Titel: Verbesserungen in der Fabrication von Blechen und Röhren aus Blei und anderen Metallen, worauf sich Thomas Ellis Esq., und Thomas Burr am 24. Novbr. 1836 ein Patent ertheilen ließen.
Fundstelle: Band 66, Jahrgang 1837, Nr. VII., S. 34
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VII. Verbesserungen in der Fabrication von Blechen und Roͤhren aus Blei und anderen Metallen, worauf sich Thomas Ellis Esq., und Thomas Burr am 24. Novbr. 1836 ein Patent ertheilen ließen. Aus dem Repertory of Patent-Inventions. Junius 1837, S. 31. Mit Abbildungen auf Tab. I. Ellis's und Burr's verbesserte Fabrication von Blechen und Roͤhren. Unsere Erfindung besteht in einer Verbesserung jener Methode, Bleiroͤhren zu verfertigen, auf welche Thomas Burr am 11. April 1820 ein Patent nahmMan kann dieses aͤltere Patent im Polytechn. Journal Bd. IX. S. 332 nachlesen.A. d. O., und nach welcher das Blei durch Model (welche den Namen Waͤscher oder Ringe fuͤhrten), und mit einem in deren Innerem angebrachten Dorne aus einem Cylinder ausgepreßt wurde. Unsere dermaligen Verbesserungen an dieser Methode betreffen nun: 1) die Anwendung einer gewissen Verlaͤngerung an dem Cylinder, aus dem das Blei ausgetrieben wird, damit sich die zur Bildung der Roͤhren dienenden Model mittelst Keilen sicherer festhalten und adjustiren lassen. Die Roͤhren werden zur Erzielung eines Theiles unserer Erfindung waͤhrend ihrer Erzeugung der Laͤnge nach aufgeschnitten, und auf diese Weise in Bleibleche verwandelt. 2) die Anwendung eines Ueberzuges aus Zinn oder einer Zinnlegirung an der inneren oder aͤußeren Roͤhrenoberflaͤche oder an beiden zugleich. Dasselbe Verfahren laͤßt sich auch auf andere bleierne Artikel anwenden; denn deren Gestalt haͤngt lediglich von jener ab, welche man den Modeln geben will. 3) endlich die Anwendung einer kegelfoͤrmigen oder schraͤgen Oberflaͤche und eines gehoͤrigen Schneidinstrumentes an dem zur Verfertigung von Roͤhren dienenden Apparate, damit die Roͤhren gleich bei ihrer Erzeugung aufgeschnitten und in Bleche ausgebreitet werden. Fig. 70 ist ein Durchschnitt der Maschine, in welcher die bleiernen Roͤhren erzeugt werden, dieselben moͤgen zum Aufschneiden und Ausbreiten in Bleche oder zur inneren oder aͤußeren Verzinnung bestimmt seyn. a, a ist ein starker, hohler, gußeiserner Cylinder, welcher dem fruͤher von Burr angewendeten aͤhnlich, hier aber noch mit dem oberen Theile b, b ausgestattet ist. In diesem Theile sind entsprechende Oeffnungen angebracht, durch welche die Keile c, c eingetrieben werden. Diese Keile, die an ihren inneren Enden Schraͤgflaͤchen haben, ruhen auf dem oberen Theile des Models d, dessen Einrichtung deutlich aus der Zeichnung erhellt; und dadurch wird der Model nicht nur fest an Ort und Stelle erhalten, sondern es wird auch eine hoͤchst genaue Adjustirung desselben moͤglich, wenn man die Keile sorgfaͤltig einen um den anderen eintreibt. Die glatte, staͤhlerne, an dem Kolben f befestigte Stange dient als Dorn fuͤr die zu verfertigende Roͤhre. Der Kolben f muß sich frei, jedoch genau einpassend in dem Cylinder a, a bewegen, und ist an dem oberen Ende des Kolbens einer hydraulischen Presse zu befestigen. g ist ein in die Seite des Cylinders a gebohrtes koch, in welches Blei eingetragen wird; h ist ein zweites, in den Cylinder a, a gebohrtes Loch, in welches Zinn oder eine Zinnlegirung gebracht wird. Der Cylinder wird mittelst eines um denselben gefuͤhrten Feuerzuges oder Mantels in solchem Grade erhizt erhalten, daß das Zinn gehoͤrig in Fluß bleibt; sollte aber auch das in dem anderen Loche befindliche Blei in Fluß kommen, so haͤtte der Arbeiter die Hize zu vermindern. Die Zeichnung gibt in Fig. 70 einen Durchschnitt und in Fig. 72 einen Grundriß einer Maschine zur Verfertigung bleierner Roͤhren von einem Zoll im Durchmesser, welche sowohl von Außen als von Innen mit Zinn oder einer Zinnlegirung uͤberzogen werden sollen. Der Arbeiter gießt zuerst durch den Model d oder durch ein Loch, welches in dem oberen Ende des Cylinders angebracht ist und spaͤter mit einem Pfropfe oder einer Schraube verstopft wird, geschmolzenes Blei in den Cylinder a, a; und zwar waͤhrend sich der Kolben an dem unteren Ende dieses Cylinders befindet. Bevor die Pumpe der hydraulischen Presse in Bewegung gesezt wird, wird eine Quantitaͤt Zinn in den Model d gebracht, welches bei der Temperatur, auf der der Cylinder a und der Model d erhalten wird, bestaͤndig fluͤssig bleibt, waͤhrend das Blei erstarrt. Wenn die Pumpe der hydraulischen Presse in Bewegung kommt, so steigt deren Kolben langsam in dem Cylinder a, a empor, wo er dann das Blei in Gestalt einer Roͤhre austreibt. Die Roͤhre wird hiebei von Außen sowohl als von Innen mit Zinn uͤberzogen, indem sie von Außen mit dem in dem Model befindlichen fluͤssigen Zinne in Beruͤhrung kommt, waͤhrend sie von Innen dadurch uͤberzogen wird, daß der Arbeiter in deren Inneres eine Quantitaͤt fluͤssiges Zinn bringt, nachdem die Roͤhre um einige Zoll uͤber den Model d emporgestiegen ist. Sollte man die Verzinnung entbehrlich finden, so brauchte man, wie sich von selbst versteht, nur die Anwendung des Zinnes von Außen und von Innen wegzulassen. Wenn die Roͤhren geoͤffnet und in Bleche verwandelt werden sollen, so haͤtte man sich der aus Fig. 71 zu ersehenden Vorrichtung zu bedienen. g ist naͤmlich ein Kegel, der so uͤber dem Model d befestigt werden muß, daß der Dorn, nachdem er beim Emporsteigen des Kolbens im Cylinder a, a, seine Bahn durchlaufen hat, bis an denselben emporgelangt. An diesem Kegel g oder auch in einer anderen geeigneten Stellung ist aber ferner auch noch ein Schneidgeraͤthe anzubringen, womit die Roͤhre in Beruͤhrung kommt, wenn sie aus dem Model ausgetrieben wird. Das Schneidgeraͤthe schneidet die Roͤhre der Laͤnge nach auf, und der Kegel oͤffnet sie unmittelbar darauf so weit, daß sie zu einem flachen Bleche ausgewalzt werden kann. Es versteht sich, daß man durch Anwendung verschiedener Model auch andere Gegenstaͤnde als Roͤhren verfertigen kann; so sieht man z.B. in Fig. 73 einen Model zur Fabrication von verzinnten Fensterbleien.

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Tafel Tab.
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