Titel: Verbesserungen an den Maschinen zur Tull- oder Bobbinnetfabrication, worauf sich Thomas Robert Sewell, Spizenfabrikant von Carrington in der Pfarre Basford, Grafschaft Nottingham, am 2. Decbr. 1835 ein Patent ertheilen ließ.
Fundstelle: Band 64, Jahrgang 1837, Nr. XX., S. 99
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XX. Verbesserungen an den Maschinen zur Tull- oder Bobbinnetfabrication, worauf sich Thomas Robert Sewell, Spizenfabrikant von Carrington in der Pfarre Basford, Grafschaft Nottingham, am 2. Decbr. 1835 ein Patent ertheilen ließ. Aus dem London Journal of Arts December 1836, S. 129. Mit Abbildungen auf Tab. II. Sewell's Maschine zur Tullfabrication. Die Verbesserungen des Patenttraͤgers betreffen jene Art von Tullmaschine, welche unter dem Namen Doubletier circular bolt oder Circular comb machinery bekannt ist, und nach dem Sperrstangen-Principe (locker-bar principle) in Bewegung gesezt wird. Der Zwek derselben ist: 1) Erzeugung von schmalen Tullstreifen, die an den Raͤndern durch Saumfaͤden zu einem breiten Tullstuͤke verbunden sind; und 2) Erzeugung von Figuren oder Mustern zugleich mit dem Tullgrunde. Fig. 1, sagt der Patenttraͤger, gibt einen Frontaufriß der einen Haͤlfte einer Maschine, wie ich sie urspruͤnglich zur Fabrikation von glattem Tull verfertige, und wie sie unter dem Namen Sewell' s rolling locker principle bekannt ist. Fig. 2 ist ein senkrechter Durchschnitt durch die Mitte der Maschine gegen das entgegengesezte Ende derselben betrachtet. Die ganze Maschinerie ruht in zwei Endgestellen A, A, die durch Laͤngenbalken B, B, B miteinander verbunden sind. C ist der Ketten- und D der Werkbaum. Die vorderen und Hinteren Kammstangen sind mit E, E, die Fuͤhr- oder Leitstangen mit F, F, die Spizenstangen mit G, G, die Werkstange mit H und die Sperrstangen mit I, I bezeichnet. Der Rigger oder die Rolle K, die mittelst eines Laufbandes von irgend einer Triebkraft her in Bewegung gesezt wird, ist an dem aͤußeren Ende einer Spindel oder Welle L fixirt, die vorne an der Maschine beinahe durch die halbe Laͤnge derselben laͤuft. An derselben Welle befindet sich auch das Zahnrad M, welches in ein anderes, an der Hauptwelle O, O aufgezogenes Rad N eingreift, damit auf diese Weise die Muschelraͤder und die Hebel, womit die arbeitenden Theile der Maschine in Thaͤtigkeit gesezt werden, in Bewegung gerathen. Wenn die Spulen und Wagen a, a, wie Fig. 2 zeigt, in zwei Bindungen oder Reihen (tiers) in die Kaͤmme b, b gebracht, und die Kettenfaden, nachdem sie durch die Fuͤhrer c, c geleitet, mit den Spulenfaͤden auf die gewoͤhnliche Weise an den Werkbaum D gefuͤhrt worden sind, so ist die Maschine bereit, ihre Arbeit zu beginnen. Wird dann die Hauptwelle O, O auf die oben beschriebene Weise in rotirende Bewegung versezt, so wird die excentrische Auskehlung oder das herzfoͤrmige Muschelrad P, welches sich an der vorderen Seite oder an der Scheibe des Rades N befindet, beim Umlaufen auf einen Zapfen oder auf eine Reibungsrolle wirken, die sich an der Seite eines Armes Q, welcher von der Mitte der Welle R, R auslaͤuft, befindet. An den Enden dieser Welle sind die sectorfoͤrmigen Zahnstangen S, S angebracht, die in die an den Enden der Sperrstangen I, I fixirten Getriebe T, T eingreifen. Hieraus folgt, daß, wie das herzfoͤrmige Muschelrad P umlaͤuft, der Arm Q, die Welle R und die Zahnstangen S, S in schwingende Bewegung gerathen, und hiedurch den Sperrstangen I, I eine solche abwechselnde, rollende Bewegung mittheilen, wie sie noͤthig ist, damit die Spulenwagen a, a in den Kaͤmmen b, b hin und her bewegt werden. Die Sperrstangen sind mit eigens geformten, in Fig. 2 im Querdurchschnitte ersichtlichen Schwertern (blades) ausgestattet; und diese Schwerter (locker-blades genannt) sind in bestimmten Curven gebogen und in verschiedenen Entfernungen von einander angebracht, damit sie auf die Schwaͤnze der Wagen wirken, wenn sich die Sperrstangen solcher Maßen rollen, daß sie die Wagen in verschiedenen Zeitraͤumen mit unregelmaͤßigen Geschwindigkeiten treiben. Die Spulenwagen a, a koͤnnen auf diese Weise, wenn sie in der Mitte der Maschine angelangt sind, in eine solche Entfernung von einander gebracht werden, daß die seitlichen oder Schuͤttelbewegungen der Kettenfaͤden moͤglich werden. Auch koͤnnen die Wagen, wenn sie in die vorderen oder Hinteren Kaͤmme gelangt sind, beinahe dicht an einander gebracht und so in ihrer Wirkung beschraͤnkt werden. Die Schuͤttel- oder seitlichen Bewegungen der Leitstangen F, F werden dadurch hervorgebracht, daß Muschelraͤder e, e, die sich an den Enden der Maschine befinden, auf die Winkelhebel, Stangen und Arme d, d, d wirken; jene der vorderen Kammstangen E hingegen durch die Einwirkung der Muschelraͤder g, g (welche saͤmmtlich an kleinen, in den aͤußeren Theilen der Endgestelle ruhenden Zapfen oder Spindeln fixirt sind) auf die Winkelhebel, Stangen und Arme f, f, f. Die Spizenstangen G, G werden zum Behufe der Aufnahme durch gegliederte Hebel i, i, i in Bewegung gesezt. An den Enden dieser lezteren befinden sich Reibungsrollen, die sich in dem Umfange der Muschelraͤder k, k, welche gleichfalls an den Wellen h, h fixirt sind, bewegen. Alle diese Bewegungen koͤnnen uͤbrigens jenen der gewoͤhnlichen Sperrermaschinen (looker machines) aͤhnlich seyn. Die kleinen Wellen k, k werden mittelst der an den Enden der Hauptwelle O befindlichen Getriebe l, l umzulaufen veranlaßt, indem diese Getriebe in die an den Wellen h, h fixirten Raͤder m, m eingreifen. Mithin gelangen durch das Umlaufen der Hauptwelle die Muschelraͤder in Bewegung, sobald sich die uͤbrigen Theile der Maschinen in Thaͤtigkeit befinden. Ich habe bis hieher den allgemeinen Bau der sogenannten Sewell's rolling-locker machine, auf die sich die hauptsaͤchlichsten Theile meiner gegenwaͤrtigen Verbesserungen beziehen, beschrieben, und gehe nun zur Erlaͤuterung dieser Theile und ihrer Verrichtungen im Einzelnen uͤber, und zwar zuerst in Beziehung auf die Fabrication schmaler, durch Saumfaden zu einem großen Stuͤke verbundener Tullstreifen, und dann erst in Beziehung auf die Fabrication von gemustertem Tull. Urspruͤnglich fixirte ich die messingenen Schwerter dadurch in den eisernen Sperrstangen, daß ich Laͤngenspalten in diese Stangen schnitt, und daß ich, nachdem die hinteren Raͤnder der Schwerter in diese Spalten eingesezt worden waren, die Raͤnder der Spalten nach Einwaͤrts klopfte, damit auf diese Weise das Eisen der Stangen in das Messing der Schwerter einbiß, und damit leztere solcher Maßen festgehalten wurden. Meinen gegenwaͤrtigen Verbesserungen gemaͤß muͤssen aber in den Schwertern der hinteren Sperrstange Oeffnungen oder Ausschnitte angebracht werden, damit gewisse Wagen zu gewissen Zeitperioden zuruͤkgehalten, d.h. stationaͤr erhalten werden, waͤhrend sich andere Wagen bewegen. Es geschieht dieß, damit die Bewegung der zuruͤkgehaltenen Wagen eine andere Richtung bekommen kann, indem man sie als Umkehr- und Saͤumwagen (turnagain and whipping carriages) arbeiten laͤßt, wie dieß Sachverstaͤndigen wohl bekannt ist. Ich gebe der hinteren Sperrstange zu diesem Behufe eine cylindrische Form, und gieße die Schwerter mit kurzen cylindrischen Scheiden aus einem Stuͤke, damit ich sie auf diese Weise nach einander an die Stange steken kann, bis diese von einem Ende zum anderen damit angefuͤllt ist. Zwischen je zwei der scheidenartigen Stuͤke bringe ich hiebei einen sehr kurzen oder ringfoͤrmigen Theil eines solchen scheidenartigen Stuͤkes, woran sich Finger befinden, die den durchschnittlichen Stellungen der Schwerter entsprechen. Hierauf befestige ich in der Laͤnge der cylindrischen Stange mit Stiften, Schrauben oder auf andere Weise jene Theile der mit Scheiden versehenen Schwerter, die die glatten Theile des Tulls zu erzeugen haben, waͤhrend ich die losen Theile dieser Schwerter frei um die cylindrische Stange laufen lasse, wenn sie von den uͤbrigen Theilen der Schwerter unabhaͤngig zu wirken haben. Damit dieß deutlicher erhelle, habe ich in Fig. 3 einen Theil einer cylindrischen Sperrstange I mit den beschriebenen Scheiden der Schwerter im, Laͤngen-, und in Fig. 4 im Querdurchschnitte dargestellt. a, a sind die beweglichen Theile der Schwerter, welche zum Behufe der Erzeugung von Streifen mit Saͤumen (selvages) an Dike einem Zwischenraume der kreisrunden Kaͤmme gleichkommen sollen. b, b sind die fixirten Theile der Schwerter. Von dem unteren Theile eines jeden der beweglichen Stuͤke a laͤuft ein Stiel c aus, und alle diese Stiele sind in eine Laͤngenstange d, d, d eingelassen, welche der ganzen Laͤnge nach mit der Sperrstange parallel laͤuft. Da die Stiele mittelst Schraubenmuttern an der Laͤngenstange d, d festgemacht sind, so muͤssen sich alle die beweglichen Theile der Sperrschwerter a, a, a gleichzeitig bewegen. An der unteren Seite der beiden Enden der Stange d ist eine lange Feder e angebracht, welche auf einen an dem arbeitenden Ende dieser Stange befindlichen Zahn f wirkt, und ihn in einen Ausschnitt x eintreibt, der zu dessen Aufnahme an einem Hals ringe g angebracht ist, welcher sich an einem der fixirten scheidenartigen Stuͤke b der Schwerter in der Naͤhe der beiden Enden der Sperrstange befindet. Durch das Einfallen dieser Zaͤhne f in die Ausschnitte der Halsringe g werden die festen und beweglichen Theile der Schwerter in Uebereinstimmung erhalten, wie man sie in Fig. 4 sieht, so daß sie mithin unter diesen Umstaͤnden alle gemeinschaftlich wirken. Die festen und beweglichen Theile der Schwerter der hinteren Sperrstange sind auf diese Weise verbunden. Ihre Stellung zu den Spulen und Wagen unmittelbar vor dem Beginnen jener Operation, die das Umkehren (turnagain) der Saumwagen bewirkt, erhellt aus dem in Fig. 5 ersichtlichen Querdurchschnitte der Sperrstangen I, I und der Kammstangen E, E. Zur Bewirkung des sogenannten Umkehrens der Wagen an den Raͤndern der Tullstreifen wende ich ein Klopfrad W an. Dieses ist in der Naͤhe der Mitte der Maschine an einer Verlaͤngerung der horizontalen Welle h aufgezogen, die die Dawson'schen Raͤder, welche die Leitstangen, die Spizenstangen und die vordere Kammstange an dem rechten Ende der Maschine in Bewegung sezen, fuͤhrt. Den Umfang dieses Rades W, welches man in Fig. 6 einzeln fuͤr sich abgebildet sieht, kann man sich als in 12 gleiche, aͤhnlichen Eintheilungen der Dawson'schen Raͤder entsprechende Theile eingetheilt denken. Die Erhabenheiten oder Zaͤhne desselben sind so gestellt, daß sie auf den Schwanz an dem unteren Ende des zusammengesezten Hebels, der die beweglichen Theile der Schwerter a, a, a in Uebereinstimmung mit der Thaͤtigkeit der uͤbrigen Theile der Maschine regirt, wirken. Ein Umgang der Raͤder erzeugt eine Reihe vollkommener Maschen. In dem Augenblike, in welchem die vordere Kammstange nach Links geschaukelt werden soll, wirkt der Zahn oder Vorsprung an der Eintheilung 11 des Rades W auf das Ende eines zusammengesezten Hebels, damit die Stange d mit den beweglichen Theilen der Schwerter a, a, a stationaͤr erhalten wird. Die Art und Weise, auf welche dieß geschieht, ist aus dem in Fig. 7 gegebenen Durchschnitte der Sperrstangen I, I und der Kammstangen E, E ersichtlich. Der erwaͤhnte zusammengesezte Hebel ist naͤmlich in dieser und in den folgenden Figuren mit i, i, i bezeichnet. Die Stuͤzpunkte, um die er sich bewegt, befinden sich in den Enden der Stange k, welche laͤngs des Ruͤkens der Maschine laͤuft, und an einem Zapfen l, welcher in einer quer durch die Mitte der Maschine laufenden Stange festgemacht ist. Wenn der Zahn 11 des Rades W den Schwanz oder Zahn j, der sich an dem unteren Ende des zusammengesezten Hebels befindet, eben emporgehoben hat, so werden die Stifte oder Zapfen m, die aus den kleinen Armen n hervorragen, dadurch, daß diese Arme an der am oberen Ende des zusammengesezten Hebels angebrachten Stange k befestigt sind, emporgehoben und in die Loͤcher von Armen o eingesenkt, welche aus den an der Laͤngenstange d befestigten Federn e hervorragen. Auf diese Weise wird die Stange d mit saͤmmtlichen beweglichen Theilen der Schwerter b, b, b festgehalten, waͤhrend die fixirten Theile der Schwerter b, b, b, indem sie sich an dem Federzahne f, der die festen und beweglichen Theile der Schwerter zusammenhaͤlt, bewegen, aus den in den Halsstuͤken g angebrachten Ausschnitten x gleiten. Die Folge hievon ist, daß die beweglichen Schwerter zuruͤkgehalten und am Umlaufen verhindert werden, und daß sie die fixirten Schwerter allein vorwaͤrts bewegen. Dieses Zuruͤkhalten der beweglichen Theile der Schwerter a, a, a bewirkt, daß die Saͤumwagen (whipping-carriages) in dem hinteren Theile der hinteren Kaͤmme zuruͤkgehalten, und die Umkehrwagen (turnagain-carriages) verhindert werden mit der vorderen Bindung vorwaͤrts zu laufen, so daß sie solcher Maßen gezwungen sind sich der hinteren Bindung anzuschließen. Waͤhrend die fixirten Schwerter in die aus Fig. 7 ersichtlichen Stellungen vorwaͤrts gelangt sind, wird der Zahn 11 des Rades W im Begriffe stehen unter dem Zahne j des zusammengesezten Hebels wegzugehen; und in dem Augenblike, in welchem dieß Statt findet, wird der Zahn f der Federn e in die Ausschnitte x der Halsstuͤke g einfallen, und die vordere Kammstange nach Rechts geschwungen werden. Wenn dann der Schwanz j des zusammengesezten Hebels i, i, i auf den kleineren Halbmesser des Rades W bei der Eintheilung 12 gefallen, so wird der Hebel i, i, i in die in Fig. 8 angedeutete Stellung gelangt seyn, nachdem die Stifte m aus den Loͤchern der Arme o zuruͤkgezogen worden sind. Die Folge hievon ist, daß sich die fixirten und beweglichen Schwerter nun gemeinschaftlich gegen die Fronte der Maschine walzen und mit den Spulenwagen in die aus Fig. 8 ersichtliche Stellung gelangen. Wenn sich dann saͤmmtliche Schwerter in derselben Richtung noch weiter bewegen, so werden beide Bindungen der gewoͤhnlichen Wagen mit den Umkehrwagen in die vorderen Kaͤmme gefuͤhrt, waͤhrend die Saumwagen in den hinteren Kaͤmmen zuruͤkbleiben, worauf sich die vordere Kammstange mit der doppelten Wagenbindung nach Links bewegt. Durch die ruͤkgaͤngigen Schwingungen der Schwerter gegen den Ruͤken der Maschine gelangen die Wagen wieder in die aus Fig. 8 zu ersehende Stellung zuruͤk; und indem sie sich fortbewegen, treten die Saumwagen in den hinteren Theil der hinteren Kaͤmme, waͤhrend die beweglichen Theile der Schwerter a, a, a mit der Laͤngenstange d und dem Arme o wieder die in Fig. 7 angedeuteten Stellungen einnehmen. Nunmehr gelangt der Zahn, welcher sich an der Eintheilung 2 des Umfanges des Rades W befindet, unter den Schwanz j des Hebels i, i, i. Hiedurch werden die Arme n auf die angegebene Weise emporgehoben, wo dann die Stifte m in die Loͤcher der Arme o einfallen, und die beweglichen Theile der Schwerter festhalten, waͤhrend die vordere Wagenbindung durch die weiteren Bewegungen der Sperrstangen in die hinteren Kaͤmme uͤbergeht. Ist das Rad W hierauf so weit umgelaufen, daß der Schwanz f des zusammengesezten Hebels bei der Eintheilung 3 auf den kleinen Halbmesser dieses Rades fallen kann, so werden die Stifte m wieder aus den Loͤchern der Arme o zuruͤkgezogen, wo dann die Schwerter und Wagen in der Stellung stehen, in der sie in Fig. 5 abgebildet sind. Nunmehr wirken die beweglichen und sinnen Theile der Schwerter gemeinschaftlich, indem sie beide Wagenbindungen aus den hinteren in die vorderen Kaͤmme treiben und gegen den Ruͤken der Maschine zuruͤkfuͤhren. Wenn die eine Wagenbindung in den hinteren Kaͤmmen angelangt ist, so schwingt sich die vordere Kammstange nach Rechts, worauf die Wagen die bei der Erzeugung von glattem Tull uͤblichen Bewegungen vollbringen, bis das Rad W so weit umgelaufen ist, daß der an dessen Eintheilung 11 befindliche Zahn abermals auf den Schwanz j des Hebels i, i, i wirkt, und daß hiemit die beschriebenen Bewegungen der Maschine von Neuem beginnen. Die Gestalt der sogenannten Dawson'schen Raͤder, welche zur Bewegung der gewoͤhnlichen Leitstangen und der vorderen Kammstange dienen, ist in Fig. 9 so dargestellt, wie sie sich fuͤr die oben beschriebene Maschinerie eignet. A, A, A ist der Umfang des Rades, welches die vordere Kammstange in Bewegung sezt; B, B, B jener des Rades, welches fuͤr die hintere Leitstange bestimmt ist; C, C, C endlich ist das der vorderen Leitstange angehoͤrige Rad. Der Umfang aller dieser Raͤder ist radienweise in zwoͤlf gleiche Theile eingetheilt, und diese Theile entsprechen der Eintheilung des Rades W in Fig. 6. Ich habe bis hieher meine verbesserte Maschine zur Verfertigung schmaler Tullstreifen, welche zu einem breiten Stuͤke mit einander verbunden sind, beschrieben, und gezeigt, auf welche Weise die beweglichen Theile der Schwerter der Sperrstangen so zuruͤkgehalten werden, wie ich es dem fraglichen Zweke angemessen fand. Ich beschraͤnke mich jedoch nicht auf diese Methode allein, indem dasselbe auch auf andere Weise erzielt werden kann. Ich habe zwar oben gesagt, daß es zur Verfertigung schmaler Tullstreifen mit Saͤumen oder Sahlbaͤndern genuͤgt, wenn jeder der beweglichen Theile der Schwerter a, a, a in Hinsicht auf Dike einem der Zwischenraͤume des Kammes gleichkommt; allein ich binde mich deßhalb durchaus nicht an irgend eine bestimmte Dike, indem es unter gewissen Umstaͤnden besser seyn kann, wenn die beweglichen Theile eine solche Dike oder Breite haben, daß sie mehrere dieser Zwischenraͤume zugleich bedeken, damit sie zum Behufe der Erzeugung von Mustern oder Verzierungen mehrere der anliegenden Wagen zuruͤkhalten. Auch verbinde ich zuweilen mehrere der beweglichen Theile der Schwerter, indem ich deren metallene, an der Sperrstange befestigte Waͤscher sachte seitlich zwischen je zwei Theile der Schwerter druͤke; auf diese Theile der Schwerter wirke ich dann entweder einzeln oder gemeinschaftlich, je nachdem es zur Erzeugung von Mustern oder Verzierung im Tull noͤthig ist. Ich habe oben gesagt, daß zum Behufe der Erzeugung von Tullstreifen, welche durch Saͤumfaͤden mit einander verbunden sind, das Rad W einen ganzen Umgang machen muß, waͤhrend die an dem Ende der Maschine befindlichen Dawson'schen Raͤder gleichfalls einen solchen zuruͤklegen. Theilt man hingegen den Umfang des Rades W in 24 Theile, bringt man dessen Erhabenheiten oder Vorspruͤnge an den mit 2 und 11 bezeichneten Stellen an, und laͤßt man das Rad W nur ein Mal umlaufen, waͤhrend die Dawson'schen Raͤder zwei Umgaͤnge vollbringen, so erhaͤlt man anstatt der zusammengenaͤhten Raͤnder oder Sahlbaͤnder Loͤcher oder Augen (cyclet holes) in dem Tull. Es erhellt offenbar, daß ich durch Abaͤnderung der Gestalt des Rades W in Verbindung mit dem uͤbrigen Mechanismus der Maschine mancherlei Reihen solcher Loͤcher erzeugen kann, die die englischen Tullfabrikanten mit dem Namen bullet holes zu bezeichnen pflegen. Fig. 10 zeigt eine andere Modification der Maschine im durchschnittlichen Aufrisse. Hier sind mehrere der beweglichen Theile der Sperrschwerter in Reihen miteinander verbunden und lose an den hinteren und vorderen Sperrstangen aufgezogen: und zwar in Verbindung mit fixirten Theilen der mit Scheiden ausgestatteten Schwerter, so wie sie oben beschrieben worden sind, und in Verbindung mit anderen Apparaten. Hier koͤnnen Faͤnger oder Haͤlter einzeln oder gemeinschaftlich auf die beweglichen Theile der Schwerter einwirken, damit hiedurch zum Behufe der Erzeugung von Mustern an verschiedenen Stellen des Tulls bestimmte Wagen in bestimmten Perioden der Maschinenthaͤtigkeit zuruͤkgehalten werden. Die vorzuͤglichen arbeitenden Theile dieser Maschine sieht man in Fig. 11 in einem theilweisen Durchschnitte. I, I sind hier die Sperrstangen, an denen sowohl die beweglichen Theile der Schwerter a, a, a und a*, a*, a*, als auch die fixirten Theile der Schwerter b, b, b aufgezogen sind. E, E sind die Kammstangen und F, F die Leitstangen, welche von gebogenen, an den Laͤngenbalken B, B des Gestelles befestigten Armen getragen werden. Von jedem der beweglichen Theile der Schwerter laufen radienartig drei Stiele oder Arme c, c, c aus; und an dem aͤußeren Ende eines jeden dieser Arme befindet sich eine Auskerbung, die zur Aufnahme eines Faͤngers (catch or jack) d bestimmt ist. Die obere Spize des Kopfes dieses Faͤngers soll naͤmlich dadurch, daß sie in die erwaͤhnte Auskerbung der Arme c einfaͤllt, den einen der beweglichen Theile der Schwerter in einer solchen Stellung erhalten, wie sie eben noͤthig ist. Die Gestalt dieser Faͤnger d erhellt aus Fig. 12, wo einer einzeln fuͤr sich von zwei Seiten betrachtet abgebildet ist. Sie sind saͤmmtlich zwischen den aus Blei gegossenen Platten oder Kaͤmmen f, wie Fig. 13 zeigt, an einem Zapfen e aufgezogen; und mittelst dieser Bleie und Kaͤmme ist eine ganze Reihe dieser Faͤnger an den Stangen U, U, welche der Patenttraͤger jack-bars nennt, und die am Ruͤken und an der Fronte der Maschine der Laͤnge nach unter den Kammstangen fixirt sind, angebracht. Die unteren Spizen der Koͤpfe der Faͤnger hingegen ruhen auf dem gezahnten Umfange zweier Cylinder X, X, die beinahe nach Art der Trommeln eines Orgelkastens gebaut sind, und an deren Stelle man auch mehrere dicht neben einander an zwei Wellen fixirte Klopfraͤder in Anwendung bringen koͤnnte. Wenn naͤmlich diese Trommeln oder Raͤder X, X umlaufen, so werden hiedurch die Faͤnger d nach einander emporgehoben werden; und die Folge hievon wird seyn, daß die oberen Spizen ihrer Koͤpfe in die Auskerbungen der Stiele oder Arme c eingreifen, und daß mithin diese oder jene der beweglichen Theile der Schwerter in den zur Erzeugung eines Musters erforderlichen Zeitraͤumen der Maschinenthaͤtigkeit festgehalten werden. Die Vorrichtungen, womit die Trommeln oder Raͤder X, X umgetrieben werden, sind aus dem in Fig. 10 gegebenen Aufrisse der Maschine ersichtlich. An einer Verlaͤngerung der Welle h der Dawson'schen Raͤder ist naͤmlich hart innerhalb des Gestelles an dem einen Ende der Maschine ein Klopfrad V angebracht, welches bei seinen Umgaͤngen mit den an seinem Umfange befindlichen Hervorragungen oder Zaͤhnen auf den Schwanz i der Hebel g, g wirkt. Diese Hebel sind in dem Endgestelle an Zapfen aufgehaͤngt, und fuͤhren die aufrecht stehenden Sperriegel k, k, deren Spizen in die Zaͤhne der Sperrraͤder l eingreifen, dergleichen an dem Ende einer jeden der Trommeln X, X eines angebracht ist. Dieser Einrichtung gemaͤß ist klar, daß die Hebel g, g durch das Umlaufen des Klopfrades V in solche Bewegungen gelangen werden, daß die Sperrkegel k, k die Sperrraͤder l, l mit den Trommeln X, X nach und nach um ihre Achse treiben; auch ist ferner klar, daß die Faͤnger d solcher Maßen zu jenen Zeitpunkten emporgehoben werden, zu denen die beweglichen Schwerter festgehalten, und gewisse Spulenwagen zuruͤkgehalten werden sollen. Die Muster oder Dessins lassen sich, wie offenbar erhellt, durch Abaͤnderung der Formen der an dem Umfange der Trommeln X, X und an dem Klopfrade V befindlichen Hervorragungen oder Verzahnungen, aͤußerst mannigfach modificiren. Man kann naͤmlich auf diese Weise in dem Tull sowohl der Laͤnge als der Quere und der Diagonale nach, oder auch im Zigzag oder in anderen Formen Reihen von groͤßeren oder kleineren Augen oder Loͤchern erzeugen; ferner kann man gewisse Spulenwagen hindern, ihre Faͤden um die Kettenfaͤden zu drehen, und dadurch in dem Tull Muster hervorbringen, die den sogenannten Finings aͤhnlich sind. Gewisse Spulenwagen lassen sich zeitweise auch mittelst kleiner hakenfoͤrmiger Hebel m, die wie Fig. 11 zeigt, am Ruͤken oder in der Fronte der Maschine an einer Schuͤttelwelle n angebracht sind, zuruͤkhalten. Die vibrirenden Bewegungen dieser lezteren Welle lassen sich auf mannigfache Weise hervorbringen; so z.B. durch eine zwekgemaͤße Verbindung derselben mittelst einer Stange mit dem zusammengesezten Hebel i, der nach Fig. 7 und 8 durch das Klopft rad W seine Bewegungen mitgetheilt erhaͤlt. Uebrigens kann man diese gebogenen oder hakenfoͤrmigen Hebel m anstatt an der Schuͤttelwelle n auch an eigens geformten Kaͤmmen o, die an den Stangen E, E festgemacht sind, anbringen, wie dieß Fig. 14 zeigt. In diesem Falle kann man auf die nach Außen gefuͤhrten Schwaͤnze dieser Hebel eine am Ruͤken und in der Fronte der Maschine aufgezogene Trommel mit Daͤumlingen p oder auch Klopfraͤder einwirken lassen, die nach den oben bei Fig. 10 beschriebenen Einrichtungen durch Sperrkegel, welche in Sperrraͤder eingreifen, ihre Bewegung mitgetheilt erhalten. Um in dem in der hier beschriebenen Maschinerie oder in irgend einer anderen Art von Circular-Bolzen- oder Circular-Kammmaschine erzeugten Tullstikereien im Atlasstiche (satin stich) in Gestalt von Tupfen, Blaͤttern, Streifen, Zigzags oder anderen Mustern hervorzubringen, halte ich einen oder mehrere der Spulenwagen auf die oben erlaͤuterte oder auch auf irgend eine andere geeignete Weise zuruͤk, und fuͤhre dann mit Huͤlfe des aus Fig. 14 ersichtlichen Apparates Stikfaͤden, die von Huͤlfsspulen herlaufen, um einen, zwei oder drei der gewoͤhnlichen Spulenfaͤden. Der eben erwaͤhnte Apparat besteht aus einer hohlen Roͤhre q, an deren unterem Ende sich ein Getrieb r befindet, waͤhrend sowohl die Roͤhre als das Getrieb an der einen Seite der ganzen Laͤnge nach offen ist, wie Fig. 15 zeigt. Solcher Roͤhren sollen so viele, als man fuͤr noͤthig findet, an einer Laͤngenstange s angebracht werden; und diese Stange selbst soll man an den Armen t befestigen, welche an Zapfen, die an den Enden der Maschine mit den Mittelpunkten zusammenfallen, aufgehaͤngt sind. Als Traͤger fuͤr eine jede dieser Roͤhren ist an der Stange s eine kleine Klammer u befestigt, die einen hohlen cylindrischen Nagel v traͤgt, wie man in Fig. 16 von zwei Seiten betrachtet sieht. Auf diesen Nagel oder Zapfen v wird die Roͤhre q gestekt; und eine Zahnstange w, die mit dem Getriebe r in Verbindung steht, bewirkt, indem sie sich laͤngsweise bewegt, daß sich die Roͤhre q um den Zapfen v dreht. Ein an der Roͤhre q festgemachter Arm x traͤgt einen kleinen Koͤzerzapfen oder eine Art von Spule y, von der der zum Stilen des Tulls bestimmte Faden abgewikelt wird. Die Stange s, an der in gewissen Entfernungen von einander eine Reihe dieser zum Stiken bestimmten Roͤhren angebracht ist, wird auf und nieder bewegt, indem ihre herabhaͤngenden Arme durch Hebel oder Stangen mit einem unterhalb befindlichen Klopfrade in Verbindung stehen. Auf diese Weise oder auch durch irgend einen anderen, fuͤr geeignet befundenen Mechanismus werden die Stikroͤhren zu gewissen Zeiten in die aus Fig. 14 ersichtliche Stellung herabbewegt; und waͤhrend dieß geschieht, werden ein, zwei oder mehrere der Faͤden der zuruͤckgehaltenen Spulen gemeinschaftlich durch die Oeffnung, die sich an der einen Seite einer jeden dieser Roͤhren befindet, in deren Inneres gelangen. Waͤhrend nun diese Spulenfaͤden in die Roͤhren q eingeschlossen sind, werden das Getrieb r und die Roͤhren q durch eine Laͤngenbewegung der Zahnstange w umgetrieben; und waͤhrend dieß geschieht, werden die Koͤzerzapfen y mit ihrem Stikfaden um die eingeschlossenen Spulenfaͤden herum gefuͤhrt. Ist dieß vollbracht, so wird die Stange s mit den Roͤhren q in die durch Punkte angedeutete Stellung emporgehoben, wobei die in die Roͤhren eingeschlossenen Spulenfaͤden wieder aus der seitlichen Oeffnung der Roͤhren austreten. Hierauf werden die vorher zuruͤkgehaltenen Spulenwagen frei, so daß sie nunmehr einfallen, und indem sie sich mit den uͤbrigen Reihen der Spulenwagen bewegen, bewirken, daß die um gewisse Spulenfaͤden gewundenen Stikfaͤden in dem Maaße Atlasstiche erzeugen, in welchem das Nez gebildet wird. Die Laͤngenbewegung der Zahnstange w, von der die Getriebe r und die Roͤhren q wie gesagt ihre kreisende Bewegung mitgetheilt erhalten, kann durch einen Kniehebel und eine Stange, auf die ein großes, mit der Welle der Dawson'schen Raͤder in Verbindung stehendes Klopfrad wirkt, oder auch durch irgend eine andere entsprechende Vorrichtung hervorgebracht werden. Zu bemerken ist hiebei, daß jede dieser Bewegungen der Zahnstange so bemessen seyn muß, daß sie genau eine, zwei oder mehrere Umgaͤnge der Roͤhren q veranlaßt, damit die Oeffnungen der Roͤhren jedes Mal, so oft diese zum Stillstehen kommen, genau der Laufbahn der Wagen in den Kaͤmmen gegenuͤber zu stehen kommen. Damit dieß um so sicherer eintreffe, soll die Hoͤhe der Zaͤhne der Zahnstange w genau mit dem Maaße der Kaͤmme correspondiren. Die schwingenden oder seitlichen Bewegungen der Stange s lassen sich gleichfalls durch einen Kniehebel und eine Stange erzeugen, auf die ein großes, mit der Welle der Dawson'schen Raͤder in Verbindung stehendes Klopfrad wirkt. Durch diese Bewegungen sollen die Oeffnungen der Roͤhren q in solche Stellungen gebracht werden, daß sie zu verschiedenen Zeiten verschiedene Spulenfaͤden aufnehmen, und daß die Atlasstiche mithin nach den gewuͤnschten Mustern vertheilt werden. Nach einem weiteren Vorschlage, den ich mache, soll in den Circularbolzen oder Circular-Kammmaschinen gebluͤmter oder gemusterter Tull erzeugt werden, indem ich die sogenannten Stuͤmmel (stumps), die man gewoͤhnlich anwendet um gewissen Kettenfaͤden unabhaͤngig von den uͤbrigen Kettenfaͤden seitliche Bewegungen zu geben, auf eine eigenthuͤmliche Weise anbringe, und indem ich zugleich auch fuͤr einen eigenen Apparat sorge, durch den ein oder mehrere Nebenkettenbaͤume zum Behufe der Erzeugung von Mustern verschiedene Quantitaͤten Faͤden abgeben. Um diesen Theil meiner Erfindung anschaulicher zu machen, habe ich in Fig. 17 diese Verbesserungen in Verbindung mit einer gewoͤhnlichen Circular-Bolzenmaschine mit doppelter Sperrung (circular-bolt double-looker machine) dargestellt, und zwar in einem theilweisen Aufrisse des hinteren Theiles einer derlei Maschine. Fig. 18 ist ein Querdurchschnitt derselben Maschine von dem linken Ende in Fig. 17 her betrachtet. A, A sind die Endgestelle, B, B, B die Riegel und Balken, auf denen die arbeitenden Theile der Maschine ruhen. C ist der Kettenbaum, D der Werkbaum. Die Laͤngenstangen E, E tragen die Circularbolzen b, b, an denen sich die Spulenwagen a, a hin und her bewegen, F, F sind die Leitstangen, die die zur Leitung der Kettenfaͤden dienenden Fuͤhrer enthalten. G, G sind die Spizenstangen, H die Werkstange (work bar), und I, I die Sperrstangen, an denen die Schwerter d, d angebracht sind. Das an der Hauptwelle O befindliche Rad N erhaͤlt seine kreisende Bewegung von irgend einer Triebkraft her mitgetheilt, und pflanzt sie durch das Klopfrad P an die Hebel mit, die die gewoͤhnlichen Schwungjacks (swing jacks) und Treibstangen auf eine hinreichend bekannte Weise in Thaͤtigkeit bringen. Dasselbe Rad N greift aber auch in ein aͤhnliches Rad Q, welches an einer in der Naͤhe des Bodens der Maschine laufenden Laͤngenwelle R, R aufgezogen ist. An den beiden Enden dieser Welle befindet sich ein zwoͤlfzahniges Getrieb L, L, und diese Getriebe greifen in 124zaͤhnige oder andere Raͤder von aͤhnlichen Verhaͤltnissen, die an den Wellen der Dawson'schen Raͤder angebracht sind. Mithin werden durch das Umlaufen des Rades N die Dawson'schen Raͤder umgetrieben, und hiedurch die Spizenstangen, die Fuͤhrstangen, die vordere Kammstange und mehrere andere Theile des Mechanismus in Bewegung gesezt, wie dieß noch weiter erlaͤutert werden soll. Die Gestalt, welche ich den Stuͤmmeln vorzugsweise gebe, erhellt aus Fig. 19, wo einer derselben einzeln fuͤr sich von zwei verschiedenen Seiten abgebildet ist. Von diesen Stummeln e wird irgend eine erforderliche Anzahl in aufrechter Stellung in einer geraden Stange S befestigt, welche, wie Fig. 18 zeigt, zwischen den gewoͤhnlichen Leitstangen der Laͤnge nach durch die Maschine laͤuft. Diese Stange S ruht auf den Enden zweier Hebel oder Arme T, T, und diese sind an eine Welle oder Spindel V geschraubt, die mit ihren Zapfen in Anwellen, welche im Ruͤkengestelle der Maschine befestigt sind, laͤuft und zwar so, daß sie auch eine seitliche Verschiebung zulaͤßt. An derselben Welle V sind auch noch zwei andere Hebel oder Arme U, U fixirt, an deren nach Abwaͤrts gebogenem Ende Reibungsrollen angebracht sind, die auf dem Umfange der Klopfraͤder W, W laufen, welche sich zu beiden Enden der Maschine an der Welle der Dawson'schen Raͤder befinden. Die Verzahnungen oder Erhabenheiten am Umfange dieser Raͤder W muͤssen dem Muster, welches in dem Tull erzeugt werden soll, entsprechen; und indem die an den Enden der Hebel U, U befindlichen Rollen beim Umlaufen dieser Raͤder emporgehoben oder herabgesenkt werden, werden auch die Arme T entweder so herabgesenkt, daß die Stuͤmmel unter die Fuͤhrer herabgelangen und von den Kettenfaͤden frei werden, oder so emporgehoben, daß die Stuͤmmel e, wie man sie in Fig. 18 sieht, uͤber den Fuͤhrern zwischen den Kettenfaͤden stehen. Sind die Stuͤmmel e in die zulezt angegebene Stellung emporgehoben, so haben sie vermoͤge seitlicher Bewegungen, die ihnen mitgetheilt werden, auf gewisse Kettenfaͤden zu wirken, damit diese Faͤden seitwaͤrts aus ihrer gewoͤhnlichen Stellung verdraͤngt werden. Diese seitlichen Bewegungen werden hervorgebracht, indem die Laͤngenstange V, an der sich, wie gesagt, die Arme T, T und die Stuͤmmelstange S befinden, durch entsprechende Klopfraͤder, welche an beiden Enden der Maschine an der Dawson'schen Welle angebracht sind, eine Schuͤttelbewegung mitgetheilt erhaͤlt. Von den Aushuͤlfs-Kettenbaͤumen X, X sieht man an jeder Seite des gewoͤhnlichen Kettenbaumes C einen angebracht. Ihre Spindeln laufen in den oberen Enden der aufrechten Arme Y, Y in Zapfenlagern; leztere selbst sind, wie aus Fig. 17 erhellt, an Laͤngenachsen fixirt, die in dem unteren Theile der Endgestelle aufgezogen sind. Die von diesen Kettenbaͤumen X, X gelieferten Faͤden laufen (siehe Fig. 18), wie gewoͤhnliche Kettenfaͤden durch die Fuͤhrer c, c, und dienen wie diese zur Erzeugung von glattem Neze, ausgenommen sie werden zur Ausfuͤhrung gewisser Muster in dem Neze verwendet. Der Kettenbaum C wird zum Behufe der Abgabe der gewoͤhnlichen Kettenfaͤden durch ein Klopfrad g umgetrieben, welches an dem einen Ende der Maschine an der Welle der Dawson'schen Raͤder angebracht ist, und dessen Erhabenheiten oder Zaͤhne auf einen Zahn des horizontalen Armes des rechtwinkeligen Hebels h einwirken. Das untere Ende dieses Hebels wirkt auf den Ruͤken eines an der senkrechten Welle j befestigten Armes i, an welchem sich ein Sperrkegel befindet, der in die Zaͤhne eines an der Wurmspindel m aufgezogenen Sperrrades l eingreift. An dem oberen Ende dieser Spindel m ist naͤmlich ein Wurm oder eine endlose Schraube n angebracht, die in das an der Welle des Kettenbaumes C geschirrte Rad o eingreift. Hieraus folgt, daß durch das Umlaufen des Klopfrades g die Sperrkegel die Spindel umtreiben, und daß der Kettenbaum C hiedurch jene langsame rotirende Bewegung mitgetheilt erhaͤlt, die zur gehoͤrigen Abgabe der Kettenfaͤden erforderlich ist. Ein zweiter an der oben erwaͤhnten senkrechten Welle j befestigter Arm p traͤgt einen Sperrkegel q, der in ein an der Wurmspindel s befindliches Sperrrad r eingreift. Das obere Ende dieser Spindel s fuͤhrt die endlose Schraube t, welche, indem sie in das an dem Werkbaume D befindliche Zahnrad u eingreift, die Aufnahme des vollendeten Tulls auf den Baum D bewirkt, und zwar vermoͤge der Thaͤtigkeit desselben Klopfrades g, durch welches die Abgabe der Kette von dem Baume C bedingt ist. Die Aushuͤlfs-Kettenbaͤume X, X werden dadurch umgetrieben, daß sich ihre Oberflaͤchen an dem Umfange des gewoͤhnlichen Kettenbaumes C reiben. Sie geben daher, so lange sie auf diese Weise in Bewegung gesezt werden, wie dieß bei der Erzeugung von glattem Spizenneze der Fall ist, eine eben so große Fadenlaͤnge ab, wie der Kettenbaum C. Wenn hingegen der gemusterte Theil des Spizennezes erzeugt werden soll, so muß die Beruͤhrung zwischen jenen Aushuͤlfs-Kettenbaͤumen X, von denen die Faͤden, die zur Erzeugung des Musters dienen sollen, abgegeben werden, und zwischen dem gewoͤhnlichen Kettenbaum aufhoͤren, und dafuͤr gestattet werden, daß sich die Aushuͤlfs-Kettenbaͤume frei und unabhaͤngig um ihre Achsen drehen. An einer kurzen Welle Z, welche gegen den Ruͤken der Maschine hin in dem Gestelle in Zapfenlagern laͤuft, und die man am deutlichsten in Fig. 17 sieht, befindet sich ein Klopfrad w, dessen Erhabenheit oder Zahn beim Umlaufen dieses Rades mit einem der Zaͤhne oder mit einer der schiefen, aus den inneren Seiten der Arme Y, Y hervorragenden Flaͤchen x, x in Beruͤhrung kommt, und dadurch diesen Arm so zuruͤktreibt, daß auf diese Weise die obere Aushuͤlfswalze X außer Beruͤhrung mit dem gewoͤhnlichen Kettenbaume C gesezt wird. Die schiefen Flaͤchen x, x sind, damit sie ihrem Zweke besser entsprechen, an Federarmen befestigt, und mittelst Stellschrauben y, y gehoͤrig zu stellen. Wenn der Aushuͤlfs-Kettenbaum solcher Maßen von dem gewoͤhnlichen Kettenbaum abgezogen worden ist, so kann er nunmehr jede beliebige Fadenlaͤnge, welche zur Erzeugung eines Musters noͤthig ist, abgeben, wobei die noͤthige Spannung durch beschwerte Schnuͤre, die um den Baum laufen, bewirkt wird. Der Patenttraͤger hat als Beispiel die Gestalt der fuͤr ein bestimmtes Muster erforderlichen Raͤder angegeben; da jedoch beinahe unendliche Modificationen in dieser Maschine zulaͤssig sind, so erachteten wir es nicht fuͤr noͤthig in eine ausfuͤhrliche beispielsweise Beschreibung einzugehen, indem jeder Sachverstaͤndige die noͤthigen Modificationen selbst zu machen wissen wird. Als seine Erfindungen erklaͤrt der Patenttraͤger am Schlusse: 1) den eigenthuͤmlichen Bau der Sperrschwerter aus fixirten und unbeweglichen Theilen, und die oben beschriebene Weise auf sie einzuwirken, um dadurch schmale Spizenstreifen mit Saͤumen in einem einzigen breiten Stuͤke zu erzeugen, und um auch Muster in das Nez einzuwirken. 2) die Anwendung von Aushuͤlfsspulen, welche die Stikfaͤden um die gewoͤhnlichen Spulenfaden herum zu fuͤhren haben. 3) die Anwendung einer Stange mit Stuͤmmeln, die sich zwischen den Fuͤhrern senkrecht auf und nieder bewegen, damit sie in und außer Thaͤtigkeit gerathen. 4) die Art und Weise Aushuͤlfs-Kettenbaͤume in Bewegung zu sezen, um dadurch Kettenfaden zur Erzeugung von gemustertem Tull zu erhalten.

Tafeln

Tafel Tab. II
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