Titel: Verbesserungen an den Buchdrukerpressen, worauf sich Rowland Hill, Gentleman von Tottenham in der Grafschaft Middlesex, am 12. Februar 1835 ein Patent ertheilen ließ.
Fundstelle: Band 63, Jahrgang 1837, Nr. LXXXI., S. 404
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LXXXI. Verbesserungen an den Buchdrukerpressen, worauf sich Rowland Hill, Gentleman von Tottenham in der Grafschaft Middlesex, am 12. Februar 1835 ein Patent ertheilen ließ. Aus dem Repertory of Patent-Inventions. September und Oktober 1836. Mit Abbildungen auf Tab. VII. Hill's verbesserte Buchdrukerpresse. Meine Erfindungen beziehen sich auf jene Arten von Buchdrukerpressen, welche mit continuirlich umlaufenden Cylindern arbeiten: d. h. an denen die Lettern, welche abgedrukt werden sollen, auf solche Weise in eine umlaufende Walze, welche ich den Letterncylinder nenne, eingesezt und befestigt werden, daß die hiedurch gebildete Drukoberflaͤche eine cylindrische, mit der Achse des Letterncylinders concentrische Oberflaͤche bildet. In Verbindung mit dem Letterncylinder ist ein entsprechender Schwaͤrzapparat mit umlaufenden Schwaͤrzwalzen so angebracht, daß die Drukoberflaͤche waͤhrend des Umlaufens des Letterncylinders gehoͤrig mit Schwaͤrze gespeist wird. Ferner ist eine andere Walze, die ich den Tafelcylinder (platten-cylinder) nenne, und die mit einem weichen Druktuche uͤberzogen ist, so angebracht, daß ihre Achse mit der Achse des Letterncylinders vollkommen parallel laͤuft, und daß beide Cylinder so nahe an einander zu liegen kommen, daß das zu bedrukende Papier mit gehoͤriger Staͤrke gegen die beschwaͤrzte Oberflaͤche der Lettern angedruͤkt wird. Wenn das Papier bei dieser Anordnung der Theile um einen Theil des Umfanges des Tafelcylinders gefuͤhrt wird, und wenn bewirkt wird, daß sich beide Cylinder fortwaͤhrend mit vollkommen gleichmaͤßiger Geschwindigkeit umdrehen, so wird das Papier zwischen den beiden Walzen durchlaufen, und hiebei in Folge des Drukes, den die uͤberzogene Oberflaͤche des Tafelcylinders gegen die geschwaͤrzte Oberflaͤche der Lettern ausuͤbt, bedrukt werden. Da das Druken mit Maschinen, in denen Cylinder continuirlich umlaufen, allgemein beim Calicodruke in Anwendung gebracht ist; da William Nicholson schon am 29. April l790 ein Patent auf eine Drukerpresse nahm, an welcher die Lettern in einen Cylinder eingesezt wurden (welche Presse jedoch nie in praktische Anwendung kam, indem mehrere Maͤngel dieselbe unbrauchbar machten); und da endlich Edward Comper am 10. Januar 1816 ein Patent auf den Druk mit cylindrisch gebogenen Stereotypenplatten nahm, und diese Methode auch wirklich praktisch uͤbte, so erklaͤre ich, daß meine Erfindungen in Folgendem bestehen: 1) In einer verbesserten Methode die Lettern so einzusezen, daß sie eine vollkommen cylindrische Oberflaͤche, und mithin einen umlaufenden Letterncylinder bilden. Dieser Cylinder ist allerdings dem Nicholson'schen aͤhnlich; allein in dem meinigen sind die Lettern mit Huͤlfe der spaͤter zu beschreibenden Vorrichtungen auf so sichere Weise befestigt, wie es fuͤr eine Presse, die mit continuirlich umlaufenden Cylindern arbeitet, erforderlich ist. 2) In einer verbesserten Methode die umlaufenden cylindrischen Drukoberflaͤchen mit Schwaͤrze zu speisen. Die Schwaͤrze wird naͤmlich von der Oberflaͤche einer langsam umlaufenden Walze, auf deren Oberflaͤche sie wie gewoͤhnlich mittelst eines Schwaͤrztroges und eines Streichers in einer diken Schichte ausgebreitet wird, aufgenommen und weiter uͤbergetragen. Es geschieht dieß mit Huͤlfe einer raschen umlaufenden Walze, deren Oberflaͤche mit jener der langsamer umlaufenden sogenannten Streich- oder Fuͤhrwalze in Beruͤhrung steht; denn in Folge der verschiedenen Geschwindigkeiten der beiden Walzen wird die dikere Schichte Schwaͤrze in einer duͤnneren und dabei gleichmaͤßigen Schichte auf die rascher umlaufende Oberflaͤche uͤbergetragen. Die Schwaͤrzung der Lettern selbst geschieht von hier aus wie gewoͤhnlich mittelst mehrerer umlaufender Walzen. 3) In einer verbesserten Methode eine Drukerpresse dieser Art mit dem zu bedrukenden Papiere zu speisen. Meiner Erfindung gemaͤß wird naͤmlich sogenanntes Papier ohne Ende, wie es in den neueren mit Trokenmaschinen verbundenen Papiermuͤhlen verfertigt wird, auf einen Haspel aufgewunden, und von diesem aus so in die Maschine herabgefuͤhrt, daß es um einen Theil des Umfanges des Tafelcylinders laͤuft, und hiebei gegen die beschwaͤrzte Oberflaͤche des Letterncylinders angedruͤkt wird. Wenn beide Cylinder mit entsprechender Geschwindigkeit umzulaufen fortfahren, so wird das Papier stets von dem Haspel abgewunden, durch die Maschine gezogen, und hiebei nach einander und an den entsprechenden Stellen bedrukt werden, bis endlich alles Papier von dem Haspel abgewunden ist. Dieses Verfahren ist, wie man sieht, dem Walzendruke bei den Calicos aͤhnlich. In dem Maaße als das Papier bedrukt aus der Maschine laͤuft, kann dasselbe gleichfalls wieder auf einen Haspel aufgewunden werden; und auf diesem laͤßt sich's dann zum Behufe des Bebrukens der Kehrseite in eine zweite aͤhnliche Maschine bringen. In den Letterncylinder dieser lezteren muß der Text fuͤr die Kehrseite eingesezt seyn; das Abdruken dieser Letternoberflaͤche geschieht dann eben so wie in der ersteren Maschine, nur auf die Kehrseite des Papieres. Anstatt sich auf diese Weise zweier Maschinen zu bedienen, kann man auch, nachdem eine gehoͤrige Papierlaͤnge auf der einen Seite bedrukt worden ist, neue, dem fuͤr die Kehrseite bestimmten Texte entsprechende Lettern in den Cylinder einsezen, und auf diese Weise die Kehrseite des Papieres in einer zweiten Operation mit derselben Maschine bedruken. Oder man kann, wenn das Papier auf der einen Seite bedrukt worden ist, den Letterncylinder aus der Maschine ausheben, ihn durch einen anderen, mit dem Texte der Kehrseite besezten Cylinder ersezen, und mit diesem dann den Druk des Papieres vollenden. Oder die Lettern koͤnnen auch auf solche Weise in den Letterncylinder eingesezt werden, daß die eine Haͤlfte seiner Oberflaͤche den fuͤr die eine Seite des Papieres bestimmten Text enthaͤlt, waͤhrend die andere Haͤlfte mit dem Texte der Kehrseite gesezt ist. Wenn das Papier in diesem Falle ein Mal durch die Maschine gelaufen ist, so wird es auf der einen Seite abwechselnd mit den Columnen der einen Seite und mit den Columnen der Kehrseite bedrukt werden. Man braucht dann dieses auf einer Seite bedrukte Papier, nachdem es abermals auf einen Haspel aufgewunden worden ist, nur noch ein Mal durch die Maschine laufen zu lassen; doch ist hiebei dafuͤr Sorge zu tragen, daß das Papier auf der Ruͤkseite an jenen Stellen, die auf der vorderen Seite die vorderen Columnen fuͤhren, nunmehr genau mit dem fuͤr die Kehrseite bestimmten Texte bedrukt wird, und so umgekehrt. Auf welche dieser Weisen das Papier auf beiden Seiten bedrukt worden seyn mag, so wird es hierauf an den entsprechenden Stellen in einzelne Bogen zerschnitten. 4) In einer verbesserten Methode das endlose, in der oben erwaͤhnten Maschine bedrukte Papier in einzelne Bogen zu zerschneiden. Die zu diesem Zweke dienende Maschine kann von derselben Art seyn wie jene, deren man sich an den neueren, mit Trokenapparaten versehenen Papiermuͤhlen zu gleichem Behufe bedient; nur muß sie so mit der Drukerpresse in Verbindung gebracht werden, daß sie nach jedem Umgange des Drukcylinders das bedrukte Papier je nach Umstaͤnden an einer oder an mehreren Stellen durchschneidet. Der Augenblik dieses Durchschneidens muß ganz genau nach der Umlaufsbewegung des Drukcylinders berechnet seyn, damit das Durchschneiden des Papieres immer nur an den entsprechenden Stellen erfolgt. Anmerkung. Was den dritten und vierten Theil dieser meiner Erfindungen betrifft, so ist es nicht durchaus noͤthig diese beiden Theile mit den uͤbrigen Theilen in Verbindung zu bringen; denn, obwohl ich es am geeignetsten halte, die Maschine mit einem langen, auf einen Haspel aufgewundenen Papiere zu speisen, so kann man dieß doch auch mit einzelnen Bogen Papier bewerkstelligen. Da die in lezterem Falle zur Erleichterung des Eintragens der einzelnen Bogen in die Maschine dienenden Mechanismen jenen gleichkommen, denen man sich an den gewoͤhnlichen Drukerpressen hiezu bedient; und da dieselben als hinreichend bekannt keinen Gegenstand meines Patentes ausmachen, so werden sie keiner eigenen Erlaͤuterung beduͤrfen. 5) In einer Verbesserung der oben angegebenen Drukerpressen, gemaͤß welcher das Papier bei einmaligem Durchlaufen durch die Maschine auf beiden Seiten zugleich bedrukt wird. Die maschine ist zu diesem Zweke mit zwei Letterncylindern auszustatten, von denen jeder seinen eigenen Schwaͤrzapparat und auch seinen eigenen Tafelcylinder hat. Alle diese Theile sind so mit einander verbunden, und mit einem solchen Raͤderwerke ausgestattet, daß die einzelnen Cylinder gleichzeitig mit gehoͤriger Geschwindigkeit umlaufen. Wenn das Papier daher zwischen dem einen Letterncylinder und dem dazu gehoͤrigen Tafelcylinder durchgelaufen und hiebei auf der einen Seite bedrukt worden ist, so wird es auf seinem weiteren Laufe durch die Maschine zwischen dem anderen Letterncylinder und dem dazu gehoͤrigen Tafelcylinder durchgehen, und hiebei auf der Kehrseite bedrukt werden. Es versteht sich von selbst, daß der leztere Letterncylinder den fuͤr die, Kehrseite bestimmten Text enthalten muß; auch versteht sich, daß beide Letterncylinder in Beziehung zu einander so angebracht seyn muͤssen, daß das Papier bei seinem Laufe durch die Maschine mit der einen Seite gegen den einen und mit der anderen Seite gegen den anderen der beiden Cylinder angedruͤkt wird. 6) In einer Verbesserung der angedeuteten Drukerpressen, gemaͤß welcher von dem in einem und demselben Letterncylinder befindlichen Texte zwei Abdruͤke auf ein Mal auf zwei verschiedene Papiere gedrukt werden koͤnnen. Der Letterncylinder muß zu diesem zweke mit zwei Schwaͤrzapparaten versehen seyn, damit die Schwarze an entgegengesezten Seiten des Anfanges des Cylinders aufgetragen werde; auch sind zwei Tafelcylinder noͤthig, von denen der eine uͤber, der andere unter dem Letterncylinder anzubringen ist. Eines der zu bedrukenden Papiere kann zwischen dem unteren Theile des Letterncylinders und dem unter ihm befindlichen Tafelcylinder durchlaufen; waͤhrend zu gleicher Zeit das andere Papier zwischen dem oberen Theile des Letterncylinders und dem oberhalb befindlichen Tafelcylinder durchlaͤuft. Man erhaͤlt daher auf diese Weise von einem und demselben Saze bei jeder Umdrehung des Letterncylinders zwei Abdruͤke; so daß man mit einer solchen Maschine bei gleicher Geschwindigkeit der Bewegung eine doppelt groͤßere Anzahl von Abdruͤken erzielen kann. Dieser Theil meiner Erfindung kann entweder an einer einfachen Maschine, die nur einen einzigen Letterncylinder enthaͤlt, und in der das Papier nur auf einer Seite auf ein Mal bedrukt wird, in Anwendung gebracht werden, um dadurch bei jeder Umdrehung des Letterncylinders auf einer und derselben Seite des Papieres zwei Abdruͤke des Textes zu erhalten. Oder man kann denselben auch auf eine zusammengesezte Maschine mit zwei Letterncylindern, wie ich sie eben im fuͤnften Abschnitte angegeben habe, anwenden. In lezterem Falle kann man drei verschiedene Papiere auf ein Mal durch die Maschine laufen lassen: naͤmlich eines, welches nach obiger Art mit der einen Seite mit dem einen, mit der anderen mit dem zweiten Letterncylinder in Beruͤhrung kommt und dabei auf beiden Seiten bedrukt wird; ein zweites, welches zwischen dem einen der Letterncylinder und dem uͤber ihm angebrachten Tafelcylinder durchlaͤuft, und dabei auf seiner unteren Seite bedrukt wird; und endlich ein drittes, welches bei dem Durchgange zwischen dem anderen Letterncylinder und dem unterhalb befindlichen Tafelcylinder auf seiner oberen Seite bedrukt wird. Die beiden lezteren Papiere muͤssen, nachdem sie bei dem ersten Durchgange durch die Maschine auf der einen Seite bedrukt worden sind, gegeneinander umgetauscht werden, damit sie bei einem zweiten Durchlaufen auch auf der Kehrseite bedrukt werden. Bei dieser Einrichtung wird die Maschine bei jedem Umgange der Cylinder zwei vollkommene, d. h. auf beiden Seiten bedrukte Abdruͤke geben. Was den fuͤnften und sechsten Theil meiner Erfindungen betrifft, so brauchen diese nicht nothwendig mit dem dritten und vierten Theile in Verbindung gebracht zu werden, weil das Papier, wie gesagt, mit Huͤlfe der an den gewoͤhnlichen Drukerpressen gebraͤuchlichen Vorrichtungen auch in einzelnen Boͤgen in die Maschine gebracht werden kann. Zu bemerken ist noch, daß sich saͤmmtliche vom zweiten bis zum lezten Abschnitte erwaͤhnte Erfindungen auch auf den Druk mit Stereotypenplatten, die um eine cylindrische Oberflaͤche gebogen sind, anwenden lassen. Dieses Biegen und Anwenden von Stereotypenplatten macht jedoch keinen Theil meiner Erfindung aus, sondern gehoͤrt zu der oben erwaͤhnten Cowper'schen Methode. Ich schreite nunmehr zu der Beschreibung der einzelnen Theile meiner Erfindung, wobei ich groͤßerer Deutlichkeit wegen jeden Theil einzeln abhandeln will. Ich beginne zuerst mit der Befestigungsweise der Lettern in dem Letterncylinder. Die Lettern koͤnnen nach der bei den Schriftgießern uͤblichen Methode gegossen werden; doch bedarf man hier eines eigens geformten Models. Die Lettern muͤssen naͤmlich nach der einen Richtung schmaͤler zulaufen und an dem einen Ende duͤnner seyn als an dem anderen; so daß je zwei Seiten nicht mit einander parallel laufen, sondern unter einem Winkel gegen einander geneigt sind; d. h. die Stiele der Lettern muͤssen so geformt seyn, daß sie in eine cylindrische Oberflaͤche anstatt in eine ebene eingesezt werden koͤnnen; und daß, wenn dieß geschehen ist, die Drukoberflaͤche der Lettern zwar einen groͤßeren, jedoch mit dem Letterncylinder genau concentrischen Cylinder bildet. Obschon nun die Letternstiele nach der einen Richtung schraͤg zulaufen, so muͤssen sie doch nach der anderen Richtung zwei parallele Seiten besizen. Diese beiden lezteren Seiten werden durch zwei parallele Flaͤchen, die sich in den beiden Modelhaͤlften befinden, hervorgebracht. Die beiden Haͤlften der Model lassen sich, wie man in Fig. 1 A, B sieht, auseinander legen, damit man die fertigen Lettern herausnehmen kann. Die Theile a, b und b, j, welche man im Inneren des Models sieht, und welche beim Zusammensezen der beiden Model in einander eingreifen, sind nicht gerade, wie dieß in den gewoͤhnlichen Letternmodeln der Fall ist, sondern sie sind in der Form eines Kreisbogens gekruͤmmt. Die gewoͤhnlichen Seitenwangen des Models d, e, welche die schraͤgen Seiten der Lettern zu bilden haben, sind so fixirt, daß sie genau gegen den Mittelpunkt des Kreisbogens gerichtet sind, und daß sie das gegenseitige Eingreifen der beiden Modelhaͤlften in einander gestatten. Es geschieht dieß mittelst der hervorragenden Stuͤke f, g und h, i, welche in den gewoͤhnlichen Modeln die geraden, hier hingegen die krummlaufenden Kanten von a, b und b, j zwischen sich einschließen. Die Wangen d, e bleiben stets gegen den erwaͤhnten Mittelpunkt hin gerichtet, obwohl sie je nach der Breite, die der zu gießende Buchstabe bekommen soll, mehr oder minder weit von einander gestellt werden koͤnnen. Diese Weite wird wie gewoͤhnlich durch die Weite der Matrize bestimmt, welche zum Behufe der Formirung der Lettern ausgepreßt, und zwischen die beiden aͤußeren Stuͤke g, i, der beiden Modelhaͤlften eingesezt wird, nachdem diese lezteren mit einander in Verbindung gebracht worden sind. In der einen Haͤlfte des Models befindet sich ferner ein in Form eines Kreisbogens gekruͤmmter Vorsprung m, zu dessen Aufnahme in der anderen Haͤlfte ein entsprechender Ausschnitt n angebracht ist. Wenn die beiden Haͤlften zusammengesezt sind, fuͤllt dieser Vorsprung einen Theil des im Model zum Behufe der Aufnahme des geschmolzenen Schriftmetalles gelassenen leeren Raumes aus, so daß hiedurch quer uͤber den Stiel einer jeden Type ein breiter, aber seichter Ausschnitt gebildet wird. Dieser Ausschnitt entspricht in einiger Hinsicht den an den gewoͤhnlichen Lettern befindlichen Ausschnitten; allein er ist, wie gesagt, viel weiter und dient zur Aufnahme kleiner Metallstreifen, womit die Lettern in dem Letterncylinder an Ort und Stelle erhalten werden. Die Form einer solchen vollendeten Type ersieht man aus Fig. 2, wo die erwaͤhnten Ausschnitte mit q bezeichnet sind. Das Sezen dieser Lettern geschieht nach der gewoͤhnlichen Methode; nur bedient sich der Sezer hiebei eines Winkelhakens, den man in Fig. 2 abgebildet sieht, und dessen Sohle oder Bodenplatte D, auf welche die unteren Enden der Lettern zu stehen kommen, gebogen ist. Die Kruͤmmung dieser Platte bildet eine cylindrisch gebogene Oberflaͤche, deren Halbmesser um die Laͤnge der Type kuͤrzer ist, als der Halbmesser der zu erzeugenden cylindrischen Drukoberflaͤche. Die Seiten oder Wangen E, F des Winkelhakens bilden Flaͤchen, welche gegen die Centrallinie oder Achse der erwaͤhnten cylindrischen Kruͤmmung abzielen. Die eine dieser Wangen, naͤmlich F, ist beweglich, damit sie der Laͤnge der Zeilen angepaßt werden kann. Wenn in diesen Winkelhaken nach der gewoͤhnlichen Methode eine ganze Zeile gesezt worden ist, so werden die an den einzelnen Letternstielen befindlichen Ausschnitte q einen nach der ganzen Laͤnge der Zeile im Bogen laufenden Canal bilden, in den der Sezer nach Vollendung der Zeile den duͤnnen Metallstreifen r einschiebt, um hierauf eine zweite Zeile zu beginnen. An den Enden dieser Metallstreifen r, welche genau in die Ausschnitte der Lettern einpassen muͤssen, befinden sich kleine Vorspruͤnge s, s, welche gegen die Flaͤche der Streifen in einem rechten Winkel gebogen sind und also kleine Haken bilden. Der Nuzen dieser Haken ist ein doppelter: sie verhindern naͤmlich, indem sie auf den oberen Raͤndern der Wangen E, F des Winkelhakens ruhen, und indem sie nach Uebertragung der Lettern in die Form auf die oberen Raͤnder der beiden Seiten dieser lezteren zu liegen kommen, das Einfallen der Bindungsstreifen zwischen die Zeilen; und sie helfen, wie spaͤter gezeigt werden wird, zur Befestigung der Letternzeilen in dem Letterncylinder mit. Die gebogenen Metallstreifen r liegen vollkommen in den Ausschnitten der Lettern, so daß die Letternstiele der auf einander folgenden Zeilen sowohl uͤber als unter den Ausschnitten q seitlich mit einander in Beruͤhrung kommen. Durch sie wird jede einzelne Type so festgehalten, daß sie weder endwaͤrts ausgezogen werden, noch zwischen den uͤbrigen Lettern herausfallen kann. Nicholson gibt an, daß die Lettern, nachdem sie auf die gewoͤhnliche Weise gegossen worden sind, in einem Fixirinstrumente durch Abraspeln zugespizt werden sollen; allein er erfand keine Methode derlei Lettern zu binden. Der Ausschnitt q und die Anwendung der Bindungsstreifen r, womit die Lettern beim Cylinderdruke festgehalten werden, bilden daher einen Theil meiner gegenwaͤrtigen Erfindung. Um die nach der angegebenen Methode gesezten Lettern in dem Letterncylinder anzubringen, kann man den fuͤr jede Pagina bestimmten Saz in einen metallenen Rahmen, dessen Groͤße jener der Pagina entspricht, und der mit G, H, I, K bezeichnet ist, einsezen. Jeder solcher Rahmen hat zwei Seiten G, H, und zwei Enden I, K, welche saͤmmtlich aus einem oder auch aus mehreren sehr fest mit einander verbundenen Stuͤken bestehen koͤnnen. Die Enden I, K besizen eine solche Kruͤmmung, daß sie der cylindrischen Oberflaͤche des Letterncylinders, worauf sie nach der aus Fig. 1 ersichtlichen Art und Weise angepaßt werden, entsprechen. Die Seiten G, H laufen zwar mit einander parallel; allein sie zielen auch in schraͤger Richtung gegen die Achse des Letterncylinders, damit das Innere des Raumes solcher Maßen zur Aufnahme der Lettern geeignet wird. Die an den Enden der Bindungsstreifen r, r befindlichen Vorspruͤnge s, s werden nach der oben bei dem Winkelhaken angegebenen Methode auf die Seiten G, H des Rahmens gelegt. Zur Befestigung der Lettern in dem Rahmen laͤuft quer durch das eine Ende eines jeden Rahmens eine bewegliche Platte L, an deren beiden Enden sich ein kleiner Zapfen befindet. Diese Zapfen werden von Falzen aufgenommen, die zu diesem Zweke an den inneren Oberflaͤchen der Seiten G, H angebracht sind. Die bewegliche Platte L wird mittelst zweier Schrauben t, v, die durch das Ende K laufen, endwaͤrts gegen die Lettern gedraͤngt. In die gegen die bewegliche Platte L bruͤkenden Schraubenkoͤpfe sind Loͤcher gebohrt, welche zum Umdrehen der Schrauben dienen. Wenn der Rahmen mit dem Saze gefuͤllt werden soll, so muß er entweder auf die nakte Oberflaͤche des Letterncylinders oder auf eine andere Oberflaͤche von gleicher Kruͤmmung gelegt werden; auch muͤssen die Seiten des Rahmens mit der Achse des Cylinders oder der sonstigen cylindrischen Oberflaͤche parallel gelegt werden. Nachdem der Text fuͤr die einzelnen Paginen in den Rahmen befestigt worden ist, wird eine entsprechende Anzahl dieser Rahmen im Umfange des Letterncylinders angebracht, wie man dieß aus Fig. 1 ersieht. Dieser Cylinder besteht aus einer glatten, außen genau abgedrehten, gußeisernen Walze 1, welche an einer Achse 2 aufgezogen und mit keinen Randvorspruͤngen versehen ist; sie ist der groͤßeren Leichtigkeit wegen hohl und nur an den beiden Enden durch kreuzfoͤrmige Arme mit ihrer Achse 2 verbunden. Anstatt der Randleisten dienen eiserne oder staͤhlerne Ringe 3, 3, 3, welche genau an die Außenseite des Cylinders passen, jedoch nicht daran befestigt sind, damit sie in jeder beliebigen Laͤnge des Cylinders angebracht werden koͤnnen. Wenn hierauf an jedem Ende des Cylinders die Leiste oder der Randvorsprung 4, 4, welcher aus einer flachen, eisernen, kreisrunden Platte besteht, und an einer centralen, aus jedem Cylinderende hervorragenden Nabe angepaßt ist, mit Schrauben befestigt worden ist, so werden die geraden starken Stuͤke 6,6, welche aus Holz oder Eisen bestehen koͤnnen, und deren Laͤnge den gewuͤnschten Entfernungen der Ringe 3, 3, 3 von einander entsprechen muß, waͤhrend sie in Hinsicht auf Dike den Ringen selbst gleichkommen, in zwei geraden Linien von einem Ringe zum anderen, und zwar an gegenuͤberliegenden Seiten des Cylinders fest an diesen lezteren geschraubt. Diese geraden Stuͤke dienen mit dazu die Ringe in gehoͤrigen Entfernungen von einander zu erhalten. In jeder der flachen ringfoͤrmigen Oberflaͤchen der Ringe 3, 3, 3 befinder sich ein kreisrunder Falz, und aus dem einen Ende I eines jeden Rahmens ragt nach dessen ganzer Laͤnge ein Zapfen hervor, der in diesen Falzen einzudringen hat. An dem entgegengesezten Ende K und durch dasselbe gehend ist eine Schraube w angebracht, die, wenn sie aus dem Rahmen herausgeschraubt wird, mit ihrer stumpfen Spize in den um den Ring 3 laufenden kreisrunden Falz eindringt und hiebei gegen dessen obere Seite druͤkt, so daß der Rahmen auf diese Weise hinreichend fest an dem Cylinder befestige wird, ohne daß es noͤthig waͤre in dem Cylinder selbst irgend welche Schraubenloͤcher anzubringen. Die Stielenden der Lettern ruhen auf der cylindrischen Oberflaͤche des Cylinders; die Drukoberflaͤchen der Lettern hingegen bilden selbst wieder eine cylindrische Oberflaͤche. Die Zahl der um den Letterncylinder herum anzubringenden Rahmen richtet sich nach der Zahl der Paginen, die auf die eine Seite eines Drukbogens gedrukt werden sollen. In der Fig. 1 gegebenen Zeichnung sieht man sechs Rahmen in einem Kreise um den Cylinder herum befestigt, und von einem Ende des Cylinders zum anderen zwei solcher Kreise angebracht. Da jedoch diese beiden Kreise nicht die ganze Laͤnge des Cylinders ausfuͤllen, so ist an beiden Enden zwischen der Endleiste 4 und dem Ringe 3 ein entsprechender Holzblok eingesezt. Dieß ist jedoch nur beispielsweise angenommen, da die Zahl der Rahmen, wie gesagt, von der Groͤße des Cylinders und jener der Paginen abhaͤngt; zum Druke gewoͤhnlicher Buͤcher z. B. muͤßte der Letterncylinder etwas groͤßer seyn als der in Fig. 1 abgebildete. Wenn er zwischen den beiden Endleisten 4, 4 26 Zoll in der Laͤnge und 10¾Zoll im Durchmesser hat, so wird die Drukoberflaͤche der Lettern beinahe 33¾ Zoll im Umfange betragen und beinahe fuͤr alle Groͤßen genuͤgen. Um das Herausfallen der Lettern aus den einzelnen Rahmen oder das Losewerden derselben noch sicherer zu verhuͤten, koͤnnen laͤngs der beiden Seiten G, H eines jeden Rahmens duͤnne metallene Richtscheite 5,5 angebracht und mit Schrauben daran befestigt werden. Die Raͤnder dieser Richtscheite sind so ausgefalzt, daß sie uͤber die an den Enden der Bindungsstreifen befindlichen hakenfoͤrmigen Vorspruͤnge s, s, welche auf den Seiten G, H der einzelnen Rahmen ruhen, zu liegen kommen, und dadurch zur Befestigung dieser Vorspruͤnge beitragen. Diese Richtscheite sind so breit, daß sie die Enden s, s der Bindungsstreifen von je zwei benachbarten Rahmen bedeken; denn da jedes Richtscheit demnach an zwei Rahmen mit Schrauben befestigt ist, so dienen diese Vorrichtungen auch dazu, die einzelnen Rahmen um den Letterncylinder herum in geeigneten Entfernungen von einander zu erhalten, so daß fuͤr die Raͤnder der Paginen der gewuͤnschte Marginalraum bleibt. Fuͤr den Druk von Zeitungen oder anderen Bogen, welche aus langen, dicht neben einander stehenden Columnen ohne Zwischenraͤume bestehen, ist eine etwas andere Einrichtung des Letterncylinders erforderlich; diese ersieht man in Fig. 3. Hier ist naͤmlich an jedem Ende der Achse 2 eine kreisrunde Scheibe 1 befestigt, und um diese beiden Scheiben herum sind die Enden mehrerer starker, gußeiserner Staͤbe 10,10 angebracht. Diese Staͤbe passen mit ihren Raͤndern wie die Dauben eines Fasses an einander; jeder derselben hat, ohne daß er die Achse 2, gegen die er sehr nahe hinreicht, beruͤhrt, an jedem Ende einen Stuͤzpunkt. Diese Stuͤzpunkte werden dadurch gebildet, daß sich die Staͤbe an ihren Enden bei 12 seitlich beruͤhren, und daß sich in der Mitte der Laͤnge eines jeden Stabes ein kleiner Vorsprung 14 befindet, der gleichfalls zur Vermittelung der Beruͤhrung dient. Die Enden saͤmmtlicher Staͤbe 10 sind mit einer Schraube 11 an dem Umfange der Scheiben 1,1 befestigt. Diese Schrauben, welche durch Loͤcher gehen, die zu deren Aufnahme in den Enden der einzelnen Staͤbe angebracht sind, werden strahlenfoͤrmig in die Scheiben eingelassen, und an ihren aͤußeren Enden werden zulezt Schraubenmuttern angeschraubt und in die Substanz der Staͤbe versenkt. Der auf diese Weise aus einzelnen Staͤben gebildete Cylinder wird dann in einer Drehbank so abgedreht, daß er die fuͤr die Stielenden der Lettern erforderliche Oberflaͤche bekommt; dabei wird zum Behufe der Befestigung der Columnenenden an jedem Ende ein Randvorsprung gelassen, dessen aͤußerer Umfang jedoch etwas kleiner ist, als jener der von den Lettern gebildeten cylindrischen Drukoberflaͤche. Die Staͤbe koͤnnen durch Schrauben und Anziehen der Schraubenmuttern der Schrauben 11 einzeln und von einander unabhaͤngig abgenommen und wieder eingesezt werden. Die Breite der Staͤbe muß der Weite der zu drukenden Columnen entsprechen. In Fig. 3 ist der abgedrehte Letterncylinder als aus zwoͤlf Staͤben im Umfange bestehend abgebildet. Zwei dieser Staͤbe, die mit 13, 13 bezeichnet sind, sind schmaͤler als die uͤbrigen und nicht zur Aufnahme von Lettern bestimmt; sie sind in Zwischenraͤumen angebracht, welche den Raͤndern der beiden großen Seiten einer Foliozeitung entsprechen; jede der Paginen besteht daher aus fuͤnf dicht neben einander stehenden Columnen. An jeder Seite der Staͤbe 10 ist mit mehreren kleinen Schrauben eine duͤnne Messingplatte so befestigt, daß sie uͤber die abgedrehte Oberflaͤche, auf der die Stielenden der Lettern zu ruhen haben, emporragt; und daß sie also fuͤr die Zeilen einer jeden Columne eine Graͤnzlinie bildet. Jeder Stab 10 wird demnach einen zur Aufnahme einer Letterncolumne geeigneten Behaͤlter bilden, weßhalb ich ihm denn auch den bei den Drukern gebraͤuchlichen Namen Rahmen beilege. Die beiden, von den Platten 15 gebildeten Seiten dieser Rahmen sind gegen die Centrallinie des Letterncylinders gerichtet, und besizen eine Hoͤhe, daß die an den Enden der Bindungsstreifen r befindlichen hakenfoͤrmigen Vorspruͤnge s, s auf dieselbe Weise eingesezt werden koͤnnen, wie dieß oben bei den Seiten des Winkelhakens und bei den Seiten G, H des Rahmens angegeben wurde. Die Seitenplatten 15,15 sind in jenen Raͤumen eingeschlossen, welche sich zwischen den Kanten der einzelnen Staͤbe 10 befinden; denn die seitliche Beruͤhrung, welche zwischen diesen Staͤben besteht, ist auf die mit 12 und 14 bezeichneten Stellen beschraͤnkt. Um die Lettern fest in diesen Formen zu erhalten, sind in die Platten 15 in gehoͤrigen Entfernungen von einander Spalten oder Fenster geschnitten, welche zur Aufnahme der kleinen Zapfen x, x dienen, die, wie Fig. 2 zeigt, an den Enden der staͤhlernen, oder aus einem sonstigen starken Metalle bestehenden Bindungsstreifen H befindlich sind. Abgesehen von diesen Zapfen befinden sich an den Bindungsstreifen auch noch die hakenfoͤrmigen Vorspruͤnge s, s von der fruͤher beschriebenen Form. Nach je 2 oder 3 Zoll der Columnenlaͤnge, die der Sezer in die Form gebracht hat, wird anstatt der gewoͤhnlichen Bindungsstreifen r ein solcher Streifen H quer durch die Breite der Form gelegt: und zwar auf solche Weise, daß der eine seiner Zapfen x zuerst in eines der Fenster der Seitenplatte 15 eingesenkt, und hierauf der andere Zapfen x in eines der Fenster der gegenuͤber liegenden Platte 15 eingestekt wird. Auf diese Weise werden die einzelnen Zeilen an Ort und Stelle fixirt, waͤhrend die ganze Columne durch die am Ende der Form befindlichen Bindungsschrauben 16,16 zusammengedraͤngt wird. Diese Schrauben sind durch einen an dem Ende der Form befindlichen Vorsprung gebohrt, und werden mit ihren vielseitigen Koͤpfen, welche gegen ein eisernes Ausfuͤllstuͤk Y druͤken, umgedreht. Lezteres, welches quer uͤber das Ende der Columne gelegt wird, ist mit zwei Zapfen x, x, die in die Fenster der beiden Seitenplatten 15 eingestekt werden, ausgestattet. In vielen Faͤllen wird der Druk der Schrauben 16 allein und ohne Anwendung der Bindungsstreifen H hinreichen, um die Columnen gehoͤrig zu fixiren; doch dienen diese Streifen jedenfalls zu groͤßerer Festigkeit. Damit vollends keine der Zeilen in der Form lose werden kann, kann man in den schmalen, zwischen je zwei anliegenden Seitenplatten 15 bleibenden Raum auch noch die duͤnnen Platten 17 einlegen. Laͤngs der beiden Seiten einer jeden dieser Platten 17 laͤuft naͤmlich eine Leiste, welche uͤber die hakenfoͤrmigen Vorspruͤnge s, s saͤmmtlicher zwischen die einzelnen Zeilen gelegter Bindungsstreifen r zu liegen kommt: gleichwie dieß oben von den Raͤndern der Richtscheite 5 gezeigt wurde. Der aͤußere Rand dieser Platten 17 kann so geformt seyn, daß damit, wenn es erforderlich ist, zwischen die einzelnen Columnen Theilungsstriche gedrukt werden koͤnnen. Es versteht sich von selbst, daß in diesem lezteren Falle die erwaͤhnten aͤußeren Raͤnder dieser Platten 17 so geformt seyn muͤssen, daß sie der cylindrischen Drukoberflaͤche genau entsprechen. Die Befestigung der Platten 17 erfolgt an deren beiden Enden mittelst der Schrauben 18, welche durch die beiden Enden der Form gebohrt, und mit breiten, aber flachen und uͤber die Enden der Platten 17 hinausragenden Koͤpfen versehen sind. An der einen Seite ist zum Behufe der Aufnahme des einen Endes der Platte 17 ein Theil des Schraubenkopfes weggeschnitten; so wie jedoch die Schraube umgedreht wird, wird der uͤberragende Theil ihres Kopfes die Platte 17 an Ort und Stelle erhalten. Die beiden Staͤbe 13,13, welche keine Letternformen bilden, koͤnnen mit hoͤlzernen oder metallenen Stuͤken, die zur Aufnahme der Richtscheite 19 dienen, ausgefuͤttert seyn. Diese Richtscheite besizen naͤmlich, gleich den Richtscheiten 5, ausgefalzte Raͤnder, welche uͤber die hakenfoͤrmigen Vorspruͤnge s der Bindungsstreifen r zu liegen kommen; sie finden ihre Anwendung an den aͤußersten Columnen der Paginen der Zeitung, welche Columnen zum Behufe der Bildung der weißen Marginen von einander getrennt werden muͤssen. Die nach den hier beschriebenen Methoden mit beweglichen Lettern besezten Cylinder koͤnnen auf verschiedene Weise in den zum Druken bestimmten Maschinen angebracht werden; ich empfehle jedoch in dieser Hinsicht hauptsaͤchlich die in Fig. 4 ersichtliche Anordnung. Der Letterncylinder 1 laͤuft hier mit seiner Achse 2 in horizontaler Richtung in Zapfenlagern, welche in den starken Gestellpfosten P, P angebracht sind, und wird mit einer Kurbel p, die an der Achse 2 befestigt ist, umgedreht. Anstatt der Kurbel kann man uͤbrigens zum Betriebe der Maschinen mittelst mechanischer Kraft auch ein entsprechendes Raͤderwerk anbringen. Entweder uͤber oder unter dem Letterncylinder ist in den Zapfenlagern q ein Tafelcylinder R angebracht, dessen Achse mit jener des Letterncylinders parallel laͤuft. Um diesen Tafelcylinder ist ein weiches Druktuch geschlungen, und gegen die Oberflaͤche des lezteren wird das Papier bei seinem Durchgange zwischen dem Lettern- und dem Tafelcylinder angedruͤkt. Der Schwaͤrzapparat, der aus mehreren umlaufenden und mit Schwaͤrze uͤberzogenen Walzen besteht, laͤßt sich in irgend einer geeigneten Stellung so anbringen, daß die Drukoberflaͤchen der Lettern beim Umlaufen des Letterncylinders damit in Beruͤhrung kommen. Der Tafelcylinder R besizt, wenn er mit dem Druktuche uͤberzogen ist, denselben Durchmesser wie die cylindrische Drukoberflaͤche der Lettern; und beide Cylinder werden mittelst zweier vollkommen gleicher Stirnraͤder M, N, von denen ersteres an der Achse des Letterncylinders und lezteres an der Achse des Tafelcylinders aufgezogen ist, mit vollkommen gleicher Geschwindigkeit umgetrieben. Damit man den Tafelcylinder R von dem Letterncylinder 1 entfernen kann, wenn die Maschine nicht drukt, sind dessen Zapfenlager q, q auf solche Weise an dem Gestelle P, P angebracht, daß sie mittelst der Excentrica S, S, die an starken, von dem Gestelle P getragenen Zapfen aufgezogen sind, auf und nieder bewegt und gegen den Letterncylinder angedruͤkt werden koͤnnen. Das Umdrehen der beiden Ercentrica S, S geschieht mit langen Hebelarmen, welche durch eine Querstange T mit einander verbunden sind. Bewegt man diese Stange endwaͤrts, so werden beide Excentrica um so viel umgedreht werden, als noͤthig ist, um den Tafelcylinder R in dem zum Druken noͤthigen Grade gegen den Letterncylinder anzudruͤken; waͤhrend durch die entgegengesezte Bewegung der Verbindungsstange T der Tafelcylinder so weit von dem Letterncylinder entfernt werden kann, als dieß zum Behufe irgend einer Operation erforderlich ist. Die Umlaufsbewegung des Schwaͤrzapparates wird von dem Stirnrade M her durch ein entsprechendes Raͤderwerk hervorgebracht. Zum Behufe der Beschraͤnkung der Bewegung der Zapfenlager q, q des Tafelcylinders gegen den Letterncylinder hin sind Aufhaltschrauben angebracht, damit hiedurch die Oberflaͤchen beider Cylinder in solche Entfernung von einander gebracht werden, als zum Behufe des Drukes noͤthig ist. Wenn man es fuͤr zwekdienlich findet, so kann man an den beiden Enden des Letterncylinders sowohl als an den beiden Enden des Tafelcylinders kreisrunde hoͤlzerne Traͤger von gleichem Durchmesser so anbringen, daß deren kreisrunde Oberflaͤchen gegen einander druͤken, wenn sich die Maschine in Thaͤtigkeit befindet. Eben so kann man bei V zwischen die Schieber, die von den Excentricis S, S in Bewegung gesezt werden, und zwischen die beweglichen Zapfenlager q, q eine aus mehreren Pappendekelschichten bestehende Fuͤtterung legen, damit diese Fuͤtterung etwas nachgibt, wenn irgend eine außerordentliche Gewalt die Cylinder von einander zu entfernen trachtet. In dem Umfange des Tafelcylinders kann sich, damit man das Druktuch auf die gewoͤhnliche Weise daran zu befestigen im Stande ist, ein Ausschnitt befinden, und zwar an jener Stelle, welche sich den letternlosen zur Erzeugung der Marginen dienenden Raͤumen des Letterncylinders gegenuͤber befindet. Das Papier kann Bogen fuͤr Bogen mit Huͤlfe der hiezu bestimmten Vorrichtungen von der zur Bedienung der Maschine aufgestellten Person genau so zwischen die umlaufenden Cylinder eingetragen werden, wie dieß bei der Speisung der gewoͤhnlichen Drukerpressen zu geschehen pflegt; auch kann man endlose Baͤnder, welche uͤber entsprechende Rollen laufen, und welche das Papier sowohl zwischen die Cylinder hinein, als nach dem Bebruten wieder zwischen denselben heraus leiten, anwenden. Alles dieß bedarf, da es keinen Theil meiner Erfindung ausmacht und auch bereits allgemein bekannt ist, keiner weiteren Beschreibung; dagegen wird die von mir verbesserte Methode, die Maschine mit Papier zu speisen, weiter unten beschrieben werden. Ich bemerke hier nur noch, daß das Papier beim Durchlaufen durch die in Fig. 4 abgebildete Maschine nur auf der einen Seite bedrukt wird, und daß demnach zum Bedruken der Kehrseite eine zweite Operation erforderlich ist. Was den zweiten Theil meiner Erfindung, naͤmlich eine verbesserte Schwaͤrzmethode betrifft, so besteht der in Fig. 4 und 9 ersichtliche Schwaͤrzapparat aus mehreren umlaufenden Walzen, die parallel mit einander und so angebracht sind, daß ihre Oberflaͤchen in gegenseitiger Beruͤhrung stehen. Die Schwaͤrze wird hiedurch von einer Walze auf die andere uͤbertragen, damit sie so gleichmaͤßig als moͤglich auf deren Oberflaͤche ausgebreitet werde. Zulezt geschieht die Uebertragung der Schwaͤrze auf die Drukoberslaͤche des Letterncylinders mittelst zweier weicher Walzen, die waͤhrend des Umlaufens des Letterncylinders an zwei verschiedenen Stellen mit den Lettern in Beruͤhrung kommen, damit, wenn ja die eine dieser weichen Walzen die Schwaͤrzung der Lettern nicht hinreichend vollbraͤchte, die zweite diesem Mangel abhilft. Die Schwaͤrze wird zuerst von einer Streichwalze 21, welche verhaͤltnißmaͤßig langsam umlaͤuft, aus dem wie gewoͤhnlich gebauten Schwaͤrztroge 20 aufgenommen und dann an eine zweite metallene Walze 22 uͤbertragen. Leztere laͤuft etwas rascher um, so daß hiedurch eine leichte Reibung ihrer Oberflaͤche gegen die Oberflaͤche der Streichwalze entsteht, und daß die Schwaͤrze folglich in einer duͤnneren Schichte auf der Oberflaͤche der Walze 22 ausgebreitet wird, als sie mittelst des Streichers auf der Walze 21 ausgebreitet werden konnte. Die Walze 22 bewegt sich, waͤhrend sie umlaͤuft, zugleich auch in ihren Zapfenlagern endweise vor- und ruͤkwaͤrts, damit sie sich vollkommener mit der von der Streichwalze 21 aufgenommenen duͤnnen Schwaͤrzschichte uͤberziehe. Sie traͤgt dann die solcher Maßen aufgenommene Schwaͤrze auf eine weiche Walze 26 uͤber, die gleich den in den gewoͤhnlichen Drukerpressen gebraͤuchlichen weichen Schwaͤrzwalzen aus einer Composition aus Leim und Syrup besteht, und welche die Schwaͤrze hierauf abermals an eine groͤßere hoͤlzerne oder metallene Walze 28 abgibt. Lezterer ist zum Behufe einer gleichfoͤrmigeren Ausbreitung der Schwaͤrze auf derselben gleichfalls eine endweise Bewegung gestattet; zu demselben Zweke druͤken, waͤhrend sie umlaͤuft, die beiden weichen Walzen 29 und 30 sachte gegen sie. Endlich wird die Schwaͤrze dann in einer vollkommen gleichmaͤßigen Schichte auf die beiden weichen Walzen 31, 32, und von diesen auf die Drukoberflaͤche des umlaufenden Letterncylinders 1,1 uͤbergetragen. Die Lettern werden hiebei zuerst von der Walze 32, und hierauf der groͤßeren Sicherheit wegen auch noch von der Walze 31 mit Schwaͤrze versehen: jedoch so, daß keine zu große Quantitaͤt davon auf ein Mal aufgetragen wird. 33 ist eine weitere weiche Walze, welche die Ausbreitung der von den Walzen 32 und 31 auf die Lettern geschafften Schwaͤrze vollendet. Die einzelnen hier erwaͤhnten Schwaͤrzwalzen werden nach den durch Pfeile angedeuteten Richtungen umgetrieben, was mittelst eines Raͤderwerkes geschieht, welches seine Bewegung von dem an dem aͤußersten Ende der Achse 2 befindlichen Stirnrade M mitgetheilt erhaͤlt. Das Rad M treibt ein Getrieb 34, welches an einem in dem Maschinengestelle fixirten Zapfen aufgezogen ist, und welches in das an der Welle der groͤßeren Walze 28 befindliche Stirnrad 35 eingreift. Dieses Rad 35 sezt mittelst des Getriebes 36, welches an einem in das Gestell des Schwaͤrzapparates eingelassenen Zapfen umlaͤuft, das an dem Ende der Achse der Walze 22 befindliche Getrieb 37 in Bewegung. Die Durchmesser und die Zahl der Zaͤhne aller dieser Raͤder und Getriebe muͤssen so berechnet seyn, daß die Oberflaͤchen der einzelnen Walzen mit derselben Geschwindigkeit umlaufen wie die Drukoberflaͤche des Letterncylinders. Die weichen Walzen beduͤrfen keines Raͤderwerkes zu ihrem Umtriebe; es genuͤgt dazu die Beruͤhrung, in der sie mit den anderen Walzen stehen. Die erste Schwaͤrzwalze 21 erhaͤlt ihre langsame Bewegung durch ein endloses Band 39 mitgetheilt, welches uͤber eine an dem Ende ihrer Achse befindliche Rolle 38, so wie auch uͤber die Rolle 40 laͤuft, die an einer Welle, welche in einem kleinen, mit dem Maschinengestelle in Verbindung stehenden Gestelle angebracht ist, umlaͤuft. An derselben Welle befindet sich aber auch eine groͤßere Rolle 41, die ihre Bewegung von einem anderen endlosen Bande, welches uͤber eine kleine, an der Achse 2 des Letterncylinders befindliche Rolle laͤuft, mitgetheilt erhaͤlt. Die rotirende Bewegung erleidet durch diese Art der Uebertragung an die Walze 21 eine solche Verspaͤtung, daß die Geschwindigkeit der Oberflaͤche dieser lezteren nur mehr den zwanzigsten Theil der Geschwindigkeit der Oberflaͤche der Walze 22 betraͤgt. Dieses Verhaͤltniß laͤßt sich jedoch dadurch, daß man um die Rollen 38 und 40 herum Kehlen von verschiedener Groͤße anbringt, und daß man das Laufband 39 je nach Umstaͤnden in die eine oder in die andere dieser Kehlen schafft, verschieden abaͤndern; und folglich laͤßt sich auf diese Weise auch die Quantitaͤt der Schwaͤrze, welche auf die Walze 22 uͤbergetragen und von dieser an die Lettern fortgepflanzt wird, beliebig reguliren. Der Streicher kann mittelst der Stellschrauben 25 auf eine der Speisung entsprechende Weise gestellt werden; doch waͤre es sehr schwierig, wo nicht unmoͤglich, hiedurch allein die Speisung zu reguliren, wenn die Oberflaͤche der Streichwalze 21 mit derselben Geschwindigkeit umliefe, wie die Oberflaͤche der uͤbrigen Schwaͤrzwalzen. Durch die Verbindung der Adjustirung des Streichers mit der Regulirung der Geschwindigkeit der Streichwalze hingegen laͤßt sich die Abgabe der Schwaͤrze aus dem Schwaͤrztroge mit großer Genauigkeit reguliren, waͤhrend die Schwaͤrze nach der von mir vorgeschlagenen Methode durch die Zwischenwalzen ununterbrochen an die große Walze 28 fortgepflanzt wird, und also vor dem Auftragen auf die Lettern nur mehr eine geringe Ausbreitung erheischt. Die Zapfenlager, worin die Achse der Walze 21 ruht, so wie auch die fuͤr den Schwaͤrztrog und den Streicher bestimmte Tragstange 24 sind in den Seiten des Gestelles, in welchem der Schwaͤrzapparat eingesezt ist, so angebracht, daß mittelst der Stellschrauben 42 die Beruͤhrung, in welcher die Streichwalze 21 mit der Walze 22 steht, regulirt werden kann. Die Walze 22 wird mittelst einer Art von Wurm, der nach entgegengesezten Richtungen in ein an deren Achse fixirtes Stuͤk geschnitten ist, in ihren Zapfenlagern endweise vor- und ruͤkwaͤrts bewegt. Dieser Wurm (oder diese spiralfoͤrmige Fuge) laͤuft naͤmlich durch eine oder zwei Windungen nach der einen Richtung, kehrt hierauf nach der entgegengesezten Richtung um, durchschneidet sich selbst, und gelangt endlich wieder an seinen Ausgangspunkt zuruͤk. Ein zwischen der Achse befindliches gabelfoͤrmiges Stuͤk greift in diesen Wurm ein, und ist an einem aufrechten, ihm als Mittelpunkt dienenden und an dem Gestelle fixirten Zapfen aufgezogen. Die Bewegung der Gabel in der spiralfoͤrmigen Fuge des Wurmes bewirkt, daß sich die Achse und die Walze 22 endweise in ihren Zapfenlagern bewegen, bis die Gabel in den ruͤklaufenden Theil der Wurmfuge gelangt, und dadurch die Achse und die Walze nach der entgegengesezten Richtung fuͤhrt. Die Gabel dreht sich dabei so um ihren Mittelstift, daß sie dem Statt findenden Wechsel in der Richtung der beiden Fugen folgt oder nachgibt. Die groͤßere Walze 28 wird auf gleiche Weise, jedoch in einem etwas geringeren Grade, mittelst eines aͤhnlichen Wurmes 44 endweise hin und her bewegt. Die zum Betriebe der Walzen 28 und 22 dienenden Zahnraͤder und Getriebe befizen eine solche Breite, daß sie in Folge dieser endweisen Bewegung mit den anderen Raͤdern nicht außer Beruͤhrung kommen. Das Gestell des Schwaͤrzapparates besteht aus zwei aufrechten Seitenplatten 45, in denen Ausschnitte angebracht sind, welche als Zapfenlager fuͤr die Achsen der einzelnen Schwaͤrzwalzen dienen. Beide Platten werden durch die Querstange 24, auf der der Streicher ruht, und durch die beiden Querbolzen 46 so zusammengehalten, daß sie ein festes Gestell bilden. Das Ganze ruht nach Art eines Wagens auf vier rollenartigen Raͤdern 47, die auf zwei horizontalen, an dem Maschinengestelle befestigten Schienenbahnen 48 laufen. Der ganze Schwaͤrzapparat kann daher, wenn der Letterncylinder zum Behufe des Drukes hergerichtet wird, von demselben abgezogen, und nach vollbrachten Vorbereitungen demselben wieder angenaͤhert werden, so daß die drei weichen Walzen 31, 32, 33 sachte gegen die Lettern andruͤken. Der Wagen wird durch einen Federhaken 49, an welchem zum Behufe der Regulirung der Beruͤhrung eine Stellschraube angebracht ist, fixirt. Die Zapfenlager der Achsen der weichen Walzen 31, 32 koͤnnen gleichfalls mit Stellschrauben so gestellt werden, daß hiedurch die Beruͤhrung, in der sie mit der Walze 28 und mit den Lettern stehen, regulirt wird. Die Walze 21 mit dem Schwaͤrztroge und dem Streicher 20, so wie die dazu gehoͤrigen Stellschrauben, womit die Schwaͤrze in einer duͤnnen Schichte ausgebreitet und hierauf ununterbrochen an weiche Walzen und durch diese auf die Lettern uͤbergetragen wird, bilden keinen Theil meiner Erfindung, indem die H H. Bakon und Donkin einem am 23. November 1813 ertheilten Patente gemaͤß dieselbe Vorrichtung auf eine Maschine anwendeten, die mit einer umlaufenden Letternwalze arbeitete, welche jedoch von prismatischer und nicht von cylindrischer Gestalt war. Meine Erfindung beruht daher darauf, daß die dike auf den Streichcylinder gebrachte Schwaͤrzschichte dadurch, daß eine schneller umlaufende Walze damit in Beruͤhrung kommt, in einer duͤnneren, zur Uebertragung auf die Lettern geeigneten Schichte an weitere Cylinder fortgepflanzt wird; so wie auch in der Regulirung der zur Speisung verwendeten Schwaͤrze durch Abaͤnderung der Geschwindigkeit, womit die Streichwalze im Verhaͤltnisse zu der in Beruͤhrung mit ihr stehenden Walze umlaͤuft. Die endweise Bewegung, die ich einigen der Walzen mittheile, gehoͤrt gleichfalls nicht mit zu meiner Erfindung, indem eine aͤhnliche Einrichtung bereits schon fruͤher an mehreren Drukerpressen getroffen wurde. Was den dritten Theil meiner Erfindung, naͤmlich die Speisung der Maschine mit endlosem Papiere betrifft, damit durch ununterbrochenes Umlaufen der Cylinder eine Reihe von Abdruͤken nach einander auf das Papier gedrukt werden kann, so kann solches Papier von jeder neueren Papiermuͤhle, die mit einer sogenannten Trokenmaschine ausgestattet ist, geliefert werden. Den Apparat, in welchem das aufgerollte Papier genezt oder gedaͤmpft wird, ersieht man aus Fig. 5. Die trokene Papierrolle 50 befindet sich an einer Achse, die in Zapfenlagern ruht und quer durch ein Gestell laͤuft, in welchem zugleich auch ein Wassertrog 51 der Quere nach angebracht ist. In lezterem dreht sich eine Walze 52 so, daß sie mit dem unteren Theile ihres Umfanges schwach in das in dem Troge enthaltene Wasser untertaucht. Ueber dieser Walze 52 und mit ihrer Schwere auf dieser ruhend, befindet sich eine zweite Walze 53, die mit Flanell uͤberzogen ist. Wenn der Flanell durch zwei- oder dreimaliges Umdrehen der beiden Walzen 52, 53 befeuchtet worden ist, so fuͤhrt man das Papier von der Walze 50 herab zwischen diesen beiden Walzen durch, um es dann wieder emporzufuͤhren, und um die Walze 54, die einen kleinen Durchmesser haben soll, zu schlingen. Leztere Walze, die gleichfalls quer durch das Gestell laͤuft, wird durch ein Laufband umgetrieben, welches um die kleine, an dem aͤußersten Ende der Achse 54 angebrachte Rolle 55 und um die große Rolle 56 geschlungen ist. Diese leztere ist an einem in das Gestell eingelassenen Zapfen aufgezogen und wird mit einer Kurbel umgetrieben. Saͤmmtliche hier besprochene Walzen oder Wellen muͤssen in vollkommenem Parallelismus zu einander stehen. Wenn die Kurbel umgedreht wird, so sezt diese durch die Rolle 56 und das von dieser an die Rolle 55 fuͤhrende Laufband die Walze 54 in rasche umlaufende Bewegung, wodurch das Papier von der Walze 50 abgewunden, und dafuͤr, nachdem es zwischen den beiden Walzen 52 und 53 durchgelaufen, und hiebei hinreichend und gleichmaͤßig befeuchtet worden ist, auf die Walze 54 aufgewunden wird. Die Papierrolle 54 a, welche hiedurch erzeugt wird, ist, nachdem man ihr zum Einsaugen des Wassers kurze Zeit gestattet, zum Druke vorbereitet. Der Grad der Feuchtigkeit, den man dem Papiere mit Huͤlfe dieser Vorrichtung geben will, laͤßt sich durch die Tiefe, bis auf welche man die Walze 52 in das in dem Troge 51 enthaltene Wasser untertauchen laͤßt, und durch die Geschwindigkeit, womit man dem Papiere zwischen den beiden Nezwalzen hindurchzulaufen gestattet, genuͤgend und beliebig reguliren. Wendet man warmes anstatt kaltem Wasser an, so laͤßt sich die ganze Operation sehr beschleunigen. Die auf diese Weise genezte Papierrolle 54 a wird, wie Fig. 4 zeigt, vor der Maschine so angebracht, daß ihre Achse mit jener des Letterncylinders sowohl, als mit jener des Tafelcylinders parallel laͤuft, und in den Zapfenlagern 57 ruht. Dann wird, um das Papier in die Maschine zu bringen, das eine Ende desselben temporaͤr an dem Tafelcylinder befestigt, indem man es in die Auskerbung des Tafelcylinders R, die zur Vefestigung des Druktuches dient, einbiegt, und mit scharfen Stiften, die jedoch nicht uͤber die Auskerbung hervorragen, anstekt. Wir wollen annehmen, die Maschine stehe zum Druke bereit; die Lettern seyen gehoͤrig geschwaͤrzt, und der Schwaͤrzapparat befinde sich in Thaͤtigkeit, waͤhrend der Tafelcylinder dadurch von dem Letterncylinder entfernt wurde, daß man die beiden Excentrica S, S mittelst ihrer gemeinschaftlichen Verbindungsstange T umdrehte. Wenn nun das Papier unter diesen Umstaͤnden, wie oben angegeben worden ist, an dem Tafelcylinder R befestigt worden, so wird die Maschinerie eine geringe Streke weit umgetrieben, damit das Papierende zwischen den Lettern- und den Tafelcylinder gelange. Wenn dieses geschehen ist, so wird dann der Tafelcylinder durch abermaliges Umdrehen der Excentrica S, S dem Letterncylinder genaͤhert und in Bezug auf diesen in die zum Druke erforderliche Stellung gebracht. Hierauf beginnt die Maschine zu druken; sie wird jedoch, wenn das Papier eine hinreichende Streke um den Tafelcylinder gelaufen ist, in ihrer Bewegung gehemmt, damit man das Papier aus der Auskerbung dieses Cylinders frei machen, und dafuͤr an der Welle 60, auf die es nunmehr in dem Maaße, als es bedrukt ist, zwischen den beiden Cylindern hervorgelangt aufgerollt werden soll, befestigen kann. Diese Befestigung kann mit etwas festem Kleister, oder mit Huͤlfe von kleinen, aus der Welle 60 hervorragenden Spizen, oder auch dadurch bewerkstelligt werden, daß man das Papierende in einen zu diesem Behufe in der Welle angebrachten Falz einkeilt. Das Umtreiben der Welle 60 zum Behuf des Aufrollens des bedrukten Papieres geschieht mittelst zahnloser Raͤder, von denen an jedem Ende derselben eines angebracht ist. Der Umfang dieser Raͤder ruht auf dem Umfange entsprechender Raͤder, welche an den beiden Enden einer horizontalen, mit der Achse des Letterncylinders parallel laufenden, und in geeigneten Zapfenlagern ruhenden Welle 61 angebracht sind, und durch ein Laufband umgetrieben werden, welches uͤber eine an dem Ende dieser Welle 61 befindliche Rolle und uͤber eine zweite correspondirende, aber an der Welle des Letterncylinders angebrachte Rolle gefuͤhrt ist. Die Welle 60 druͤkt sowohl mit ihrem eigenen Gewichte, als mit jenem ihrer beiden Raͤder und des auf sie gewundenen Papieres, ihre beiden Raͤder auf die an den Enden der Welle 61 angebrachten Raͤder und diese gegenseitige Beruͤhrung der Raͤder genuͤgt, um die Achse oder Welle 60 umzutreiben und das Papier dadurch auf sie aufzurollen. Die Raͤder glitschen, so wie die auf die Welle 60 aufgewundene Papierrolle einen groͤßeren Durchmesser bekommt, und so wie mithin zum Behufe des Aufwindens eine geringere Geschwindigkeit erforderlich wird; allein das Gewicht des auf die Welle 60 aufgewundenen Papieres vermehrt auch den Druk, wodurch die beiderlei Raͤder, mit einander in Beruͤhrung erhalten werden, so daß hiedurch eine groͤßere Adhaͤsionskraft entsteht. Dieser Druk kann uͤbrigens auch dadurch, daß man an den kleinen, auf den Endzapfen der Welle 60 wirkenden Hebel wie an den Balken einer Schnellwaage Gewichte anhaͤngt, beliebig regulirt und uͤber jenen Druk hinaus, den die Welle vermoͤge ihres eigenen Gewichtes allein ausuͤbt, verstaͤrkt werden. Das Papier bekommt, indem es die mit dem Druktuche uͤberzogene Oberflaͤche des Tafelcylinders R eine bedeutende Streke weit begleitet, so viel Adhaͤsion als noͤthig ist, damit es sich von der Rolle 54 abwinde und zwischen die Cylinder gelange; daher braucht die Aufwindwelle 60 auch nur einen sehr geringen Zug auf das bedrukte Papier auszuuͤben, um dasselbe hinreichend gespannt zu erhalten, und vollkommen eben auf die neue Welle aufzuwinden. Fuͤr die Umlaufsbewegung der Walze 54, von der das unbedrukte Papier abgewunden wird, muß eine leichte retardirende Kraft bestehen; fuͤr diese ist gesorgt durch Anbringung eines Rades, auf dessen Umfang man den Druk einer Frictionsfeder, welchen Druk man mit einer Stellschraube reguliren kann, wirken laͤßt. Auf diese Weise kann der mit der Bedienung der Maschine Beauftragte die Umlaufsbewegung der Walze nach Belieben retardiren, damit er das Papier bei dessen Einlaufen zwischen den Lettern- und den Tafelcylinder gehoͤrig beaufsichtigen kann. Eben so ist wohl darauf zu achten, daß das Papier beim Durchgange zwischen den Cylindern einen geraden Lauf beibehalte; waͤre die geringste Abweichung hierin zu entdeken, so kann dieser leicht abgeholfen werden, indem man die Welle 54 entweder nach der einen oder nach der anderen Richtung etwas weniges endwaͤrts bewegt. Dieß geschieht durch Umdrehen der Stellschraube 63, welche an dem einen Ende der Welle 54 angebracht ist, waͤhrend an dem anderen Ende fuͤr eine dieser Schraube entgegenwirkende Feder gesorgt ist. Eben so sind auch noch zwei andere Schrauben angebracht, von denen die eine 64 zum Heben oder Senken des einen Endes der Welle 54, die andere 65 hingegen dazu bestimmt ist, das eine Ende dieser Welle dem Letterncylinder naͤher zu bringen oder auch es weiter davon zu entfernen. Mit Huͤlfe dieser beiden Adjustirschrauben 64, 65 kann die Achse 54 der Papierrolle beim Beginne des Drukes mit den Achsen des Lettern- und Tafelcylinders vollkommen parallel gestellt werden, damit das Papier vollkommen gerade in die Maschine einlaufe; jede Abweichung von dieser geraden Bahn kann dann spaͤter mit Huͤlfe der Endschraube 63 ausgeglichen werden. Wenn eine Papierrolle ganz abgelaufen ist, so wird eine zweite aͤhnliche Rolle an deren Stelle eingesezt. Um dieß zu erleichtern, kann man sich derselben Methode bedienen, nach welcher man in den Papiermuͤhlen die Haspel, auf die das Papier aufgewunden wird, aufzuziehen pflegt. D. h. die Zapfenlager, worin die Enden der Welle der Papierrolle 54 laufen, befinden sich in den Enden zweier Arme 66, die an einer horizontalen Welle 67 angebracht sind; und an den entgegengesezten Enden dieser Arme befinden sich aͤhnliche Zapfenlager, die zur Aufnahme der Achse einer zweiten Papierrolle 68 dienen. Es sind demnach zwei Papierrollen 54, 68 aufgezogen, von denen die eine 54 die Maschine mit Papier speist, waͤhrend die andere 68 gleichsam nur zu diesem Zweke vorbereitet ist. Wenn nun alles Papier von der Walze 54 abgelaufen ist, so kann man, indem man die Arme 66 zur Haͤlfte um ihre Achse 67 dreht, die abgelaufene Walze 54 sogleich beseitigen, und die volle dafuͤr an deren Stelle bringen, um das Ende der neuen Papierrolle gleichfalls wieder auf die angegebene Weise in die Maschine zu leiten. Auf gleiche Weise muß auch die Welle 60, auf die das bedrukte Papier aufgewunden worden ist, wieder erneuert werden, sobald sie gefuͤllt ist, und eine neue Papierrolle einzulaufen beginnt. Die Arme 66 werden auf die aus Fig. 8 ersichtliche Methode mittelst eines Federriegels 69 in solcher Stellung erhalten, daß sie der Maschine die Papierrollen darbieten. Aus derselben Figur erhellt auch, wie die Stellschrauben 63 und 65 auf die Zapfenlager in den Enden der Arme 66 wirken, und wie die Schraube 64 an dem Zapfenlager der Welle 67 der Arme angebracht ist. An dem Ende dieser Welle befinden sich Griffe, womit dieselbe umgedreht wird, wenn der Federriegel 69 durch Emporheben seiner Handhabe so nachgelassen wird, daß die leere Rolle 54 durch eine volle 68 ersezt wird. Ist dieß geschehen, so haͤlt dann der Federriegel die Arme 66 wieder zuruͤk. Das nach der hier beschriebenen Methode auf der einen Seite bedrukte, und auf die Walze 60 aufgerollte Papier wird, nachdem es aus der Maschine genommen ist, zum Behufe des Bedrukens seiner Kehrseite, abgewunden und neuerdings wieder so aufgerollt, daß die entsprechende Seite nach Außen gekehrt ist. Dieses Abrollen und abermalige Aufrollen geschieht deßhalb, damit das Papier mit demselben Ende, an welchem der Druk das erste Mal begann, beim zweiten Mal gleichfalls wieder zuerst einlaufe. Dieses Ab- und Aufrollen kann nach der oben fuͤr das Nezen beschriebenen und in Fig. 5 abgebildeten Methode bewerkstelligt werden; nur hat man hier das Papier, anstatt daß man es zwischen den Walzen 52, 53 durchfuͤhrt, direct von der Walze 50 auf die Walze 54 zu winden: ausgenommen es waͤre waͤhrend des Drukens so troken geworden, daß es neuerdings wieder genezt werden muͤßte. Man kann uͤbrigens das Papier auch wieder aus die Walze 54 aufwinden, wenn man an dieselbe, so wie sie in den Armen 66 in Zapfenlagern ruht, eine kleine Kurbel zu diesem Behufe anstekt. Man hat jedes Mal, so oft das Papier zum Behufe des Drukens rollenfoͤrmig aufgewunden wird, sorgfaͤltig darauf zu sehen, daß dieß gleichmaͤßig und vollkommen eben geschieht. Sowohl die Welle, von der das Papier abgerollt wird, als auch jene, auf die es aufgewunden wird, soll daher nach der oben bei der Schraube 63 beschriebenen Art und Weise endwaͤrts regulirt werden koͤnnen; und eben so soll durch Reibung, welche entweder durch den bemessenen Druk eines Gewichtes oder durch eine auf die Achse der abzuwindenden Rolle wirkende Feder hervorgebracht wird, eine gehoͤrige Retardirung der Bewegung bezwekt werden koͤnnen, damit das Papier mit gehoͤriger Spannung auf die neue Walze aufgerollt wird. Wenn das Papier auf diese Weise zum Bedruken der Kehrseite hergerichtet worden ist, so bringt man es entweder in eine zweite, der beschriebenen aͤhnliche Maschine, deren Cylinder gehoͤrig gesezt worden ist; oder man bringt auf den Cylinder derselben Maschine einen anderen Saz; oder man wechselt den einen Cylinder fuͤr einen anderen aus, auf den mittlerer Weile der der Kehrseite entsprechende Saz gebracht worden ist. Der Druk der Kehrseite geschieht dann ganz auf dieselbe Weise und unter Beobachtung derselben Vorsichtsmaßregeln, wie jener der ersten Seite von Statten ging; die Retardirung der Walze, von der sich das Papier abrollt, muß mit der angegebenen Schraube, womit die Kraft und folglich auch die Reibung der Feder regulirt werden kann, so bewirkt werden, daß das Papier gleichmaͤßig gespannt erhalten wird; auch soll waͤhrend des Drukes einer langen Papierrolle die Maschine mehrere Male angehalten oder in langsameren Gang versezt werden, damit man gehoͤrig untersuchen kann, ob das Register gut eingehalten wird: d. h. ob der Druk auf beiden Seiten des Papieres gehoͤrig auf einander faͤllt, so daß gleiche Marginen bleiben. Sollte man hiebei irgend eine Abweichung bemerken, so muͤßte dieser bei Zeiten durch Handhabung der angegebenen Schrauben gesteuert werden. Die Kraft, womit die Aufwindwalze bei 60 umgetrieben wird, muß je nach der Spannung, die erheischt wird, durch das an den Hebel 62 gehaͤngte Gewicht regulirt werden, damit das Papier mit einer Kraft, die mit jener Retardirkraft, welche auf die Walze, von der das Papier abgewunden wird, im Verhaͤltnisse steht, von dem Tafelcylinder weggezogen wird. Diese leztere Regulirung braucht nur in so weit genau zu seyn, daß das Papier nicht veranlaßt wird in Folge eines zu großen Mißverhaͤltnisses zwischen der Aufwindkraft und der beim Abwinden angebrachten Retardirung, um die mit dem Druktuche uͤberzogene Oberflaͤche des Tafelcylinders zu glitschen. Das auf beiden Seiten bedrukte und abermals auf eine Walze gewundene Papier muß hierauf an den gehoͤrigen beim Druke leer gelassenen Stellen in einzelne Bogen zerschnitten werden. Dieses Zerschneiden kann entweder mit der Hand und mit Huͤlfe großer Scheeren nach dem Augenmaaße bewerkstelligt werden; oder man kann zu diesem Zweke mit jener Maschine, in welcher die Kehrseite des Papieres bedrukt wurde, eine Maschine in Verbindung bringen, durch welche das Papier, anstatt daß es abermals aufgerollt wird, in Bogen zerschnitten wird. In lezterem Falle hat die Zerschneidmaschine so schnell zu arbeiten, als die Drukmaschine arbeitet. Die abgeschnittenen Bogen sind von Zeit zu Zeit zu pruͤfen, damit man sich uͤberzeugt, ob die Maschine ein gutes Register haͤlt; die Maschine braucht zu diesem Behufe weder angehalten, noch in langsameren Gang versezt zu werden; nur wenn sich zwischen dem Druke der beiden Seiten eine Abweichung zeigen sollte, muͤßte die Bewegung der Walze, von der sich das auf der einen Seite bedrukte Papier abrollt, dieser gemaͤß regulirt werden. Die Durchschneidmaschine muß das Papier so schnell von dem Tafelcylinder abziehen, als es von diesem abgegeben wird. Der vierte Theil meiner Erfindung betrifft nun eine Vorrichtung, womit das auf beiden Seiten bedrukte Papier in einzelne Bogen zerschnitten werden soll, und die man aus Fig. 5, 6 und 7 ersieht. In lezterer Figur ist diese Vorrichtung in Verbindung mit der in Fig. 8 und 9 ersichtlichen Maschinerie, welche dem fuͤnften Theile meiner Erfindung gemaͤß zum beiderseitigen Bedruken des Papieres bei einmaligem Durchlaufen durch die Maschine bestimmt ist, abgebildet; sie kann jedoch eben so gut mit der in Fig. 4 dargestellten Maschine in Verbindung gebracht werden, damit das Zerschneiden erst dann geschieht, nachdem das Papier zum zweiten Mal durch die Maschine gelaufen ist. Das vollkommen bedrukte Papier wird, so wie es zwischen dem Lettern- und dem Tafelcylinder hervorkommt, uͤber einen großen Haspel 70, dessen Umfang vier der verlangten Bogenlaͤngen gleichkommt, gefuͤhrt; und gelangt, nachdem es zur Haͤlfte uͤber diesen Haspel gelaufen ist, in den Bereich der Daͤumlinge oder Zangen 71, welche dasselbe sachte an den beiden Raͤndern und in der Naͤhe jener Stelle erfassen, an welcher der Durchschnitt zu geschehen hat. Das Erfassen geschieht nur etwas weniges hinter der Durchschnittsstelle, und zwar in der Richtung, in der sich das Papier bewegt. Diese Zangen 71 sind an zwei endlosen Ketten 72, 72, die uͤber mehrere Rollen laufen, befestigt, und werden zugleich mit dem Papier, welches sie erfaßt haben, vorwaͤrts gefuͤhrt, um dasselbe, auch nachdem es durchschnitten worden ist, nicht eher loszulassen, als bis sie die einzelnen abgeschnittenen Bogen auf einen Haufen legen koͤnnen, oder bis sie sie dahin gefuͤhrt haben, wo dieß Geschaͤft von den dazu aufgestellten Personen vollbracht werden kann. Der große Haspel 70 und die endlosen Ketten 72, 72 bewegen sich mit solcher Geschwindigkeit, daß sie das Papier in dem Maaße fortfuͤhren, in welchem es von den beiden Cylindern abgegeben wird. Es ist zu diesem Zweke um die an dem Ende der Welle des Tafelcylinders aufgezogene Rolle 75, so wie auch um eine aͤhnliche und gleich große, an dem Zapfen 73 umlaufende Rolle 76 eine lange endlose Kette 74 geschlungen. An demselben Zapfen 73 ist zugleich aber auch ein Getrieb 77 fixirt, welches ein Stirnrad 78 umtreibt, das vier Mal groͤßer ist als das Getrieb, eine vier Mal groͤßere Anzahl von Zaͤhnen besizt, und an dem Ende der Haspelwelle 70 angebracht ist. In dem Umfange der beiden Rollen 75 und 76 sind Ausschnitte, welche zur Aufnahme der Gelenkstifte der Kette 74 dienen, angebracht, damit die Kette nicht glitschen kann, und also, indem sie wie ein Zahnrad wirkt, den Haspel 70 ein Mal umdreht, waͤhrend der Letterncylinder vier Umgaͤnge macht. Die Kette 74 laͤuft aber auch um eine Rolle 77, die sich an dem Ende einer quer durch die Maschine fuͤhrenden Welle befindet, und an eben dieser Welle sind auch zwei Rollen angebracht, die an ihrem Umfange mit Zaͤhnen oder Spizen versehen sind, damit sie solcher Maßen die endlosen Ketten 72, 72 in Bewegung sezen koͤnnen. Diese Ketten sind uͤber die Rollen 79, 79 gefuͤhrt, und dadurch kommen ihre oberen Theile in einer horizontalen Linie uͤber eine Art von Tafel oder Tisch 104 zu liegen, worauf die einzelnen Bogen aufgeschichtet werden. Die beiden Ketten 72, 72 sind in Zwischenraͤumen, welche den verlangten Bogenlaͤngen beinahe gleichkommen, durch Querstangen 80 mit einander verbunden; an den Enden dieser Querstangen sind die Zangen 71 angebracht, die hiedurch so weit von einander entfernt erhalten werden, als es fuͤr die Breite der Bogen erforderlich ist. Die Ketten 72, 72 laufen dicht unter dem Haspel 70 weg, damit die Zangen 71 mit dem Papiere in Beruͤhrung kommen, waͤhrend dasselbe um den Haspel 70 gezogen ist, und waͤhrend es sich dem untersten Theile des Umfanges des Haspels naͤhert. Die Zangen bestehen aus zwei Stuͤken, welche so miteinander verbunden sind, daß sie sich wie Flachzangen oͤffnen und schließen, auch besizen sie breite ebene Oberstaͤchen, womit sie das Papier so erfassen, als wuͤrde es mit dem Daumen und Zeigefinger ergriffen. Diese Oberflaͤchen sind, um ihnen gehoͤrige Weichheit und Elasticitaͤt zu geben, mit Kautschuk gefuͤttert. An jedem Zangenpaare ist eine Bogenfeder angebracht, welche die Zangen geoͤffnet erhaͤlt, wenn sie geoͤffnet sind, und wodurch die Zangen umgekehrt geschlossen erhalten werden, wenn sie geschlossen sind. Das eine der Zangenstuͤke ist an der Querstange 80 befestigt; aus dem anderen Stuͤke hingegen ragt dem Gelenke gegenuͤber ein Schwanzstuͤk hervor, welches zum Oeffnen und Schließen der Zangen dient. Dieses Oeffnen und Schließen geschieht waͤhrend des Umlaufens der endlosen Ketten dadurch, daß die Zangen mit fixirten Fuͤhrern in Beruͤhrung kommen, die zu dem angegebenen Zweke in gehoͤrigen Entfernungen von einander angebracht sind. Die Zangen bewegen sich weit geoͤffnet mit den Ketten 72, 72 herum, bis sie mit dem auf dem Haspel 70 befindlichen Papiere zusammen treffen, wo sie dann augenbliklich geschlossen werden, indem ihre Schwaͤnze mit den zu diesem Zweke angebrachten Fuͤhrern in Beruͤhrung gerathen; sie werden hierauf von ihren Federn geschlossen erhalten, damit sie den Rand des Papieres sowohl etwas vor, als etwas nach dem Durchschneiden festhalten. Das Durchschneiden selbst geschieht mittelst eines Messers 81, welches das Papier in einem Streiche der ganzen Breite nach trennt, indem es von Unten nach Oben wirkt, und mit seiner Schneide in eine Spalte einfaͤllt, welche zwischen zwei geraden Latten, die parallel mit einander an dem Umfange des Haspels 70 angebracht sind, gelassen ist. Rings um den Haspel herum sind in gleichen Entfernungen von einander vier solche Durchschnittsstellen angebracht; fuͤr alle dient jedoch nur ein einziges Messer 81, und dieses kommt jedes Mal in Thaͤtigkeit, so oft eine der Durchschnittsstellen den untersten Theil des Haspels erreicht hat. Das Messer wird, nachdem esseinen Schnitt nach Aufwaͤrts vollbracht hat, eben so rasch und augenbliklich wieder zuruͤkgezogen, damit sich der Haspel alsogleich wieder weiter bewegt. Der Haspel braucht hiebei keine Pause zu machen; sondern er bewegt sich zugleich mit dem Papiere regelmaͤßig fort, indem ihn das Messer 81 eine sehr geringe Streke weit begleitet, um waͤhrend dieser Zeit den Schnitt zu vollbringen, und unmittelbar darnach und nachdem es zuruͤkgezogen worden ist, wieder in entgegengesezter Richtung zuruͤkzukehren und eine solche Stellung einzunehmen, daß es neuerdings wieder zum Durchschneiden des Papieres bereit ist. Das Messer ist deßhalb auch in eine Scheide eingepaßt, welche von einem kleinen, zwischen den beiden parallelen Stuͤken 82, 82 gelassenen Raume gebildet wird; diese Stuͤke selbst werden von den oberen Enden zweier Arme 92 getragen, und diese Arme sind an einer horizontalen Welle 83 aufgezogen, die unter der Welle des Haspels 70 und parallel mit ihr in entsprechenden Zapfenlagern in dem Haspelgestelle laͤuft. An dem aͤußersten Ende der Welle 83 ist ein Getrieb 87 befestigt, dessen Zaͤhne in jene des verzahnten Kreissegmentes 84 eingreifen, welches an einer in dem Gestelle fixirten Welle aufgezogen ist. Von dem Mittelpunkte dieses Kreissegmentes laufen zwei Hebelarme 85 strahlenfoͤrmig aus; und an dem oberen Ende eines jeden dieser Arme befindet sich eine Reibungsrolle, damit sie von den an der Achse der oben beschriebenen Rolle 76 angebrachten beiden Muschelraͤdern 86, 89 in Bewegung gesezt werden koͤnnen. Eines dieser Muschelraͤder 86 bewegt durch seine Curvatur oder Kruͤmmung den Kreisbogen 84 nach einer solchen Richtung, daß die Scheide 82 des Messers 81 durch das Getrieb 87 und die Welle 83 eine Streke weit der Bewegung des Papieres folgt. Das Muschelrad 86 muß zu diesem Behufe eine solche Kruͤmmung haben, daß die Scheide 82 jedes Mal der Bewegung jener Durchschnittsstelle folgt, die in die zum Durchschneiden geeignete Stellung gelangt; und dieß hat mit solcher Genauigkeit zu geschehen, daß das Messer genau unter den Raum zu stehen kommt, in den es einzuschneiden hat. Die Spalte, in welche das Messer einzufallen hat, befindet sich uͤber dem Papiere, welches um den Haspel gespannt ist; das Messer hingegen befindet sich unterhalb; damit nun das Messer um so sicherer genau unter die ihm entsprechende Spalte gelange, ist an dem Haspel an jedem Ende einer jeden dieser Spalten, jedoch außerhalb der Breite des Papieres, ein hervorragender Zahn 88 angebracht. Diese Zaͤhne treten in entsprechende Loͤcher, welche an den Enden einer jeden Spalte zu deren Aufnahme angebracht sind, und wirken also gleichsam wie die Zaͤhne von ein Paar Zahnraͤdern, damit auf diese Weise einen Augenblik, bevor der Schnitt gefuͤhrt wird und einen Augenblik darnach die Bewegung des Messers mit jener des Haspels in Einklang gesezt wird. Nachdem das Messer 81 hierauf wieder in seine Scheide 82 zuruͤkgezogen worden ist, treibt das Muschelrad 86 diese Scheide nicht laͤnger mehr in der Richtung, in der sich das Papier bewegt; dagegen wirkt nun das zwe Muschelrad 89 auf die Reibungsrolle, die sich an dem zweiten Hebelarme des verzahnten Segmentes 84 befindet, um diesen nunmehr in entgegengesezter Richtung zu bewegen und hiedurch die Messerscheide 82 wieder in eine solche Stellung zuruͤk zu bringen, daß sie neuerdings und zur gehoͤrigen Zeit von dem Muschelrade 86 vorwaͤrts bewegt werden kann, wenn mittlerer Weile durch das Umlaufen des Haspels 70 die naͤchste zum Einfallen des Messers bestimmte Spalte in die zum Durchschneiden passende Stellung gelangt ist. Die ploͤzliche Bewegung, womit das Messer 81 aus seiner Scheide aufwaͤrts getrieben und nach dem Durchschneiden des Papieres auch alsogleich wieder zuruͤkgezogen wird, wird durch zwei Winkelhebel 90 hervorgebracht. Diese beiden Hebel befinden sich an den entgegengesezten Enden einer horizontalen Welle 91, die in den unteren Enden derselben beiden Arme 92, womit die Scheide 82 an ihrer Welle 83 befestigt ist, in entsprechenden Zapfenlagern ruht. Die Welle 91 befindet sich unter der Welle 83 und ist sowohl der vibrirenden Bewegung dieser lezteren, als auch jener der Messerscheide 82 theilhaftig. Von jedem der beiden Winkelhebel 90 erstrekt sich eine kleine Verbindungsstange 93 nach Aufwaͤrts, wo sie mit den beiden Enden des Messers 81 ein Gefuͤge bildet. Diese Verbindungsstangen 93 besizen eine solche Biegung, daß sie die Welle 83 nicht treffen koͤnnen. Wenn nun die Welle 91 der beiden Hebelarme 90 ein Mal umgedreht wird, so werden leztere durch ihre Verbindungsstangen 93 das Messer 81 aus seiner Scheide 82 heraustreiben, damit es das Papier durchschneide, und nach vollbrachtem Schnitte das Messer wieder in die Scheide zuruͤkziehen. Das ploͤzliche Umdrehen der Welle 91 wird durch eine Spiralfeder, welche mit einer Uhrfeder Aehnlichkeit hat, bewirkt. Diese Feder befindet sich in einem an der Welle 91 angebrachten Gehaͤuse 94; ihr inneres Ende ist an der Welle 91, ihr aͤußeres Ende hingegen an dem Gehaͤuse 94, welches sich mit Ausnahme dieser Verbindung mit der Welle frei umdrehen kann, befestigt. An der Welle 91 ist ein staͤhlerner Arm 100 festgemacht, dessen aͤußeres, seitwaͤrts gebogenes Ende sich gegen einen gebogenen, an einer quer durch das Gestell laufenden Stange befestigten Sperrer 101 stemmt. Auf diese Weise ist verhindert, daß die Welle 91 durch die Kraft der in dem Gehaͤuse 94 befindlichen Feder umgedreht wird, obschon diese Feder stets so aufgewunden ist, daß sie in dem Augenblike, in welchem ihr dieß gestattet wird, die Welle 91 und die Winkelhebel 90 zum Behufe der Bewirkung eines Messerschnittes ploͤzlich umzutreiben vermag. Dieser Augenblik wird durch die vibrirende Bewegung des Messers und seiner Scheide 82, deren die Welle 91 mittheilhaftig ist, bestimmt; denn in demselben Momente, in welchem das Messer bei seiner Bewegung laͤngs des Haspels 70 und des daruͤber gespannten Papieres an der Stelle anlangt, an der es einen Schnitt zu machen hat, in demselben Momente gleitet das gebogene Ende des Armes 100 der Welle 91 in Folge seiner vibrirenden Bewegung von dem Ende des fixirten gebogenen Sperrers 101 ab, so daß die Welle 91 und deren Winkelhebel 90 durch die Kraft der Feder 94 mit großer Geschwindigkeit umgetrieben werden koͤnnen, und daß mithin das Messer ploͤzlich ausgetrieben und wieder in seine Scheide zuruͤkgezogen wird. Hat die Welle 91 solcher Maßen einen Umgang gemacht, so trifft das gebogene Ende ihres Armes 100 abermals gegen einen fixirten gebogenen Sperrer 102, durch den die Welle 91 auf dieselbe Weise wie fruͤher durch den Sperrer 101 in ihrer weiteren Bewegung gehemmt wird, bis das gebogene Ende des Armes 100 in Folge der vibrirenden Bewegung der Welle 91 auch diesen Sperrer 102 wieder verlaͤßt, und dann wieder auf den Sperrer 101 trifft, womit die Welle 91 und deren Winkelhebel 90 in die zur Vollbringung eines abermaligen Schnittes erforderliche Stellung gelangen. Ich habe nunmehr nur noch zu erlaͤutern, wie die Feder 94 bestaͤndig aufgewunden und zur Ausuͤbung ihrer Wirkung in Bereitschaft erhalten wird. An der einen Seite des Gehaͤuses 94 befindet sich ein Getrieb 95, in welches ein sechs Mal groͤßeres und mit sechs Mal mehr Zaͤhnen ausgestattetes Zahnrad 96 eingreift. Dieses Rad laͤuft lose an der Welle 83, auch ist an demselben ein sechszaͤhniges Sperrrad 97 befestigt, in dessen Zaͤhne ein Treiber 98 eingreift, der mit dem oberen Ende des einen der an der Welle 83 befindlichen Arme 92 in Verbindung steht. In die Zaͤhne desselben Sperrrades 97 greift auch ein Sperrkegel 99, der an einer in dem Gestelle fixirten Querstange angebracht ist und die Ruͤkwaͤrtsbewegung des Sperrrades hindert. Der Treiber 98 greift in einen der Zaͤhne des Sperrrades 97, um dieses Rad so mit der Achse 83 zu verbinden, daß es der Bewegung dieser lezteren theilhaftig wird, so oft sie durch ihr Muschelrad 89 zum Behufe des Zuruͤkfuͤhrens der Messerscheide 82 in Thaͤtigkeit gesezt wird. So wie hingegen der Sperrkegel 99 in einen anderen Zahn des Sperrrades 97 eingreift, wird dieses Rad verhuͤtet werden zuruͤkzulaufen, sobald das Messer 81 durch das Muschelrad 86 mit dem Papiere zugleich vorwaͤrts bewegt wird; denn dann wird das Sperrrad 97 mit seinem Zahnrade 96 unbeweglich werden, waͤhrend die Welle 91 der beiden Winkelhebel 90 und das Getrieb 95 des Federgehaͤuses 94 der vibrirenden Bewegung der Welle 83 theilhaftig werden. In Folge dieser Einwirkung des Getriebes 95 auf die Zaͤhne des unbeweglichen Rades 96 wird dieß Getrieb mit dem Federgehaͤuse 94 um seine Welle 91 umgetrieben, und hiedurch die in dem Gehaͤuse befindliche Feder um eine Windung aufgewunden, ohne daß durch dieses Umlaufen des Getriebes 95 und das Aufwinden der Feder die Welle 91 mit ihren Winkelhebeln in Bewegung versezt wird. Diese leztere Welle wird naͤmlich, wie bereits oben gezeigt wurde, durch ihren Arm 100 und den Sperrer 101 so lange verhindert sich umzudrehen, bis das Messer in die zur Vollbringung eines zweiten Schnittes geeignete Stellung gelangt ist, und bis der Arm 100 dann den Sperrer 101 verlaͤßt. Wie bereits gesagt, erfassen die Zangen 71 das Papier einen Augenblik bevor der Schnitt gefuͤhrt wird, jedoch eine kleine Streke hinter der Durchschnittsstelle. Der abgeschnittene Bogen bleibt daher nach jedem Schnitte in der Naͤhe des vorangehenden Endes an den Raͤndern von den Zangen erfaßt; und eben so wird das unzerschnittene, um den Haspel gefuͤhrte Papier in der Naͤhe seines vorderen Endes von den Zangen 71 festgehalten, und durch die Bewegung, welche diese Zangen von ihren endlosen Ketten 72 mitgetheilt erhalten, vorwaͤrts gezogen und uͤber den Haspel 70 gespannt werden. Wenn die Zangen 71 hierauf das Ende des unzerschnittenen Papieres um eine Bogenlaͤnge vorwaͤrts gefuͤhrt haben, so wird abermals ein Bogen durch das Messer 81 abgeschnitten werden; waͤhrend mittlerer Weile ein neues Zangenpaar 71 vorwaͤrts gelangt, und das unzerschnittene Papier einen Augenblik vor dem Durchschneiden und eine kleine Streke hinter der Durchschnittsstelle erfaßt. Um die abgeschnittenen Bogen auf einen Haufen auf einander zu legen, werden die Zangen, nachdem sie die Bogen vermoͤge der Bewegung, die sie durch die endlosen Ketten 72 mitgetheilt erhalten, vorwaͤrts gefuͤhrt, in dem Augenblike geoͤffnet, in welchem sie uͤber dem Tische 104, auf den die Bogen gelegt werden sollen, anlangen. Dieser Tisch ist auf Federn 105 gesezt, damit er niedergedruͤkt werden kann, wenn sich bereits ein Haufen abgeschnittener Bogen auf demselben angesammelt hat. Das Oeffnen der Zangen 71, welche die gegenuͤber liegenden Raͤnder Bogen erfaßt haben, geschieht durch die fixirten Fuͤhrer 96, unter denen die Schwaͤnze der Zangen weglaufen, waͤhrend sie von den Ketten 72 vorwaͤrts gefuͤhrt werden; sind sie ein Mal geoͤffnet, so lassen sie das Papier fallen, so daß dieses dann durch seine eigene Schwere auf den untergesezten Tisch 104 faͤllt. Da dieß jedoch nicht so ganz zuverlaͤssig geschehen koͤnnte, so gelangen in dem Augenblike, in welchem sich die Zangen oͤffnen, zwei Druͤker 106, 107, die wie Haͤnde auf die vorderen und hinteren Enden der Bogen wirken, herab. Diese Druͤker sind naͤmlich mit Hebelarmen an zwei horizontalen Wellen 108, 109, die quer durch die Maschine laufen, befestigt; ihre Bewegung erhalten sie mitgetheilt durch zwei Muschelraͤder 110, 111, die an der Welle des oben erwaāhnten, zur Bewegung der endlosen Ketten 72, 72 dienenden Rades fixirt sind. Das Muschelrad 110 wirkt durch einen Hebel 112 auf die Welle 108 des Druͤkers 106, um diesen im gehoͤrigen Augenblike auf den losen Papierbogen herabzutreiben. Das Muschelrad 111 wirkt durch einen Hebel 113 auf ein Verbindungsstuͤk 114 und auf einen Hebelarm 115, der an der Welle 109 des zweiten Druͤkers 107 angebracht ist, damit dieser vollkommen zugleich mit dem Druͤker 106 auf denselben Papierbogen wirkt. Der lose Papierbogen wird durch die gemeinschaftliche Wirkung der Druͤker auf den Tisch niedergelegt; und kaum haben die Zangen denselben losgelassen, so gestattet das Muschelrad 111, daß der Druͤker 107 durch die Wirkung der Feder 116 alsogleich wieder emporgeschnellt wird, damit fuͤr das mit dem naͤchstfolgenden Bogen herbei gelangende Zangenpaar Plaz frei wird. Der Druͤker 106 wird etwas laͤngere Zeit uͤber herab gehalten, bis endlich auch er dem naͤchsten Bogen Plaz macht, und bis ihm sein Muschelrad 110 gestattet gleichfalls empor zu schnellen. Die beiden Druͤker druͤken die Tafel des Tisches in dem Maaße nieder, als sich ein Haufen Papierbogen darauf ansammelt; auch sind an der Tafel feine Zahnstangen mit Federsperrern angebracht, wodurch das Emporsteigen derselben nach Entfernung der Druͤker verhindert wird. Uebrigens hat uͤber diesen Theil der Maschine eine eigene Person zu wachen, damit die einzelnen Bogen stets oben auf einen Haufen gelegt werden und damit dem Zusammenfalten derselben vorgebeugt wird. Der Tisch 104 ist in einem Rahmen, der wie eine Schieblade bewegt werden kann, aufgezogen und mit zwei Tafeln ausgestattet, damit wenn sich auf der einen Tafel ein Haufen Papierbogen angesammelt hat, diese bei Seite gezogen und dafuͤr die andere zur Erzeugung eines zweiten Haufens an Ort und Stelle gebracht werden kann. Die durch die endlosen Ketten 72 hervorgebrachte Bewegung der Zangen 71 soll eine etwas raschere seyn, als die Bewegung des Papieres; auch soll die Entfernung zwischen den Zangen die Bogenlaͤnge etwas uͤbertreffen, damit fuͤr das Glitschen etwas zugegeben ist, und damit das Papier gehoͤrig gespannt erhalten wird. Der fuͤnfte Theil meiner Erfindung, dem gemaͤß die Maschine auf die im Eingange angedeutete Weise so modificirt werden soll, daß das Papier bei einmaligem Durchlaufen durch die Maschine auf beiden Seiten bedrukt wird, ist in Fig. 8 und 9 dargestellt. Da die einzelnen Theile dieser Maschine jenen der fruͤher beschriebenen Maschine sehr aͤhnlich sind, so kann ich mich hier bei der Erlaͤuterung derselben kurz fassen, ohne undeutlich zu werden. Unmittelbar hinter dem Tafelcylinder R und in Beruͤhrung mit demselben ist ein zweiter Tafelcylinder 120 angebracht, und unmittelbar unter diesem befindet sich in demselben Gestelle ein zweiter Letterncylinder 121. Hinter lezterem ist auch ein zweiter Schwaͤrzapparat angebracht, der sich nur dadurch von dem fruͤher beschriebenen unterscheidet, daß er noch um eine weiche Walze 122 mehr zaͤhlt, damit sich die Walzen 31, 32 und 33, die an die Lettern zu liegen kommen, mit den Lettern in einer und derselben Richtung bewegen. Das auf die Walze 54 gerollte Papier wird zuerst zwischen den Letterncylinder 1 und den Tafelcylinder R geleitet und hiebei auf der einen Seite bedrukt; dann laͤuft es zwischen diesem Cylinder R und dem Tafelcylinder 120 durch, ohne dabei zwischen ihnen einen Druk zu erleiden, bis es endlich zwischen den Cylinder 120 und den Letterncylinder 121 gelangt, um, nachdem es hier auch auf der Kehrseite bedrukt worden ist, in der bereits beschriebenen Maschine in einzelne Bogen zerschnitten zu werden. Damit der Druk der Kehrseite mit jenem der ersten Seite gleiches Register haͤlt, sind die an den Achsenenden der Letterncylinder befindlichen Zahnraͤder nicht an ihren Achsen fixirt, sondern mit Armen und Stellschrauben versehen, womit die Raͤder an ihren Achsen adjustirt werden koͤnnen. Die Speisung der Maschine mit Papier geht uͤbrigens ganz auf die oben beschriebene Weise von Statten. Die Tafelcylinder werden gleichfalls mit Excentricis S, S und einem Griffe T in Thaͤtigkeit gesezt; das Gewicht des zweiten Tafelcylinders 120 muß jedoch durch die Hebel 123 und durch Federn ausgeglichen werden. Das Raͤderwerk, womit der zweite Tafel- und der zweite Letterncylinder, so wie auch der zu lezterem gehoͤrige Schwaͤrzapparat in Bewegung gefezt wird, erhellt aus Fig. 8 deutlich genug. Die Maschinerie, womit dem sechsten Theil meiner Erfindung gemaͤß von einem und demselben umlaufenden Cylinder auf zwei verschiedene Papierlaͤngen zugleich gedrukt werden kann, ist der eben beschriebenen vollkommen aͤhnlich, nur besizt sie noch um einen Tafelcylinder mehr, gleich wie derselbe Letterncylinder auch noch mit einem zweiten Schwaͤrzapparate ausgestattet ist. Diese Zusaͤze sind an entgegengesezten Seiten der Welle des Letterncylinders angebracht, so daß man hiedurch in Stand gesezt ist, von den beiden entgegengesezten Seiten des Umfanges des Letterncylinders zugleich Abdruͤke zu nehmen. Der in Fig. 4 ersichtliche punktirte Kreis 125 deutet die Stelle an, an der der zweite Tafelcylinder uͤber dem Letterncylinder 1 angebracht werden soll, waͤhrend die punktirten Kreise 126 den Plaz fuͤr den zweiten Schwaͤrzapparat angeben. Das zweite Papier, welches in einer Maschine dieser Art bedrukt werden soll, bewegt sich in einer dem anderen Papiere entgegengesezten Richtung durch die Maschine, und kann von einer Walze geliefert werden, die sich hinter der Maschine befindet, waͤhrend es, nachdem es bedrukt worden ist, auf eine vor der Maschine angebrachte Walze aufgerollt wird. Auf gleiche Weise deuten die punktirten Kreise 125 und 126 in Fig. 9 die Stellen an, an denen der weitere Tafelcylinder und der dritte Schwaͤrzapparat an einer solchen Maschine anzubringen sind, in der das Papier bei einmaligem Durchlaufen auf beiden Seiten bedrukt wird. Das durch diesen Theil der Maschine laufende Papier wird jedoch nur auf der einen Seite bedrukt werden; man kann daher an der mit 127 bezeichneten Stelle noch einen vierten Tafelcylinder anbringen, der mit dem Letterncylinder 121 in Beruͤhrung kommt, und lezteren mit einem zweiten Schwaͤrzapparate, wie er durch die punktirten Linien 128 angedeutet ist, ausstatten. In diesem Falle laufen dann dreierlei Papiere durch die Maschine, und von diesen wird das eine auf beiden Seiten bedrukt, und mittelst der angegebenen Schneidmaschine sogleich in einzelne Bogen zerschnitten; waͤhrend die beiden anderen immer nur auf der einen Seite bedrukt werden, und nach dem Durchlaufen durch die Maschine auf Walzen aufgewunden werden. Die beiden lezteren Papiere muͤssen dann von den Walzen abgerollt und neuerdings wieder aufgewunden werden, damit man sie hierauf umtauschen, und zum Behufe des Bedrukens der Kehrseite abermals durch die Maschine laufen lassen kann: d. h. jenes Papier, welches zuerst zwischen dem oberen Letterncylinder und dem obersten Tafelcylinder auf der einen Seite bedrukt worden ist, muß nunmehr zwischen dem untersten Tafelcylinder und dem unteren Letterncylinder auf der Kehrseite bedrukt werden, und umgekehrt. Die zum zweiten Mal durch die Maschine gelaufenen und auf beiden Seiten bedrukten Papiere muͤssen auf die oben in Fig. 4 abgebildete Weise auf Walzen aufgewundeu werden. In Hinsicht auf den ersten Theil meiner Erfindungen habe ich noch zu bemerken, daß man, wenn es erforderlich ist, die in Fig. 2 abgebildeten Bindungsstreifen mit den Zapfen X in Verbindung mit den Rahmen Fig. 1 eben so anwenden kann, wie mit den in Fig. 1 abgebildeten Formen. In diesem Falle muͤssen jedoch in die Seiten der Rahmen zur Aufnahme dieser Zapfen entsprechende Fugen geschnitten seyn. Um weit zu druken, kann man zwischen die einzelnen Zeilen die in Fig. 2 abgebildeten Bleie 135 bringen, welche Bleie durch den an dem Ende der Pagina oder der Columne Statt findenden seitlichen Druk an Ort und Stelle erhalten werden. Zu noch groͤßerer Sicherheit kann an den beiden Enden dieser Bleie auch noch ein leichter Vorsprung angebracht seyn, der den hakenfoͤrmigen Vorspruͤngen der Bindungsstreifen r entspricht. Beim Druken von Zeitungen, wo der Titel oder der Kopf nicht in die seitlichen Graͤnzen der Letterncolumnen mit eingeschlossen ist, kann man den Titel oder Kopf auf einer kleinen, dem Letterncylinder entsprechend gebogenen Stereotypenplatte anbringen, und diese Platte dann auf Holzbloͤke geschraubt an entsprechenden Orten in die Formen einsezen. Die sechs Theile, welche ich als meine Erfindung in Anspruch nehme, erhellen aus dem bereits im Eingange Gesagten; ich bemerke nur noch, daß es nicht durchaus noͤthig ist, daß alle einzelnen Theile genau so angebracht werden, wie es hier angegeben ist. So z. B. brauchen die Tafelcylinder nicht, wie es in der Beschreibung gesagt ist, uͤber und unter den Letterncylindern angebracht zu seyn, sondern man kann ihnen eben so gut auch irgend eine andere fuͤr entsprechend gefundene Stellung geben.

Tafeln

Tafel Tab.
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Tab. VII