Titel: | Miszellen. |
Fundstelle: | Band 66, Jahrgang 1837, Nr. XVII., S. 73 |
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XVII.
Miszellen.
Miszellen.
Verzeichniß der vom 29. Julius bis 24. August 1837 in England
ertheilten Patente.
Dem William Palmer,
in Sutton Street, Clerkenwell, Grafschaft Middlesex: auf Verbesserungen im
Druken von Papiertapeten. Dd. 29. Jul. 1837.
Dem James Matley, in
Manchester: auf eine Streichmaschine, um die Farben
beim Bedruken von Zeugen etc. mittelst Formen oder Moͤdeln zu streichen.
Dd. 29. Jul.
1837.
Dem Archibald Richard Francis
Rosser Esq., im New Boswell Court, Grafschaft Middlesex: auf eine
Verbesserung in der Duͤngerbereitung. Von einem Auslaͤnder
mitgetheilt. Dd. 2. Aug. 1837.
Dem Alexander Macewan
in Glasgow: auf ein Verfahren den Thee, so wie er
gewoͤhnlich eingefuͤhrt wird, durch eine Zubereitung zu
verbessern. Dd. 5.
August 1837.
Dem Richard Thomas
Beck, in der Pfarrei Little Stonham, Grafschaft Suffolk: auf
einen verbesserten Apparat zur Erzeugung mechanischer Triebkraft, den er Rotae vivae nennt. Von einem Auslaͤnder
mitgetheilt. Dd. 9. August 1837.
Dem William Gossage,
in Stoke Prior, Grafschaft Worcester: auf Verbesserungen in der Sodafabrication.
Dd. 17. Aug.
1837.
Dem William Gillman,
in Bethnal Green, Grafschaft Middlesex: auf Verbesserungen an den Dampfkesseln
und Dampfmaschinen. Dd. 17. Aug. 1837.
Dem Henry
Shuttleworth in Market Harborough, Grafschaft Leicester, und
Daniel Foot Taylor,
in der Pfarrei Woodchester, Grafschaft Gloucester: auf Verbesserungen an den
Maschinen zur Verfertigung von Steknadeln. Dd.
21. August 1837.
Dem John George
Hartley Esq., in Beaumont Row, Grafschaft Middlesex: auf eine
verbesserte Anwendung der Hebel zur Kraftvermehrung. Dd. 22. Aug. 1837.
Dem Thomas
Du-Boulay Esq. in Gandgate, Grafschaft Kent und John
Charles Sheridan
Esq., in Lewisham, in derselben Grafschaft: auf ein verbessertes
Verfahren das Malz zu troknen und aufzubewahren. Dd.
24. August 1837.
Dem James Crellier in
Liverpool und James Holt ebendaselbst: auf Verbesserungen
an hydraulischen Abtritten. Dd. 24. Aug. 1837.
Dem Robert Brown in
Water Side, Maidstone, Grafschaft Kent: auf verbesserte Oefen oder Apparate zum
Troknen von Hopfen, Malz und Getreide. Dd. 24. Aug. 1837.
Dem William Hearn in
Southampton Street, Clerkenwell, Grafschaft Middlesex und William Davis, am Upper
North Place, Pfarrei St. Pancras, Grafschaft Middlesex:
auf Verbesserungen an den Dampfkesseln. Dd. 24. Aug. 1837.
Dem William Southwell
in Winchester Row, New Road, Grafschaft Middlesex: auf eine gewisse Verbesserung
an Pianofortes. Dd. 24. Aug. 1837.
Aus dem Repertory of Patent-Inventions. Septbr. 1837, S. 190.
Ist es vortheilhafter Dampf von hohem oder von niederem Druke
anzuwenden?
Man wendet den Dampf bekanntlich auf zweierlei Art an: mir niederem Druk, d.h. vom
Druke der Atmosphaͤre, oder mit vier- bis fuͤnf- und
selbst dreißig Mal groͤßerem Druk, was man mittleren und hohen Druk nennt.
Wenn das Ventil des Dampfkessels mit einem Gewichte von fuͤnfzehn Pfund auf
den Quadratzoll belastet wird, so ist dieß das Gewicht der entsprechenden
Luftsaͤule, was man in der Industrie eine Atmosphaͤre nennt, und wenn
her Dampf das so belastete Ventil zu luͤpfen vermag, so haͤlt er also einer
Wassersaͤule von 32 Fuß oder einer Queksilbersaͤule von 28 Zoll das
Gleichgewicht.
Viele Ingenieure und Fabrikanten sind der Meinung, daß es hauptsaͤchlich in
Hinsicht auf Brennmaterialverbrauch vortheilhafter sey, Dampf von hohem Druke
anzuwenden; der englische Ingenieur Palmer hat aber am
23. Mai v. J. der Gesellschaft der Civilingenieure in London eine Abhandlung
vorgelesen, worin er zu beweisen sucht, daß Dampf von hohem
Druke nicht mit so großer Ersparniß angewandt werden kann, als Dampf vom Druke
der Atmosphaͤre. Die taͤgliche Erfahrung lehrt, daß 12
Kubikfuß Wasser durch 84 Pfd. Steinkohlen in atmosphaͤrischen Dampf
verwandelt werden; wenn man diesen Dampf direct anwenden wuͤrde, so
koͤnnte er 44 Millionen Pfd. einen Fuß hoch heben; da aber hiezu immer eine
Maschine erforderlich ist, durch deren Reibungen etc. Kraft verloren geht, so
reducirt sich die gehobene Wassermenge auf 26 Millionen Pfd. Dieses ist nach Palmer das Maximum von Effekt, welchen die gegebene Menge
atmosphaͤrischen Dampfes hervorbringen kann.
Nun behauptet er, daß der Hochdrukdampf, welchen ein gleiches Gewicht desselben
Brennmateriales erzeugt, keinen so großen Nuzeffect hervorbringen kann, als der
atmosphaͤrische Dampf; er stuͤzt sich dabei auf folgende Geseze: 1)
die Summe des latenten und des freien Waͤrmestoffs im Dampfe ist eine
constante Groͤße, wie groß auch immer der Druk seyn mag; 2) alle Substanzen
und auch der Dampf absorbiren, wenn sie sich ausdehnen, Waͤrmestoff; 3)
obwohl gleiche Quantitaͤten Wasser gleiche Quantitaͤten Brennmaterial
erfordern, um sich in atmosphaͤrischen Dampf zu verwandeln, so folgt doch
nicht, daß aller im Hochdrukdampfe absorbirte Waͤrmestoff ausschließlich vom
angewandten Brennmateriale geliefert ist; 4) daß der Dampf von doppelter oder
dreifacher Spannung kein zwei oder drei Mal so großes Wasservolum enthaͤlt
als ein gleiches Volum atmosphaͤrischen Dampfes, sondern in dem
Verhaͤltnisse weniger Wasser, als der Druk des erzeugten Dampfes steigt.
Diese Principien wurden in das groͤßte Detail discutirt, und Hr. Palmer folgert, daß der Hochdrukdampf, welchen eine
gegebene Menge Brennmaterial liefert, wenn man ihn expansiv wirken laͤßt,
keinen so großen Nuzeffect hervorbringen kann, als der von derselben Menge
Brennmaterial gelieferte atmosphaͤrische Dampf, es muͤßte sich denn
der Dampf ausdehnen koͤnnen, ohne daß freier Waͤrmestoff latent wird,
was aber unmoͤglich ist.
Ueber die Anwendung der Dampfwagen auf Bugsirwegen an
Canaͤlen.
Man hat im vergangenen Monate auf einem schottischen Canale versucht Dampfwagen an
Statt der Pferde zum Ziehen der Boote zu verwenden. Der Civilingenieur Macneill fuͤhrte bei dem Versuche
persoͤnlich die Leitung und Aufsicht. Das Resultat war ein sehr viel
versprechendes, denn die Boote wurden unter sehr unguͤnstigen
Umstaͤnden in der Stunde acht bis zehn Meilen weit gezogen, so daß man
wahrscheinlich achtzehn Meilen wird zuruͤklegen koͤnnen, wenn einmal
die Wege fuͤr die Dampfwagen gehoͤrig hergerichtet sind etc. (Magaz. of popul. science, No. 20.)
Fourneyron's Kreiselrad in St.
Blasien.
Das Kreiselrad (die Turbine) des Hrn. Fourneyron kommt zum
Betrieb der verschiedenartigsten Werke (Mahlmuͤhlen, Spinnereien,
Papiermuͤhlen etc.) immer mehr in Anwendung. Einzig in seiner Art ist das
durch den Erfinder in St. Blasien im Schwarzwalde in einer der Spinnereien des Hrn.
v. Eichthal errichtete Kreiselrad. Ein Wasserfall von 108
Meter wurde daselbst acquirirt und es entstand nun die Frage, wie ihn benuzen?
Niemanden wird es einfallen ein Wasserrad von 3 oder 400 Fuß Hoͤhe zu bauen;
eine Wassersaͤulenmaschine aber taugt, abgesehen von den sie begleitenden
Unvollkommenheiten, nicht fuͤr eine retirende Bewegung. Hr. Fourneyron ließ eine Leitung von 20zoͤlligen
gußeisernen Roͤhren laͤngs des Bergabhanges auf einer Laͤnge
von 1200 Fuß legen, welche das Wasser in einen geschlossenen Behaͤlter
fuͤhrt, der die kleine Turbine umschließt, die nicht mehr als 1 Fuß im
Durchmesser hat, aber in einer Minute ungefaͤhr zwei tausend drei hundert Mal
umlaͤuft und eine Kraft hervorbringt, welche der von 60 Pferden gleich ist (wovon zur Zeit nur
42 verwendet sind), bei einem Verbrauche von nur einem Kubikfuße Wasser in der Secunde.
Neuer Durchbruch des Themsetunnels.
Am 23. August wurde der Themsetunnel abermals durch Wasser, welches von Oben
eindrang, erfuͤllt. Gegen Mittag zeigte sich zuerst ein bedeutenderes
Eindringen von Wasser, dessen man jedoch anfangs durch die Pumpen Meister werden
konnte. Mit dem Steigen der Fluth gegen 5 Uhr nahm aber die Wassermenge so zu, daß
man ihr unterlag, und daß man nur noch Zeit hatte den Schild und alle
uͤbrigen wesentlichen Theile gehoͤrig zu versichern, was auch mit
groͤßter Sorgfalt und Kaltbluͤtigkeit geschah. Die Neugierde der
Arbeiter, das fortwaͤhrende allmaͤhliche Steigen des Wassers zu
beobachten, war so groß, daß man Muͤhe hatte sie zur gehoͤrigen Zeit
zu entfernen. Eine halbe Stunde nach 5 Uhr war der ganze Tunnel mit Wasser
angefuͤllt, ohne daß irgend Jemand dabei beschaͤdigt worden
waͤre. Bei der unmittelbar darauf von Hrn. Brunel
vorgenommenen Untersuchung zeigte sich, daß nur eine sehr geringe Bodenstreke eine
Veraͤnderung erlitten hatte, und daß es ein Leichtes sey die Durchbruchstelle
zu verstopfen, um dann an das Auspumpen schreiten zu koͤnnen. (Aus den Times.)
Maschinen-Flachsspinnerei in England.
Der bei uns fuͤr unmoͤglich gehaltene Fall ist bereits eingetreten,
daß, wie das baumwollene, so nun auch tadelloses und wohlfeiles leinenes Garn, auf Maschinen gesponnen, aus England nach
Deutschland eingefuͤhrt wird. In England gibt es
bereits 352 mechanische Flachsspinnereien mit 10,336 maͤnnlichen und 22,526
weiblichen Arbeitern, und in Schlesien sind bis jezt zwei
derartige Spinnereien im Gange, welche, obgleich dort fuͤr das Handgespinnst
kein hoͤherer Lohn bezahlt wird, als in Wuͤrtemberg, doch ein eben so
wohlfeiles und uͤberdieß ein weit gleicheres Garn liefern.
Die Anlage fuͤr Flachsspinnerei auf Maschinen, wie solche neben anderen ein
Hr. Marchal in Leeds in Schottland im Gange hat, ist wohl
eine der groͤßten, denn sie arbeitet mit 12,000 Spindeln, zu deren Bewegung
zwei Dampfmaschinen, jede zu 75 und eine dergleichen von 30 Pferdekraft vorhanden
sind. Der hier gesponnene Flachs wird großen Theils aus den Niederlanden und
Frankreich bezogen und nur sehr wenig aus Irland. Die erste Behandlung, welcher der
Flachs im geschwungenen Zustande unterworfen wird, ist das Hecheln, und zwar theils
auf der gewoͤhnlichen Hechel mit den Haͤnden, theils aber auch auf
Maschinen. Leztere sind sehr einfach und werden von Kindern beaufsichtigt. Nach dem
Hecheln wird der Flachs von 14 bis 18jaͤhrigen Maͤdchen auf zwei, 12
bis 15 Fuß lange, uͤber einem Kasten angebrachte Bretter, welche an ihrem
Ende mit einem Zapfen versehen sind, seiner ganzen Laͤnge nach duͤnn
ausgezogen, und so wie eine Lage so lang als die Bretter ausgezogen ist, werden
leztere auf die Kante gewendet, so daß der ausgezogene Flachs in den Kasten
faͤllt. An dem einen Ende des Kastens ist eine Maschine angebracht, mittelst
welcher der eingezogene Flachs durch StrekwalzenStrekwalzen heißt man diejenige Vorrichtung, wo das Gespinnst zwischen zwei
oder mehr Paar Walzen hindurch laͤuft, und wo das vordere Paar Walzen
schneller laͤuft als die hinteren, hiedurch also die dazwischen
befindlichen Flachsfasern auseinander zieht und strekt. zu einem duͤnnen, glatten Bande ausgezogen wird, welches dann in eine
lange blecherne Buͤchse faͤllt.
Der so in Baͤnder gezogene Flachs wird dann zu einer zweiten Strekmaschine
gebracht, wo aus fuͤnf solcher Baͤnder wieder ein Band gezogen wird,
um das nachherige Gespinnst desto gleichmaͤßiger zu machen. Dieser zum
zweiten Mal in Baͤnder formirte Flachs kommt nun zu der Vorspinnmaschine, wo
aus 4 bis 5 dergleichen Baͤndern ein loser Faden zusammengedreht wird. Die
Vorspinnmaschine hat jedoch wieder einige Strekwalzen, so daß die 4 bis 5
Baͤnder, bevor sie zusammen sich zu einem Faden drehen, noch eben so, wie auf
der zweiten Strekmaschine zu Einem Bande ausgezogen werden. Endlich wird auf der
Feinspinnmaschine der
vorgesponnene, lose Faden zu einem feinen, wohlgedrehten gebildet. Das so auf der
Maschine gesponnene Garn uͤbertrifft das meiste mit der Hand gesponnene
sowohl an Staͤrke, als Gleichfoͤrmigkeit des Fadens.
Eine Spindel liefert woͤchentlich beinahe 20 wuͤrtembergische
Schneller, mithin spinnen die 12,000 in der Regel nahezu 240,000 Schneller Garn. Das
feinste des in dieser Fabrik gesponnenen Garnes betraͤgt 14
wuͤrtembergische Schneller auf das Pfund; solches wird beinahe um 8 kr., so
wie das 7schnellerige um nicht ganz 7 kr. verkauft. Die Knaben von 10 bis 12 Jahren,
welche die Hechelmaschinen beaufsichtigen, und die, welche den Spinnmaͤdchen
Huͤlfe leisten, bekommen 1 fl. 42 kr. bis 2 fl. 16 kr. Wochenlohn. Ein
Spinnmaͤdchen, welches eine Maschine von 50 Spindeln beaufsichtigt,
erhaͤlt 4 fl. 32 kr. bis 5 st. 6 kr., und der Aufseher uͤber das
Hecheln und Sortiren des Flachses 14 fl. 10 kr. fuͤr die Woche. (Breunlin, des Flachses vortheilhafteste Kultur und
Bearbeitung u. Stuttgart, 1837)
Ueber das Zukerfabricationssystem der HH. Sorel und Gautier,
uͤber welches wir bereits einige kurze Andeutungen
gegeben haben, und fuͤr welches den Erfindern von Seite der Société d'encouragement eine silberne
Medaille zu Theil wurde, entnehmen wir aus dem Bulletin des
sucres, No. 9, folgende weitere Details. „Die
saͤmmtlichen, nach diesem Systeme erforderlichen Vorrichtungen bestehen
aus einer Reibe, aus dem zum Ausziehen des Runkelruͤbensaftes dienenden
Verdraͤngungsapparate, aus zwei Filtern, aus einem Klaͤrungskessel
und aus einem mit Dampf arbeitenden Eindikungsapparate mit dem dazu
gehoͤrigen Dampferzeuger und Ofen. Die Preise aller dieser Apparate sind
nach ihrer Groͤße verschieden; um taͤglich mit 5 bis 6000 Pfd.
Ruͤben arbeiten zu koͤnnen, um taͤglich 300 Pfd. Zuker zu
erzielen, und um sich bei einer dreimonatlichen ununterbrochenen Arbeit einen
reinen Gewinn von 6000 Fr. zu sichern, kommen die Anschaffungskosten der
Apparate auf 5200 Fr. – Die Runkelruͤben werden zerrieben, und aus
dem Marke wird der Saft unter Einwirkung von Wasser, ohne Druk und ohne
Aufruͤhren desselben gewonnen, indem man es von Unten nach Oben durch den
Verdraͤngungsapparat gehen laͤßt. Zur Bedienung dieses Apparates
reichen zwei Menschen, von denen der eine das Mark hinein bringt,
waͤhrend es der andere gaͤnzlich ausgezogen herausschafft, hin.
Der gewonnene Saft ist von derselben Staͤrke wie der ausgepreßte; er
enthaͤlt aber weniger Unreinigkeiten als dieser; auch bleibt nicht so
viel Saft in dem Ruͤbenmarke zuruͤk, als dieß bei Anwendung der
Pressen der Fall zu seyn pflegt. Die Klaͤrung geschieht auf vereinfachte
Weise in einem Kessel mit doppeltem Boden, der durch Dampf, welcher von dem
Eindikungsgefaͤße genommen wird, erhizt wird. Mir Ausnahme der zum Behufe
des Filtrirens noͤthigen Unterbrechungen folgen die Eindikung und das
Versieden in einem und demselben Apparate auf einander. Dieser Apparat besteht
aus einem großen Kessel, in dessen Innerem sich der Feuerherd befindet, und in
den man Wasser gibt, und aus einem kleineren, innerhalb des ersteren
angebrachten Kessel, in den man den Ruͤbensaft bringt, so daß sich dieser
gleichsam im Marienbade befindet. Der aus dem Wasser entwikelte Dampf
druͤkt auf den Saft, und zwingt diesen durch eine Roͤhre auf eine
große, mittelst desselben Dampfes geheizte Abdampfoberflaͤche
uͤberzutreten. Nachdem er uͤber diese Oberflaͤche gelaufen,
gelangt der Saft in ein Gefaͤß, aus dem er mittelst einer Drukpumpe
abermals in den inneren kleineren Kessel getrieben wird; und auf diese Weise
laͤßt man ihn, ohne daß er eine Temperaturerniedrigung erleidet, so oft
circuliren, als es noͤthig ist, um ihn auf den gehoͤrigen Grad von
Versiedung zu bringen. Dabei kommen, wie gesagt, keine anderen Unterbrechungen
vor, als die durch die Filtration bedingten, welche uͤberdieß die Arbeit
des Verdichters nicht beeintraͤchtigen. Die Eindikung geht um so rascher
von Statten, als der Dampf durch die inneren Einrichtungen des Apparates auf
einen hoͤheren Temperaturgrad gebracht wird. Der nach seiner Erzeugung
erhizte Dampf wird ausgedehnt und nicht gesaͤttigt; auch zeigt er ohne
irgend eine Gefahr darzubieten als Abdampfmittel eine außerordentliche
Wirksamkeit. Die Fabrikation mittelst Dampf ist auf diese Weise, sowohl was die
Sicherheit betrifft, als auch in Hinsicht auf Wohlfeilheit und Einfachheit in
den Bereich von Jedermann gebracht. Der Eindikungsapparat gewaͤhrt
hauptsaͤchlich auch eine Ersparniß an Brennmaterial, was schon daraus
erhellt, daß der Waͤrmestoff bis auf eine Entfernung von 12 Fuß vom Herde benuzt
wird. Die Bedienung des ganzen Apparates ist so einfach, daß es keiner langen
Erfahrung bedarf, um den Versiedungspunkt kennen zu lernen. Im Mai v. J wurde
mehrmals Syrup, der 35° am Araͤometer zeigte, genommen, und er war
in 24 Stunden vollkommen krystallisirt; dasselbe war der Fall mit Syrup, der auf
42° eingedikt worden ist. Weitere Aufklaͤrungen gibt auf Verlangen
Hr. Gautier in Paris, rue
Montorgueil, No. 71.“
Zier's Methode der
Runkelruͤbenzuker-Fabrication.
Um den vielen Reibungen, die sich uͤber die Zier'sche Methode der Runkelrubenzuker-Fabrication erhoben, ein Ende zu
machen, zugleich den Freunden und Befoͤrderern dieses Gewerbszweiges
nuͤzlich zu seyn, endlich auch dem Dr. Zier
Gelegenheit zu geben, sich uͤber seine in „Arnoldi's vertraulichen Mittheilungen“ so sehr angepriesene
Methode aussprechen zu koͤnnen, werde ich dieselbe kurz mittheilen, ohne meine bereits gezahlten 500 Thlr. Gold und die wider die
Mittheilung decretirte Strafe von 1000 Thlr. Gold – die Pistole zu 5
Thlr. gerechnet (Arnoldi) – zu beachten.
Die Zier'sche Methode beruhet, wie Prof. Riecke ganz richtig im Polyt. Journal Bd. LXIV. S. 65 sagt, allerdings auf
reichlicher Anwendung von Kalk, Kochen nach dem Zusaze desselben und Filtriren des
geschiedenen und erkalteten Ruͤbensaftes durch Thierkohle; aber es
moͤchte hienach allein doch erst nach manchen vergeblichen Versuchen
gelingen, den Saft gerade so zu erhalten, wie er nach der Zier'schen Methode erhalten wird; da nach den anderen mir bekannten
Laͤuterungsarten (mit Kalk) nie ein solcher Saft producirt wird.
Nach Zier wird der zur Scheidung noͤthige Kalk
schon im Sommer durch Besprengen mit Wasser in Pulver (Kalkhydrat) verwandelt,
sodann durch ein feines Sieb getrieben – eine der Gesundheit sehr
nachtheilige Arbeit. – Von diesem Kalkhydrat, vorausgesezt, daß es von gutem
Roͤdersdorfer, auch gut gebranntem Kalke bereitet ist, – wird auf 1
preuß. Quart circa 1/2 Loth, zuweilen etwas weniger, oͤfter aber mehr, je
nach der Jahreszeit und Qualitaͤt der Ruͤben, – mit etwas W. zu
einer Milch angeruͤhrt, und die Haͤlfte dem bis auf + 50 bis
60° R. erhizten Safte zugesezt, gut umgeruͤhrt, ein Mal
gehoͤrig aufgekocht, sodann die andere Haͤlfte der Kalkmilch zugesezt,
wieder umgeruͤhrt, einige Minuten gut gekocht und Probe genommen. Fließt der
Saft schnell und klar, d.h. rein weingelb durch Papier, so ist der Saft gut
geschieden, im entgegengesezten Falle muß mehr Kalk zugesezt werden. Ist die
Scheidung vollstaͤndig, so laͤßt man noch laͤngere Zeit kochen,
und bringt den Saft, nachdem das Feuer unter dem Kessel erloschen, der Schleim und
Eiweißstoff etwas abgelagert ist, auf einfache, mit grober Leinwand bespannte
Seihefaͤsser, laͤßt den abgelaufenen Saft auf + 20° R.
erkalten, filtrirt durch gekoͤrnte Thierkohle und kocht ihn ohne Weiteres in
Siedepfannen bis zur Probe, um ihn in Formen bringen zu koͤnnen.
Diese Methode ist einfach, die Einrichtung der Fabrik weniger
kostspielig, als bei allen anderen bis jezt bekannten Methoden; allein
fuͤr 2000 Thlr. eine Ruͤbenzukerfabrik, excl. Gebaͤude, um taͤglich 200 Cntr.
Runkelruͤben zu verarbeiten, errichten wollen, wie es in Arnoldi's
vertraulichen Mittheilungen heißt, ist hoͤchst laͤcherlich!
– Wer eine Fabrik dieser Art anlegen will, pruͤfe seinen Kredit und
Geldbeutel, damit die Reue, wie bei vielen Licenzerwerdern der Zier'schen Methode geschehen, nicht zu spat komme; auch sorge er
fuͤr einen tuͤchtigen Siedemeister und einen tuͤchtigen
Bodenmeister, da die Zukersiedekunst nur durch mehrjaͤhrige Praxis unter
tuͤchtigen Meistern, nicht aber aus schriftlichen Mittheilungen erlernt
werden kann.
Moͤge die Zier-, Hanewald-,
Arnoldi'sche Runkelruͤbenzuker-Fabricationassociation (mit Schweigger-Seidel zu sprechen) die
Veroͤffentlichung ihres Geheimnisses mir nicht uͤbel deuten; –
sie haben ihr Theil dafuͤr reichlich geloͤst und koͤnnen nun
der Beendigung der hieraus entstandenen Fehden mit Freuden entgegensehen. (Polyt.
Centralblatt, Nr. 43.) q. II. X.
Else's Verbesserungen im
Darren des Malzes.
Die verbesserte Malzdarre, auf welche sich Richard Else,
Gentleman in Bath, am 7. Septbr. 1833 ein Patent geben ließ, ist nichts weiter, als
ein großer Cylinder aus
Drahtgitter, welcher durch eiserne Reifen, uͤber die das Gitter gespannt
wird, verstaͤrkt ist; und an welchem sich mehrere der Laͤnge nach
verlaufende, schmale, bis in die Mitte des Cylinders hinein reichende Einziehungen
befinden. Durch diese Einziehungen soll das Malz waͤhrend des Umlaufens des
Cylinders bestaͤndig umgewendet werden. Das Malz wird in dem Zustande, in
welchem man es sonst auf die Darre zu bringen pflegt, bei dem einen Ende in den
Cylinder geschafft, der, wenn man sich seiner bedienen will, mit einer Trokenkammer
umgeben seyn, und auf irgend eine Weise langsam umgetrieben werden muß. Der
Patenttraͤger behauptet, daß sein Apparat das Malz gleichfoͤrmiger und
rascher troknet, als dieß nach der gewoͤhnlichen Methode zu geschehen pflegt.
(Aus dem London Journal of Arts. Julius 1837, S.
211.)
Neues Reagens auf Salpetersaͤure.
Im American Journal wird ein neues Reagens auf
Salpetersaͤure vorgeschlagen, welches in glaͤnzenden Schuppen
krystallisirt, wenn man concentrirte und heiße Aufloͤsungen von
Cyanqueksilber und Jodkalium mit einander vermischt. Dieses Doppelsalz verwandelt
sich naͤmlich durch alle Saͤuren in rothes Jodqueksilber; nur
Salpetersaͤure schwaͤrzt es, indem sie Iod frei macht. Lezteres
erfolgt uͤbrigens auch durch Chlor, Brom, Schwefelwasserstoff und salpetriche
Saͤure.
Hare's antiseptische
Fluͤssigkeit.
Prof. Hare in Philadelphia erhielt, indem er
Terpenthinoͤhl mit zwei Theilen Alkohol und vier Theilen
Schwefelsaͤure destillirte, eine Fluͤssigkeit, welche mit Ammoniak
gesaͤttigt und durch eine zweite Destillation gereinigt, in hoͤherem
Grade antiseptisch wirkt, als das Kreosot. Als man einen Theil Milch mit vier
Theilen einer waͤsserigen Aufloͤsung jenes Destillats vermischte, war
sie nach Verlauf von fuͤnf Tagen noch suͤß und fluͤssig,
waͤhrend eine andere Portion derselben Milch in vier und zwanzig Stunden
sauer wurde. Gießt man nur zwei Tropfen des wasserfreien Destillats in einen Liter
Milch, so verhindern sie das Gerinnen derselben neun Tage lang; und obgleich sie
endlich schuppig wird, so verdirbt sie doch im Verlaufe eines Monates nicht.
Fleischstuͤke erhielten sich auf dieselbe Art mehrere Monate. Mehrere andere
wesentliche Oehle liefern durch Behandlung mit Alkohol und Schwefelsaͤure ein
analoges Product. (Echo du monde savant, No. 87.)
Sicheres Mittel die Kahnen im Weine zu
verhuͤten.
Es ist bekannt, daß die meisten, und namentlich die Nekarweine, die Eigenschaft
haben, daß sich auf ihrer, wenn auch noch so kleinen, Oberflaͤche im Faß die
sogenannten Kahnen bilden, was der Einwirkung der Luft zugeschrieben wird. Da diese
nicht ganz abgehalten werden kann, wenn das Faß nicht beinahe taͤglich
aufgefuͤllt und so das Verdunstete sogleich wieder ersezt wird, da vielmehr,
wenn dieß nicht geschieht, in dem Fasse zwischen der Oberflaͤche des Weins
und dem Spunde ein mit Luft angefuͤllter Raum sich bildet und mit der
fortwaͤhrenden Verdunstung des Weins durch die Poren des Holzes und durch den
Zwischenraum zwischen dem Spunde und der Spundoͤffnung sich
vergroͤßert, so bilden sich die Kahnen. Daß dieser Schimmel dem Weine nicht
zutraͤglich seyn kann, daß er vielmehr demselben leicht einen uͤblen
Geschmak mittheilt, weiß jeder Weinbesizer. Es gibt aber ein sehr leicht anwendbares
Mittel diese Kahnen zu verhuͤten, welches vor einigen Jahren in den Miszellen
im Polyt. Journal mitgetheilt wurde, und das ich seitdem ganz erprobt gefunden habe.
Es besteht darin, daß man einen 2 bis 3 Zoll breiten Streifen reiner Leinwand durch
die Spundoͤffnung bis unter die Oberflaͤche des Weins
einhaͤngt, uͤber der Oeffnung zuruͤkschlaͤgt und mit dem
ebenfalls mit reiner Leinwand umwikelten Spunde befestigt. Ich habe dieses einfache
Mittel in verschiedenen Faͤssern angewandt. In Faͤssern, die ganz
gefuͤllt waren, zeigte sich nach 3 Monaten (ich wartete absichtlich so lange
mit dem Auffuͤllen), daß nicht nur sehr wenig verdunstet war, sondern auch
gar keine Kahnen sich gebildet hatten. In einem
Fasse, das nicht vollkommen aufgefuͤllt war, und bei welchem nach 3 Monaten
die Oberflaͤche sich etwa 2 Zoll unter der Spundoͤffnung befand, waren ebenfalls auf
dem Weine gar keine Kahnen zu bemerken. Dagegen war bei den ersteren der
Leinwandstreifen ganz rein geblieben, bei dem lezteren war der Streifen von da an,
wo er aus dem Weine herausging, bis zu dem Spunde herauf mit einer Menge Kahnen
behaͤngt, die nun mit dem Streifen aus dem Fasse gezogen werden konnten, ohne
daß der Wein im Geringsten verunreinigt wurde. Ob dieses Mittel auch dann zur
Verhuͤtung der Kahnen ausreicht, wenn ein groͤßerer Raum im Fasse leer
und eine groͤßere Oberflaͤche des Weines mit Luft in Beruͤhrung
gesezt ist, habe ich noch nicht versucht, werde es aber auch thun, indem ich
vermuthe, daß es auch in diesem Falle von Wirkung seyn werde, wenn man einen
breiteren oder mehrere Leinwandstreifen anwendet. Doch dieß muß erst durch die
Erfahrung sich ergeben. Sollte es nicht der Fall seyn, so waͤre gleichwohl
die Anwendung dieses Mittels bei ganz vollen oder wenigstens beinahe ganz vollen
Faͤssern Gewinn genug; daher ich jedem Weinbesizer dasselbe empfehle und
zugleich zu Proben bei weniger vollen Faͤssern auffordere, auch Kundige zu
Erklaͤrungsversuchen uͤber die Art der Wirksamkeit dieses einfachen
Mittels ermuntern moͤchte. (Riecke's
Wochenblatt.)
Ueber Zuker aus Kuͤrbissen.
Ein Fabrikant in Ungarn (ausschließlich privilegirt) benuzt seit 3 Jahren die dort
sehr haͤufig angebauten und außerordentlich gedeihenden Kuͤrbisse auf
Zuker. Wir sahen Rohzuker, Raffinade und Syrup aus dieser Fabrik. Die Raffinade ist
an Haͤrte, Weiße und Suͤßigkeit dem Colonialzuker voͤllig
gleich; der Rohzuker grobkoͤrnig, krystallinisch, schwach gefaͤrbt,
von angenehmerem (melonenartigem) Beigeschmak als gewoͤhnlich der
Ruͤbenrohzuker; der Syrup ist schwaͤrzlichgruͤn, ebenfalls von
melonenartigem Beigeschmak, aber genießbar. – Bei Anwendung hoͤlzerner
Spindelpressen zur Gewinnung des Saftes erhaͤlt man durchschnittlich 6 Proc.
Zuker (noch reicher als der nordungarische Kuͤrbis ist die Wassermelone des
Suͤdens); der Zukergehalt ist stets bedeutend, der Kuͤrbis mag auf
geduͤngtem oder ungeduͤngtem Boden, oder wo immer gewachsen seyn. Das
ganze Verfahren soll einfacher seyn, als bei der
Ruͤbenzuker-Fabrikation, erfordert auch weniger Aufmerksamkeit, da
Brei und Saft 3 Wochen lang ohne Saͤuerung oder Zukerverlust stehen bleiben
koͤnnen. Der Saft steigt beim Verkochen nicht, und ist dem Anbrennen weniger
unterworfen. Der Ruͤkstand ist gutes Viehfutter. – Ein Joch von 1600
Wiener Quadratklaftern producirt 900 Cntr. Kuͤrbisse; die Samenerzeugung
erfordert gar keine besondere Muͤhe; 20 Kuͤrbisse geben genug Samen
fuͤr ein Joch Land. Aus den uͤbrigen Kuͤrbiskernen laͤßt
sich ein sehr schmakhaftes Tafeloͤhl (16 Proc.) gewinnen.
Ob dieser Fabricationszweig in anderen Laͤndern eine gleich große
Vortheilhaftigkeit zeigen wird, wie nach Obigem in Ungarn, haͤngt von den
klimatischen und anderen Verhaͤltnissen ab. Marquardt. (Hannoͤo. Mittheil. 1837, 13. Lieferung.)
Ueber die Anwendung des Galvanismus zu Telegraphen.
Bekanntlich hat Hr. Hofrath Gauß schon im Jahre 1833
(rergl. Polyt. Journ. Bd. LV. S. 392) in
Goͤttingen Versuche angestellt, um den Galvanismus zu telegraphischen
Signalisirungen anzuwenden, die auch mit ganzen Woͤrtern und kleinen Phrasen
bis auf eine Entfernung von 9000 Fuß vollkommen gelangen und den Beweis liefern, daß
man auf aͤhnliche Weise eine unmittelbare telegraphische Verbindung zwischen
zweien eine betraͤchtliche Anzahl von Meilen von einander entfernten Oertern
einrichten kann.
Ein Hr. W. Alexander theilt nun im Scotsman folgende Berechnung der Kosten eines elektro-magnetischen
Telegraphen mit, welcher von London bis Edinburg reichen wuͤrde. Zur
Fortpflanzung des galvanischen Stroms soll nach ihm Messingdraht verwendet und
derselbe in eiserne Roͤhren eingeschlossen in der Landstraße vergraben
werden. Das Pfund Messingdraht von 60 Yards Laͤnge kostet 1 Sch. 6 Den.,
folglich wuͤrde ein Draht, der von London bis Edinburg oder 400 englische
Meilen weit reicht, auf beilaͤufig 900 Pfd. Sterl. zu stehen kommen) wenn man
also jeden Buchstaben des Alphabets durch einen besonderen Draht anzeigen wollte, so
beliefen sich die Kosten aller auf 25,000 Pfd. Sterl. wobei auf jeden Draht
fuͤr verschiedene Unkosten noch 100 Pfd. Sterl. gerechnet sind. Die eisernen
Roͤhren, worin die Draͤhte eingeschlossen werden, das Eingraben und
Verbinden derselben etc. koͤnnte im Ganzen hoͤchstens eine Auslage von
75,000 Pfd. Sterl. verursachen, so daß der Telegraph von London nach Edinburg im
Ganzen auf 100,000 Pfd. Sterl. zu stehen kaͤme, folglich nicht hoͤher
als gegenwaͤrtig eine Eisenbahn von 60 bis 70 engl. Meilen Laͤnge. Der
Telegraph koͤnnte sehr leicht einen Buchstaben in einer Secunde anzeigen,
daher eine Mittheilung, die 65 Worte enthielte, beilaͤufig fuͤnf
Minuten erfordern wuͤrde, vorausgesezt daß man alle Vocale anzeigt; nun ist
aber nicht zu bezweifeln, daß sich Methoden ermitteln lassen, um die Worte
abzukuͤrzen. Wenn aber auch jeder Handlungsbrief, kurz jede Mittheilung,
fuͤr welche 5 Schill, bezahlt werden sollen, fuͤnf Minuten Zeit
erfordern wuͤrde, und der Telegraph taͤglich nur 12 Stunden, also an
jedem Orte 6 Stunden beschaͤftigt waͤre, so wuͤrde er
taͤglich 36 Pfd. St. oder in einem Jahre, zu 300 Tagen gerechnet, 10,800 Pfd.
St. ertragen; es ist jedoch kein Zweifel, daß ein solcher Telegraph, besonders wenn
er auch fuͤr Zeitungsnachrichten benuzt wuͤrde, Tag und Nacht in Gang
erhalten werden koͤnnte. (In Muͤnchen ist gegenwaͤrtig Hr.
Prof. v. Steinheil damit beschaͤftigt, eine
moͤglichst vortheilhafte Einrichtung und Anwendung der elektromagnetischen
Telegraphen auszumitteln.)
Zusammenstellung der vom Jahre 1831 bis 1836 in Paris
vorgefallenen Feuersbruͤnste.
Hr. Wm. Baddeley wußte sich auch uͤber die in Paris
vorgefallenen Feuersbruͤnste Dokumente aller Art zu verschaffen, und hat
hienach im Mechanics' Magazine. No. 721 folgende
tabellarische Zusammenstellung Magazine, No. 721
folgende tabellarische Zusammenstellung gegeben.
Textabbildung Bd. 66, S. 80
Jahr; Zahl der Bruͤnste;
Brennende Kamine; Summa; Erstikungen; Sprizenleute; Volk; Verlezungen.
Beschaͤdigung; Sprizenleute; Volk; Verbrennung; Sprizenleute; Volk;
Todte; Sprizenleute; Volk; Summa