Titel: | Verbesserungen an den Maschinen zum Weben glatter und gemusterter Zeuge, worauf sich Clinton Grey Gilroy, Ingenieur von Argyle Street, New-Road in der Grafschaft Middlesex, am 25. Februar 1856 ein Patent ertheilen ließ. |
Fundstelle: | Band 64, Jahrgang 1837, Nr. LXXXIV., S. 441 |
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LXXXIV.
Verbesserungen an den Maschinen zum Weben glatter
und gemusterter Zeuge, worauf sich Clinton Grey Gilroy, Ingenieur von Argyle Street, New-Road in der
Grafschaft Middlesex, am 25. Februar 1856 ein
Patent ertheilen ließ.
Aus dem Repertory of Patent-Inventions. Mai
1837, S. 249.
Mit Abbildungen auf Tab.
VI.
Gilroy's verbesserte Maschinen zum Weben glatter Zeuge.
Meine Erfindung betrifft jenen Theil der mechanischen Webestuͤhle, welcher die
sogenannte Aufnahm- oder Aufwindbewegung vollbringt.
Fig. 20 zeigt
mehrere Theile eines gewoͤhnlichen Webestuhles in einem
Laͤngendurchschnitte.
Fig. 21 zeigt
das Riethblatt und die dasselbe fuͤhrenden Theile vom Ruͤken her
betrachtet.
a, a ist das Riethblatt, dessen Rahmen sich, wie
bekannt, mit den Zapfen b, b in Zapfenlagern bewegt, und
der von den Federn c, c nach Vorwaͤrts
gedraͤngt wird. Der Eintrag wird mehr oder minder fest eingeschlagen, je
nachdem diese Federn mehr oder minder stark sind. Um den Druk der Federn zu
reguliren, braucht man nur die Schieber d, d mittelst
Stellschrauben dem Riethblatte anzunaͤhern oder sie davon zu entfernen. e ist der Kettenbaum, an dem wie gewoͤhnlich ein
Strik mit einem Gewichte angebracht ist. f ist der
Zeugbaum, auf den das fertige Fabrikat folgender Maßen aufgewunden wird. g ist ein Krummhebel, welcher in h seinen Drehpunkt hat, und an dessen einem Ende sich eine Klinke i befindet. Leztere greift in die Zaͤhne eines
Sperrrades j, welches an der Welle k, die in dem Gestelle der Maschine ruht, laͤuft.
An der vorderen Flaͤche des Sperrrades ist ein Getrieb l befestigt; dieses dreht sich zugleich mit dem Sperrlade, und greift in
das Zahnrad m, welches an der Welle des Zeugbaumes
aufgezogen ist: woraus denn folgt, daß sich dieser Baum umdreht und den gewebten
Zeug aufwindet. Da die Gestalt des Hebels g aus der
Zeichnung vollkommen deutlich erhellt, so wird auch dessen Wirkungsweise klar und
deutlich seyn. Der Hebel n bewegt sich um Zapfen o, die an dem Schwerte, welches das Riethblatt
fuͤhrt, angebracht sind; er druͤkt vermoͤge einer Feder auf das
Ende des Riethblattes; wird jedoch, Flaͤchen der Webestuhl arbeitet, nach
Aufwaͤrts gedreht, damit er auf den Hebel g
wirke.
Der hiemit beschriebene Apparat, zu dessen Versinnlichung mir eine Darstellung der
uͤbrigen, zu dem Webestuhle gehoͤrigen Theile durchaus nicht
erforderlich schien, arbeitet auf folgende Weise. In Fig. 20 sieht man die
Theile in der Stellung, in der sie sich unmittelbar, nachdem das Riethblatt den
Eintrag eingeschlagen hat, befinden. Durch das Zuruͤkfallen des Riethblattes
wird der Hebel g von dem an dem Schwerte angebrachten
Zapfen oder Vorsprung q emporgehoben werden, wo sich
dann die Klinke um einen Zahn des Sperrrades weiter bewegt, Flaͤchen das
Zuruͤklaufen des Zeugbaumes mittlerweile durch einen Sperrkegel r auf die bekannte Art verhuͤtet wird.
Waͤhrend des Actes des Einschlagens wird das Riethblatt von dem Eintrage
zuruͤkgetrieben, wodurch der Hebel n
veranlaͤßt wird, sich gegen den Hebel g zu
bewegen und dadurch den Zeugbaum zum Behufe des Auswindens in Bewegung zu sezen.
Sollte die Schuͤze keinen Eintrag fuͤhren, so wuͤrde das
Riethblatt nicht zuruͤkgetrieben werden, indem der Einschuß dann keinen
Zuwachs erhielte; die Folge hievon waͤre, daß der Hebel n nicht auf den Hebel g
traͤfe, und daß
mithin keine Aufnahmbewegung eintraͤte. Dasselbe wuͤrde sich ereignen,
wenn der Eintragfaden braͤche, indem dann die Schuͤze von einer Seite
zur anderen fliegen wuͤrde, ohne Eintrag mit sich zu fuͤhren.
Ich weiß sehr wohl, daß alle die hier beschriebenen Theile mit Ausnahme des Hebels
g und der daran befindlichen Klinke nicht neu sind.
Ich nehme daher auch weder sie, noch die beschriebene Regulirung der Staͤrke,
womit das Riethblatt den Eintrag einschlaͤgt, als meine Erfindung in
Anspruch. Die zulezt erwaͤhnte Regulirung laͤßt sich namentlich auch
auf verschiedene andere Weise erzielen. Meine Anspruͤche beschranken sich
demnach auf den Hebel g, und die daran befindliche
Klinke, wodurch die Aufnahmbewegung vermittelt wird, so lange Eintrag eingeschossen
wird; Flaͤchen sie aufhoͤrt, so wie das Einschießen aus irgend einer
Veranlassung eine Unterbrechung erleidet.