Titel: | Verbesserungen an den Maschinen zur Papierfabrication, worauf sich James Brown, Papierfabrikant von Esk Miles in Nord-England, am 18. Mai 1836 ein Patent ertheilen ließ. |
Fundstelle: | Band 65, Jahrgang 1837, Nr. XLV., S. 188 |
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XLV.
Verbesserungen an den Maschinen zur
Papierfabrication, worauf sich James Brown, Papierfabrikant von Esk Miles in
Nord-England, am 18. Mai 1836 ein Patent
ertheilen ließ.
Aus dem London Journal of Arts. April 1837. S.
40.
Mit Abbildungen auf Tab.
III.
Brown's verbesserte Maschinen zur Papierfabrication.
Zwek der unter obigem Patente begriffenen Erfindung ist eine bessere Anwendung eines
Vacuums unter dem endlosen Drahtgewebe der zur Papierfabrication dienenden
Maschinen, um auf diese Weise dem auf das Drahtgewebe abgelagerten Papierzeuge auf
dem Wege von der Buͤtte zu jener Stelle, wo das theilweise getroknete Zeug
von dem Drahtgitter abgenommen und zwischen Walzen ausgepreßt wird, noch mehr Wasser
zu entziehen.
Der Patenttraͤger bemerkt, daß er sehr wohl wisse, daß schon an mehreren, zur
Papierfabrication dienenden Maschinen ein Vacuum angewendet wurde: namentlich an
jenen Maschinen, die unter dem Namen der Cylinder- oder rotirenden Maschinen
bekannt sind, und an denen das endlose Drahtgewebe uͤber eine Trommel
laͤuft, die sich zugleich mit dem endlosen Gewebe umdreht, und innerhalb
welcher das Vacuum auf irgend eine Weise erzeugt wird. In allen diesen
Faͤllen war aber die Kammer, in der das Vacuum hervorgebracht wurde, und
uͤber die das endlose Drahtgewebe mit dem darauf befindlichen Papierzeuge
lief, mit irgend einer Art durchbrochenen Dekels bedekt, der zwischen das Innere der
Kammer und die untere Seite des endlosen Drahtgewebes zu liegen kam, und der also den vollen Nuzeffect
des Vacuums beeintraͤchtigte.
Gegenwaͤrtige Erfindungen beziehen sich nun hauptsaͤchlich auf die
horizontalen oder Fourdrinier'schen Papiermaschinen, an
denen das endlose Drahtgewebe uͤber oder laͤngs einer horizontalen,
von kleinen Tragwalzen gebildeten Tafel gefuͤhrt wird, wobei der Zeug auf dem
Wege von der Buͤtte an die Drukwalze zum Theil troken gelegt wird. Das Neue
des Vorschlages des Patenttraͤgers besteht nun darin, daß das Vacuum ohne
allen Cylinder, und namentlich ohne daß zwischen die Kammer und die untere
Flaͤche des Drahtgewebes ein durchbrochener Dekel gebracht wird, unter dem
mit der Zeugmasse bedekten Drahtgewebe hervorgebracht wird.
Fig. 44 gibt
eine durchschnittliche Ansicht einer Fourdrinier'schen
Maschine, woran die neue Verbesserung angebracht ist. a
ist die Rinne, aus der die Zeugmasse auf das endlose Drahtgewebe b, b, b fließt, welches von mehreren kleinen Walzen c, c, c getragen wird und uͤber die
gewoͤhnlichen Trag- und Spannungswalzen d,
d an die Drukwalze e laͤuft, von der das
Papier dann auf die uͤbliche Weise weiter gefuͤhrt wird.
Die Kammer f, in der das Vacuum erzeugt wird, befindet
sich direct unter dem Drahtgewebe, und wird auf irgend eine passende Art getragen.
Um Raum fuͤr sie zu gestatten, sind mehrere der kleinen Walzen weggenommen.
Fig. 45
zeigt dieselbe einzeln fuͤr sich in einem Grundrisse, waͤhrend sie in
Fig. 46
in einem Quer- und in Fig. 47 in einem
Laͤngendurchschnitte abgebildet ist. g, g sind
die Seiten und Enden der Kammer, deren obere Kante, uͤber welche das endlose
Drahtgewebe zu laufen hat, mit Leder gefuͤttert ist. h ist die Roͤhre, durch welche die Luft und auch das dem Zeuge
entzogene Wasser vermittelst einer Luftpumpe abgeleitet wird. Man kann diese
Roͤhre aber uͤbrigens auch mit der Verdichtungskammer i, in der durch Verdichtung des Dampfes ein Vacuum
erzeugt wird, und aus welcher der verdichtete Dampf, die Luft und das Wasser durch
die Roͤhre k austreten, in Verbindung
bringen.
Damit man Papier von verschiedener Breite und Groͤße verfertigen
koͤnne, muß die Kammer oder der Raum, uͤber den das endlose
Drahtgitter laͤuft, groͤßer oder kleiner gemacht werden
koͤnnen, so daß die Luft durch keinen von Zeug entbloͤßten Theil des
Drahtgewebes gezogen wird. Um dieß zu bewerkstelligen, sollen an den Enden der
Kammer und hart an der unteren Flaͤche des Drahtgewebes zwei kleine Schieber
angebracht seyn, durch deren Verschiebung nach Innen oder nach Außen der offene Raum
der Kammer, uͤber den das Gewebe mit dem Zeuge laͤuft, vergroͤßert oder verkleinert
werden kann.
Der Patenttraͤger erklaͤrt am Schluͤsse, daß er die Anwendung
eines Vacuums nur an dem horizontalen Drahtgewebe einer Fourdrinier'schen Maschine mit Hinweglassung eines jeden Zwischenmittels
zwischen der Vacuum-Kammer und der unteren Flaͤche des mit Zeugmasse
bedekten Drahtgewebes als seine Erfindung in Anspruch nehme.