Titel: | Verbesserte Leiter für den Bergbau und für verschiedene andere Zweke, worauf sich John Spurgin, Doctor der Medicin, von Guilford Street, Russell Square, Grafschaft Middlesex, am 7. April 1836 ein Patent ertheilen ließ. |
Fundstelle: | Band 64, Jahrgang 1837, Nr. XIX., S. 92 |
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XIX.
Verbesserte Leiter fuͤr den Bergbau und
fuͤr verschiedene andere Zweke, worauf sich John Spurgin, Doctor der Medicin, von Guilford
Street, Russell Square, Grafschaft Middlesex, am 7.
April 1836 ein Patent ertheilen ließ.
Aus dem Repertory of Patent-Inventions. Februar
1837, S. 65.
Mit Abbildungen auf Tab.
II.
Spurgin's Leiter fuͤr den Bergbau.
An der von mir erfundenen Leiter, welche hauptsaͤchlich fuͤr den
Bergbau bestimmt ist, die aber auch zu verschiedenen anderen Zweken nuͤzliche
Anwendung findet, werden die horizontalen Stufen oder Sprossen derselben von zwei
endlosen Tauen oder Ketten getragen. Diese Ketten oder Taue laufen uͤber
Trommeln, von denen die eine an dem obersten und die andere an dem tiefsten Punkte,
bis zu welchem die Leiter zu reichen hat, an horizontalen Wellen oder Spindeln
aufgezogen ist, und die durch irgend eine Triebkraft oder Maschinerie umgetrieben
werden. Die horizontalen Wellen der beiden Trommeln muͤssen mit einander parallel laufen; und
die beiden Taue oder Ketten muͤssen sich in senkrechten parallel laufenden
Flaͤchen in einer der Breite der Leiter entsprechenden Entfernung von
einander befinden. Die horizontalen Sprossen werden mit beiden Enden an den zwei
endlosen Tauen oder Ketten festgemacht. Wenn die eine oder die andere dieser
Trommeln vermittelst eines Raͤderwerkes, welches durch Wasser, Dampf oder
eine thierische Kraft in Thaͤtigkeit gebracht wird, eine continuirliche
Umlaufsbewegung mitgetheilt erhaͤlt, so wird die uͤber die beiden
Trommeln gespannte Leiter gleichfalls in Bewegung gerathen, und zwar so, daß der
eine Theil derselben mit einer langsamen, aber gleichfoͤrmigen
Geschwindigkeit von der untersten an die oberste Trommel emporsteigt,
waͤhrend sich der andere Theil auf gleiche Weise von der oberen zur unteren
Trommel herab bewegt. Wenn daher Jemand, der auf diese Art von Leiter steigen will,
sich ihr an der zum Aufsteigen bestimmten Seite an einer geeigneten Stelle
genaͤhert hat, so braucht er, waͤhrend sich die Leiter langsam
emporbewegt, nur eine der Sprossen mit den beiden Haͤnden zu fassen, und die
Fuͤße auf eine andere entsprechende Sprosse zu sezen. Die Folge hievon wird
seyn, daß er auf der Leiter emporgeschafft wird, ohne daß er irgend einen anderen
Aufwand an Kraft zu machen braucht, als noͤthig ist, um sich mit den
Haͤnden an einer Sprosse festzuhalten, und um mit den Fuͤßen fest auf
eine andere Sprosse zu treten. Ist er auf der gewuͤnschten Hoͤhe
angelangt, so braucht er nur von der Leiter auf einen zu diesem Behufe entsprechend
angebrachten Absteigplaz zu treten. Eben so braucht sich die Person, die auf der
Leiter in die Grube hinab gelangen will, derselben nur an einem geeigneten Plaze zu
naͤhern, mit den Haͤnden eine Sprosse zu fassen, und mit den
Fuͤßen fest auf eine andere Sprosse zu treten, um dann endlich von der Leiter
abzutreten, wenn sie die gewuͤnschte Tiefe erreicht hat. Um das Ansteigen der
Leiter und das Abtreten von ihr zu erleichtern, ist an jeder der Sprossen ein
kleines bewegliches Fußbrett befestigt: und zwar so, daß es horizontal nach Außen
vorragt, und daß es mithin den Fuͤßen eine festere und bequemere Unterlage
gewaͤhrt, als eine einfache Sprosse dieß zu leisten vermag. Mit diesem
Fußbrette kann man auch eine Art von Handgelaͤnder, woran man sich fester als
an einer Sprosse einhalten kann, in Verbindung bringen. Man kann der Leiter mit dem
Fußbrette und dem Handgelaͤnder eine solche Breite geben, daß mehrere
Personen neben einander, d.h. Brust gegen Brust gekehrt, zugleich auf die Leiter
treten koͤnnen. Beim Emporsteigen und beim Herablassen dient ein und dasselbe
Fußbrett; dagegen sind mit jedem Fußbrette zwei Handgelaͤnder zu verbinden,
von denen das eine
beim Aufsteigen, das andere hingegen beim Herablassen in Anwendung kommt. Wenn die
Leiter eine solche Breite bekommen soll, daß mehrere Personen neben einander auf ihr
stehen koͤnnen; und wenn sich daher die horizontalen Sprossen wegen ihrer
Laͤnge unter dem Gewichte, welches sie zu tragen haben, biegen
duͤrften, so kann man auch noch ein drittes endloses Tau oder eine solche
Kette uͤber die beiden Trommeln spannen, und auf diese Weise jeder einzelnen
Sprosse auch noch in der Mitte einen Stuͤzpunkt gewaͤhren. Bei noch
groͤßerer Breite der Leiter ließen sich sogar zwei solche
Huͤlfs- oder Stuͤztaue anbringen. Damit die Leiter ferner
zwischen den beiden umlaufenden Trommeln durch das Gewicht der auf sie getretenen
Personen nicht aus der noͤthigen geraden Richtung kommen kann, lassen sich
kleine Trag- oder Fuͤhrwalzen anbringen, auf denen die Taue oder
Ketten der Leiter aufruhen. Mittelst entsprechender Tragbretter, die auf die
erwaͤhnte Weise an den Sprossen der Leiter festgemacht werden koͤnnen,
lassen sich endlich auch Kisten, Karren, Waͤgelchen etc., welche Erze,
Gestein, Kohlen oder verschiedene andere Substanzen enthalten, in die Gruben hinab
oder aus denselben heraufschaffen.
Meine verbesserte Leiter dient nicht bloß dazu, die Arbeiter mit ihren Werkzeugen in
die Gruben hinab und aus diesen herauf zu schaffen, ohne sie dabei so zu
ermuͤden, wie dieß gewoͤhnlich der Fall ist, sondern man kann sie auch
eben so gut benuzen, um Gegenstaͤnde aller Art aus den Gruben zu Tage zu
bringen oder in dieselben hinabzulassen. Sie findet ihre Anwendung ferner zu eben
denselben Zweken an hohen Gebaͤuden aller Art, so wie auch beim Ausladen und
Laden von Schiffen.
Bei sehr großer Tiefe der Gruben kann man mehrere meiner verbesserten Leitern hinter
einander anbringen, und jeder einzelnen eine solche Laͤnge geben, wie man es
fuͤr noͤthig und zwekmaͤßig erachtet. Die Trommeln
muͤssen in diesem Falle so lang seyn, daß zwei Leitern neben einander auf
ihnen Plaz finden. Zu noch groͤßerer Deutlichkeit alles dessen, was ich hier
gesagt habe, wird folgende Beschreibung der Abbildung meiner Leiter dienen.
Fig. 27 ist
ein senkrechter Durchschnitt eines Schachtes, worin man zwei meiner endlosen Leitern
von Vorne betrachtet abgebildet sieht.
Fig. 28 ist
ein entsprechender senkrechter Durchschnitt, an welchem man dieselben Leitern von
der Seite dargestellt sieht.
A, A. sind die Waͤnde des Schachtes, welche
entweder in festes Gestein gehauen oder auch ausgezimmert seyn koͤnnen. Ueber
dessen Muͤndung laͤuft die obere Trommel B, deren horizontale Achse oder Welle b, b in Anwellen ruht,
welche sich in den von dem Gebaͤlke d, d
getragenen Gestelle c, c befinden. An dem einen Ende der
Welle b, dieser Trommel B
ist ein Zahnrad D befestigt, damit die Trommel
vermittelst eines anderen in dieses Zahnrad eingreifenden Rades durch irgend eine
Wasser-, Dampf- oder thierische Kraft in Bewegung gesezt werden kann.
e, f, e sind die drei fuͤr eine der Leitern
bestimmten endlosen Ketten oder Taue. E ist die untere
Trommel, welche sich in der Tiefe der Grube befindet und deren horizontal durch den
Schacht laufende Welle mit ihren Enden in Anwellen, welche von dem Gebaͤlke
g, g getragen werden, ruht. Die endlosen Ketten e, f, e fuͤhren oder tragen die horizontalen
Sprossen h, h, die von einer Kette zur anderen laufen,
und die mit ihren Enden in den Gliedern der beiden aͤußeren Ketten e, e festgemacht sind, waͤhrend ihr mittlerer
Theil durch eine entsprechende, in den Gliedern der mittleren Kette befindliche
Oeffnung gefuͤhrt ist. Die Sprossen h, h sind in
gleichen Entfernungen von einander, wie sie durch die Kettenglieder bestimmt werden,
und wie es sich fuͤr die Tritte einer Leiter eignet, befestigt. Aus dem
Umfange der umlaufenden Trommeln B und E ragen an entsprechenden Stellen Zaͤhne hervor,
die in die Sprossen h, h eingreifen, und welche das
Glitschen der endlosen Ketten e, f, e uͤber die
Trommeln verhuͤten, damit, wenn die obere Trommel B durch die Maschinerie umgetrieben wird, die endlosen Ketten mit ihren
Sprossen sicher umlaufen, und damit hiedurch auch die untere Trommel E zu gehoͤrigen Umdrehungen veranlaßt wird. Die
untere Trommel E wird so tief im Schachte angebracht,
als es bei der Laͤnge, die man den endlosen Ketten geben will, noͤthig
ist. Ueber das andere Ende dieser Trommel laͤuft aber auch noch eine zweite
Reihe von dreifachen endlosen Ketten oder Tauen i, k, i,
die in noch groͤßerer Tiefe uͤber die Trommel G gespannt sind. Die endlosen Leitern e, f, e
und i, k, i sind einander in jeder Hinsicht
aͤhnlich; nur ist die erstere in der Zeichnung als aus Ketten, die leztere
hingegen als aus Tauen zusammengesezt dargestellt. Jedes der endlosen Taue i, k, i besteht aus 4, 5 oder 6 dicht neben einander
gelegten, und durch Quernaͤhte zu einem breiten Taue verbundenen, kleineren
Striken; und an diesen flachen Tauen sind in gleichen Entfernungen von einander auf
die oben bei den endlosen Ketten e, f, e angegebene
Weise die Sprossen h, h befestigt. Die Tragwalzen H, H, H sind in solchen Entfernungen von einander
angebracht, daß die endlosen Ketten e, f, e nicht aus
der fuͤr sie noͤthigen geraden Linie gerathen koͤnnen;
fuͤr aͤhnliche Walzen ist auch an den endlosen Tauen i, k, i zu sorgen. Die Trommel E, welche fuͤr die erste Leiterlaͤnge die unterste ist, ist
fuͤr die zweite zugleich auch die oberste. Dasselbe laͤßt sich von der Trommel G, und von allen uͤbrigen Trommeln, so viele
ihrer sind, sagen.
Fig. 29 gibt
einen seitlichen und Fig. 30 einen Frontaufriß
des Fußbrettes und des Handgelaͤnders, welches, wie oben erwaͤhnt
worden ist, an die Sprossen gehakt wird, damit man besser mit den Fuͤßen
stehen und sich auch bequemer mit den Haͤnden einhalten kann. Ein solches
Fußbrett sieht man in Fig. 27 bei l an Ort und Stelle angebracht; ihrer zwei sind in Fig. 28 bei
l und M ersichtlich. l ist das horizontale Fußbrett, welches an seinen beiden
Enden von zwei eisernen Klammern j, j getragen wird; und
jede dieser Klammern hat zwei Haken m, m, womit die
Vorrichtung an die Sprossen der endlosen Leiter gehakt wird, n, p sind die Handgelaͤnder, die in einer entsprechenden
Hoͤhe uͤber dem Fußbrette l an den
Klammern j, j befestigt sind. Das Gelaͤnder n dient, wie in Fig. 28 bei l ersichtlich ist, beim Aufsteigen; das Gelaͤnder
p hingegen, wie in derselben Figur bei M ersichtlich ist, beim Herabsteigen zum Einhalten mit
den Haͤnden. Die Klammern mit ihren Haken m, m
haben eine solche Gestalt, daß das Fußbrett l ohne alles
Hinderniß uͤber die beiden Trommeln B und E laufen kann, und ohne daß eine Gefahr des Aushakens
eintritt. Die Personen, welche aufgezogen oder hinabgelassen zu werden
wuͤnschen, treten von einer Platform weg, wie sie am Eingange der Stollen, so
wie auch an der Muͤndung und am Grunde des Schachtes anzubringen ist, auf das
Fußbrett l.
In Fig. 31
sieht man einen Endaufriß, in Fig. 32 einen
Frontaufriß, und in Fig. 33 einen Aufriß des Ruͤkens eines eisernen Rahmens, welcher
auf die oben bei Fig. 29 und 30 beschriebene Art und
Weise an die Sprossen h, h der endlosen Leiter gehakt
wird. Dieser Rahmen besteht aus zwei mit Haken r, r
versehenen, und mittelst einer horizontalen Querstange s
mit einander verbundenen Klammern o, o, und dient zur
Aufnahme und als Traͤger einer Kiste oder eines Rostes N. Diese Kiste ist in dem Rahmen mittelst Zapfen aufgezogen, welche dem
einen Ende der Kiste um so viel naͤher liegen, daß die Kiste selbst die aus
der Abbildung ersichtliche schiefe Stellung bekommt. Das hoͤher liegende Ende
der Kiste ist offen, das tiefer liegende hingegen ist geschlossen, und die ganze
Kiste ist uͤberhaupt so eingerichtet, daß sie ein kleines Waͤgelchen,
welches man in den Gruben den Hund zu nennen pflegt, aufnehmen kann. Man sieht diese
Kisten sowohl in Fig. 27 als 28 an Ort und Stelle an der endlosen Kette angebracht, woraus
zugleich auch erhellt, wie die Hunde in dieselben geschafft werden. Die Hunde oder
Waͤgelchen P werden naͤmlich aus den
Stellen der Leiter gegenuͤber an den Schacht gebracht, und wenn sie
aufgezogen werden sollen, wie man in Fig. 28
bei Q sieht, an dem horizontalen gegliederten Arme v eines kleinen Krahnes v,
w, der am Ende des Stollens an einer aufrecht stehenden Welle w angebracht ist, aufgehaͤngt. Dreht man
naͤmlich diesen Krahn um so vieles um die Welle w, als es die zu diesem Behufe angebrachten Aufhaͤlter gestatten, so
wird der Hund P in den Schacht hinausgeschwungen: und
zwar so, daß er in die Bahn der Kiste oder des Rostes N,
welche sich mit der endlosen Leiter nach Aufwaͤrts bewegt, gelangt, und daß
er also von dieser Kiste aufgenommen wird. Wenn dann der gegliederte Arm v des Krahnes emporgehoben wird, so wird er nachgeben,
damit der Hund P ohne weiteres Hinderniß
emporgefuͤhrt werden kann. Bei der schiefen Stellung der Kiste N wird der Hund auf seinen Raͤdern gegen das
geschlossene Ende der Kiste hin laufen; denn das Auslaufen bei dem offenen Ende ist
das durch verhuͤtet, daß dieses Ende hoͤher steht, als das
geschlossene. Sobald jedoch die Kiste an jener Stelle, an der sie ausgeladen werden
soll, und an der zu diesem Behufe eine zur Aufnahme des Hundes entsprechende
Platform R und S,
Fig. 27,
angebracht ist, eintrifft, tritt ein eigens zu diesem Zweke befestigtes Stuͤk
in die Gabel x, welche an dem offenen Ende der schief
gestellten Kiste hervorragt, damit die Kiste bei dem weiteren Emporsteigen um die
Zapfen t gewaͤlzt wird, so daß sie, wie in Fig. 32 durch
punktirte Linien angedeutet ist, in eine nach der entgegengesezten Richtung geneigte
Stellung gelangt. Die Folge hievon ist dann, daß der belastete Hund P bei dem offenen Ende der Kiste N herauslaͤuft, und auf der zu dessen Aufnahme bestimmten Platform
R oder S anlangt. Die
Kette y verhindert, daß die Kiste N nicht weiter um ihre Zapfen gewaͤlzt werden kann, als eben
noͤthig ist, um den Hund auslaufen zu machen; sie haͤlt ferner auch
die Kiste zuruͤk, wenn die Kiste uͤber die Trommel B gegangen, und an der entgegengesezten Seite herab
steigt. An jedem Stollen, von welchem aus beladene Hunde emporgeschafft werden
sollen, muß ein Krahn v, w angebracht seyn.
Fig. 34 und
35
erlaͤutert, auf welche Weise die Waͤgelchen oder die Hunde P in die Grube hinabgeschafft und daselbst auf eine
entsprechende fixirte Platform gebracht werden. Die Kiste W ist der oben beschriebenen Kiste N
vollkommen aͤhnlich; mit dem Unterschiede jedoch, daß sie umgekehrt an der
endlosen Leiter angebracht ist, damit beim Hinablassen ihre offene Seite zum Behufe
der Aufnahme des Hundes P nach Oben gerichtet ist. An
der Muͤndung des Schachtes oder uͤberhaupt an jener Stelle, von der
aus die Hunde hinabgelassen werden sollen, befindet sich eine aͤhnliche
waͤlzbare Kiste V, Fig. 34, deren
Schwungzapfen so gestellt sind, daß der in der Kiste befindliche Hund nicht eher bei
dem offenen, der Leiter zugekehrten Ende auslaufen kann, als bis das offene Ende der Kiste W beim Hinablassen dem offenen Ende der Kiste V beinahe gegenuͤber zu stehen kommt. Ist dieß
der Fall, so trifft ein an ersterer befindlicher Vorsprung auf einen aus lezterer
hervorragenden Vorsprung, wodurch die Kiste V solcher
Maßen um ihre Zapfen gewaͤlzt wird, daß sie eine der fruͤheren
entgegengesezte Neigung bekommt; und daß, indem die Boden beider Kisten hiedurch
nach einer und derselben Richtung geneigt werden, der Hund P nunmehr vermoͤge seiner eigenen Schwere aus der Kiste V in die Kiste W
laͤuft, um in dieser zu verbleiben. Unmittelbar nachdem diese Uebertragung
Statt gefunden hat, und so wie sich die Kiste W tiefer
in den Schacht hinab bewegt, hoͤrt die Beruͤhrung zwischen den beiden
oben erwaͤhnten Vorspruͤngen der beiden Kisten auf, wo dann die Kiste
V wieder in ihre fruͤhere Stellung
zuruͤksinkt; und wo dann ein neuer, in die naͤchst folgende Kiste W zu schaffender Hund in dieselbe eingesezt werden kann.
Ist der erste der Hunde in der Kiste W dahin gelangt, wo
er ausgeladen werden soll, und wo zu diesem Zweke eine entsprechende Platform X mit einer Kiste Z,
Fig. 35,
angebracht ist, so kommt ein gehoͤrig fixirter Aufhaͤlter Y mit einer Gabel z in
Beruͤhrung, die aus dem geschlossenen Ende der Kiste W hervorragt, damit diese Kiste nunmehr eine der fruͤheren
entgegengesezte Neigung bekommt, und damit der Hund folglich bei dem offenen Ende
der Kiste W heraus in die bewegliche, auf der Platform
X befindliche Kiste Z
laͤuft. Dieses Auslaufen des Hundes erfolgt genau in dem Augenblike, in
welchem der Boden der Kiste W mit dem Boden der Platform
X in Uebereinstimmung geraͤth; dieser Moment
selbst laͤßt sich durch die Stellung des Aufhaͤlters Y, der adjustirbar mit Schrauben an seinem
Traͤger fixirt ist, mit Genauigkeit reguliren. Wenn der Hund P durch das Auslaufen aus der Kiste W in die Kiste Z an das
geschlossene Ende dieser lezteren stoͤßt, so wird diese eine kleine Streke
weit endwaͤrts bewegt werden. Die Kiste Z wird
aber zugleich geneigt werden, sich in derselben Richtung noch etwas weiter
endwaͤrts zu bewegen, und in Folge ihrer eigenen Schwere herabzusinken, indem
das offene Ende der Kiste mit Tragzapfen in schraͤg laufenden Fugen oder
Fenstern ruht, die in eisernen, an den Seiten der Platform X stritten Pfosten angebracht sind. Die aͤußersten, gegen die
endlose Leiter hin gerichteten Enden dieser Fugen oder Fenster haben keine Neigung,
sondern sind, wie Fig. 35 zeigt, horizontal. Wenn daher die Kiste Z von einem Arbeiter endwaͤrts gegen die Leiter hin gestoßen wird,
um sie zur Aufnahme eines in einer der Kisten W
herabgelangenden Hundes in Bereitschaft zu sezen, so wird die Kiste Z mit ihrem offenen Ende etwas hoͤher gestellt
bleiben, so zwar, daß deren Vorsprung eine kurze Streke weit in die Bahn jenes Vorsprunges
hineingelangt, der sich an dem offenen Ende der Kiste W
befindet. Sobald jedoch die Uebertragung des Hundes aus der einen in die andere
Kiste auf die bereits angegebene Weise Statt findet, wird sich die endwaͤrts
getriebene Kiste Z dadurch, daß sich deren Tragzapfen in
den schraͤgen Fugen oder Fenstern der Platform bewegen, noch weiter
endwaͤrts und zugleich auch nach Unten bewegen, so daß deren Vorsprung außer
den Bereich des Vorsprunges der Kiste W kommt.
Die der Trommel A und durch diese auch den endlosen
Leitern mitgetheilte Bewegung muß ruhig und langsam von Statten gehen, damit die
Personen mit Leichtigkeit auf die Fußbretter treten und auch von diesen wieder
abtreten koͤnnen; und damit die beschriebene Uebertragung der Hunde aus den
Kisten und in die Kisten moͤglich wird. Wenn sich die Leitern mit einer
Geschwindigkeit von 60 oder 80 Fuß in der Minute bewegen, so wird dieß mit aller
Bequemlichkeit geschehen koͤnnen; bei einiger Uebung wird auch eine
groͤßere Geschwindigkeit thunlich seyn. An der oberen Trommel A soll ein Sperrrad mit einem Sperrkegel angebracht
werden, damit nicht allenfalls durch irgend einen Unfall eine
ruͤkgaͤngige Bewegung eintreten kann. Da die endlosen Taue oder Ketten
i, k, i oder e, f, e
sich, so lange sie neu sind, dehnen werden, so sollen die Zapfen der unteren
Trommeln E und G in Anwellen
ruhen, welche sich in der Zimmerung der Waͤnde in Falzen mittelst Schrauben
und Schraubenmuttern hoͤher oder tiefer stellen lassen. Auf diese Weise wird
es naͤmlich moͤglich, die Taue oder Ketten stets gehoͤrig
gespannt zu erhalten. In den Tragwalzen H koͤnnen
Zaͤhne fixirt seyn, welche in die Leitersprossen eingreifen, damit sie auf
diese Weise umgedreht und benuzt werden, um die Hunde in den Stollen, denen
gegenuͤber diese Walzen angebracht sind, fortzuschaffen. Man braucht zu
diesem Zweke nur ein Tau um die Walze H zu
fuͤhren, um es von hier aus in den Stollen laufen zu lassen, und endlich an
dem Hunde zu befestigen. Eben so kann man das Tau uͤber eine Rolle leiten und
dann zum Emporschaffen von Erzen, Wasser u. dergl. in Kuͤbeln benuzen. Das um
die Rolle H gefuͤhrte Tau kann sich mit oder ohne
dieser bewegen, indem man einen Mann an dem anderen Ende des Taues ziehen
laͤßt; diese Einrichtung ist jedoch von der Anwendung der Taue an den Winden
her hinlaͤnglich bekannt.