Titel: | Miszellen. |
Fundstelle: | Band 64, Jahrgang 1837, Nr. XVI., S. 70 |
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XVI.
Miszellen.
Miszellen.
Dixon's
Apparat zur Verhuͤtung der Explosionen der Dampfkessel.
Das Journal de la Haye berichtet uͤber einen von
Hrn. Dixon erfundenen Apparat, der angeblich alle
Explosionen der Dampfmaschinen unmoͤglich machen soll. Das Wesentliche der
Erfindung beruht darauf, daß außer dem gewoͤhnlichen Sicherheitsventile auch
noch ein kleiner Cylinder von 6 Zoll Hoͤhe und 2 Zoll im Lichten an den
Dampfkesseln angebracht werden soll. Die innere Oberflaͤche dieses Cylinders
muß genau gebohrt und gut polirt seyn, damit sich ein gehoͤrig abjustirter
Kolben mit Leichtigkeit darin bewegen kann. An diesem Kolben wird eine parallel
gedrehte Eisenstange von solcher Laͤnge angebracht, daß sie durch einen Steg
reicht, der an dem Kessel oder auch an dem Cylinder selbst befestigt ist, und dessen
Aufgabe darin besteht, den Kolben in senkrechter Stellung zu erhalten. An dieser
uͤber den Steg hinaus reichenden Stange werden Scheiben aus Gußeisen gefaßt,
deren Druk je nach dem Druke des Dampfes berechnet seyn muß. In die Seitenwand des
Cylinders wird eine Oeffnung von einem Zoll im Durchmesser geschnitten, und von
dieser Oeffnung fuͤhrt laͤngs des Mauerwerkes bis zu dem unteren
Theile des Ofens eine Roͤhre herab: jedoch so, daß die Handhabung der
Ofenthuͤrchen dadurch nicht beeintraͤchtigt wird. Damit das Ende
dieser Roͤhre eine groͤßere Metalloberflaͤche darbiete, ist sie
mit einem Ringe ausgestattet, gegen den sich luftdicht ein Ventil anlegt, welches
das Ende eines Hebels bildet; waͤhrend das andere Ende dieses Hebels mit
einem Abfalle correspondirt, der mit dem Roste des Ofens in Communication steht. Die
gußeisernen Roststangen sind in einen Rahmen eingesezt, der excentrisch an eine
schmiedeiserne Welle gebolzt und so eingerichtet ist, daß er sich frei in
Eisenstuͤken bewegen kann, welche an den beiden Waͤnden des
Aschenloches befestigt sind. Sobald der Dampf einen staͤrkeren als den
gewuͤnschten Druk erlangt hat, wird der Kolben emporgehoben, wo dann der
Dampf, indem er durch die Roͤhre entweicht und das Hebelventil ins Spiel
sezt, den Abfall aushakt. Hiedurch kommt der Rost zum Schaukeln, und die Folge davon
ist, daß das auf ihm befindliche Brennmaterial in das Aschenloch geworfen wird, und
daß folglich jene Ursache, die den Kessel einige Augenblike spaͤter
vielleicht zum Bersten gebracht haͤtte, neutralisirt wird. Um die
Waͤrme schnell abzuleiten, bringt Hr. Dixon noch
drei andere Roͤhren an der Seitenwand des Cylinders an; es ist also
fuͤr 4 Entladungsroͤhren gesorgt, von denen die eine den Rost zum
Schaukeln bringt, waͤhrend die andere durch eine eigenthuͤmliche
Vorrichtung den Aufseher oder dessen Diener von dem, was vorging, in Kenntniß sezt;
und waͤhrend die beiden anderen zum Dache des Gebaͤudes hinaus
fuͤhren. (Aus dem Mémorial
encyclopédique. Januar 1837, S. 26)
Lezter halbjaͤhriger Bericht der
Liverpool-Manchester-Eisenbahn-Compagnie.
In einer Anfangs Februar l. J. abgehaltenen Generalversammlung ward von den
Directoren der Bericht uͤber die Einnahmen und Ausgaben vorgelegt, welche
sich vom 1. Jul. bis zum 31. Decbr. 1836 an der genannten Bahn ergaben. Die
Resultate sind folgende:
Die Bruttoeinnahmen beliefen sich
auf
125,279
Pfd.
5 Sch.
9 D.
Die Ausgaben aus
79,628
–
–
–
–––––––––––––––––––––––
Bleibt Nettogewinn
45,651
–
5 –
9 –
Hiezu der vom vorigen
Halbjahre verbliebene Ueberschuß mit
1,127
–
15 –
2 –
–––––––––––––––––––––––
macht in Totalsumme
46,778
Pfd.
–
11 –
Man beschloß hienach eine Dividende von 5 Proc. an die
Actionaͤre auszubezahlen, und 6378 Pfd. 15 Sch. 4 D. als Ueberschuß auf das
naͤchste Halbjahr zu uͤbertragen.
Eisenbahnen erleiden durch Schnee weniger Hemmnisse als
Landstraßen.
Man hat sich aus dem Continente lange Zeit mit der Meinung zu beschwichtigen gesucht,
daß die Eisenbahnen in Gegenden, in welchen im Winter große Schneemassen fallen,
mehr oder weniger ungeeignet und unbrauchbar waͤren. Der dießjaͤhrige
Winter, in welchem England von einem unerhoͤrten Schneefalle heimgesucht
wurde, hat nun auch diesem Vorurtheile den Todesstoß gegeben. Ein in Carlisle
erscheinendes Blatt schreibt naͤmlich Folgendes: „Wir haben uns bei
dem lezten Schneesturme nicht nur von der Moͤglichkeit der Benuzung der
Eisenbahnen bei tiefem Schnee, sondern auch von dem großen Nuzen derselben unter
diesen scheinbar unguͤnstigen Umstaͤnden uͤberzeugt. Der
Schnee bedekte an den Cowranhuͤgeln die von Newcastle nach Carlisle
fuͤhrende Eisenbahn in einer Hoͤhe von 4 bis 5 Fuß; zahlreiches
Volk hatte sich versammelt, um zu sehen, wie der angekuͤndigte Dampfwagen
Hercules dieses Hinderniß uͤberwinden wuͤrde, und um ihm im Falle
der Noth Huͤlfe zu leisten. Die Maschine erlitt aber zur allgemeinen
Verwunderung nicht die geringste Stoͤrung in ihrem Gange; sie
durchschnitt den Schnee ohne alles Hinderniß. obwohl dieser gleich dem Schaume
der Brandungen uͤber den Scheitel des Schornsteines emporgeschleudert
dahinflog. Die Maschine legte unter diesen Umstaͤnden 20 engl. Meilen in
1 1/4 Zeitstunde zuruͤk; und der Transport auf der Eisenbahn blieb
ununterbrochen, waͤhrend er auf den Landstraßen eine mehr oder minder
lange Zeit uͤber ernstlich beeintraͤchtigt, wo nicht ganz
aufgehoben war.
Wichtige Verbesserung an den Drahtbruͤken.
Die Drahtbruͤken, welche in den lezten Jahren in Frankreich so sehr in Schwung
waren, sollen nun, wie das London Journal in seinem
neuesten Februarhefte ankuͤndigt, auch in England in Aufnahme kommen, und
zwar unter Umstaͤnden, welche in Hinsicht auf Dauerhaftigkeit und Festigkeit
weit guͤnstigere Aussichten gewaͤhren, als die leichten
franzoͤsischen Bauten dieser Art, die beinahe das ganze System in Verruf
gebracht hatten. Hr. Andrew Smith, der Erfinder einer
verbesserten Methode das Takelwerk der Schiffe einzurichten, hat naͤmlich
angefangen, seine Erfindung die Eisendrahte durch Kautschuk zusammen zu kitten und
sie sowohl hiedurch als durch verschiedene andere Mittel gegen Oxydation zu
schuͤzen, auf den Bau der Drahtbruͤken anzuwenden. Er baut
gegenwaͤrtig in Grimsby uͤber einen Arm der See mit seinen
verbesserten Drahtschnuͤren eine Kettenbruͤke, die das groͤßte
Werk dieser Art bilden wird, und an der auch noch verschiedene andere neue
Principien zur Ausfuͤhrung kommen sollen. Das London
Journal laͤßt hoffen, daß es die neueren Patente des Hrn. Smith bald bekannt zu machen im Stande seyn wird; und
versichert einstweilen nur, daß sich sein verbessertes Takelwerk auf den Schiffen
als vollkommen gegen den Rost geschuͤzt bewaͤhrt habe; und daß das
Drahttakelwerk bei gleicher Staͤrke und Biegsamkeit nur halb so schwer wiegt,
als das haͤnfene.
Ueber ein neues optisches Instrument des Hrn. Plateau.
Hr. Plateau, der Erfinder des Phenakistikops (Polyt.
Journal Bd. LI. S. 33) und mehrerer anderer
zu optischen Zweken bestimmter Instrumente, theilte der Akademie in Bruͤssel
kuͤrzlich die Beschreibung eines neuen, auf dem Principe des Phenakistikops
beruhenden Instrumentes mit, womit man 1) die Gestalt eines belebten
Koͤrpers, der eine zu rasche Bewegung besizt, als daß ein bleibender Eindruk
davon auf das Auge hervorgebracht werden koͤnnte, zu bestimmen vermag, indem
der Koͤrper dadurch scheinbar in den Zustand der Ruhe versezt wird; womit man
2) alle Eigenthuͤmlichkeiten der Bewegung beobachten kann, indem sich die
Geschwindigkeit der Bewegung scheinbar beliebig vermindern laͤßt; und womit
man endlich 3) die wirkliche Geschwindigkeit des Gegenstandes ermitteln kann. Der
Erfinder hat zu diesem Zweke eine schwarze Scheibe aus Metall oder Pappendekel,
gegen deren Umfang hin in gleichen Entfernungen von einander mehrere nach der
Richtung von Radien laufende Spalten ausgeschnitten sind, mit einem Uhrwerke in
Verbindung gebracht, und dieses Uhrwerk so eingerichtet, daß sich dessen Geschwindigkeit nach
Belieben abaͤndern laͤßt. Wenn man nun z.B. eine in Schwingungen
befindliche Saite durch die umlaufende Scheibe betrachtet, so wird, wenn die
Geschwindigkeit der Scheibe eine solche ist, daß jeder ihrer Ausschnitte genau in
dem Augenblike an dem Auge voruͤbergeht, in welchem sich die Saite an dem
einen Ende ihrer Schwingung befindet, das Auge die Saite immer nur in ganz
identischen Stellungen sehen koͤnnen, und da die Spalten mit solcher
Geschwindigkeit auf einander folgen, daß sich die einzelnen von dem Auge oder
vielmehr von der Retina empfangenen Eindruͤke an einander knuͤpfen, so
wird daraus folgen, daß die Saite dem Auge als vollkommen unbeweglich erscheint, und
daß man mithin uͤber die wirkliche Gestalt des in Bewegung befindlichen
Koͤrpers Aufschluß erhaͤlt. Vermindert man die Geschwindigkeit der
Scheibe, so wird die Saite dagegen nicht mehr als unbeweglich erscheinen, sondern
als in einer Bewegung begriffen, welche viel langsamer von Statten geht, als ihre
wirkliche Bewegung. Man kann daher mit dem neuen Instrumente eine sehr rasche
Bewegung scheinbar in eine so langsame umwandeln, als man will, und als man es
fuͤr noͤthig findet, um die verschiedenen bei der Bewegung Statt
findenden Umstaͤnde zu erforschen. So beobachtete Hr. Plateau z.B., indem er eine Saite durch die angegebenen Mittel zwang sich
freiwillig in eine bestimmte Anzahl einzelner schwingender Theile zu scheiden, daß
die Saite mehrere Mal und langsam von einer wellenfoͤrmigen Gestalt in eine
entgegengesezte wellenfoͤrmige Gestalt uͤberging. – Was die
Bestimmung der wirklichen Geschwindigkeit eines Gegenstandes, z.B. der Zahl der
Schwingungen, welche eine Saite innerhalb einer Secunde macht, betrifft, so variirt
man, nachdem man dem Instrumente vorher eine beliebige Geschwindigkeit gegeben hat,
diese Geschwindigkeit so lange bis der Gegenstand unbeweglich erscheint, worauf man
dann die Zahl der Umdrehungen notirt, die die Scheibe innerhalb der Einheit der Zeit
vollbringt. Das Instrument ist zu diesem Zweke mit einem Zaͤhler
ausgestattet. Ist dieß geschehen, so variirt man die Geschwindigkeit abermals, bis
der Gegenstand unbeweglich erscheint, und notirt die der Zeiteinheit entsprechende
Zahl der Umgaͤnge. Die Differenz zwischen den Zahlen dieser Umgaͤnge
getheilt durch deren Product und durch die Zahl der in die Scheibe geschnittenen
Spalten gibt dann die Zeit, welche zwischen der zweimaligen Ruͤkkehr des
Gegenstandes in eine und dieselbe Stellung verflossen ist. (Mémorial encyclopédique, Januar 1837, S. 7.)
Bereitung des sogenannten weißen indischen Feuers.
Das Journal des connaissances usuelles, November 1836,
gibt folgende Vorschriften zur Bereitung des Praͤparates, welches unter dem
Namen des weißen indischen Feuers (feu blanc indien) in
hoͤlzernen Buͤchsen verkauft wird; und welches sich wegen der großen
Entfernung, bis in welche dasselbe leuchtet, vortrefflich zu Signalen bei Nacht
eignet. „Man vermengt 24 Theile Salpeter, 7 Theile Schwefelblumen und 2
Theile rothen Arsenik, nachdem diese Substanzen gehoͤrig
gepuͤlvert worden sind, auf das Innigste, und bringt das Gemenge in
duͤnne, hoͤlzerne Buͤchsen von vierekiger oder runder
Gestalt. Gewoͤhnlich gibt man den runden Buͤchsen ihren halben
Durchmesser als Hoͤhe, waͤhrend man den vierekigen Buͤchsen
die doppelte Hoͤhe als Breite gibt. In der Mitte des Dekels, womit die
Buͤchsen verschlossen werden, ist zum Behufe des Entzuͤndens des
Pulvers eine kleine Oeffnung angebracht. Um diese Buͤchsen zu versenden,
leimt man rings um deren Fugen, so wie auch uͤber die Oeffnung des Dekels
Papierstreifen. Will man eine Buͤchse anzuͤnden, so schneidet man
das um den Dekel geleimte Papier, so wie auch jenes, womit die Oeffnung verklebt
ist, durch und entzuͤndet das Pulver mit einer Lunte. Die
Entzuͤndung erfolgt mit einem Mal, jedoch ohne Explosion, unter
Verbreitung eines aͤußerst glaͤnzenden Lichtes; wegen des Rauches,
der sich dabei entwikelt, und der wegen der Arsenikdaͤmpfe sehr
gefaͤhrlich werden koͤnnte, hat man sich beim Entzuͤnden
uͤber den Wind zu stellen. Eine Buͤchse von 6 Zoll im Durchmesser
und 3 Zoll Hoͤhe brennt beilaͤufig drei Minuten lang, man kann ihr
Feuer kurz vor Sonnenuntergang bis auf 36,000 Klafter Entfernung sehen; und der
Glanz dieses Feuers ist so lebhaft, daß die Augen aller, die ihm in die
Naͤhe kommen, fuͤr eine kurze Zeit beinahe eben so geblendet wird,
wie durch das Bliken in die Sonne. In Hinsicht auf den Preis kommt dieses Pulver
beinahe dem gewoͤhnlichen Schießpulver gleich; im Großen ließe sich dasselbe aber
weit wohlfeiler bereiten, als man es in den Apotheken haben kann. Die Lunten
kann man sich auf folgende Weise zubereiten. Man vermengt 4 Theile gepulverten
raffinirten Salpeter, 2 Theile Schießpulver, 2 Theile Kohle und 1 Theil
Schwefelpulver, und laͤßt das Ganze durch ein Sieb laufen. Dieses Pulver
fuͤllt man in Patronen von der Dike einer Federspule und von zwei Fuß
Laͤnge, welche man sich verfertigt, indem man stark geleimtes Papier um
ein Staͤbchen rollt. Das Pulver wird mit einem Staͤbchen von
gleicher Dike fest eingestoßen. Man befestigt diese Patronen an
hoͤlzernen Staͤben von gehoͤriger Laͤnge, schneidet
sie, wenn man sich ihrer bedienen will, an dem Ende mit der Scheere ab, und
zuͤndet sie dann an einem Kerzenlichte oder an gluͤhenden Kohlen
an. Diese Lunten versagen nie und werden weder durch Wind, noch durch Regen
ausgeloͤscht; um sie auszuloͤschen ist es am besten, die Lunte
hinter der brennenden Stelle mit einer Scheere abzuschneiden. Man empfiehlt auch
ein Gemenge von 8 Theilen Schwefelblumen, 4 Theilen Salpeter und 2 Theilen
Schießpulver, welche hoͤchst fein gepulvert und gut vermengt werden
muͤssen, zur Verfertigung von derlei Lunten.“
Ricket's
Gasofen.
Das Mechanics' Magazine gibt in Nr. 701 Nachricht von den
Gasoͤfen eines Hrn. Ricket's, worauf wir
aufmerksam machen zu muͤssen glauben. Solche Oefen sollen naͤmlich
seit dem vorigen Herbste zur allgemeinen Zufriedenheit zur Heizung mehrerer
Bethaͤuser und Kapellen verwendet werden, und dabei viel bessere Dienste
leisten, als die bisher gebraͤuchlichen und weit kostspieligeren
Luft-Heizungsapparate. Ein derlei Gasofen, welcher auf 14 Pfd. Sterl. zu
stehen kommt, verzehrt in einer Stunde angeblich nur 15 bis 20 Fuß Gas, und
erheischt keine weitere Beaufsichtigung, als daß man das Gas die Nacht uͤber
brennen laͤßt, wenn man die Kapelle bei der Morgenandacht gehoͤrig
erwaͤrmt haben will. Die Heizung mit warmer Luft, mit Dampf oder mit warmem
Wasser erforderte bekanntlich wenigstens stuͤndliches Nachsehen von Seite
eines Heizers oder Waͤchters.
Sochet's
Apparat zum Destilliren des Seewassers.
Hr. Sochet, Sousingenieur bei der franzoͤsischen
Marine, hat einen neuen Apparat erfunden, womit das Seewasser auf Schiffen zum
Gebrauche destillirt werden soll. Die neue Vorrichtung besteht aus einem
uͤber einem Ofen angebrachten Dampfkessel, woran sich ein Sicherheitsventil,
eine Einsprizroͤhre, eine zur Entleerung dienende Roͤhre und eine
Dampfroͤhre befindet, die den Dampf in die Verdichter leitet. Leztere, deren
zwei vorhanden sind, haben eine cylindrische Gestalt, und bieten an ihrem unteren
Theile 5 umgekehrte Kegel dar, unter denen die Verdichtung von Statten geht. Der
hohle Raum ist mit kaltem, zur Verdichtung der Dampfe bestimmtem Wasser
angefuͤllt. Von dem oberen Theil des ersteren Cylinders laͤuft eine
Roͤhre aus, die den Dampf, welcher sich von der Fluͤssigkeit, in die
die Verdichtungskegel untertauchen, entwikelt, in den zweiten Cylinder leitet.
Dieser ist mit einer Roͤhre ausgestattet, welche das
uͤberschuͤssige Wasser abfließen laͤßt. Beide Verdichter sind
an ihrem unteren Theile mit zwei Haͤhnen versehen, wovon der eine zum
Abflusse jenes Wassers bestimmt ist, welches durch die Verdichtung der in dem
Dampfkessel und in dem ersten Cylinder entwikelten Daͤmpfe erzeugt wird. Der
Apparat hat im Ganzen eine Hoͤhe von 1 Met. 50 C., eine Laͤnge von 2
Met. 60 Cent. und eine Breite von 1 Meter: er besteht ganz aus Gußeisen, ist sehr
dauerhaft, und liefert mit jedem Kilogramm Holzkohle gegen 10 Liter Wasser, welches
alle Eigenschaften des gewoͤhnlichen destillirten Seewassers besizt. (Mémorial encyclopédique, Jan. 1837, S.
24)
Zubereitung der sogenannten tuͤrkischen Perlen und der
Pastilles du Serail.
Die sogenannten tuͤrkischen Perlen, welche aus einer schwaͤrzlichen
matten Masse bestehen, und zu Colliers, Braceletten u. dergl. angefaßt werden,
werden auf folgende Weise fabricirt. Man loͤst 2 Unzen gepuͤlvertes
Cachougummi bei gelinder
Waͤrme in 8 Unzen Rosenwasser auf; seiht die Aufloͤsung durch ein Tuch
und dampft sie bis auf 3 Unzen ein, um den Ruͤkstand dann mit einer halben
Unze gepuͤlverter florentinischer Veilchenwurzel, mit 12 Gran Moschus und 20
Tropfen Bergamotten- oder Lavendeloͤhl gut abzukneten. Dann
loͤst man 2 Quentchen gepulverte Hausenblase bei gelinder Waͤrme in
einer hinreichenden Menge Wasser auf; sezt der Aufloͤsung 2 Quentchen gut
ausgegluͤhtes Lampenschwarz zu, und vermengt sie hierauf mit der angegebenen
Masse, indem man einen diken Teig daraus knetet. Um aus dieser Masse Perlen von
gleicher Groͤße zu bilden, kann man sich der in den Apotheken
gebraͤuchlichen Pillenmaschine bedienen. Die geformten Perlen werden mit
einer in Mandeloͤhl getauchten Nadel durchstochen, außen mit Mandel-
oder Jasminoͤhl uͤberzogen und endlich getroknet. Der Geruch und die
Farbe dieser Perlen koͤnnen durch wesentliche Oehle und Farbstoffe mannigfach
abgeaͤndert werden. –
Um die sogenannten tuͤrkischen Rosenperlen zu fabriciren, stoͤßt man
frische Rosenblaͤtter in einem gut polirten gußeisernen Moͤrser zu
einem Teige, den man auf einem Bleche an der Luft troknet. Dieser Teig wird, wenn er
beinahe troken geworden ist, unter Zusaz von Rosenwasser noch ein Mal zerstoßen und
neuerdings getroknet; und diese Operation wird so oft wiederholt, bis der Teig
hoͤchst fein geworden ist, wo man ihn dann mit den Fingern oder in der
Pillenmaschine formt. Wenn die Perlen sehr hart und glatt geworden sind, so reibt
man sie, um ihnen mehr Glanz und Geruch zu geben, mit Rosenoͤhl. Diese Perlen
werden sehr dunkelschwarz; man kann ihnen jedoch auch eine rothe und blaue Farbe
geben. Als Parfum kann man ihnen außer dem Rosenoͤhle auch Storax und Moschus
zusezen.
Zur Bereitung der sogenannten Pastilles du Serail uͤbergießt man kleine
Stuͤke Cachougummi mit ihrem 8fachen Gewichte einer Fluͤssigkeit, die
man aus gleichen Theilen gutem Essig und Rosenwasser zusammensezt. Diese Masse
bringt man in einem Glaskolben, den man mit einer befeuchteten Blase, in welche man
mit einer Nadel einige Loͤcher sticht, verbindet, so lange in ein Sandbad
oder auf einen maͤßig erwaͤrmten Ofen, bis alles Cachougummi
aufgeloͤst ist. Die Aufloͤsung gibt man nach dem Erkalten und nachdem
sie durch Fließpapier geseiht worden ist, in eine Retorte, an der man eine Vorlage
anbringt, und aus der man bei gelindem Feuer alles Geistige abdestillirt, bis nur
mehr klares Wasser uͤbergeht. Dem auf dem Boden der Retorte gebliebenen
Ruͤkstande sezt man dann in einem Porzellangefaͤße auf jede halbe Unze
aufgeloͤsten Cachougummi's ein halbes Quentchen
Traganth-Gummiaufloͤsung zu, worauf man das Gemenge bis zur Consistenz
eines Teiges eindampft. Waͤhrend dieser Teig noch etwas geschmeidig ist, sezt
man ihm auf je eine halbe Unze 4 bis 6 Gran Moschus und Ambra, oder auch nur eines
von beiden, zu. Zulezt preßt man ihn in messingene oder zinnerne Formen von
beliebiger Groͤße und Gestalt, welche im Inneren polirt seyn muͤssen,
und die man, um das Ankleben des Teiges zu verhuͤten, mit etwas
Mandel- oder Jasminoͤhl ausstreicht. Daß man den Geruch dieser
Zeltchen durch Zusaz von Rosenoͤhl, Nelkenoͤhl, Bergamottoͤhl
etc. verschieden abaͤndern kann, versteht sich von selbst. (Aus dem Journal des connaissances usuelles. Novbr. 1836, S.
232.)
Abdruͤke von Medaillen und Muͤnzen mit
Hausenblase zu nehmen.
Man bringt eine Unze klein geschnittene Hausenblase mit einem halben Liter Weingeist
in eine Flasche; verstopft diese mit einem Korke, welchen man zum Behufe des
Eintrittes der Luft durchloͤchert hat, und sezt sie auf ein Feuer, welches so
stark seyn muß, daß sich die Hausenblase gaͤnzlich aufloͤst. Wenn dieß
nach 3 bis 4 Stunden geschehen ist, so filtrirt man die Aufloͤsung und
bewahrt sie zum Gebrauch auf. Will man sich ihrer bedienen, so sezt man die Flasche
auf ein Feuer, um deren Inhalt zu verfluͤssigen, und gießt dann, wenn die
Medaille gut gereinigt worden ist, so viel davon darauf, daß sie ganz damit bedekt
ist. Wenn die Masse nach 2 bis 3 Tagen troken geworden ist, so nimmt man sie mit
einem Federmesser ab. Man erhaͤlt auf diese Weise einen vollkommen
durchsichtigen Abdruk der Medaille, dessen man sich bedienen kann, um mit irgend
einer geeigneten Substanz erhabene Abdruͤke damit zu erzielen. (Journal des connaissances usuelles, November 1836, S.
240.)
Schuzmittel gegen das Rosten der Metalle.
Das Journal des connaissances usuelles macht in seinem
Decemberhefte vom vorigen Jahre folgende zwei Methoden bekannt, wonach man
verschiedene Metalle gegen das Rosten schuͤzen kann. – 1) Man bedient
sich einer Legirung, die man aus 5 Pfd. Zinn, 8 Unzen Zink, 8 Unzen Wismuth, 8 Unzen
Messing in Stangen und 8 Unzen Salpeter zusammensezt, die bei diesem geringen
Gehalte an Kupfer keinen Gruͤnspan erzeugt, und die ein hartes, weißes und
klingendes Metall bildet. Man schmilzt dieses Metallgemisch in blechernen
Gefaͤßen, und erhizt dann die Gegenstaͤnde, die man damit
uͤberziehen will, in diesem Metallbade. Haben sie den gehoͤrigen
Hizgrad erreicht, so nimmt man sie heraus, bestreut sie mit Salmiak, und bringt sie
hierauf schnell wieder in das Bad. Zulezt troknet man die Gegenstaͤnde, wie
nach der gewoͤhnlichen Verzinnung in Werg oder Baumwolle ab, worauf man sie
endlich auch noch in Wasser eintaucht. – 2) Man verwandelt eine Unze Graphit
oder Anthracit, der man 4 Unzen Schwefelblei und 1 Unze Schwefelzink beimengt, in
ein unfuͤhlbares Pulver, welchem man nach und nach ein Pfund
Leinoͤhlfirniß, welcher vorher bis zum Sieden erhizt worden ist, zusezt.
Dieser Firniß troknet sehr schnell und schuͤzt die Metalle, auf die er
angewendet wird, vollkommen gegen die Oxydation. Man bedient sich seiner
hauptsaͤchlich zum Anstreichen der Blizableiter und der Daͤcher aus
Kupfer, Blei, Zink und Eisen.
Glasur fuͤr Geschirre aus Kupfer und Gußeisen.
Das Journal des connaissances usuelles empfiehlt folgende
Glasuren oder Emailmassen zum Auskleiden blecherner und gußeiserner Geschirre.
1) 6 Theile gebrannte und gepulverte Kieselsteine, reiner Feldspath 2,
Bleiglaͤtte 9, Borax 6, Thonerde 1, Salpeter 1, Zinnoxyd 6, Potasche 1, die
aber auch ohne Nachtheil weggelassen werden kann.
2) Gegluͤhte Kiesel 8 Theile, rothes Bleioxyd 8, Borax 6, Zinnoxyd 5, Salpeter
1.
3) Feldspath 12 Theile, Borax 8, Bleiweiß 10, Salpeter 2, calcinirter und gepulverter
Marmor 1, Thonerde 1, Potasche 2, Zinnoxyd 5.
4) Gegluͤhte Kiesel 4 Theile, weißer Granit 1, Salpeter 2, Borax 8,
gegluͤhter Marmor 1, Thonerde 1/2, Zinnoxyd 2.
Welche dieser Formeln man waͤhlen mag, so muͤssen die angegebenen
Ingredienzien gut vermengt, dann geschmolzen, und waͤhrend sie noch in Fluß
sind, auf eine gut gepuzte Zinn- oder Kupferplatte ausgegossen werden. Nach
dem Erkalten pulvert man die Masse; und wenn sie dann durch ein Sieb gelaufen ist
und mit Wasser ausgewaschen wurde, so sezt man ihr irgend eine schleimige Substanz
bei. Mit dieser Art von Teig kleidet man endlich das Gefaͤß, welches
emaillirt werden soll, aus; dabei wird, nachdem die erste Schichte getroknet ist,
auch noch eine zweite aufgetragen, und zulezt das Geschirr einer solchen
Waͤrme ausgesezt, daß die Masse uͤberall gleichmaͤßig in Fluß
geraͤth. Das Erkalten darf nur langsam geschehen.
Allard's
Maschine zur Verfertigung von Tischbesteken.
Einer der ersten Silberarbeiter in Paris, Hr. J. Allard,
verfertigt gegenwaͤrtig auf mechanische Weise Tischbesteke, wonach diese
Geraͤthe nicht nur die hoͤchste Regelmaͤßigkeit bekommen,
sondern wonach auch zwei Arbeiter innerhalb 24 Stunden, und um die Haͤlfte
des bisherigen Preises der Façon, mit Leichtigkeit 12 vollkommene Besteke zu
liefern im Stande sind. (Recueil industriel, Januar
1837, S. 90.)
Bereitungsart einiger neuerer
Chocoladepraͤparate.
Wir entlehnen aus dem Journal des connaissances usuelles,
Oktober 1836, S. 190 folgende Vorschriften einiger Chocoladepraͤparate, auf
welche in Frankreich Patente ertheilt wurden.
1) Weiße Chocolade, Chocolat
blanc, fuͤr zarte, durch lange Krankheit geschwaͤchte
Individuen. Man vermengt 1 Pfd. 12 Unzen Tapioca, 1 Pfd. 8 Unzen Gruͤze und 8
Unzen gepulverte Islaͤndisch-Moos-Gallerte, und traͤgt
dann nach und nach in kleinen Quantitaͤten 8 Unzen caraskische Cacaotinctur
und 2 Quentchen Vanilletinctur ein. Zulezt sezt man dann noch 1 Pfd. 12 Unzen
destillirtes Cacaoschalenwasser zu, wodurch man eine gleichfoͤrmige, beliebig
abzutheilende Masse erhaͤlt.
2) Weiße Chocolade nach einer anderen Vorschrift wird
bereitet, indem man auf 7 Pfd. gepulverten Zuker, 1 Pfd. 12 Unzen Tapioca, eben so
viel Gruͤze, 1 Pfd. 4 Unzen gepulverte
Islaͤndisch-Moos-Gallerte, 8 Unzen caraskische Cacaotinctur, 2
Quentchen Vanilletinctur und 1 Pfd. 12 Quentchen destillirtes Cacaoschalenwasser
nimmt.
3) Kaffee-Chocolade, Café-Chocolat de santé, dit de la
Trinité Bestandtheile des Kaffees: Man nimmt auf 12 Pfd.
Carolinareiß 7 Pfd. Cichorienwurzel, 3 Pfd. 8 Unzen Mokkakaffee, 1 Pfd. 8 Unzen
florentinische Veilchenwurzel; roͤstet sie einzeln bis sie kastanienbraun
geworden sind, und mahlt sie in einer Kaffeemuͤhle. Der Reiß wird dann zuerst
mit 12 Unzen feinen Olivenoͤhles versezt, hierauf mit den uͤbrigen
Substanzen und endlich auch mit 8 Unzen fein gepulverten Milchzukers vermengt.
Bestandtheile der Chocolade: 10 Pfd. Zuker, 4 Pfd. Cacao von den Inseln; 8 Pfd.
caraskischer Cacao; 3 Pfd. des antiphlogistischen Kaffees werden miteinander
vermengt, und ganz wie bei der Chocolade-Fabrication behandelt.
4) Verbesserte Kaffee-Chocolade. Man roͤstet einzeln 12 Pfd. Carolinareiß; 6 Pfd.
Cichorienwurzel; 4 Pfd. weißen Senfsamen, und 4 Pfd. 8 Unzen florentinische
Veilchenwurzel bis sie kastanienbraun geworden sind, und mahlt sie in einer
Kaffeemuͤhle. Den Reiß, den Senfsamen und die Veilchenwurzel vermengt man mit
einem Pfunde ganz feinen Olivenoͤhles, worauf man die Cichorienwurzel und 8
Unzen fein gepulverten Milchzuker beisezt. Das Gemenge wird durch einen Durchschlag
aus Eisenblech und endlich durch ein feines Sieb aus Stahldraht getrieben. Auf
dieses Pulver nimmt man 14 Pfd. feinen Zuker, 8 Pfd. Cacao von Marignan; 2 Pfd.
caraskischen Cacao, und 4 Unzen gepulverten Milchzuker, um dann so zu verfahren, wie
bei der Bereitung von superfeiner Chocolade.
Hicks's
Apparat zum Brodbaken.
Hr. Robert Hicks Esq. erhielt bekanntlich im Februar 1833
ein Patent auf einen verbesserten Apparat zum Brodbaken. Das London Journal
berichtet nun in seinem lezten Februarhefte uͤber die Beschreibung dieses
Patentes, daß es dieselbe nach mehrmaligem Durchlesen unverstaͤndlich
gefunden hat. So viel scheint ihm jedoch daraus hervorzugehen, daß der Apparat aus
einem rechtekigen Dampfkessel mit flachem Boden besteht, daß von einem Ende zum
anderen dieses Kessels Roͤhren laufen, welche die zur Aufnahme der Brode
geeignete Weite besizen; und daß der in dem Kessel erzeugte Dampf um diese
Roͤhre circuliren soll, um sie auf diese Weise dergestalt zu erhizen, daß das
Brod in ihnen vollkommen ausgebaken werden kann. Der Kessel soll nur so viel Wasser
enthalten, daß sein Boden einen halben Zoll hoch damit bedekt ist; und dieser
Wasserstand soll mit einer Handdrukpumpe erhalten werden. Die Temperatur des Dampfes
soll unter angewendetem Druke auf 280° F. gebracht werden. Eine so geringe
Menge Wasser soll deßhalb genommen werden, damit der Druk des Dampfes nicht
gewaltsam auf den Kessel wirken kann. Ueberdieß ist der Kessel mit einem
Sicherheitsventil zu versehen. Der aus dem Brode entwikelte Dunst soll durch kleine
Loͤcher, welche in den mit Thuͤren verschlossenen Roͤhrenenden
angebracht sind, austreten.
Masters's Patent-Sardellenessenz.
Das Repertory of Patent-Inventions gibt in seinem
neuesten Maͤrzhefte eine Beschreibung des Patentes, welches Hr. John Masters, Chemiker und Materialist von Leicester, auf eine
sogenannte verbesserte Sardellenessenz (Essence of
Anchovies) nahm! Die ganze Erfindung beruht darauf, daß kein Mehl und kein
Farbstoff zu der Essenz genommen wird, wie dieß sonst zu geschehen pflegt, sondern
daß eine durchsichtige oder durchscheinende Sardellenessenz bereitet werden soll.
Der Patenttraͤger nimmt hiezu eine bestimmte Quantitaͤt frischer
Sardellen und gibt sie
mit einem gleichen Gewichte Wasser in einen Kessel, worin er sie unter
bestaͤndigem Umruͤhren 2–3 Stunden lang uͤber einem
gelinden Feuer haͤlt. Nach Ablauf dieser Zeit, und wenn der Absud kalt
geworden ist, gibt er ihn in einen Sak aus Canevaß, durch welchen er ihn unter
Anwendung von Druk seiht. Die auf diese Weise erzielte Essenz wird dann noch ein Mal
durch flanellene Saͤke und durch Filtrirpapier geseiht, wo man am Ende eine
farblose, beinahe durchsichtige Fluͤssigkeit erhaͤlt. Wollte man die
Essenz verdiken, so muͤßte dieß mit einer Substanz geschehen, welche ihr
weder Farbe gibt, noch ihr die Durchsichtigkeit benimmt. – Nur wer die
Umstaͤndlichkeit und Kleinlichkeit kennt, mit der der Englaͤnder und
Hollaͤnder bei der Zubereitung und Verzehrung seiner Speisen zu Werke geht,
wird begreifen koͤnnen, wie man fuͤr eine solche erbaͤrmliche
Sache, wie die hier beschriebene ist, ein Patent nehmen und die hoͤchst
bedeutende Patentsteuer dafuͤr bezahlen konnte.
Die London-Kautschuk-Compagnie und Anwendung von
Ammoniak als Aufloͤsungsmittel fuͤr Kautschuk.
Die ungemein rasche und beinahe taͤglich wachsende Zunahme des Verbrauches an
Kautschuk, die Vervielfaͤltigung der Zweke, zu denen er als ein sehr
passendes Material befunden wird, fuͤhrte in England zur Gruͤndung
einer Gesellschaft, welche sich unter dem Namen der „London Caoutchouc Company“ constituirte.
Der Zwek dieser Gesellschaft, welche so guͤnstige Aufnahme fand, daß ihre
Actien bereits mit einer Praͤmie bezahlt werden, ist praktische und im Großen
unternommene Ausfuͤhrung der Patente, welche Hr. Sievier zu verschiedenen Zeiten auf mancherlei Kautschukfabricate nahm,
und welche von ihr um eine bedeutende Summe als Eigenthum erworben worden sind. Wir
haben diese Patente bereits im Polyt. Journal Bd.
XLVI. S. 39 und Bd. LXII. S. 137
erlaͤutert, und entnehmen daher zur Ergaͤnzung nur noch das, was das
Mechanics' Magazine in seiner No. 701 uͤber das dritte, am 7. Februar 1836 ertheilte und die
Aufloͤsung des Kautschuk betreffende Patent zur allgemeinen Kenntniß brachte.
Hr. Sievier sagt naͤmlich in diesem Patente, daß
er den klein zerschnittenen Kautschuk in irgend ein Gefaͤß bringt, dessen
Muͤndung verschlossen werden kann, und daß er dieses Gefaͤß dann so
weit mit fluͤssigem Ammoniak fuͤllt, daß die Kautschukschnizel ganz
damit bedekt sind. Nach einigen Monaten hat sich der Kautschuk aufgeloͤst;
oder die Aufloͤsung wird von dem Ruͤkstande geschieden, und in eine
Retorte oder Destillirblase gebracht, um beinahe alles Ammoniak in
gasfoͤrmiger Gestalt uͤber zu destilliren und auf die
gewoͤhnliche Weise mit kaltem Wasser zu verdichten. Diese Destillation wird
am besten im Wasser- oder Marienbade vorgenommen, indem der Kautschuk hier
hoͤchstens einer Temperatur von 212° F. ausgesezt wird,
waͤhrend sich das Ammoniak bei 130° F. verfluͤchtigt. Der
Kautschuk bleibt bei dieser Ausscheidung des Ammoniaks durch Destillation solcher
Maßen im Wasser zertheilt, daß er sich zur Verfertigung verschiedener wasserdichter
Zeuge oder auch zur Verfertigung massiver Koͤrper von verschiedener Gestalt
verwenden laͤßt. Man kann dieser Aufloͤsung durch Vermengung derselben
mit einer groͤßeren oder geringeren Menge Wasser einen beliebigen Grad von
Consistenz geben.
Ueber die Fabrication von chinesischem Papiere in
Frankreich.
Die Papierfabrik in Echarcon bewarb sich im Jahre 1836 um den Preis, den die Société d'encouragement auf die
Fabrication von chinesischem Papiere ausgeschrieben hatte. Die von ihr vorgelegten
Fabricate wurden von mehreren Kupferstechern und Lithographen von vortrefflicher
Qualitaͤt befunden; nur bot deren Anwendung wegen ihrer groͤßeren Dike
einige Schwierigkeiten dar. Dieser Vorwurf trifft jedoch nicht die Fabrik, sondern
das Programm der Preisaufgabe, in welchem ausdruͤklich gefordert wurde, daß
das Papier das Format des Jesuspapieres und die Dike des gewoͤhnlich
gebraͤuchlichen Lumpenpapieres haben muͤsse, obschon das aͤchte
chinesische Papier bekanntlich nie unter diesen Formen vorkommt. Die Gesellschaft
fand sich daher veranlaßt, den Concurs bis zum Jahre 1837 offen zu lassen, mit der
Modification jedoch, daß die einzusendenden Papiere sowohl in Hinsicht auf Format, als in
Hinsicht auf Dike dem chinesischen Papiere gleichkommen muͤssen. Ueber das in
der genannten Fabrik befolgte Verfahren vergleiche man uͤbrigens das
Polytechn. Journal Bd. LIII. S. 237.
Ueber ein von Hrn. Isoard erfundenes Musikinstrument, Aeolicorde genannt,
theilt das Journal acad. de
l'Industrie und aus diesem das Mémorial
encyclopédique, Januar 1837, S. 38 Folgendes mit. „Man
denke sich einen Kasten, der nach seinen beiden horizontalen Dimensionen 15 bis
18 Zoll, in der Hoͤhe hingegen 1 bis 1 1/2 Fuß mißt, und in dessen
unterem Theile ein doppelter Blasebalg angebracht ist. Die Luft oder der Wind,
den dieser Blasebalg erzeugt, er mag mit der Hand und mittelst eines Hebels oder
mit dem Fuße und mittelst eines Tretschemels in Bewegung gesezt werden, wirkt
auf eine Darmsaite, und zwar in senkrechter Richtung gegen die Laͤnge
derselben. Ist die Saite hiedurch in schwingende Bewegung versezt worden, so
tritt die Luft bei einem auf den oberen Theil des Kastens gesezten Pavillon aus.
Die Saite, welche 12 bis 15 Zoll Laͤnge hat, ist uͤber ein kleines
Brettchen, in welches zu 3/4 der Saitenlaͤnge eine Spalte von
beilaͤufig einem Millimeter Breite geschnitten ist, gespannt, und zwar
solcher Maßen, daß sie sich vor dieser Spalte befindet. Kleine Schwunghebel, die
gleichfalls an dem Brettchen, und zwar in Entfernungen, welche der Tonleiter
entsprechen, befestigt sind, dienen wie beim Violinspielen die Finger zur
gehoͤrigen Verkuͤrzung der Saite. Diese Schwunghebel entsprechen
Tasten, welche man an dem oberen Theile des Instrumentes bemerkt, und welche wie
an dem Piano die Claviatur bilden. Eine Schraube, welche sich in einer der
Seitenwaͤnde des Kastens befindet, und die sich in einer an dem Brettchen
angebrachten beweglichen Schraubenmutter dreht, dient dazu, der Saite jeden
beliebigen Grad von Spannung zu geben- Das Instrument, welches Hr. Isoard nach diesem Principe verfertigte, hat nur eine
einzige Saite, und kann daher keine Accorde geben; gegenwaͤrtig ist
derselbe jedoch mit der Ausfuͤhrung eines anderen Instrumentes
beschaͤftigt, an welchem jede Saite ihre eigene entsprechende Taste
bekommen soll.
Wohlfeiler Anstrich fuͤr Thuͤren,
Gelaͤnder u. dergl.
Man schmelze in einer eisernen Pfanne oder in einem derlei Topfe 12 Unzen Harz, und
seze, wenn es in Fluß ist, 12 Pfd. Leinoͤhl oder ein anderes wohlfeiles Oehl,
so wie ferner 3 bis 4 Stangen Schwefel, zu. Um der Masse die gewuͤnschte
Farbe zu geben, trage man endlich auch noch eine entsprechende Menge Oker oder
armenischen Bolus ein. Der Anstrich muß so warm, als moͤglich angewendet
werden, nach dem Troknen der ersten Schichte, welches in einigen Tagen geschehen
ist, traͤgt man eine zweite Schichte auf. Er conservirt nicht nur Holz sehr
lange, sondern er eignet sich auch als Anstrich fuͤr Mauerwerk. (Journal des connaissances usuelles, Oktober 1836, S.
192.)
Ueber einen neuen, von den HH. Pelletan und Legavriand erfundenen Apparat zur
Runkelruͤbenzuker-Fabrication.
Ungeachtet der zahlreichen Apparate, die bereits zum Behufs der Zukerfabrication
erfunden worden sind, vermehrt sich deren Anzahl beinahe immer noch taͤglich.
Zu den neuesten gehoͤrt der von den HH. Pelletan
und Legavriand erfundene, der dazu bestimmt ist, die
Runkelruͤben mit kaltem Wasser in Beruͤhrung zu bringen, und dem die
Erfinder den etwas ungeeigneten Namen Lévigateur
beilegten. Man kann sich diesen Apparat, durch den eine leichtere und vollkommenere
Ausziehung des Saftes aus den Ruͤben bezwekt werden soll, als aus zwei
Theilen bestehend denken. In dem einen derselben befindet sich die
Runkelruͤbe mit dem Wasser in Beruͤhrung; in dem anderen hingegen wird
die Ruͤbe dem Wasser auf eine systematische Weise dargeboten: d.h. die
frischen Runkelruͤben werden mit Wasser in Beruͤhrung gebracht,
welches beinahe mit Saft gesaͤttigt ist. Der erstere Theil des Apparates
besteht aus einem rechtekigen, schief geneigten, und durch Blechplatten in eine
gewisse Anzahl von Faͤchern getheilten Behaͤlter.
Jedes dieser Faͤcher communicirt mit den benachbarten nur durch Ventile, die
waͤhrend der Arbeit geschlossen bleiben, und die man nur dann oͤffnet,
wenn man eine Reinigung vornehmen will. Der zweite Theil des Apparates ist
eigentlich nichts Anderes als eine Archimed'sche Schraube, durch die die in Mark
verwandelte Runkelruͤbe aus einem Fache in das andere geschafft, und auf
diese Weise dem zu dessen Auswaschung bestimmten Wasser dargeboten wird.
Natuͤrlich mußten an der gewoͤhnlichen Archimed'schen Schraube einige
Modificationen angebracht werden, und diese sind folgende. Die aus Messing
bestehenden Schraubengaͤnge sind mit zahlreichen Loͤchern versehen,
durch die wohl das Wasser, keineswegs aber das Mark hindurch dringen kann. Durch die
Bewegung der Schraube wird eine Reihe von Messern, welche saͤmmtlich an einer
einzigen Eisenstange angebracht sind, mit sich fortgefuͤhrt, und dadurch
geschieht es, daß diese Messer jeden Schraubengang so beruͤhren, daß der Saft
von dem Marke geschieden wird. Das Schraubengewinde ist seiner ganzen Laͤnge
nach von dem Anfange eines Cylinders unterbrochen, und dadurch ist es
moͤglich, daß ein an dem Ende der Stange angebrachtes Gegengewicht die Messer
an einem bestimmten Theile ihres Laufes wieder in ihre fruͤhere Stellung
zuruͤkfuͤhrt, damit sie wieder von Vorne zu arbeiten anfangen. Hieraus
erhellt, daß das in das untere Fach gebrachte Ruͤbenmark je nach der
Geschwindigkeit, die man der Schraube gibt, in laͤngerer oder
kuͤrzerer Zeit in das lezte Fach gelangen wird; und daß man mit diesem
Apparate, welcher eine Regulirung zulaͤßt, keineswegs eine vollkommene
Ausziehung des Ruͤbensaftes, wohl aber eine Aufloͤsung des Zukers, der
in den durch die Reibe zerrissenen Zellen der Ruͤbe enthalten ist, erzielen
kann. Es ist uns nicht moͤglich, bemerkt die Redaction des Mémorial encyclopédique aus dessen
Januarheft diese Notiz entlehnt ist, gegenwaͤrtig schon uͤber diesen
Apparat abzuurtheilen; wir koͤnnen nur so viel sagen, daß die damit erzielten
Producte, welche uns zu Gesicht kamen, sehr schoͤn waren, und keine
Veraͤnderung erlitten zu haben schienen. Der Apparat veranlaͤßt
allerdings nur geringe Arbeitskosten; allein er ist ziemlich complicirt und
koͤnnte daher leicht zu vielen Reparaturen und haͤufigen
Unterbrechungen der Fabrikation Anlaß geben. Ueberdieß scheint es uns, daß das aus
dem Apparate austretende Mark so viel Wasser enthaͤlt, daß es sich nicht wohl
zur Fuͤtterung eignen duͤrfte. Auch trifft diesen Apparat, wie so
manchen anderen der Vorwurf, daß der Zuker mit einer zu großen Menge
waͤsseriger Fluͤssigkeiten verduͤnnt wird, und daß daher zum
Eindiken eine große Menge Brennmaterial erforderlich wird. Uebrigens muß dieser
Apparat, welcher bereits wirklich in Gang gesezt worden ist, noch weiter studirt
werden; obschon es uns scheint, daß die Vorzuͤge, die ihm unbestreitbar eigen
sind, nicht so groß und so augenscheinlich sind, daß sie gegenwaͤrtig schon
eine Verwerfung der bisher uͤblichen Methoden bedingen koͤnnten.
Zaͤune aus Draht.
Die Zaͤune aus Draht, deren man sich in England seit laͤngerer Zeit
bedient, fanden in Frankreich neuerlich im Journal des
connaissances usuelles einen Vertheidiger. Wir entnehmen aus dem hierauf
bezuͤglichen Aufsaze im Wesentlichen Folgendes: „Man zieht, um
Zaͤune fuͤr Gaͤrten und Parke herzustellen, in horizontaler
Richtung und in einer Entfernung von beilaͤufig 6 Zoll von einander
eiserne Draͤhte von der Dike einer Federspule. Als Traͤger
hiefuͤr dienen senkrechte Eisenstaͤbe, welche man in Entfernungen
von 6 Fuß anbringt. Die Draͤhte werden an den Enden des Gehaͤges
an starken Pfosten so befestigt, daß sie sich in einer gewissen Spannung
befinden; dagegen laͤßt man sie frei durch die Loͤcher laufen, die
zu deren Aufnahme in den dazwischen befindlichen eisernen Tragstaͤben
angebracht sind. Ist die Ausdehnung des Zaunes bedeutend, so kann man auch in
kuͤrzeren Zwischenraͤumen starke Pfosten einsezen, und auf diese
Weise selbst das Durchbrechen von Hochwild und Vieh durch die Zaͤune
verhuͤten. Man hat sich auf vielen Landhaͤusern in England
uͤberzeugt, daß dergleichen Zaͤune von nicht mehr dann 3 Fuß
Hoͤhe selbst dem staͤrksten Hornviehe eine
unuͤbersteigliche Schranke sezen; gibt man ihnen vollends noch eine um 2
Fuß groͤßere Hoͤhe, so wird auch kein Hochwild durchbrechen. Es
scheint, daß die Durchsichtigkeit dieser Zaͤune die Thiere scheu und
mißtrauisch macht. Da die Draͤhte so duͤnn sind, daß bei ihrer
cylindrischen Gestalt nur wenig Regen und Schnee daran haͤngen bleiben
kann, so
genuͤgt ein einfacher Anstrich, um sie gegen die Unbilden der Witterung
zu schuͤzen. Ein großer Vorzug dieser Art von Gehegen ist, daß sie in
einer Entfernung von 65 Meter ganz unsichtbar sind, und daß sich also der
Gesichtskreis weit uͤber sie hinaus erstrekt.“
Vorschrift zur Bereitung eines einfachen guten Lab.
Man nimmt die Labmaͤgen junger Kaͤlber, die noch keine andere Nahrung
als die Muttermilch genossen, waͤscht sie sorgfaͤltig in reinem Wasser
aus, und bewahrt sie gut eingesalzen zwei Monate lang auf. Nach dieser Zeit
haͤngt man sie mit Salz umgeben in einem Sake aus grober Leinewand nicht zu
nahe am Feuer in den Schornstein, um sie 10 Monate lang daselbst zu lassen. Im
Fruͤhlinge sammelt man sich dann Schluͤsselblumen, deren Blumenkronen
man aus ihren Kelchen zupft, und welche man eine Viertelstunde lang, unter Zusaz von
einem Pfunde Kochsalz und einer Unze Alaun auf 12 Pinten Wasser, mit einer
hinlaͤnglichen Menge Wasser kocht. Wenn der Absud uͤber Nacht
gestanden hat, so seiht man ihn von den Blumen ab, und gibt dafuͤr in zwei
Pinten desselben zwei Labmagen, die man 4 Tage lang damit abstehen laͤßt. Die
Fluͤssigkeit wird, nachdem man ihr 2–3 Gewuͤrznelken und eben
so viel von irgend einem anderen Gewuͤrze per
Flasche zugesezt hat, in Flaschen gefuͤllt und gut verkorkt, wo sie dann ein
Jahr lang und selbst daruͤber aufbewahrt werden kann. Zwei starke
Loͤffel dieser Fluͤssigkeit reichen hin, um ein Faß Milch zum Gerinnen
zu bringen. Die Labmagen koͤnnen, nachdem sie getroknet worden, und dann
abermals 14 Tage lang eingesalzen gewesen sind, noch ein Mal auf dieselbe Weise
benuzt werden. Waͤre dieses Lab nicht stark genug, so brauchte man ihm nur
einen halben oder den vierten Theil eines jungen Schweinsmagens, der nach Art der
Kaͤlbermaͤgen zubereitet worden ist, zuzusezen. (Journal des connaissances usuelles. Oktober 1836, S.
190.)
Frankreichs Getreideproduction.
Frankreich baut mit Ausnahme von Corsica, wo kein Hafer gesaͤet wird, in allen
seinen Departements Weizen, Roggen, Gerste und Hafer. Der Weizen bildet die
Hauptmasse des Getreides; die uͤbrigen Sorten folgen in folgender Ordnung auf
einander: Hafer, Roggen, Gerste, Mischkorn, Heidekorn, Mais und Hirse, und endlich
Linsen etc. Die Gesammternte zu 155, dem Maaße und nicht dem Gewichte nach genommen,
kommen auf den Weizen 50 oder 1/3 der Gesammternte;
Hafer 40 oder beinahe 4/5 des Weizens;
Roggen 23 oder etwas weniger als die Haͤlfte des
Weizens;
Gerste 17 oder 1/3 des Weizens;
Mischkorn 10 oder 1/5 des Weizens;
Heidekorn 7 oder etwas uͤber 1/7 des Weizens;
Mais und Hirse 6 oder etwas uͤber 1/8 des Weizens;
Linsen etc. 2 oder beinahe 1/25 des Weizens.
Das Gewicht des Weizens wechselt je nach der Guͤte und
dem Grade der Naͤsse oder Trokenheit des Jahrganges von 68 bis 84 Kilogr. per Hectoliter. Die mittlere Schwere fuͤr Weizen
von erster Qualitaͤt kann man zu 76, jene des Roggens zu 69 und jene des
Hafers zu 50 per Hectoliter annehmen. Da aber die große
Masse Getreide von mittlerer Qualitaͤt ist, so kann man das mittlere Gewicht
des Hectoliters Weizen zu 74 und jenes des Hafers zu 45 gelten lassen. Fuͤr
ganz Frankreich berechnet sich der mittlere Ertrag einer Hectare Landes fuͤr
Weizen auf 10 Hectoliter 25 Liter; fuͤr Roggen auf 8,50; fuͤr
Mischkorn auf 11,10; fuͤr Gerste auf 14,8; fuͤr Hafer auf 16,46
Hectoliter. Die mittlere Produktion an Weizen, Roagen und Mischkorn betraͤgt
jaͤhrlich 85,200,000 Hect.; diese Differenz zwischen einer schlechten und
einer reichlichen Ernte beilaͤufig 24 Mill. Hectoliter; jene zwischen einer
schlechten und einer gewoͤhnlichen Ernte 4 bis 5 Mill., und jene zwischen
einer schlechten und einer guten gegen 11 Mill. Hectoliter. (Journal des connaissances usuelles. Decbr. 1836, S. 253.)