Titel: | Verbesserter Apparat, welcher zur Erleichterung des Zuges der Wagen auf den gewöhnlichen Landstraßen an den Rädern angebracht werden kann, und worauf sich John Ashdowne, Gentleman von Tonbridge in der Grafschaft Kent, am 13. Mai 1836 ein Patent ertheilen ließ. |
Fundstelle: | Band 64, Jahrgang 1837, Nr. XVII., S. 81 |
Download: | XML |
XVII.
Verbesserter Apparat, welcher zur Erleichterung
des Zuges der Wagen auf den gewoͤhnlichen Landstraßen an den Raͤdern
angebracht werden kann, und worauf sich John Ashdowne, Gentleman von Tonbridge in der
Grafschaft Kent, am 13. Mai 1836 ein Patent
ertheilen ließ.
Aus dem Repertory of Patent-Inventions. Februar
1837, S. 77.
Mit Abbildungen auf Tab.
II.
[Ashdowne's verbesserter Apparat, welcher an den Raͤdern
angebracht werden kann.]
Meine Erfindung beruht auf der Anwendung eines Apparates oder einer endlosen Kette,
die an jedem der Raͤder eines Karrens, eines Lastwagens oder irgend einer
anderen Art von Fuhrwerk angebracht werden soll. Die Kette selbst besteht aus
mehreren kurzen Eisenstaͤben, damit jener Theil derselben, der eben unter das
Rad gelangt, zu einer hatten Schienenbahn umgestaltet wird, auf der sich das Rad mit
bedeutend geringerer Reibung bewegt, als auf der Straße selbst. Die Zeichnung wird
dieß anschaulich machen.
Fig. 36 zeigt
einen Karren, woran meine Erfindung angebracht ist, von der Seite betrachtet. Fig. 37
hingegen zeigt den Bau der endlosen Kette.
a, a ist die endlose Kette, die aus mehreren durch
Stiftgelenke miteinander verbundenen Eisenstaͤben besteht, und die nach
dieser Zeichnung gewiß leicht verfertigt werden kann. b
ist ein Hebel, der einerseits an der Achse und andererseits an dem Karren bei c aufgehaͤngt ist. Dieser Hebel hat die Kette,
welche nothwendig eine groͤßere Laͤnge haben muß als der Umfang des
Rades, zu tragen, und sie jeder Zeit in eine solche Stellung zu bringen, daß der
unter das Rad fallende Theil derselben dem Rade eine ebene und harte Schienenbahn
darbietet, auf der es laͤuft. Jeder Theil der Kette bewegt sich, nachdem er
seinem Zwek entsprochen hat, mir dem Rade empor, um dann seiner Zeit abermals wieder
in Thaͤtigkeit zu gelangen. Die Folge hievon ist, daß eine bedeutend
geringere Kraft als sonst noͤthig ist, um einen Wagen auf einer
gewoͤhnlichen Landstraße fortzuschaffen. d, d, d
sind sogenannte Fuͤhrer, womit die Kette a, a auf
dem Rade erhalten wird, und die den Randvorspruͤngen, welche zu gleichem Zwek
an dem Rade angebracht werden koͤnnten, vorzuziehen seyn duͤrften. Es
erhellt aus dieser Beschreibung offenbar, daß, wenn man eine bewegende Kraft auf das Fuhrwerk einwirken
laͤßt, ein Kettentheil um den anderen unter das Rad gelangen, und fuͤr
die Dauer der Zeit, waͤhrend welcher er sich unmittelbar unter ihm befindet,
zu einer harten Schienenbahn werden wird, so daß er die Stelle der stritten Schienen
der Eisenbahnen vertritt. Ich habe nur noch zu bemerken, daß ich mich nicht
lediglich auf den hier beschriebenen Bau der Kette beschraͤnke, und daß ich
mich auch nicht ganz allein an die angegebene Methode sie um das Rad herum zu
faͤhren binde, da ich meine Anspruͤche lediglich auf die Anwendung
eines derlei Apparates gruͤnde.Die Patentanspruͤche des Hrn. Ashdowne sind
in dieser Ausdehnung nichts weniger als stichhaltig; denn bewegliche, aus
Kettengliedern zusammengesezte Radbahnen wurden schon laͤngst und
mehrmals vorgeschlagen. Wir erinnern beispielsweise nur an das Project des
Hrn. Lewis Gompertz, wovon das polyt. Journal
seiner Zeit Bd. XLIII. S. 251
Nachricht gab. Wie der Patenttraͤger sich vollends mit Hrn. Maréchal in Bruͤssel abfindet, von
dessen beweglicher Radbahn wir gleichfalls in unserem Journale Meldung
thaten, muß die Zeit lehren.A. d. R.