Titel: | Ueber ein neues Schloß zur Entdekung von Diebeseinbrüchen in Gärten, Magazinen etc. Von Hrn. H. Wilkinson. |
Fundstelle: | Band 65, Jahrgang 1837, Nr. LXIII., S. 288 |
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LXIII.
Ueber ein neues Schloß zur Entdekung von
Diebeseinbruͤchen in Gaͤrten, Magazinen etc. Von Hrn. H. Wilkinson.Hr. Wilkinson erhielt fuͤr seine Erfindung von
Seite der Gesellschaft eine silberne Medaille.A. d. R.
Aus den Transactions of the Society of arts. Vol. LI.
P. I. S. 125.
Mit Abbildungen auf Tab.
IV.
Wilkinson's neues Schloß zur Entdekung von
Diebeseinbruͤchen.
Man hat bereits verschiedene Arten von sogenannten Selbstschuͤssen oder auch
von solchen Vorrichtungen erfunden, die im Falle in Gaͤrten, Magazinen etc.
ein Versuch zum Einbruche gemacht wird, die Waͤchter durch den Laͤrm,
den sie erzeugen, hierauf aufmerksam machen. Zu lezteren gehoͤrt nun auch das
neue, von mir erfundene Schloß.
Dasselbe besteht, wie man in Fig. 51 und 52 sehen kann,
aus einer gußeisernen, 10 1/2 Zoll langen und 1 3/4 Zoll breiten Basis a, a, in deren beiden Enden sich ein Schraubenloch
befindet, womit sie an Thuͤrpfosten, Holzbloͤken, oder irgend anderen
geeigneten Orten befestigt werden kann. Beilaͤufig 4 Zoll von dem einen Ende
entfernt, und mit der Basis aus einem Stuͤke bestehend, ragen aus dieser zwei
Wangen c, e empor, durch die ein Loch gebohrt ist, damit
der Schwanz des Hammers b mit einem durch ihn und durch
diese beiden Loͤcher gestekten Stifte darin befestigt werden kann. Das andere
Ende des Hammers ist gebogen, damit es in eine seichte Fuge einfallen kann, welche
der Quere nach in ein zur Basis gehoͤriges Stuͤk f, welches man den Steg nennen kann, geschnitten ist. In
diesem Stege ist auch das eine Ende einer starken Feder d fixirt, die mit ihrem anderen oder freien Ende nach Aufwaͤrts
gegen eine eiserne, an den vorderen Theil des Hammers bei e gefuͤgte Zunge druͤkt. Diese Feder wird
herabgedruͤkt und mithin gespannt, so oft der Hammer aufgezogen wird. Wird
dieser, nachdem er aufgezogen gewesen, abgelassen, so wird er durch die
Elasticitaͤt der Feder mit bedeutender Kraft in die Stellung herab
geschnellt, welche durch punktirte Linien angedeutet ist. In dem Stege ist ein
Ausschnitt angebracht, der zur Aufnahme einer Zuͤndkapsel, welche an einer
Rakete oder irgend einer anderen Art von Feuerwerk befestigt ist, dient. Die Rakete
oder das Feuerwerk wird auf die Platte g gelegt, die zu
diesem Zweke ausgehoͤhlt ist, und beilaͤufig 1/8 Zoll weit durch den
Ausschnitt ragt, damit sie in den Bereich des Hammers gelangt. Etwas hinter dem
Schwanze des Hammers befindet sich ein Zapfen i, auf
dessen Scheitel das Kreuz h so geschraubt ist, daß es
sich um die Schraube wie um seinen Mittelpunkt drehen kann. Drei der Arme dieses Kreuzes sind von gleicher
Laͤnge und an den Enden durchbohrt; der vierte, welcher abgerundet ist, ragt
nur so weit hervor, daß er den Schwanz des Hammers, der an dieser Stelle schmal ist,
beruͤhrt. In jedem der drei durchloͤcherten Arme des Kreuzes wird ein
Kupferdraht befestigt, und in einer Richtung, in welcher der Einbruch allenfalls
geschehen koͤnnte, weiter gefuͤhrt, um an seinem Ende im Boden fixirt
zu werden. Wenn sich nun bei Nacht Jemand naͤhert, so wird er wahrscheinlich
auf einen der Draͤhte treten, und diesen dadurch in solchem Grade zerren, daß
die Hemmung den Schwanz des Hammers verlaͤßt, und daß der Hammer mithin von
der Feder gewaltsam auf die Zuͤndkapsel herab geschleudert wird, wodurch das
Feuerwerk abgebrannt wird. Die Raketen und sonstigen dazu verwendeten
Schuͤsse muͤssen durch einen wasserdichten Firniß gegen die Einwirkung
des Regens geschuͤzt werden.
Viele Parkbesizer, 150 an der Zahl, haben bereits diese Vorrichtung angenommen, und
sind sehr zufrieden mit ihren Leistungen. Neuerlich habe ich dieselbe, indem ich sie
etwas vergroͤßerte und mit einem kleinen Zusaze ausstattete, auch fuͤr
Schiffe, die keine Kanonen fuͤhren, anwendbar gemacht, um damit im Falle der
Noth Signale geben zu koͤnnen.