Titel: | Verbesserte Maschinerie zur Erzeugung einer rotirenden Bewegung, worauf sich William Essex, Agent von Cheetham bei Manchester in der Grafschaft Lancaster, am 13. Julius 1836 ein Patent ertheilen ließ. |
Fundstelle: | Band 64, Jahrgang 1837, Nr. XXXV., S. 168 |
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XXXV.
Verbesserte Maschinerie zur Erzeugung einer
rotirenden Bewegung, worauf sich William Essex, Agent von Cheetham bei Manchester in der Grafschaft
Lancaster, am 13. Julius 1836 ein Patent
ertheilen ließ.
Aus dem Repertory of Patent-Inventions.
Maͤrz 1837, S. 142.
Mit Abbildungen auf Tab.
III.
Essex, uͤber eine rotirende Bewegung.
Ich suche meiner Erfindung gemaͤß von einer Maschinerie oder von Cylindern
her, die durch den hydrostatischen Druk von Fluͤssigkeiten betrieben werden,
eine rotirende Bewegung zu erzielen.
Fig. 40 zeigt
meine Maschine in einem seitlichen Aufrisse; in Fig. 41 dagegen ist sie
im Grundrisse dargestellt.
Die drei Cylinder a, a, a sind horizontal oder auch in
einer anderen Richtung in einem Gestelle befestigt; in ihnen bewegen sich die drei
Kolben mit solcher Genauigkeit, daß nichts von der Fluͤssigkeit von der einen
an die andere Seite des Kolbens gelangen kann. Die Kolbenstangen b, b, b bewegen sich durch Stopfbuͤchsen; da
jedoch eigentlich nur eine der Seiten des Kolbens zu arbeiten hat, so brauchen die
Stopfbuͤchsen nicht luftdicht zu schließen, sondern es genuͤgt, wenn
sie als entsprechende Anwellen dienen. Die Verbindungsstangen c, c, c verbinden die Kolbenstangen mit einer drei Mal geknieten Welle d, welche durch die beschriebene Vorrichtung in
rotirende Bewegung versezt wird. An dieser Welle laͤßt sich eine Trommel oder
Rolle anbringen, uͤber die ein Laufband oder eine Kette gefuͤhrt wird,
wenn die Maschine zum Heben schwerer Lasten bestimmt ist; uͤbrigens kann man
je nach dem Zweke, zu welchem die rotirende Kraft benuzt werden soll, auch noch
verschiedene andere mechanische Vorrichtungen an dieser Welle in Anwendung bringen.
Die in Arme getheilte Roͤhre h, welche einerseits
mit jedem der Cylinder a, a, a, andererseits aber mit
dem Behaͤlter k in Verbindung steht, ist mit drei
Haͤhnen e, f, g ausgestattet. Die in d erzielte Kraft wird von dem Verhaͤltnisse der
Dimensionen der Kolben in den Pumpen i zu jenen der
Kolben der Cylinder a, a, so wie auch von der
Geschwindigkeit, mit der die Pumpen in Bewegung gesezt werden, abhaͤngen. Es
erhellt dieß aus dem Baue der hydrostatischen Pressen, die der hier beschriebenen
Maschinerie sowohl im Principe als in der Wirkungsweise aͤhnlich sind: mit
dem Unterschiede jedoch, daß hier anstatt des einfachen Drukes eine rotirende
Bewegung erzeugt wird. An jedem der Haͤhne oder der Ventile e, f, g ist ein Hebel oder Arm l befestigt; und dieser Arm l steht durch eine
Stange m mit einem aͤhnlichen Hebel n in Verbindung, deßgleichen an jedem der Haͤhne
oder Ventile o, p, q der
Einfuͤhrungsroͤhre r einer angebracht ist.
Das andere Ende der Arme oder Hebel n, welche gebogen
sind, steht durch eine Stange mit dem einen Ende des Hebels s in Verbindung, der sich frei um eine fixirte Achse oder Spindel bewegt.
An dem anderen Ende dieses Hebels s hingegen ist ein
Riemen oder eine Kette angebracht, welche Kette an der Kolbenstange des zu ihr
gehoͤrigen Cylinders befestigt ist. Nach welcher Richtung daher die
Kolbenstange des einen oder des anderen Cylinders das Ende ihres Laufes erreichen
mag, so wird deren Hebel s umgeschlagen, und hiedurch
die Stellung der dazu gehoͤrigen Haͤhne oder Ventile veraͤndert
werden. Hieraus erhellt, daß wenn man die Pumpen i in
Thaͤtigkeit sezt, indem man die Kurbel t zuerst
nach der einen und dann nach der entgegengesezten Richtung umtreibt, die
Kolbenstangen der Cylinder a, a, a die Welle d in eine kraͤftige rotirende Bewegung versezen
muͤssen.
Schließlich bemerke ich, daß man eine gleiche Wirkung erzielen kann, wenn man die
Speisungs- oder Zufuͤhrungsrohre des Cylinders von einem hoͤher
oben angebrachten Wasserbehaͤlter herleitet, anstatt sie mit einer Pumpe in
Verbindung zu bringen. Die mit einer gegebenen Quantitaͤt Wasser erzielte
Kraft wird im Vergleiche mit der Enge der Zufuͤhrungsroͤhre und der
Hoͤhe, von der aus die Speisung erfolgt, groß seyn.