beschreibung
derselben wird diese meine Erfindung allgemein verstaͤndlich und anschaulich
machen.
Fig. 39 gibt
eine seitliche und Fig. 40 eine Frontansicht einer fuͤr zwei Farben eingerichteten
Walzendrukmaschine, an der viele der gewoͤhnlichen Theile gleichfalls
abgebildet sind, damit die Anwendung der neuen von mir erfundenen um so deutlicher
erhelle. A ist die gewoͤhnliche, mit einem
Umschlage versehene Trommel (Pressionswalze) und a, a sind die beiden Walzen, womit der Calico oder der
sonstige zu behandelnde Zeug bedrukt wird. Der Calico laͤuft in der mit den
Pfeilen b, b, b, b bezeichneten Richtung
von der Walze B aus unter der Trommel A durch, und hierauf in der Richtung des Pfeiles b′ vorwaͤrts in die Trokenkammer. Zwischen
dem zu bedrukenden Calico und dem Druktuche ist ein Stuͤk (sogenannten
grauen) Calicos oder eines anderen Zeuges durchgefuͤhrt, welcher Zeug jedoch
eher etwas breiter seyn muß, als der zu bedrukende, damit das Druktuch vor der
Bedrukung, die sonst allenfalls durch die Walzen a, a bewirkt werden koͤnnte, geschuͤzt ist.
Dieser Zeug ist auf die Walze C aufgerollt und
laͤuft in der Richtung der Pfeile c, c, c, c vorwaͤrts bis an den Pfeil c′,
wo er entweder auf den Boden niedergelegt oder zum Behufe des Troknens in die
Trokenkammer vorwaͤrts gefuͤhrt wird. Unmittelbar mit dem Umschlage
oder dem Ueberzuge der Trommel A in Beruͤhrung
und unter dem grauen Zeuge C ist das endlose Druktuch
d, d, d, d, angebracht, welches
uͤber den umlaufenden Cylinder D, wodurch es
adjustirt und in gehoͤriger Spannung erhalten wird, laͤuft, und dessen
Richtung oder Bahn gleichfalls durch kleine Pfeile angedeutet ist.
Vergleicht man die hier beschriebene Maschine mit den gewoͤhnlichen
Walzendrukmaschinen gleicher Art, so wird man finden, daß der wesentliche
Unterschied darin besteht, daß an der neuen Maschine das Druktuch d viel kuͤrzer ist, und daß es nicht mit in die
Trokenkammer gelangt. Der graue Zeug c kann je nach der
Beschaffenheit der zum Druk verwendeten Farbe durch die Trokenkammer gefuͤhrt
werden oder nicht, indem einige dieser Farben dem Zeuge nachtheilig werden
wuͤrden, wenn man diesen der Waͤrme der Trokenkammer aussezte. Alles
dieß, so wie einige andere geringfuͤgige Anordnungen bleiben jedoch dem
Ermessen derjenigen uͤberlassen, fuͤr deren Gebrauch die Maschine
bestimmt ist, und die auch damit umzugehen wissen muͤssen.
Ich will nun einige der Vortheile andeuten, die aus der Anwendung meiner Erfindung
erwachsen. Erstens theilt das Druktuch, indem es nicht mit in die Trokenkammer
gelangt, dem Drukcylinder keine Waͤrme mit, wie dieß an den
gewoͤhnlichen Maschinen bekanntlich in solchem Grade der Fall ist, daß
Schwierigkeiten, die nunmehr beseitigt sind, daraus erwachsen. Zweitens wird die
ganze Kraft, welche noͤthig ist um das Druktuch in Bewegung zu sezen, so wie
auch das Oehl und die Abnuͤzung der Walzen in der Trokenkammer, durch die das
Druktuch sonst laͤuft, ert.
Drittens endlich habe ich gefunden, daß ich bei Anwendung des grauen Zeuges d mit demselben Aufwande an Druktuͤchern eine
weit groͤßere Menge von Fabrikaten zu erzeugen im Stande bin, als dieß bisher
bei dem gewoͤhnlichen Verfahren und bei Einwirkung der Waͤrme auf das
Druktuch moͤglich war.
Ich nehme keinen der bereits bekannten Theile der hier abgebildeten Maschine, noch
auch die Anwendung des grauen Zeuges zwischen dem Druktuch und dem zu bebrukenden
Calico oder sonstigen Zeuge als meine Erfindung in Anspruch, sondern als solche
erklaͤre ich lediglich die angegebene Anwendungsart des Druktuches, bei der
dieses leztere alle die Dienste des gewoͤhnlichen Druktuches leistet, ohne
mit in die Trokenkammer zu gelangen, und die Verbindung dieses Druktuches mit dem
grauen Zeuge.