Titel: | Verbesserungen an den Maschinen zur Fabrication gemusterter Bobbinnets, worauf sich William Crofts, Maschinenbauer in New Radford in der Grafschaft Nottingham, am 20. Nov. 1834 ein Patent ertheilen ließ. |
Fundstelle: | Band 66, Jahrgang 1837, Nr. XIX., S. 83 |
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XIX.
Verbesserungen an den Maschinen zur Fabrication
gemusterter Bobbinnets, worauf sich William Crofts, Maschinenbauer in New Radford
in der Grafschaft Nottingham, am 20. Nov. 1834
ein Patent ertheilen ließ.
Aus dem London Journal of Arts. Julius 1836, S.
266. Mit Abbildungen auf Tab. II.
Crofts's verbesserte Maschinen zur Fabrication gemusterter
Bobbinnets.
Meine Erfindungen beziehen sich auf jene Arten von Bobbinnetmaschinen, an denen die
Wagen traversiren, d.h. an denen die Diagonal- oder Traversirfaͤden
des in der Maschine erzeugten Nezes von kleinen schmalen Spulen geliefert werden, und an denen die
Wagen, in welchen diese Spulen aufgezogen sind, durch die Thaͤtigkeit der
Maschine in geeignete Bewegung gesezt werden. Die Spulenfaͤden werden
hiedurch um die Kettenfaͤden, welche der Laͤnge nach durch das Nez
laufen, gedreht; und durch diese Drehungen in Verbindung mit den Kreuzungen, welche
die Spulenfaͤden in gewissen Zwischenraͤumen zwischen den auf einander
folgenden Drehungen gegenseitig vollbringen, wird das Nez erzeugt. In Folge dieser
gegenseitigen Kreuzungen gelangen die Spulenfaͤden auch in diagonale
Richtungen aber unter entgegengesezten Schraͤgrichtungen durch die ganze
Breite des Nezes. Die schiefen diagonalen Kreuzungen der Spulenfaͤden bilden
daher die obere und untere Seite der sechsekigen Maschen, waͤhrend die vier
anderen Seiten, die sogenannten Pfeiler (pillars), durch
die erwaͤhnten Drehungen der Spulenfaͤden um die Kettenfaͤden
erzeugt werden.
Wenn eine derlei Maschinerie mit meinen weiter unten zu beschreibenden Verbesserungen
ausgestattet worden ist, so kann man mit ihr geblumten Bobbinnet, in welchem sich
das sogenannte Honigfladen-Muster (honey-comb
open work) befindet, fabriciren. An diesem Muster ist bekanntlich eine
groͤßere Masche von kleineren umgeben: so zwar, daß an jede Seite der
groͤßeren eine kleinere zu liegen kommt. Es gleicht in Miniatur dem
sogenannten griechischen Neze (grecian net), an welchem
die großen Maschen verhaͤltnißmaͤßig bedeutend groͤßer, und von
zehn Maschen von gewoͤhnlicher Groͤße umgeben sind, waͤhrend an
dem Honigfladen-Muster die sechs die große Masche umgebenden Maschen kleiner
sind, als die gewoͤhnlichen.
Meine Verbesserungen lassen sich uͤbrigens aber auch mit verschiedenen anderen
bekannten Vorrichtungen in Verbindung bringen; wie z.B. mit jenen, die zur Erzeugung
der sogenannten Streifen (tapings) dienen. Diese
Streifen werden naͤmlich durch Laͤngenfaͤden gebildet, welche
uͤber und durch gewisse Maschen und Maschenreihen gezogen werden, um auf
diese Weise diese Maschen auszufuͤllen und Streifen zu erzeugen, die, wenn
ihrer mehrere seitlich neben einander zu liegen kommen, eine Art von schmalem Bande
bilden. Durch Verbindung der gewoͤhnlich hiezu dienenden Vorrichtung mit den
spaͤter von mir zu beschreibenden Verbesserungen kann man dergleichen
Faͤden auch durch die kleinen Maschen des Honigfladen-Musters ziehen,
um diese dadurch zum Theil auszufuͤllen. Durch diese Ausfuͤllung
werden die großen Maschen noch mehr hervorgehoben werden, und noch mehr in die Augen
fallen, waͤhrend die kleinen ausgefuͤllten Maschen noch mehr
verschwinden, so daß die großen Maschen also gleichsam nur umsaͤumt
erscheinen, und daß das Muster große Aehnlichkeit mit einem Honigfladen bekommt,
woher es denn auch seinen Namen hat.
Die Maschinerie, an der meine Verbesserungen angebracht sind, ist durch einen
entsprechenden Apparat in Bewegung zu sezen; z.B. durch einen solchen, wie man sich
seiner bedient, um schmale Spizenstreifen mit festen Sahlleisten zu erzeugen. Man
kann auf diese Weise solche Spizenbreiten fabriciren, die mit einem oder mehreren
parallelen Streifen des Honigfladen-Musters verziert sind, waͤhrend
die uͤbrigen Theile aus gewoͤhnlichem glattem Spizenneze bestehen.
(Hier folgt nun eine detaillirte Angabe der Verbindung mehrerer solcher
Spizenstreifen durch sogenannte Saum- oder Endel-Faden [whipping threads]).
Aehnliche gemusterte Bobbinnetstreifen wurden bereits mit jenen Maschinen verfertigt,
auf welche die HH. Nunn, Mowbray und Alibone am 27. Febr. 1833 ein Patent erhielten. Die von
diesen Herren angegebenen Vorrichtungen sind jedoch nicht auf die Maschinen
anwendbar, an denen die Wagen traversiren, sondern nur auf die sogenannte quere
Kettenmaschine (traverse warp machinery), an der die
Spulenfaͤden die Laͤngenfaͤden, die Kettenfaͤden
hingegen die diagonalen Traversirfaͤden bilden. (Hier folgt eine Beschreibung
der gewoͤhnlichen Bewegungen der Bobbinnetmaschine, worauf der
Patenttraͤger also fortfaͤhrt):
Der Bau und der Gang der von mir verbesserten Maschine laͤßt sich
folgendermaßen beschreiben. Ich beseitige von den gewoͤhnlichen
Hauptfaͤdenleitern (main guides) der
Kettenfaͤden alle jene, die den Kettenfaͤden angehoͤren, welche
durch ihre Drehungen die Pfeiler jener Maschen bilden, die zur Erzeugung des
Honigfladen-Musters vergroͤßert werden sollen. Ich faͤdle
ferner diese Kettenfaͤden durch die Oehren von Ersaz- oder
Ausfuͤllleitern (filling-up guides), die
an eigenen Leiterstangen befestigt sind, damit ihnen eigene, von den Bewegungen der
Stange der gewoͤhnlichen Hauptleiter verschiedene Bewegungen gegeben werden
koͤnnen. Durch die Oehren der Hauptleiter faͤdle ich wie
gewoͤhnlich alle jene Kettenfaͤden, die zur Erzeugung des glatten,
nicht verzierten Nezes zu dienen haben. Die zu dem angegebenen Zweke dienenden
Ersazleiter bringe ich zugleich mit den Hauptleitern so an, daß beide zusammen
saͤmmtliche Kettenfaͤden regelmaͤßig und in gehoͤriger
Entfernung von einander in einer ununterbrochenen Reihe enthalten. Beinahe alle die
Bewegungen, deren man die Hauptleiter gewoͤhnlich theilhaftig macht, damit
sich die Spulenfaͤden um dieselben drehen, muͤssen auch ohne
bedeutenden Unterschied den Ersazleitern gegeben werden. Die Aufgabe eines Theiles
meiner Verbesserungen ist, den Ersazleitern solche ungewoͤhnliche und temporaͤre Bewegungen
zu geben, wie sie noͤthig sind, damit zeitweise dem gegenseitigen Austausche
der Spulen- und Kettenfaͤden, wie er aus dem uͤblichen
Traversiren und aus der Versezung der Wagen resultirt, entgegengewirkt werde. Denn,
wenn bei dem gewoͤhnlichen Gange in Folge des Traversirens der Wagen die
Spulenfaͤden die ihnen fruͤher correspondirenden Kettenfaͤden
vertauschen, so werden durch meinen verbesserten Mechanismus die dem Muster
angehoͤrigen Kettenfaͤden auf eine von den anderen Kettenfaͤden
verschiedene Weise bewegt: so zwar, daß sie eine Zeitlang ihre fruͤheren
Correspondenzen mit den Spulenfaͤden beibehalten, obschon diese durch das
Traversiren eine Versezung erlitten haben. Diese Kettenfaͤden erfahren
naͤmlich meiner Erfindung gemaͤß mittler Weile eine gleiche Versezung,
in Folge deren sie die ihnen fruͤher entsprechenden Spulenfaͤden
begleiten. Wenn daher die Spulenfaͤden nach dem Traversiren wieder ihre
Drehungen beginnen, so werden sie an denselben Kettenfaͤden des Musters, um
die sie sich schon fruͤher drehten, dieselben Drehungen fortsezen;
waͤhrend um die uͤbrigen, nicht zum Muster gehoͤrigen
Kettenfaͤden nach vollbrachtem Traversiren andere Spulenfaͤden gedreht
werden, als fruͤher. Durch diese laͤnger fortgesezten Drehungen
derselben Spulenfaͤden um gewisse Kettenfaͤden werden die Pfeiler der
groͤßeren Maschen gebildet, wonach also diese Pfeiler eine groͤßere
Anzahl von Drehungen enthalten, als die Pfeiler der mit ihnen vermengten kleinen
Maschen. Die Details der Vorrichtungen, womit dieß bewirkt wird, muͤssen den
verschiedenen Arten von Bobbinnetmaschinen, an denen man sie anbringen will,
angepaßt werden; ich habe sie daher in verschiedenen Zeichnungen, die als Beispiel
dienen koͤnnen, anschaulich zu machen gesucht.
Fig. 1, 2 und 3 zeigen eine
sogenannte Circular-, Bolzen- oder Kammmaschine mit rotirendem
Mechanismus, woran saͤmmtliche Theile durch das fortwaͤhrende Umdrehen
einer doppelten Kurbel, welche in der Fronte der Maschine angebracht ist, und von
einem Arbeiter getrieben wird, Thaͤtigkeit erhalten. In dem Durchschnitte
Fig. 1
sieht man die beiden Hauptleiterstangen t, t, an denen
die Bleie der Leiter F, G auf gewoͤhnliche Weise
angeschraubt sind. An diesen Bleien sind jedoch, wie man aus Fig. 14 sieht, an allen
jenen Stellen, an denen ein Streifen des Honigfladen-Musters erzeugt werden
soll, die Leiter ausgeschnitten, indem alle dem Muster angehoͤrigen
Kettenfaͤden durch die Ersazleiter 25, 26, 27 und 28 gefaͤdelt werden
muͤssen. Diese Leiter sind an ihren eigenen Leiterstangen 1, 2, 3 und 4 zu
befestigen, und zwar zwei vorne zur Ausfuͤllung der leeren Raͤume in
den vorderen und zwei hinten zur Ausfuͤllung der leeren Raͤume in den
Hinteren Leitern. Die Zahl der in jeder Reihe F, G
auszuschneidenden Hauptleiter haͤngt von der Zahl der groͤßeren
Maschen ab, die der Breite nach gezaͤhlt in dem Musterstreifen erzeugt werden
sollen. Auf jede der Reihen der Ersazleiter 25, 26, 27 und 28 trifft die
Haͤlfte dieser Zahl. Die Ersazleiter der einen Reihe 25 oder 27 sind zwischen
jene der anderen Reihe 26 oder 28 eingetheilt, und beide Reihen zusammen
fuͤllen die leeren, in die Hauptleiter F, G
geschnittenen Raͤume aus, so daß sich saͤmmtliche Kettenfaͤden
wie gewoͤhnlich in einer ununterbrochenen Reihe befinden. Dessen ungeachtet
kann aber jede der Leiterreihen 25, 26, 27 und 28, je nachdem es noͤthig ist,
entweder von ihren Hauptleitern F, G unabhaͤngig,
oder auch gleichzeitig mit ihnen in Bewegung gesezt werden.
Diese ihre Bewegungen oder Verschiebungen erhalten die Stangen 1, 2, 3 und 4 durch
eigene Zakenraͤder 5, 6, 7 und 8 mitgetheilt, welche Raͤder nur ein
Mal umlaufen, waͤhrend zwei Reihen vollkommener Nezmaschen erzeugt werden,
und waͤhrend die gewoͤhnlichen Zakenraͤder (racking wheels), die sich zur Rechten an dem Ende der
Maschine befinden, zwei Umgaͤnge vollbringen. Diese Raͤder 5, 6, 7 und
8 sind an einer horizontalen Welle 9 aufgezogen, die sich an dem unteren Theile der
Maschine unter der Hauptwelle der Treibkaͤmme befindet, und die ihre Bewegung
durch das große, 120zaͤhnige Zahnrad 10 mitgetheilt erhaͤlt, indem das
20zaͤhnige Getrieb x, welches an der Hauptwelle
der Treibkaͤmme angebracht ist, und welches auch die gewoͤhnlichen zur
Bewegung der Spizenstangen dienenden Aufnahmraͤder umtreibt, in dasselbe
eingreift. Die Verschiebungen selbst werden durch seitliche Erhabenheiten und
Vertiefungen, welche sich an den vorspringenden Kraͤnzen, dergleichen an
jedem der Raͤder 5, 6, 7 und 8 zwei vorhanden sind, befinden, erzeugt, und
durch die aufrechten Hebel 11, 12, 13 und 14, von denen zwei vorne und zwei hinten
angebracht sind, an die Stangen 1, 2, 3 und 4 fortgepflanzt. Diese Hebel haben ihre
Drehpunkte in horizontalen unbeweglichen Zapfen, die in fixirte Latten des Gestelles
eingelassen sind; sie sind an ihrem unteren Ende saͤmmtlich mit einem Zahne
ausgestattet, der an die seitlich ausgeschnittenen Kraͤnze der
Zakenraͤder zu liegen kommt; an ihrem oberen Ende dagegen befindet sich eine
Schraube, die auf einen Zapfen zu wirken hat, welcher sich von jener Leiterstange,
der der Hebel die Verschiebung mittheilen soll, herab erstrekt. An jeder der
Leiterstangen sind dagegen entsprechende Federn anzubringen, womit dieselben auf die
Zakenraͤder, von denen sie ihre Bewegung erhielten, zuruͤkwirken. Die
Leiterstangen 1, 2, 3 und 4 ruhen an beiden Enden mit Zapfen oder Achsen in
Zapfenlagern, welche in dem Gestelle gehoͤrig angebracht sind; außerdem sind sie auch noch in der
Mitte durch ein aͤhnliches Lager unterstuͤzt, damit sich die Stangen
nicht biegen koͤnnen. Die Ersazleiter lassen sich an Stiele aus Messingblech,
denen man eine entsprechende Biegung geben kann, loͤthen, und außerdem auf
die bekannte und uͤbliche Weise an ihrer Fuͤhrstange mit Schrauben
befestigen, wie man bei 25, 26 in Fig. 14 ersieht. Die
innere, den Stangen 1 und 2 angehoͤrige Reihe der Ersazleiter 25 ist so
gebogen, daß ihre Oehren mit jenen der Hauptleiter, in deren leere
Zwischenraͤume sie so eingeschlossen sind, daß sie sich um ein Spatium darin
bewegen koͤnnen, in eine Reihe zu liegen kommen. Die beiden aͤußeren
Reihen der Ersazleiter 26 und 28, welche den Stangen 3 und 4 angehoͤren,
hingegen sind ganz frei angebracht, so daß sie sich vollkommen unabhaͤngig
von den Leitern F, G verschieben koͤnnen; sie
sind deßhalb auch so gebogen, wie man es in der Zeichnung ersieht.
Saͤmmtliche Kettenfaͤden werden der gewoͤhnlichen Methode
gemaͤß durch den mittleren, zwischen den beiden Hauptleiterstangen t, t befindlichen Raum emporgefuͤhrt, und zum
Theil durch die Oehren der Ersazleiter 25, 26, zum Theil durch die Hauptleiter F, G gefaͤdelt. Die Thaͤtigkeit der
Ersazleiter 25, 26 hat groͤßten Theils ganz dieselbe zu seyn, wie jene der
Hauptleiter F, G, zu denen sie gehoͤren; die
Kraͤnze der Zakenraͤder 5, 6, 7 und 8 sind daher auch so
eingeschnitten, daß sie die Stangen 1, 2, 3 und 4 zu derselben Zeit, in derselben
Richtung und durch dieselbe Distanz bewegen, wie die gewoͤhnlichen
Leiterstangenraͤder H, Fig. 15, die
Hauptleiterstangen t, t bewegen. Eine Ausnahme hievon
machen jedoch jene Zeitperioden, waͤhrend denen zwei auf einander folgende
Reihen vollkommener Maschen erzeugt werden sollen; denn dann muͤssen die
Ersazleiter 25, 26 auf andere Weise verschoben werden als die Hauptleiter F, G, zu denen sie gehoͤren, damit einige jener
Faͤden, die von den Ersazleitern 25, 26 gefuͤhrt werden, und welche
saͤmmtlich dem Muster angehoͤren, eine Versezung erleiden, in Folge
deren sie jene Spulenfaͤden, die fruͤher die Drehungen um die
erwaͤhnten Kettenfaͤden machten, begleiten, obschon diese
Spulenfaͤden durch die Traversirbewegung zugleich mit allen uͤbrigen
Spulenfaͤden eine Versezung erlitten. Auch nachdem dieß geschehen,
muͤssen dieselben Ersazleiter abermals anders verschoben werden, als die
Hauptleiter, zu denen sie gehoͤren: und zwar damit die dem Muster
angehoͤrigen Kettenfaͤden wieder ruͤkversezt werden, und damit
Alles wieder in die gewoͤhnliche Reihenordnung gelange.
Um neben dem Muster gleichsam als Bordure desselben, Faͤden in den glatten
Theil des Nezes einzuziehen und dadurch bandartige Streifen zu erzeugen, dienen zwei
andere Huͤlfsfuͤhrstangen K, L, welche neben den
Fuͤhrstangen 3 und 4 anzubringen, und an allen seinen Stellen, an denen
solche Streifen in dem Neze erzeugt werden sollen, mit Leitern m, n auszustatten sind. Die Faͤden fuͤr
diese Leiter werden von zwei kleinen Kettenwalzen M, N
geliefert, und von hier aus außerhalb den beiden Leiterstangen K, L. durch die Leiter m, n
gefuͤhrt. Die Enden lezterer haben so weit außer den aͤußersten
Ersazleitern zu stehen, daß sie sich frei von ihnen verschieben koͤnnen. Die
Bewegung der beiden Leiterstangen K, L wird durch
entsprechende Zakenraͤder, welche bei O, P an der
senkrechten Welle der gewoͤhnlichen Zakenraͤder fixirt sind, und
welche man in Fig.
16 sieht, hervorgebracht. Die am Ruͤken befindlichen Leiter n sind genau den vorderen Leitern m gegenuͤber angebracht; und durch die Bewegungen der Maschine
werden die Faͤden der lezteren an jenem Theile der Nezbreite, an welchem sie
sich befinden, in je abwechselnde Maschen eingefuͤhrt, waͤhrend die
Faͤden der Hinteren Leiter n in die
zwischenliegenden Maschen eingezogen werden. Die Faͤden der vorderen und
Hinteren Leiter zusammen fuͤllen demnach gerade so viele neben einander
liegende Maschen an, als zur Erzeugung des gewuͤnschten
Laͤngenstreifens im Neze erforderlich sind. Wenn die Faͤden in die
Mitte des Musters eingezogen werden sollen, um, wie fruͤher gesagt, dessen
kleine Maschen auszufuͤllen und zusammenzuziehen, damit die groͤßeren
um so groͤßer erscheinen, so sind bloß die abwechselnden Maschen
auszufuͤllen und die dazwischen liegenden groͤßeren frei zu lassen.
Deßhalb sind hier die Leiter p, welche Fig. 17 zeigt, an
derselben vorderen Leiterstange K, welche die zum
Einziehen der gewoͤhnlichen Faͤden dienenden Leiter m traͤgt, zu befestigen, und zwar so, daß sie
genau den vorderen Ersazleitern gegenuͤber zu stehen kommen. Dagegen sind am
Ruͤken dem Muster gegenuͤber keine entsprechenden Leiter fuͤr
den Einziehfaden anzubringen.
Die zum Aufnehmen der meiner Erfindung gemaͤß erzeugten Maschen dienenden
Spizenstangen muͤssen verschoben werden, wenn die Spizen oder Nadeln zwischen
die Spulenfaͤden eingedrungen sind. Es sind zu diesem Behufe an dem oberen
Ende der aufrechten Welle der gewoͤhnlichen Zakenraͤder die beiden
Raͤder 15 und 16 aufgezogen, welche man auch in dem Grundrisse, Fig. 4,
ersieht, und die in Fig. 18 und 19 einzeln fuͤr
sich abgebildet sind. Diese Raͤder wirken durch entsprechende Hebel 17, 18
auf Stellschrauben, welche in den Endzapfen der Kniestangen R angebracht sind. An lezteren sind die Spizenstangen so
aufgehaͤngt, daß sie endwaͤrts bewegt werden koͤnnen. Das eine
Rad 15 mit dem dazu gehoͤrigen Hebel 17 ist fuͤr die vordere, das
andere mit dem entsprechenden Hebel dagegen fuͤr die Hintere Spizenstange
bestimmt. Die Federn 19, 20 haben vermittelst der Hebel 21, 22 die Spizenstangen
endwaͤrts gegen deren Zakenraͤder zu draͤngen. Die vorderen
Spizen nehmen unter allen Umstaͤnden die groͤßeren Maschen des
Honigfladen-Musters, die Hinteren hingegen die kleineren auf. Die Spizen
arbeiten nach jener Methode, welche man in England das Aufnehmen des ganzen Garnes
(taking up all the twist) nennt, und nicht nach der
an den Lever'schen Maschinen gebraͤuchlichen
Methode, welche man das Umschlingen des Garnes (hugging the
twist) nennt.
Da alle uͤbrigen Theile der Maschinerie nach der gewoͤhnlichen Methode
verfertigt und bekannt sind, und da die Zakenraͤder aus den Figuren und
namentlich auch aus Fig. 7 und 8 erhellen, so wird man
einsehen, daß meine Maschine auf folgende Weise arbeitet.
Wenn die Ersazleiter 25, 26, 27 und 28, so wie auch die Leiter fuͤr die
Einziehfaͤden m, m und p eingefaͤdelt, und so zwischen den Hauptleitern F, G vertheilt worden sind, daß sie die Faͤden in
der aus Fig. 1
ersichtlichen Stellung halten, so befinden sich die Theile in einer Stellung, die
fuͤr den Anfang der Beschreibung ihrer Thaͤtigkeit passend seyn
moͤchte; d.h. beide Wagenreihen befinden sich hinter den Kettenfaͤden
und sind in die Hinteren Kaͤmme gesperrt, und die Zakenraͤder haben
sich eben durch Nr. 1 verschoben, seitdem aber keine weitere Bewegung gemacht. Die
vorderen Spizen sind im Aufnehmen der Maschen des Nezes begriffen, und stehen,
nachdem sie sich herabgesenkt haben, und nachdem sie einen Augenblik vor der
Verschiebung durch Nr. 1 zwischen die Kettenfaͤden eingedrungen, ohne jedoch
noch zwischen irgend einen der Spulenfaͤden eingedrungen zu seyn, so weit
nach Links geschoben, als moͤglich. Die beiden Hauptleiterstangen t, t, so wie die Stangen der Ersazleiter 1, 2, 3 und 4,
welche zu jeder derselben gehoͤren, koͤnnen sich je um einen doppelten
Bindungsraum verschieben. Die vordere Stange fuͤr die Einziehfaͤden
K befindet sich in der Mitte, und kann von hier aus
sowohl nach der einen als nach der anderen Seite um ein Spatium verschoben werden,
indem sie einer Verschiebung durch zwei Spatien faͤhig ist. Die Hintere
Stange L dagegen ist so weit als moͤglich nach
Rechts verschoben. Wenn man sich diese Stellung der einzelnen Theile versinnlicht
hat, so wird man sehen, daß dieselben beim Umdrehen der Kurbel auf folgende Weise in
Bewegung kommen. Die beiden Sperrkaͤmme werden beim Beginnen des Umdrehens
den vorderen und Hinteren Sperrern gestatten, daß sie ihre Schwerter nach Innen
gegen die Leiter zu herabdrehen, wodurch die Wagen in Freiheit gesezt sind. Zugleich
werden die Haupttreibraͤder sowohl die hintere als die vordere Treibstange
nach Vorwaͤrts schwingen, wodurch die hintere Treibstange die beiden
Wagenabtheilungen in die hinteren Kaͤmme und die vordere Wagenabtheilung zwischen den
Kettenfaͤden hindurch treiben wird. Beim ersten Beginnen dieser Bewegungen
fangen auch die vorderen Spizen, die zwischen die Kettenfaͤden eingedrungen
sind, an, zwischen diesen Faͤden emporzusteigen, wo sie dann durch ihr
Zakenrad 15 und den Hebel 17 um ein halbes Spatium nach Links verschoben werden,
bevor sie in die vorderen Spulenfaͤden eindringen. Diese lezteren
Faͤden bewegen sich in Folge der Bewegungen der Wagen nach Vorwaͤrts
gegen die vorderen Spizen, so daß sie beim Emporsteigen dieser mit ihnen
zusammentreffen. Wenn die vorderen Spizen auf diese Weise ganz genau zwischen die
vorderen Spulenfaͤden eingedrungen sind, so gestatter ihnen ihr Zakenrad 15
und der Hebel 17, daß sie sich in Folge der Ruͤkwirkung ihrer Feder 19 und
ihres Hebels 21 um ein Spatium nach Rechts verschieben; und indem sie, nachdem dieß
geschehen ist, emporzusteigen fortfahren, dringen sie dann zwischen die hinteren
Spulenfaͤden, die sich gegen die Spizen vorwaͤrts bewegen. Wenn
saͤmmtliche Faͤden auf solche Weise erfaßt worden sind, so steigen die
vorderen Spizen vollends empor, wobei sie jedoch, ehe sie ihre groͤßte
Hoͤhe erreicht haben, durch ihr Rad 15 abermals um ein halbes Spatium nach
Links verschoben werden. Dabei kommt zu bemerken, daß in Folge der Verschiebung der
vorderen Spizen um ein Spatium nach Rechts, nachdem dieselben zwischen die vorderen
Spulenfaͤden eingedrungen, aber bevor sie noch zwischen die hinteren
Spulenfaͤden gelangt sind, die anliegenden Spulenfaͤden jener Reihen,
zwischen welche die Spizen solcher Maßen eingedrungen sind, an den Spizen und bei
ihrer Aufnahme mit einander gekreuzt werden: d.h. die vorderen Spulenfaͤden
werden quer uͤber die hinteren nach Rechts gefuͤhrt, waͤhrend
leztere hierauf nach Links gefuͤhrt werden, so daß auf diese Weise
vollkommene Kreuzungen der Spulenfaͤden von den vorderen Spizen aufgenommen
werden. Waͤhrend die vorderen Spizen vollkommen emporgestiegen sind, wird die
vordere Wagenabtheilung so weit vorwaͤrts getrieben, daß das Schwert des
vorderen Sperrers, indem es sich nach Aufwaͤrts dreht, die Wagen vollends
durch die Kettenfaͤden in die vorderen Kaͤmme treibt; die hintere
Wagenabtheilung hingegen bleibt mittlerweile von dem Schwerts des Hinteren Sperrers
in den hinteren Kaͤmmen eingesperrt. Hierauf bewegen sich die
Zakenraͤder durch Nr. 2, wodurch die vorderen Kaͤmme mit der in ihnen
befindlichen vorderen Wagenabtheilung um ein Spatium nach Rechts verschoben werden;
zugleich verschieben sich aber auch die vorderen Leiter mit ihren beiden Reihen von
Ersazleitern um ein Spatium nach Rechts, so daß alle drei Reihen wie ein
ungetheiltes Ganzes verschoben werden. Dann drehen die hinteren und vorderen Sperrer ihre
Schwerter nach Schwaͤrt gegen die Kettenfaͤden, damit
saͤmmtliche Wagen nunmehr frei werden; und da sich die Treibstangen nunmehr
weiter nach Vorwaͤrts schwingen, als dieß das erste Mal geschah, so wird die
Hintere Wagenabtheilung zwischen den Kettenfaden hindurch nach Vorwaͤrts, und
indem der vordere Sperrer sein Schwert nach Aufwaͤrts dreht, ganz zwischen
diesen Faͤden hindurch in die vorderen Kaͤmme getrieben. Hierauf
bewegen sich die Zakenraͤder durch Nr. 3, wodurch die vorderen Kaͤmme
mit allen in ihnen befindlichen Wagen, so wie auch die vorderen Einziehfaͤden
um ein Spatium nach Links verschoben werden; und da die Sperrer ihre Schwerter nach
Abwaͤrts drehen, so beginnen die Treibstangen ihre Schwingung nach
Ruͤkwaͤrts, wodurch die Wagen zuruͤkgetrieben und die hintere
Wagenabtheilung zwischen den Kettenfaͤden durch getrieben wird; und da die
Sperrer dann ihre Schwerter wieder nach Aufwaͤrts drehen, so wird der hintere
Sperter die Hinteren Wagen ganz zwischen den Faͤden hindurch in die hinteren
Kaͤmme treiben, waͤhrend der vordere die vorderen Wagen in den
vorderen Kaͤmmen zuruͤkhaͤlt. Hierauf bewegen sich die
Zakenraͤder durch Nr. 4, wodurch die vorderen Kaͤmme mit den in ihnen
befindlichen Wagen, so wie auch die hinteren Leiter mit ihren beiden Reihen
Ersazleitern um ein, die vorderen Einziehfaͤden hingegen um zwei Spatien nach
Rechts verschoben werden; und wenn dann die Sperrer ihre Schwerter wieder nach
Abwaͤrts gedreht haben, wenn die Treibstangen durch ihre weitere Schwingung
nach Ruͤkwaͤrts die vorderen Wagen zwischen den Kettenfaͤden
hindurch getrieben haben, und wenn sie durch den hinteren Sperrer ganz in die
hinteren Kaͤmme zuruͤkgezogen worden sind, so bewegen sich die
Zakenraͤder durch Nr. 5, womit die hinteren Leiter mitsammt ihren beiden
Reihen Ersazleitern, und auch die vorderen Einziehfaͤden um ein Spatium nach
Links verschoben werden. Nunmehr laufen die vorderen Wagen wieder vorwaͤrts
und die hinteren Spizen beginnen aus dem Neze zuruͤkgezogen zu werden; und
wenn sie die Haͤlfte ihres Weges zuruͤkgelegt haben, so bewegen sich
die Zakenraͤder durch Nr. 6, wodurch die vorderen Leiter mit ihren
Ersazleitern und auch die hinteren Einziehfaͤden um ein Spatium nach Links
verschoben werden. Hierauf laufen die hinteren Wagen nach Vorwaͤrts, und die
hinteren Spizen bewegen sich herab, um die Kettenfaͤden zu durchdringen,
sobald die hinteren Wagen ganz zwischen ihnen hindurch gelangt sind. Einen
Augenblik, bevor dieß geschieht, werden jedoch die hinteren Spizen durch ihr eigenes
Zakenrad 16 und ihren Hebel 18 um ein halbes Spatium nach Links verschoben; zu
gleicher Zeit werden aber auch die Leiter der hinteren Einziehfaͤden durch
ihr eigenes Zakenrad
um ein ganzes Spatium nach Links verschoben, damit die hinteren Spizen beim
Durchdringen der Kettenfaͤden jeden hinteren Einziehfaden auf die rechte
Seite dieses Fadens ziehen koͤnnen. Wenn die hinteren Spizen zwischen die
Kettenfaͤden eingetreten sind, jedoch bevor sie noch die Spulenfaͤden
erreicht haben, so werden sie durch ihre eigene Feder 20 und ihr Zakenrad 16 um ein
halbes Spatium nach Rechts verschoben, wo sie dann beilaͤufig um dieselbe
Zeit zwischen die Spulenfaͤden eindringen, waͤhrend sich die
Zakenraͤder durch Nr. 7 bewegen, die vorderen Leiter mit ihren beiden Reihen
von Ersazleitern um ein Spatium nach Rechts verschieben, und der hinteren Stange der
Einziehfaͤden gestatten wieder in jene Stellung zuruͤkzukehren, in der
sie sich befand, bevor sich die Zakenraͤder durch Nr. 6 bewegten. Hierauf
werden die hinteren Wagen wieder zuruͤkgefuͤhrt; und die hinteren
Spizen, die bereits zwischen die hinteren Spulenfaͤden eingetreten waren,
steigen empor und werden durch ihr Rad 16 und ihren Hebel 18 wieder um ein halbes
Spatium nach Links verschoben, bevor sie, indem sie emporsteigen, zwischen den
nunmehr nach Ruͤkwaͤrts sich bewegenden Spulenfaden emporsteigen. Wenn
diese Spizen auf solche Weise alle Faͤden erfaßt haben, so steigen sie
gaͤnzlich empor, wobei sie jedoch durch ihre Feder 20 und durch den Hebel 22
wieder um ein halbes Spatium nach Rechts verschoben werden. Das gaͤnzliche
Emporsteigen der hinteren Spizen erfolgt, waͤhrend sich die
Zakenraͤder durch Nr. 8 bewegen; wobei zu bemerken kommt, daß die
Verschiebung der hinteren Spizen, waͤhrend deren Eindringen zwischen die
beiden Reihen der Spulenfaͤden erfolgt, eben solche Kreuzungen der
Spulenfaͤden veranlaßt, wie sie oben in Hinsicht auf die vorderen Spizen
erlaͤutert wurden. Durch die Bewegung der Zakenraͤder durch Nr. 8
werden die hinteren Leiter mit ihren beiden Reihen von Ersazleitern, so wie auch die
vorderen und hinteren Leiter der Einziehfaͤden um ein Spatium nach Rechts
verschoben, worauf dann die vorderen Wagen wieder zuruͤklaufen, und die
Bewegung der Zakenraͤder durch Nr. 9 erfolgt, bei der sich nunmehr der
Unterschied zwischen den Hauptleitern und ihren Ersazleitern kund gibt. Bei Nr. 9
werden naͤmlich die vorderen Leiter F zugleich
mit den aͤußersten Ersazleitern 26 gleichsam in einer Reihe um ein Spatium
nach Links verschoben, waͤhrend die Ersazleiter 25 stehen bleiben, so daß
also die Regelmaͤßigkeit der vorderen Abtheilung der Kettenfaͤden
fuͤr dieß Mal eine Stoͤrung erleidet. Wenn bei Nr. 9 ferner die
hinteren Leiter mit ihren beiden Reihen Ersazleitern, so wie auch die vorderen
Leiter der Einziehfaͤden um ein Spatium nach Links verschoben worden; und
wenn die vorderen Wagen wieder vorwaͤrts gelaufen sind, so erfolgt die
Bewegung durch Nr. 10,
wodurch die vorderen Leiter F mit ihren aͤußeren
Ersazleitern 26 um ein Spatium nach Rechts verschoben werden, waͤhrend die
inneren Ersazleiter 25, die vorher stehen blieben, eine Verschiebung um ein Spatium
nach Links, also nach einer entgegengesezten Richtung, erleiden. Wenn durch die
Bewegung Nr. 10 außerdem die Leiter der Hinteren Einziehfaͤden um ein Spatium
nach Links verschoben worden, und wenn die hinteren Wagen wieder vorwaͤrts
gelaufen sind, so erfolgt die Bewegung der Zakenraͤder durch Nr. 11, wodurch
die inneren vorderen Ersazleiter 25 um ein Spatium nach Rechts verschoben werden,
waͤhrend die vorderen Leiter F zugleich mit den
aͤußeren Ersazleitern 26 stehen bleiben; und wodurch auch die hinteren Leiter
G mit ihren aͤußeren Ersazleitern 28
gleichsam in einer Reihe verschoben werden, waͤhrend sich die inneren
Ersazleiter 27 nicht bewegen. Wenn dann die hinteren Wagen zuruͤkgelaufen und
die vorderen Spizen aus dem Neze zuruͤkgezogen worden sind, so bewegen sich
die Zakenraͤder, wenn die Spizen die Haͤlfte ihrer Bewegung nach
Abwaͤrts vollbracht haben, durch Nr. 12, wodurch die hinteren Leiter G zugleich mit den aͤußeren Ersazleitern 28
gleichsam in einer Reihe um ein Spatium nach Links verschoben werden,
waͤhrend die inneren Ersazleiter 27 nach entgegengesezter Richtung,
naͤmlich nach Rechts, eine Verschiebung um ein Spatium erleiden, und
waͤhrend die vorderen Leiter der Einziehfaͤden um ein Spatium nach
Links und die hinteren Leiter um ebensoviel nach Rechts bewegt werden. Nunmehr
laufen die vorderen Wagen zuruͤk; und wenn sich die vorderen Spizen so weit
zuruͤkgezogen haben, daß sie zwischen die Kettenfaͤden eindringen
koͤnnen, so werden einen Augenblik, bevor dieses Eindringen Statt findet, die
inneren hinteren Ersazleiter 27 um ein Spatium nach Links verschoben. Sind die
vorderen Spizen zwischen die Kettenfaͤden eingedrungen, so bewegen sich die
Zakenraͤder durch Nr. 1, wodurch die vorderen Kaͤmme ohne alle Wagen,
ferner die vorderen Leiter mit ihren beiden Reihen von Ersazleitern, und ebenso auch
die vorderen Leiter der Einziehfaͤden um ein Spatium nach Links verschoben
werden. Nachdem die gewoͤhnlichen Zakenraͤder auf solche Weise einen
vollkommenen Umgang vollbracht, so sind saͤmmtliche Theile wieder in
dieselben Stellungen zuruͤkgekehrt, in denen sie sich anfangs befanden: mit
dem einzigen Unterschiede jedoch, daß die großen Zakenraͤder 5, 6, 7 und 8,
die den Stangen der Ersazleiter angehoͤren, einen halben Umgang vollbrachten.
Die weiteren Bewegungen sind genau eine Wiederholung jener, welche oben unter Nr. 2,
3, 4, 5, 6, 7 und 8 beschrieben wurden; bei der Wiederholung von Nr. 9 aber, welches
nun vom Beginnen an gezaͤhlt Nr. 21 wird, werden die vorderen Leiter F um ein Spatium nach Links bewegt, wobei die inneren Ersazleiter sie
begleiten, waͤhrend die aͤußeren 26 stehen bleiben. Bei der
Wiederholung von Nr. 10, nunmehr Nr. 22, werden die vorderen Leiter F und mit ihnen die inneren Ersazleiter 26 um ein
Spatium nach Rechts bewegt, waͤhrend die aͤußeren Ersazleiter 27 nach
entgegengesezter Richtung, d.h. nach Links, eine Verschiebung um ein Spatium
erleiden. Bei der Wiederholung von Nr. 11, nunmehr Nr. 23, werden die
aͤußeren Ersazleiter 26 um ein Spatium nach Rechts verschoben,
waͤhrend die vorderen Leiter F stehen bleiben,
und auch wenn die hinteren Leiter G um ein Spatium nach
Rechts verschoben werden, so sind es die inneren Ersazleiter 27, welche sie
begleiten, waͤhrend die aͤußeren 28 unbewegt bleiben. Bei der
Wiederholung von Nr. 12, nunmehr Nr. 24, begleiten die inneren Ersazleiter 27 die um
ein Spatium nach Links verschobenen, hinteren Leiter G,
waͤhrend die aͤußeren Ersazleiter 28 nach entgegengesezter Richtung,
d.h. nach Rechts, verschoben werden. Bei der Wiederholung von Nr. 1 endlich sind es
die aͤußeren Ersazleiter 28, die um ein Spatium nach Links verschoben werden,
bevor die vorderen Spizen zwischen die Kettenfaͤden eindringen. Die großen
Zakenraͤder, 5, 6, 7 und 8 haben hiemit einen ganzen Umgang vollbracht, und
alle Theile sind wieder in dieselbe Stellung gelangt, in der sie sich vor dem
Beginnen der Bewegung befanden. Durch die beschriebenen Bewegungen wurden zwei
Reihen vollkommener Maschen erzeugt; allein die von den vorderen Spizen
aufgenommenen Maschen fielen an allen jenen Stellen, an denen die Hauptleiter F, G der Kettenfaͤden ausgeschnitten und durch
die Ersazleiter 25, 26, 27 und 28 ausgefuͤllt wurden, groͤßer aus.
Das Einfuͤhren von Faͤden durch die Leiter m und n, um auf diese Weise Streifen in dem
Neze zu erzeugen, bildet keinen Theil meiner Erfindung. Wohl aber gehoͤrt zu
dieser die Einziehung solcher Faͤden in die Mitte des Musters, und zwar in
die kleineren Maschen desselben mittelst der beschriebenen Leiter p. Die hier beschriebene und abgebildete Maschine
laͤßt sich in Verbindung mit jenen Vorrichtungen benuzen, deren man sich
gewoͤhnlich bedient, um in derlei Maschinen Tull oder Bobbinnet in Streifen
oder kleinen Breiten zu erzeugen: naͤmlich in Verbindung mit der hinteren
Treibstange I, welche aus einer breiten Platte i besteht, in welche allen Verbindungsstellen der
Leisten der Streifen gegenuͤber Spalten geschnitten sind; und in Verbindung
mit einem an der Stange k befestigten Schieber, womit
diese Spalten geschlossen oder geoͤffnet werden, je nachdem gewisse Wagen der
hinteren Abtheilung, welche die Endelfaͤden zu liefern haben, isolirt werden
sollen. Bei der Fabrication solcher Tullstreifen sind dann auch eigene Leiter,
sogenannte Leistenleiter (selvedge-guides) r, r zur Leitung der Leistenfaͤden, die in diesem
Falle von eigenen kleinen Walzen geliefert werden muͤssen, erforderlich. (Der
Patenttraͤger geht hier in eine lange Beschreibung der gewoͤhnlichen
Methode, diese Leistenleiter in Thaͤtigkeit zu sezen, ein; und faͤhrt
dann also fort.)
Die Anordnung der Theile fuͤr Maschinen, deren Sperrer doppelte Schwerter
haben (double bladed locker machines), erhellt aus Fig. 5, an der
zur Bezeichnung gleichnamiger Theile gleiche Buchstaben beibehalten sind. Auf
gleiche Weise lassen sich meine Verbesserungen auch auf solche
Circularkamm-Maschinen anwenden, die unter dem Namen der gerieften
Walzenmaschinen (fluted roller machnes) bekannt sind. In
lezterem Falle muͤssen jedoch, um jenen Raum zu erzielen, der noͤthig
ist, um meine Ersazleiter sowohl, als auch die Leiter der Einziehfaͤden
zwischen den beiden inneren gerieften Walzen und den Leiterstangen anzubringen, die
Wagen etwas laͤnger gemacht und an ihrer unteren Seite auch mit mehr
Zaͤhnen als gewoͤhnlich ausgestattet werden, damit die gerieften
Walzen weiter von einander kommen. Eine zwekmaͤßige Anordnung der arbeitenden
Theile einer solchen gerieften Walzenmaschine ersieht man z.B. aus dem
Durchschnitte, Fig.
6, woraus die Stellung der noͤthigen Ersazleiter und der Leiter
fuͤr die Einziehfaͤden erhellt, wenn in einer Maschine dieser Art
Tullstuͤke mit dem Honigfladen-Muster erzeugt werden sollen. Da zur
Bezeichnung der einzelnen Theile die fruͤher gewaͤhlten Buchstaben
beibehalten sind, so bedarf es keiner weiteren Beschreibung. Alle nicht abgebildeten
Theile koͤnnen nach der gewoͤhnlichen Methode gebaut seyn; jedoch mit
Hinzufuͤgung der Zakenraͤder 5, 6, 7 und 8, welche aus Fig. 2, 7 und 8 erhellen, und die zur
Verschiebung der Stangen 1, 2, 3 und 4 der Ersazleiter und der Stangen K, L der Einziehfaͤden dienen, wenn solche in
Anwendung kommen. Die großen, zu diesen Zakenraͤdern gehoͤrigen
Zahnraͤder 10 haben in einem solchen Verhaͤltnisse zu ihrem Getriebe
X zu stehen, daß sie einen Umgang vollbringen,
waͤhrend die Maschine zwei Reihen vollkommener Maichen erzeugt. Die
gewoͤhnlichen Zakenraͤder, die waͤhrend der Erzeugung einer
Reihe vollkommener Maschen einen Umgang vollbringen, muͤssen so gebaut seyn,
daß sie die verschiedenen Stangen der oben gegebenen Beschreibung gemaͤß in
Bewegung bringen koͤnnen. Diese Beschreibung in Verbindung mit der Zeichnung
wird auch vollkommen genuͤgen, um alle Sachverstaͤndigen uͤber
die Anwendung meiner Erfindungen an den gerieften Walzenmaschinen
aufzuklaͤren.
Die Anwendung meiner Verbesserungen an der Lever'schen
Maschine oder an der
Maschine mit einfacher Bindung (single-tier
machine), an der saͤmmtliche Spulenwagen in einer Reihe neben
einander angebracht sind, an der saͤmmtliche Kettenfaͤden gleichfalls
eine ununterbrochene Reihe bilden, und an der saͤmmtliche Wagen zugleich und
mit einem Male zwischen den Spulenfaͤden hindurch laufen, erhellt aus dem
Durchschnitte Fig.
9. Da die Art und Weise, auf welche meine Ersazleiter hier angebracht
sind, der beschriebenen sehr aͤhnlich ist, so bedarf es einer minder
umstaͤndlichen Beschreibung.
Fig. 9 gibt
einen Durchschnitt der gegenseitigen Stellung saͤmmtlicher Stangen; die
Spulen und Wagen sind die gewoͤhnlichen. Die Hauptleiterstange und die
vordere Kammstange werden durch die gewoͤhnlichen Zakenraͤder, die
sich an dem rechten Ende der Maschine an einer senkrecht stehenden Welle befinden,
verschoben; und ebendieß gilt auch von den beiden Leistenstangen und von der
Wiederkehrkammstange (turnagain comb-bar), welche
saͤmmtlich an den Lever'schen Maschinen
gebraͤuchlich sind. Die Verschiebung der beiden Stangen fuͤr die
Einziehfaͤden geschieht durch zwei Zakenraͤder, die mit den bereits
erwaͤhnten an der genannten senkrechten Welle aufgezogen sind. Die
Verschiebung der vier Stangen fuͤr die Ersazleiter hingegen erfolgt durch
vier eigene Zakenraͤder, welche doppelt so groß sind, als die
gewoͤhnlichen, und die sich an dem linken Ende der Maschine an einer eigenen
Welle befinden. An derselben Welle hat sich zugleich auch ein Sperrad von 16
Zaͤhnen zu befinden, welches durch einen entsprechenden Einfall umgetrieben
wird, indem lezterer auf dieselbe Weise wie der gewoͤhnliche Einfall, der auf
das achtzaͤhnige Sperrrad der gewoͤhnlichen Zakenraͤder wirkt,
durch die Schwingung der Landungsstangen in Bewegung gesezt wird: so zwar, daß das
große Sperrad jedes Mal um einen Zahn umgetrieben wird, so oft sich das
gewoͤhnliche Sperrad um einen Zahn bewegt. Die Bewegung beider Raͤder
ist eine gleichzeitige; und daher wird das große Sperrad mit den dazu
gehoͤrigen vier Zakenraͤdern ein Mal umlaufen, waͤhrend zwei
Reihen vollkommener Maschen erzeugt werden.
Die Anwendung von solchen Zakenraͤdern an dem linken Ende der Maschine ersieht
man aus Fig.
10, wo 10 das große 16 zahnige Sperrad und 9 die Welle ist, an der es
aufgezogen worden. Diese Welle ruht in dem Gestelle in entsprechenden Zapfenlagern,
und traͤgt auch die vier großen Zakenraͤder, die zur Bewegung der
Stangen der Ersazleiter dienen. Eines dieser Raͤder sieht man bei 34 zugleich
mit einem verschiebbaren Bolzen 39, durch den die Verschiebung der einen der
erwaͤhnten Stangen bewirkt wird. Die drei anderen dieser Raͤder sind
an derselben Welle uͤber einander angebracht und mit aͤhnlichen Bolzen
in Verbindung gesezt, in der Zeichnung aber nicht dargestellt. 23 ist der Einfall oder Treiber,
welcher das Sperrrad 10 umtreibt, mit dem einen Arme des Kniehebels 24 ein
Gefuͤge bildet, und sich um einen gerade stehenden Zapfen dreht, der aus dem
hoͤlzernen Maschinengestelle hervorragt. Auf den anderen Arm des Hebels 24
wirkt ein Vorsprung oder Zapfen w, der an einem der
sogenannten Ganshaͤlse (goose necks) angebracht
ist. Leztere stehen mit der vorderen Landungsstange in Verbindung und reichen nach
Ab- und Ruͤkwaͤrts unter die fixirte Bindungsstange (tie bar) herab, um am Ruͤken der Maschine mit dem
Hebelende der gewoͤhnlichen Zugtakelwerkshebel verbunden zu werden. Auf
solche Weise wird der Kniehebel 24 bei der Schwingung der Landungsstange vermittelst
des Zapfens w bewegt; und hieraus folgt, daß der Treiber
23 das Sperrad 10 um einen Zahn treibt. Wenn sich hingegen die Landungsstangen
schließen, so wird sich der Zapfen w
zuruͤkziehen, und der Hebel 24 durch eine Feder zuruͤkgetrieben
werden, damit der Einfall oder Treiber 23 einen anderen Zahn des Sperrades 10
erfassen kann.
An den Hauptleitern F, die wie an den
gewoͤhnlichen Lever'schen Maschinen in Blei
gegossen sind, sind, wie man aus 20 ersieht, an allen jenen Stellen, an denen
Streifen des Honigfladen-Musters im Neze erzeugt werden sollen, Leiter
auszuschneiden, und zwar der Zahl nach ihrer zwei Mal so viele, als in diesem Theile
des Musters groͤßere Maschen vorhanden sind. Die Kettenfaͤden, die an
der gewoͤhnlichen Lever'schen Maschine durch die
ausgeschnittenen Leiter gefaͤdelt worden seyn wuͤrden, muͤssen
durch die Ersazleiter 25, 26, 27 und 28 gefuͤhrt werden, und zwar mit dem
vierten Theile der Zahl jener Kettenfaͤden, die sich in jeder Reihe dieser
Ersazleiter befinden. Diese Ersazleiter, die den fruͤher beschriebenen ganz
gleich und aͤhnlich sind, koͤnnen an messingene Stiele
geloͤthet werden, die man dann an ihren unteren Enden mit Schrauben an den
Stangen 1, 2, 3 und 4 befestigt. Diese Stiele muͤssen eine solche Biegung
bekommen, daß die an ihren oberen Enden befindlichen Leiter gehoͤrig zwischen
den Hauptleitern vertheilt werden, damit die Kettenfaͤden eine
regelmaͤßige ununterbrochene Reihe bilden, zwischen der die
Spulenfaͤden auf gewoͤhnliche Weise durchzulaufen haben.
Die vier Stangen der Ersazleiter werden meistens gemeinschaftlich und gleichzeitig
mit der Stange der Hauptleiter verschoben, so daß sich alle fuͤnf Stangen
bewegen, als bildeten sie nur ein Ganzes, und dabei eine in regelmaͤßige
Spatien getheilte ununterbrochene Fadenreihe mit sich fuͤhren. Zu gewissen
Zeiten erhalten jedoch einige der Ersazleiter eine andere Bewegung mitgetheilt, als
sie die Hauptleiter um dieselbe Zeit vollbringen. Sie verschieben sich hiebei
paarweise, und zwar so,
daß, waͤhrend sich das eine Paar der Ersazleiter auf eine von der Bewegung
der Hauptleiter abweichende Art verschiebt, das andere Paar sich gemeinschaftlich
mit lezteren bewegt, oder sie begleitet. Dabei trifft die von den Hauptleitern
abweichende Bewegung das eine Paar der Ersazleiter waͤhrend der Erzeugung der
einen, das andere Paar hingegen waͤhrend der Erzeugung der anderen
Maschenreihe. Es besteht daher zwischen den Ersaz- und den Hauptleitern in
Hinsicht auf ihre seitliche Stellung eine gewisse Beziehung, welche man auch ihre
gewoͤhnliche Ordnung nennen kann, indem die Ersazleiter immer wieder in diese
zuruͤkkehren, nachdem sie sich auf eine von den Hauptleitern abweichende
Weise bewegt haben. Die an der Stange 1 befindlichen Ersazleiter 25 sind in jedem
der leeren Raͤume der Hauptleiterreihe so zu vertheilen, daß, wenn die Stange
1 in Hinsicht auf die Stangen der Hauptleiter um ein einfaches Spatium nach Links
von der gewoͤhnlichen Ordnung verschoben wird, die aͤußersten linken
Ersazleiter 25 an dieser Seite des in den Hauptleitern ausgeschnittenen Raumes eine
wahre Fortsezung der Reihe der Hauptleiter bilden. Die an der oberen hinteren Stange
2 befindlichen Ersazleiter 26 werden, von Links nach Rechts gezaͤhlt, eine
genaue Fortsezung der Leiter 25 bilden, wenn die Stange 2 in Hinsicht auf die Stange
der Hauptleiter aus ihrer gewoͤhnlichen Ordnung um ein Spatium nach Rechts
verschoben worden ist. Die von der unteren vorderen Stange 3 getragenen Leiter 27
werden eine wahre Fortsezung der Leiter 26 bilden, wenn die Stange 3 in Hinsicht auf
die Stange der Hauptleiter in ihre gewoͤhnliche Ordnung verschoben wurde. Die
Leiter der unteren hinteren Stange 4 endlich werden eine wahre Fortsezung der Leiter
27 bilden, wenn die Stange 4 in Beruͤhrung auf die Stange der Hauptleiter
gleichfalls in die gewoͤhnliche Ordnung gebracht ist.
Alles dieß vorausgeschikt wird man die Art und Weise mit dieser Maschine zu arbeiten
aus Folgendem leicht begreifen. Die zum Aufnehmen der Maschen dienenden
Spizenstangen sind ganz wie an der gewoͤhnlichen Lever'schen Maschine; allein die vorderen Spizen nehmen an allen Stellen,
wo das Muster erzeugt wird, immer die großen, und die hinteren immer die kleinen
Maschen auf. Die Spizen wirken in den Lever'schen
Maschinen beim Aufnehmen der Maschen immer auf jene Weise auf die Faͤden, die
oben mit dem Namen des Umschlingens des Garnes (hugging the
twist) bezeichnet wurde. Die Kettenfaͤden laufen saͤmmtlich
von dem Kettenbaume her an die Hauptleiter F und an die
Ersazleiter 25, 26, 27 und 28, um dann hinter der fixirten Bindungsstange und den an
deren Ruͤken angebrachten Leiterstangen emporzusteigen. Sollen an Stellen,
an denen die Maschen
des Nezes von gewoͤhnlicher Groͤße sind, Faͤden eingezogen
werden, so sind die fuͤr diese Faͤden bestimmten vorderen Leiter m jener Stelle gegenuͤber anzubringen, an der in
dem Tulle eingezogene Streifen erzeugt werden sollen,; und zwischen diesen vorderen
Leitern sind die hinteren Leiter n zu vertheilen. Die
fuͤr beide Reihen dieser Leiter m, n bestimmten
Faͤden sind von einer kleinen Walze M
herzufuͤhren, die man in Fig. 10 vor der
Bindungsstange angebracht sieht. Zu bemerken ist noch, daß, wenn man sich in
Verbindung mit meinen Erfindungen zur Erzeugung von Tullstreifen der Leistenleiter
und der Wiederkehrkaͤmme (turnagain combs)
bedienen will, diese Theile ganz wie an den gewoͤhnlichen Lever'schen Maschinen zu behandeln sind, und demnach hier
keiner besonderen Beschreibung beduͤrfen.
Ich will nun bei der Beschreibung der Thaͤtigkeit dieser Maschine von jener
Zeitperiode ausgehen, zu welcher die Wagen in einer ununterbrochenen Reihe in der
Mitte zwischen den Kettenfaͤden angelangt sind, in Bereitschaft zwischen
diesen Faͤden hindurch aus den vorderen in die hinteren Kaͤmme zu
laufen, und sich in zwei Reihen zu theilen; zu welcher die hinteren Spizen die
Nezmaschen aufzunehmen bereit sind; zu welcher die vordere Fangstange aus den
vorderen Ausschnitten der Wagen herausgetreten, die hintere hingegen in die hinteren
Ausschnitte eingefallen ist, und zu welcher sich auch die Landungsstangen um etwas
Weniges, d.h. so weit von einander getrennt haben, als es deren hinterer
Aufhaͤlter gestattet.
Die Stange t der Hauptleiter ist um ein Spatium nach
Links verschoben, und kann sich im Ganzen durch drei Spatien bewegen:
naͤmlich von ihrer gegenwaͤrtigen Stellung aus durch eines nach Links
und durch zwei nach Rechts. Die Stange 1 mit den Leitern 25 ist um ein Spatium nach
Links verschoben, und kann sich von dieser Stellung aus gleichfalls um ein Spatium
nach Links und um zwei nach Rechts bewegen. Die Stange 2 mit ihren Leitern 26 ist in
die mittlere Stellung gebracht, und kann sich von dieser aus um drei Spatien nach
Rechts und um eines nach Links bewegen. Die Stange 3 mit ihren Leitern 27 befindet
sich gleichfalls in ihrer mittleren Stellung, von der aus sie sich um ein Spatium
nach Links und um zwei nach Rechts bewegen kann; sie befindet sich in Hinsicht auf
die Stange der Hauptleiter in der gewoͤhnlichen Ordnung. Die Stange 4 endlich
mit ihren Leitern 28 ist um ein Spatium nach Links verschoben, und kann sich von
hier aus um zwei Spatien nach Rechts und um eines nach Links bewegen; auch sie
befindet sich in Hinsicht auf die Stange der Hauptleiter in der gewoͤhnlichen
Ordnung. Wenn diese vier Stangen die hier angegebenen Stellungen einnehmen, so werden die
Kettenfaͤden in Hinsicht auf die Ersazleiter auf die bereits
erlaͤuterte Weise gehalten. Jene Faͤdenpaare, die dem
Honigfladen-Muster angehoͤren, und die von den Leitern 25 und 26 der
Stangen 1 und 2 in den zunaͤchst gelegenen Spatien erhalten werden, sind in
Folge meiner Vorrichtungen versezt, indem sich jedes derselben in der ganzen
Fadenreihe an jener Stelle befindet, die den benachbarten Kettenfaͤden
desselben Paares angehoͤrt; dagegen nehmen die zwischenliegenden Paare von
Kettenfaͤden, welche durch die Leiter 27 und 28 der Stangen 3 und 4 in den
anliegenden Spatien erhalten werden, in der ganzen Fadenreihe die ihnen eigenen
Plaͤze, d.h. jene Stellen ein, in denen sie sich bei der Erzeugung von
gewoͤhnlichem Tull oder Bobbinnet zu befinden haͤtten. Die zwischen
den versezten Faͤdenpaaren der Leiter 25 und 26 eingeschlossenen Maschen
werden die großen Maschen des Honigfladen-Musters. Die vordere Stange K fuͤr die Leiter der Einziehfaͤden ist um
ein Spatium nach Links verschoben, und kann sich im Ganzen um drei Spatien:
naͤmlich um eines nach Links und um zwei nach Rechts von ihrer dermaligen
Stellung bewegen. Die hintere Stange L fuͤr die
Leiter der Einziehfaͤden hingegen ist um zwei Spatien nach Rechts verschoben,
und ist im Ganzen einer Bewegung durch drei Spatien faͤhig. Die Gestalt der
Zakenraͤder erhellt aus Fig. 21 bis 24, an denen
man die Zahlen der Leiter, zu denen sie gehoͤren, beigesezt sieht.
Die Bewegungen selbst sind folgende. Wenn die Maschen durch Herabsenkung des linken
Tretschaͤmels von den hinteren Spizen aufgenommen worden sind, so wird, wenn
sich die Spizen herabbewegen, die hintere Fangstange aus den hinteren Ausschnitten
der Wagen ausgehoben werden; auch werden die hinteren Stoͤßer in Folge der
Thaͤtigkeit, in welche sie kommen, die einfache Wagenreihe in zwei Reihen
theilen. Wenn dann die Spizen ganz herabgelangt und zwischen die Faͤden
eingedrungen sind, so wird das vordere Fangstangenrad um so viel umgetrieben, daß
die vordere Fangstange in die Ausschnitte der vorderen Abtheilung der eben
getheilten Wagen einfaͤllt und die Wagen in dem getrennten Zustande
erhaͤlt. Bei dem hierauf erfolgenden Nachlasse des Drukes auf den linken
Tretschaͤmel steigen die hinteren Spizen, die Drehungen und Kreuzungen vor
sich her treibend, empor, um die hintere Fangstange indessen herabfallen zu lassen;
und wenn diese Spizen ganz emporgestiegen sind, so bewirken sie, daß das Sperrad des
hinteren Aufhaͤlters um so viel umlaͤuft, daß dieser Aufhaͤlter
nachgelassen wird.
Wenn hierauf die Landungsstangen durch Emporheben der Kurbeln von einander entfernt
werden, um die vordere Wagenabtheilung zwischen den Kettenfaͤden hindurch in
die vorderen Kaͤmme zu treiben, die hintere dagegen in die hinteren Kaͤmme zu
schaffen, so treibt der gewoͤhnliche Einfall oder Treiber das den
gewoͤhnlichen Zakenraͤdern angehoͤrige achtzaͤhnige
Sperrad auf den Zahn 1. Zugleich treibt aber auch der dem 16 zaͤhnigen
Sperrade 10 entsprechende Treiber 23 dieses Sperrad auf den Zahn 1, wodurch die
vorderen Kaͤmme mit den in ihnen enthaltenen vorderen Wagen um zwei Spatien
nach Rechts verschoben werden. Dieselbe Verschiebung nach Rechts erleiden auch die
Hauptleiter F; dagegen werden die Ersazleiter 26 um drei
Spatien, also um ein Spatium weiter als die Hauptleiter, nach Rechts bewegt, so daß
also erstere in Hinsicht auf leztere in der gewoͤhnlichen Ordnung bleiben.
Die Ersazleiter 25, 27 und 28 werden saͤmmtlich um zwei Spatien nach Rechts
verschoben, so daß sie die Hauptleiter begleiten. Die vorderen Leiter m der Einziehfaͤden werden um zwei Spatien nach
Rechts verschoben und begleiten die Hauptleiter; dieselbe Verschiebung um zwei
Spatien nach Rechts erleiden auch die hinteren Leiter n.
Nunmehr werden die getheilten Wagen in der Mitte wieder in eine Reihe vereinigt,
wobei jene, die die vordere Abtheilung bildeten, auf die rechte Seite gelangen, und
durch Herabfallen der hinteren Fangstange die ganze Reihe festgehalten wird. Durch
abermaliges Oeffnen der Stangen werden nun saͤmmtliche Wagen zwischen den
Kettenfaͤden hindurch in die hinteren Kaͤmme gebracht, und das Sperrad
um den Zahn 2 bewegt, wodurch die vorderen Kaͤmme ohne Wagen zu enthalten um
zwei Spatien nach Links verschoben werden. Zugleich erfolgt die Verschiebung der
Hauptleiter F um zwei Spatien nach Links; die
Verschiebung der Ersazleiter 25 um ein Gleiches nach Links, damit sie die
Hauptleiter begleiten; die Verschiebung der Ersazleiter 26 um drei Spatien nach
Links, also um ein Spatium weiter als die Hauptleiter bewegt wurden, damit auf diese
Weise zwischen diesen Ersazleitern und den Hauptleitern wieder die
natuͤrliche Ordnung hergestellt werde; die Verschiebung der Ersazleiter 27 um
zwei Spatien nach Links; die Verschiebung der Ersazleiter 28 um ein Gleiches, so daß
die beiden lezterwaͤhnten Leiterreihen die Hauptleiter begleiten, und endlich
die Verschiebung der vorderen Leiter der Einziehfaͤden m um ein, und jene der hinteren Leiter n um
drei Spatien nach Links. Wenn die Wagen dann wieder in die Mitte vorgeschafft worden
sind, so steigt die hintere Fangstange empor, waͤhrend die vordere
herabfaͤllt. Durch abermaliges Oeffnen der Landungsstangen werden
saͤmmtliche Wagen wieder in die vorderen Kaͤmme geschafft und das
Sperrrad um den Zahn 3 bewegt. Hieraus folgt eine Verschiebung der Hauptleiter F um ein Spatium nach Rechts, wobei dieselben von allen
vier Reihen der Ersazleiter 25, 26, 27 und 28 begleitet werden, und eine Verschiebung der
vorderen und hinteren Leiter der Einziehfaͤden m
und n um ein Spatium nach Rechts. Hierauf werden die
Wagen wieder in die Mitte zuruͤkgetrieben; die hintere Fangstange
faͤllt herab, die vordere dagegen steigt empor, und durch abermaliges Oeffnen
der Landungsstangen werden saͤmmtliche Wagen in die hinteren Kaͤmme
gefuͤhrt und das Sperrad um den Zahn 4 bewegt. Hiedurch erfolgt eine
Verschiebung der Hauptleiter F und gleichzeitig mit
ihnen auch saͤmmtlicher vier Stangen der Ersazleiter, waͤhrend die
vorderen Leiter der Einziehfaͤden m um zwei
Spatien nach Links, die hinteren dieser Leiter n aber
gar nicht verschoben werden. Durch die Bewegung des Sperrades um den Zahn 4 kommt
auch der hintere Theilungssperrer (dividing stop) in
Bereitschaft; und wenn die Wagen in die Mitte vorgelangt sind, so werden die
Fangstangen nicht veraͤndert, sondern der erwaͤhnte Sperrer
faͤllt ein und haͤlt die Landungsstangen zuraͤt. Nunmehr
erfolgt durch Herabdruͤken des rechten Tretschaͤmels das Aufnehmen der
Maschen mit den vorderen Spizen; die Fangstange wird emporgehoben, so wie die Spizen
herabsteigen; und die Stoͤßer gelangen in Thaͤtigkeit, um die einfache
Wagenreihe in zwei Abtheilungen zu theilen. Wenn die Spizen herabgetreten und
zwischen die Faͤden eingedrungen sind, wird das vordere Fangstangenrad
bewegt, damit die vordere Fangstange zum Behufe des Festhaltens der vorderen
Abtheilung der eben erst getheilten Wagen herabfalte; und wenn die vorderen Spizen
emporsteigen, so faͤllt zum Behufe des Festhaltens der hinteren Abtheilung
die hintere Fangstange herab; und wenn endlich die Spizen ganz emporgestiegen sind,
so bewegen sie das Rad des hinteren Theilungssperrers, damit dieser frei gemacht
wird. Hierauf werden die Landungsstangen geoͤffnet, um die vordere
Wagenabtheilung in die vorderen, die hintere hingegen in die hinteren Kaͤmme
zu schaffen; und sind die Kettenfaͤden solcher Maßen ganz frei geworden, so
erfolgt die Bewegung des Sperrades um den Jahn 5, und daraus erwaͤchst eine
Verschiebung der vorderen Kaͤmme mit den in ihnen enthaltenen Wagen um zwei
Spatien nach Rechts. Die Hauptleiter F und die
Ersazleiter 26, 27 werden nicht bewegt; dagegen erleiden aber die Ersazleiter 25
eine Verschiebung um zwei Spatien nach Rechts, wodurch sie in Hinsicht auf die
Hauptleiter um eben so viel aus der gewoͤhnlichen Ordnung entfernt werden.
Die Ersazleiter 28 erleiden keine Verschiebung, wohl aber werden sowohl die
vorderen, als die hinteren Leiter m, n der
Einziehfaͤden um zwei Spatien nach Rechts bewegt. Nunmehr werden die Wagen
wieder in die Mitte zuruͤkgefuͤhrt, um sie saͤmmtlich wieder in
eine Reihe zu bringen, wobei die Wagen, die fruͤher die vordere Abtheilung
bildeten, auf die
rechte Seite uͤbergehen. Sind die Wagen beinahe in eine Reihe gelangt, so
werden beide Fangstangen ausgehoben und durch Herabfallen der vorderen die ganze
Reihe festgehalten; worauf dann durch abermaliges Oeffnen der Landungsstangen
saͤmmtliche Wagen in die vorderen Kaͤmme geschafft, und das Sperrad um
den Zahn 6 bewegt wird. Hieraus erwaͤchst eine Verschiebung der vorderen
Kaͤmme mit den in ihnen enthaltenen Wagen um zwei Spatien nach Links; die
Hauptleiter so wie die Ersazleiter 27, 28 bleiben unbewegt; wohl aber erleiden die
Ersazleiter 25 und 26 eine Verschiebung um ein Spatium nach Links, wodurch die dem
Muster anliegenden Kettenfaͤden-Paare eine solche Versezung erleiden,
daß jedes derselben in der allgemeinen Kettenfaͤdenreihe an jene Stelle
gelangt, die den benachbarten Faͤden desselben Paares angehoͤrt.
Sowohl die vorderen, als die hinteren Leiter der Einziehfaͤden m, n erleiden eine Verschiebung um zwei Spatien nach
Links. Nunmehr werden die Wagen wieder in die Mitte zuruͤkgetrieben; die
hintere Fangstange faͤllt herab, die vordere dagegen steigt empor; und durch
abermaliges Oeffnen der Landungsstangen werden saͤmmtliche Wagen in die
hinteren Kaͤmme getrieben und das Sperrad um den Zahn 7 umgetrieben. Die
Folge hievon ist, daß der Hauptleiter F zugleich mit den
vier Stangen der Ersazleiter 25, 26, 27 und 28 um ein Spatium nach Links verschoben
wird, was eben so auch mit den vorderen und hinteren Einziehfaͤdenleitern m und n der Fall ist.
Neuerdings gelangen die Wagen dann in die Mitte hervor; die vordere Fangstange
faͤllt herab, die hintere steigt empor, und durch wiederholtes Oeffnen der
Landungsstangen werden saͤmmtliche Wagen in die vorderen Kaͤmme
geschafft und das Sperrrad um den Zahn 8 bewegt, wodurch die Hauptleiter mit den
vier Stangen saͤmmtlicher Ersazleiter sowohl, als auch die vorderen und
hinteren Einziehfaͤden um ein Spatium nach Rechts verschoben werden,
waͤhrend zugleich auch der hintere Theilungssperrer in Bereitschaft kommt.
Wenn nun die Wagen wieder in die Mitte getrieben worden sind, so faͤllt die
hintere Fangstange herab, waͤhrend die vordere emporsteigt, und der
erwaͤhnte Sperrer faͤngt die Landungsstange und haͤlt sie fest.
Hiemit haben die gewoͤhnlichen Zakenraͤder einen Umgang vollbracht,
und es wurde eine Reihe vollkommener Maschen erzeugt; saͤmmtliche Theile sind
auch in jene Stellung zuruͤkgekehrt, die sie beim Beginne der Bewegung inne
hatten: mit Ausnahme der großen Zakenraͤder, die nur einen halben Umgang
zuruͤklegten, und mit Ausnahme der Stangen der Ersazleiter, welche, indem sie
ihre Bewegung von diesen Raͤdern mitgetheilt erhalten, nunmehr eine andere
Stellung haben, als fruͤher. Die weitere Bewegung ist eine genaue
Wiederholung der bereits
beschriebenen Bewegungen, mit Ausnahme der Verschiebung der Ersazleiter, welche auf
folgende Weise abweicht. Bei der Bewegung des großen Sperrrades um den Zahn 9,
(welche eine Wiederholung der Bewegung des Zahnes 1 der gewoͤhnlichen
Zakenraͤder ist), werden die Ersazleiter 28 um drei Spatien nach Rechts
verschoben, waͤhrend die Hauptleiter, denen auch die drei uͤbrigen
Reihen von Ersazleitern 25, 26 und 27 folgen, nur eine Verschiebung um zwei Spatien
nach Rechts erleiden. Bei der Bewegung um Zahn 10 (eine Wiederholung von Zahn 2)
werden die Ersazleiter 27 um drei, die Hauptleiter hingegen mit den drei
uͤbrigen Ersazleitern 25, 26 und 28 nur um zwei Spatien nach Links
verschoben. Bei der Bewegung um Zahn 11 (eine Wiederholung von Jahn 3) erfolgt genau
ebendasselbe, und eben so bei der Bewegung um Zahn 12 (eine Wiederholung des Zahnes
4). Bei der Bewegung um Zahn 13 (eine Wiederholung von Zahn 5) erleiden die
Ersazleiter 25 eine Verschiebung um zwei Spatien nach Links, waͤhrend die
Hauptleiter gar nicht in Bewegung kommen. Bei der Bewegung um Zahn 14 (eine
Wiederholung von Zahn 6) werden die Ersazleiter 25 und 26 um ein Spatium nach Links,
die Hauptleiter hingegen gar nicht verschoben. Bei der Bewegung um Zahn 15 (eine
Wiederholung von Zahn 7) findet genau dasselbe Statt, und eben so bei der Bewegung
um Zahn 16 (eine Wiederholung des Zahnes 8). Wenn das große Sperrrad somit einen
ganzen Umgang zuruͤkgelegt hat, und wenn zwei vollkommene Maschenreihen
erzeugt worden sind, so sind alle Theile ohne Ausnahme wieder in die
urspruͤngliche Stellung zuruͤkgekehrt; dabei werden die von den
vorderen Spizen aufgenommenen Maschen an allen jenen Stellen, an denen die
Hauptleiter F ausgeschnitten, und meiner Erfindung
gemaͤß mit den Ersazleitern 25, 26, 27 und 28 ausgefuͤllt worden sind,
große Maschen seyn. Zugleich mit den hier beschriebenen Bewegungen der Lever'schen Maschine kann auch das Einziehen von
Faͤden, (die der gewoͤhnlichen Methode gemaͤß von den Leitern
m und n geliefert
werden), in den glatten Theil des aus kleinen Maschen bestehenden Nezes an allen
jenen Stellen geschehen, an denen Streifen von eingezogenen Faͤden erzeugt
werden sollen: was jedoch nicht mit zu meiner Erfindung gehoͤrt. Eben so
koͤnnen auch zur Ausfuͤllung der kleinen Maschen des Musters solche
Faͤden auf die oben angedeutete Weise eingezogen werden. Diese Faͤden
werden naͤmlich von den an der vorderen Stange K
befestigten Leitern p geliefert, indem diese Leiter
jenen Abstaͤnden zwischen den groͤßeren Maschen des Musters, in welche
die Faͤden eingezogen werden sollen, gegenuͤber stehen. Die Einziehung
der Faͤden in die kleinen Maschen des Musters erfolgt durch die oben beschriebenen
Verschiebungen; nur sind hier dem Muster gegenuͤber keine hinteren
Einziehfaͤdenleiter n angebracht.
Meine Erfindungen lassen sich uͤbrigens auch durch Einwirkung auf die dem
Muster angehoͤrigen Kettenfaͤden ohne Anwendung der beschriebenen vier
Reihen von Ersazleitern, sondern durch Ersezung derselben durch den in Fig. 10, 11 und 12
abgebildeten Apparat in Ausfuͤhrung bringen. Die Bleie der Hauptleiter sind
hier naͤmlich wie gewoͤhnlich in einer Reihe an ihre Leiterstange
angeschraubt; anstatt aber an allen jenen Stellen, an denen Streifen des
Honigfladenmusters zu erzeugen sind, angegebener Maßen einige von diesen Leitern
auszuschneiden, ist an diesen Stellen jeder zweite Leiter um etwas weniges nach
Vorwaͤrts, und die dazwischen liegenden Leiter um etwas weniges nach
Ruͤkwaͤrts zu biegen. Diese gebogenen Leiter haben die dem Muster
angehoͤrigen Kettenfaͤden in zwei Bindungen oder Abtheilungen, F und G, Fig. 13 zu leiten. Die
erstere dieser Abheilungen F enthaͤlt alle jene
Kettenfaͤden, die der fruͤheren Methode gemaͤß durch die Oehren
der Ersazleiter 26 und 27 zu fuͤhren gewesen waͤren; die zweite
Abtheilung G hingegen begreift alle jene Faͤden,
die durch die Oehren der Ersazleiter 25 und 28 haͤtten gefuͤhrt werden
muͤssen. Die in zwei Bindungen abgetheilten Faͤden lassen sich aus den
ihnen in der allgemeinen Fadenreihe zukommenden Stellen verschieben, indem etwas
uͤber den Oehren der Leiter F weilenweise
Stuͤmmelleiter (stump guides) oder Gabeln ohne
Oehren zwischen diese Kettenfaͤden gebracht, und je nach Umstaͤnden um
entsprechende Spatien nach Rechts oder Links verschoben werden.
Die Zaken der erwaͤhnten Gabeln, denen ich den Namen Ausbieger (benders) beilege, koͤnnen zwischen die
Kettenfaͤden der einen Faͤdenabtheilung F
eindringen und dieselben seitwaͤrts verschieben, ohne daß sie deßhalb auch
zwischen die Faͤden der Abtheilung G eindringen
und auch diese verschieben. Durch gehoͤrige Anbringung dieser Ausbieger,
durch Einfuͤhrung derselben zu gehoͤrigen Zeitperioden zwischen ein
Paar Kettenfaͤden oder zwischen beide Faͤdenabtheilungen, und endlich
durch zwekmaͤßige Verschiebungen dieser Ausbieger kann ich die oben
angedeuteten Versezungen der Kettenfaͤden bewirken, damit die so versezten
Kettenfaͤden jene Spulenfaden begleiten, welche fruͤher bei der
Versezung, die sie selbst durch das Traversiren erleiden, Drehungen um sie machen,
und damit sich die so versezten Spulenfaͤden um dieselben
Kettenfaͤden, die in Folge meiner Erfindungen gleichfalls eine Versezung
erlitten, drehen, so daß durch diese laͤnger fortgesezten Drehungen an allen
den gewuͤnschten Stellen groͤßere Maschen im Neze erzeugt werden.
Anstatt die beschriebene Verbiegung der Hauptleiter der Lever'schen Maschine vorzunehmen, kann man noch besser in einen und denselben Bleien zwischen
den gewoͤhnlichen Leitern zweierlei Arten von Leitern anbringen. Die einen
dieser Leiter, welche man in Fig. 13 einzeln bei F abgebildet sieht, und die fuͤr die vordere
Faͤdenabtheilung bestimmt sind, haben die Oehren weiter nach Vorwaͤrts
zu, als die anderen, fuͤr die hintere Faͤdenabtheilung bestimmten
Leiter G, an denen sich das Oehr weiter nach Hinten zu
befindet. Die Ausbieger 30 sind kurze Gabelzaken, welche nach Art der Ersazleiter in
einen messingenen Stiel geloͤthet und beinahe in horizontaler Richtung
gebogen sind, waͤhrend der Stiel der Neigung der Kammstangen entsprechend
gebogen ist, wie dieß aus dem Durchschnitte in Fig. 12 zu ersehen ist.
Jeder Musterstreifen erheischt, daß die Ausbieger 30 halb so viele Gabelzaken haben,
als in der ganzen Breite des Streifens nebeneinander groͤßere Loͤcher
erzeugt werden sollen. Die Zaken muͤssen ferner eine solche Dike haben, daß
sie den zwischen zwei benachbarten Kettenfaͤden befindlichen Raum genau
ausfuͤllen, damit wenn sie zwischen zwei solche Faͤden eingedrungen
sind, jeder Faden genau in der ihm in der allgemeinen Reihe zukommenden, den Spatien
der Kaͤmme entsprechenden Stellung erhalten wird. Die messingenen Stiele der
Ausbieger 30 sind an eine Stange 31 geschraubt, welche anstatt der vorderen
fuͤr die Einziehfaͤden bestimmten Leiterstange K unter der vorderen Kammstange angebracht ist. Diese Stange 31 ist an den
fixirten Zapfen 32 aufgezogen, welche, wie aus Fig. 11 und 12 abzunehmen,
an der unteren Seite der Bindungsstange angebracht sind; es erstreken sich zu diesem
Zweke von der Stange 31 an bis zu diesen Zapfen 32 die gebogenen Arme 33, deren
untere Enden beinahe auf dieselbe Weise an die Zapfen gefuͤgt sind, auf
welche die Stoͤßerstangen an jenen Drehpunkten aufgehaͤngt sind, durch
die sie mit ihren Landungsstangen in Verbindung stehen. Da die Stange 31 mit ihren
Ausbiegern 30 um die Zapfen 32 beweglich ist, so koͤnnen deren Zaken zwischen
die beiden Kettenfaͤdenabtheilungen F, G
eingesenkt, oder so weit zuruͤkgezogen werden, daß sie nur mehr zwischen den
Faͤden der vorderen Abtheilung F verweilen; oder
endlich die Zuruͤkziehung kann auch aus beiden Abtheilungen Statt finden. Da
die Stange 31 außerdem aber auch einer endweisen Verschiebung faͤhig ist, so
werden, wenn diese Verschiebung erfolgt, waͤhrend die Ausbiegerzaken aus den
Kettenfaͤden zuruͤkgezogen sind, diese Zaken beim Wiedereintritte
zwischen die Kettenfaͤden zwischen andere Faͤdenpaare dringen, als
jene, zwischen denen sie sich fruͤher befanden. Werden die Ausbieger hingegen
verschoben, waͤhrend ihre Zaken zwischen die vordere Kettenabtheilung F eingesenkt sind, so werden diese Faͤden
verschoben, ohne dabei mit irgend anderen Faͤden in Collision zu kommen, und erfolgt die
Verschiebung der Ausbieger, wenn sie zwischen beiden Faͤdenabtheilungen
eingedrungen sind, so werden auch die Faͤden beider Abteilungen eine
Verschiebung erleiden.
Die zu diesem Zweke erforderlichen Bewegungen erhalten die Ausbieger 30 mitgetheilt
durch die zwei großen Zakenraͤder 34 und 35, Fig. 28 und 29, die
anstatt der vier den Stangen der Ersazleiter angehoͤrigen Zakenraͤder
an der senkrechten Welle 9 aufgezogen sind. Die Bewegung dieser Raͤder durch
einen Einfall oder Treiber und durch das 16 zaͤhnige Sperrad 10 ward bereits
fruͤher erlaͤutert. Die um das Rad 35 herum befindlichen Zaken
bewirken, daß die Ausbieger zwischen die Kettenfaͤden eindringen, indem sie
die Bewegung durch einen Hebel 36, der an einem in das hoͤlzerne Gestell
eingelassenen Zapfen aufgehaͤngt ist, fortpflanzen. Das eine
zahnfoͤrmige Ende dieses Hebels 36 ruht naͤmlich auf dem Umfange des
Zakenrades 35, waͤhrend das andere Ende auf das untere Ende eines Vorsprunges
37 wirkt, der von einem der gebogenen Arme 33 der Stange 31 auslaͤuft, und
bis unter die Drehzapfen 32 herabsteigt. Um auf das Zakenrad zuruͤkzuwirken,
und um die Ausbieger stets gegen die Faͤden zuruͤkzutreiben, damit sie
zwischen dieselben eindringen, so oft ein Ausschnitt des Zakenrades 35 dem
zakenfoͤrmigen Ende des Hebels 36 gegenuͤber zu stehen kommt, sind die
Spiralfedern 38 angebracht. Das Zakenrad 34 erzeugt die endweisen Verschiebungen der
Ausbiegerstange 31, indem es seine Bewegungen dem verschiebbaren Bolzen 39
mittheilt, welcher mit einer Stellschraube ausgestattet ist, und durch diese auf das
flache Ende der Stange 31 wirkt. Die Spiralfeder 40 ist angebracht, um die Stange 31
zu treiben, und um auf deren Zakenrad 34 zuruͤkzuwirken.
Um die Bewegungen zu erlaͤutern, durch welche die Ausbieger dieselben
Versezungen der Kettenfaͤden hervorbringen., wie sie fruͤher bei
Beschreibung der Wirkungsweise der Ersazleiter angegeben wurden, brauche ich die
Beschreibung saͤmmtlicher Bewegungen kaum zu wiederholen; und zwar um so
weniger, als die Gestalt der in Fig. 28 und 29
abgebildeten Zakenraͤder den Sachverstaͤndigen gehoͤrige
Aufklaͤrung geben duͤrfte. Daher nur Folgendes zur
Erlaͤuterung. In dem bei der vorigen Beschreibung fuͤr das Beginnen
gewaͤhlten Zeitpunkte, d.h. kurz vor dem Aufnehmen mit den hinteren Spizen
und der Theilung der Wagen, und kurz nachdem die Zakenraͤder um den Zahn 16
bewegt worden sind, stehen die Zaken der Ausbieger 30 zwischen beiden
Kettenfaͤdenabtheilungen F und G, und zwar in den Abstaͤnden oder Spatien
zwischen den abwechselnden, zu jedem Musterstreifen gehoͤrigen
Kettenfaͤdenpaaren, von dem ersten der Paare an dem linken Rande eines jeden
Streifens beginnend. Die Ausbieger erhalten die beiden Faͤden eines jeden
dieser Paare in die dem benachbarten Faden angehoͤrige Stelle versezt.
Zwischen diesen Faͤdenpaaren sollen die groͤßeren Maschen erzeugt
werden; d.h. jener Kettenfaden der vorderen Faͤdenabtheilung, der, wenn er in
der Kette die ihm zukommende Stelle einnimmt, in der That der aͤußerste linke
Faden eines jeden solchen Paares ist, steht nun in das benachbarte Spatium zur
Rechten verschoben; und umgekehrt, steht jener Kettenfaden der hinteren Abtheilung,
der in der That der aͤußerste rechte eines jeden Paares ist, in das
benachbarte Spatium zur Linken verschoben. Diese Stellung beim Beginnen im Auge
behalten, ergeben sich die weiteren Bewegungen der Ausbieger wie folgt. Bei der
Bewegung durch Zahn 1 werden die Ausbieger 30 in Uebereinstimmung mit der Stange der
Hauptleiter durch das Zakenrad 34 um zwei einfache Spatien nach Rechts bewegt;
zugleich werden sie aber auch durch ihr Rad 35 so weit vorwaͤrts gezogen, daß
sie die hintere Faͤdenabtheilung G verlassen,
wonach jene Faͤden, die wie gesagt worden nach Links ausgebogen waren, in
Folge ihrer eigenen Spannung nach Rechts zuruͤkkehren, und die Stellung
einnehmen, die ihnen als den aͤußersten rechten Faͤden eines jeden
Paares zukommen; dagegen bleiben die anderen Faͤden desselben Paares nach
Rechts ausgebogen, so daß die beiden Faͤden eines jeden solchen Paares in
eines und dasselbe Spatium kommen. Bei der Bewegung durch Zahn 2 werden die
Ausbieger aus der vorderen Faͤdenabtheilung F
zuruͤkgezogen, wo dann die zulezt erwaͤhnten, ausgebogen verbliebenen
Faͤden nach Links in die ihnen gebuͤhrende Stellung
uͤberspringen, so daß sich saͤmmtliche Faͤden nunmehr gerade
und regelmaͤßig in den Hauptleitern befinden, wie dieß in den Lever'schen Maschinen gewoͤhnlich der Fall zu seyn
pflegt. Waͤhrend der Bewegung durch die Zaͤhne 3 und 4 kommt keine
meiner Erfindungen in Thaͤtigkeit; nur unmittelbar nachdem der Zahn 4
voruͤber gegangen ist, werden die Ausbieger zuruͤkgezogen und zwischen
die vordere Faͤdenabtheilung eingesenkt, ohne jedoch eine Wirkung auf sie
auszuuͤben. Sie befinden sich aber nunmehr nicht mehr zwischen denselben
Faͤdenpaaren, wie fruͤher, sondern zwischen den zunaͤchst
liegenden Paaren. Bei der Bewegung durch Zahn 5 stehen die Hauptleiter still, die
Ausbieger hingegen werden um zwei Spatien nach Rechts verschoben, und biegen die zu
ihrer Rechten befindlichen Faͤden der vorderen Abtheilung von den ihnen
zukommenden Stellen um zwei Spatien nach Rechts, so daß sie mit den naͤchsten
Faͤden der vorderen Abtheilung in einen und denselben Zwischenraum kommen.
Unmittelbar nach dieser Verschiebung der Faͤden werden die Ausbieger
zuruͤkgezogen, und zwischen die Faͤden der hinteren Abtheilung eingesenkt; und
wenn dann die Bewegung durch Zahn 6 geschehen ist, so stehen die Hauptleiter wieder
still, waͤhrend die Ausbieger um ein Spatium nach Links verschoben werden,
und also die Faͤden der hinteren Abtheilung um ein Gleiches verschieben.
Zugleich gestatten sie den Faͤden der vorderen Abtheilung, die zulezt um zwei
Spatien verschoben waren, um eines dieser Spatien zuruͤkzukehren, so daß eine
vollkommene Versezung eines jeden Paares der erwaͤhnten verschobenen
Faͤden Statt findet: d.h. der dem linken Zwischenraum angehoͤrige
Faden eines jeden Paares wird nun in dem rechten Zwischenraum erhalten und
umgekehrt. Die Faͤden werden in dieser Versezung erhalten, waͤhrend
die Bewegung durch die Zaͤhne 7 und 8 erfolgt, bei der die Ausbieger genau
dieselben Bewegungen wie die Hauptleiter vollbringen. Die Theile sind hiemit in die
anfaͤngliche Stellung zuruͤkgekehrt; mit dem Unterschiede jedoch, daß
die Ausbieger nicht mehr die fruͤheren Paare der hinteren und vorderen
Faͤdenabtheilung, sondern die benachbarten Paare, von Links nach Rechts
gezaͤhlt, versezt halten. Die weitere Bewegung von Zahn 9 bis zu Zahn 16 ist
eine genaue Wiederholung der fruͤher beschriebenen; nur werden bei der
Bewegung durch den Zahn 11 die Ausbieger nicht wie fruͤher bei der Bewegung
durch Zahn 3 um ein, sondern um drei Spatien nach Links verschoben. Da die Ausbieger
jedoch in beiden Faͤllen gaͤnzlich aus den Faͤden
zuruͤkgezogen sind, so hat dieß keine andere Wirkung, als die, daß die
Ausbieger bei ihrer abermaligen Einsenkung, welche nach der Bewegung durch Zahn 12
erfolgt, zwischen jene Faͤdenpaare der vorderen und hinteren Abtheilung
eindringen, die jenen Paaren, welche sie bei der Bewegung durch Zahn 8 versezt
hielten, zunaͤchst anliegen. Die Paare, zwischen welche sie eindringen, sind
dieselben, wie jene, zwischen die sie am Anfange der Bewegung eingesenkt waren; so
daß also, nachdem die Bewegung durch Zahn 16 Statt gefunden hat, saͤmmtliche
Theile ohne alle Ausnahme dieselbe Stellung einnehmen, wie beim Beginnen der
Bewegung.
Im Falle durch die kleineren Maschen des Musters auf die fruͤher beschriebene
Weise Faͤden eingezogen werden sollen, sind die hiezu dienenden Leiter p an der Stange K, Fig. 12, zu
befestigen, die auf der oberen Kante der fixirten Bindungsstange angebracht sind.
Diese Leiter muͤssen so verfertigt und angebracht seyn, daß sie das Spiel der
Ausbieger 30 nicht beeintraͤchtigen, obschon sie zwischen den Einziehfaden
hindurch gehen muͤssen. Es sind zu diesem Zweke saͤmmtliche
Faͤden, die in einen und denselben Musterstreifen eingezogen werden sollen,
durch einen und denselben Leiter zu faͤdeln, der daher auch neben einander
mehrere Oehren haben muß, wie dieß aus Fig. 30 erhellt. Der
Stiel dieses Leiters befindet sich ganz an dem einen Ende desselben, so daß der
obere Theil des Leiters horizontal uͤber die Zaken der Ausbieger
hinausreicht, und zwischen die Kettenfaͤden eingesenkt oder aus ihnen
zuruͤkgezogen werden kann, ohne mit ihnen in Collision zu kommen. Wenn daher
auch die Zaken der Ausbieger die Einziehfaͤden zugleich mit den
Kettenfaͤden verschieben, so wird diese Verschiebung, da sie unter die Oehren
der Leiter p faͤllt, doch keine Wirkung auf die
Verschiebungen der Einziehfaͤden haben; sondern diese werden vielmehr den
Bewegungen der Stange K Folge leisten. Diese lezteren
Bewegungen sind dieselben, wie jene der bereits beschriebenen vorderen Stange K, und werden durch das Zahnrad m*, welches man in Fig. 10 und in Fig. 31
einzeln fuͤr sich abgebildet sieht, hervorgebracht. Wenn in dem glatten
Theile des Nezes neben den Streifen des Musters gewoͤhnliche Streifen von
Einziehfaͤden angebracht werden sollen, so hat dieß durch Fadenleiter zu
geschehen, welche den entsprechenden Stellen des Nezes gegenuͤber an
derselben Stange K befestigt werden muͤssen. Das
Einziehen der anderen oder Zwischenfaͤden hingegen, welche die Streifen
vollends auszufuͤllen haben, hat mittelst aͤhnlicher Fadenleiter, die
jedoch an einer anderen Stange L angebracht sind, zu
geschehen. Diese Stange L, welche sich vor der fixirten
Bindungsstange befindet, wird auf die bereits beschriebene Weise durch das in Fig. 32
abgebildete Zakenrad n* nach Bedarf verschoben.
Wenn meinen Erfindungen gemaͤß Bobbinnet mit dem Honigfladenmuster, aber ohne
alle Einziehfaͤden erzeugt werden soll, so wird die Regelmaͤßigkeit
der Bewegung der Aufnahmsspizen den in der Groͤße bestehenden Unterschied
zwischen den Maschen auszugleichen suchen. Um diesem entgegen zu wirken, und um die
Maschen in ihrer ganzen Groͤße zu erhalten, kann man etwas Weniges
uͤber der vorderen Spizenreihe eine Reihe diker Spizen anbringen, welche um
zwei oder drei Maschenreihen uͤber den vorderen Spizen in das Nez eindringen.
Diese diken Spizen muͤssen, nachdem sie ihr Geschaͤft vollbracht, d.h.
nachdem sie die Maschen erweitert haben, wieder zuruͤkgezogen werden, damit
das Nez durch das Umlaufen des Werkbaumes und durch die Aufnahmbewegung der Spizen
aufgezogen werden kann. Ist diese Aufnahme erfolgt, so dringen die diken Spizen in
die naͤchstfolgende Maschenreihe, nachdem sie vorher zu diesem Zweke
gehoͤrig verschoben worden sind. Die zu diesem Zweke dienende Vorrichtung ist
in Fig. 10,
11 und
12
abgebildet; sie ist aber eben so gut auch an anderen, meiner Erfindung gemaͤß
betriebenen Maschinen anwendbar. Die mit 41 bezeichneten Erweiterungsspizen
koͤnnen, wie aus Fig. 23 erhellt, in Blei
gegossen oder an messingene Stiele geloͤthet seyn. Sie sind mit Schrauben an der Stange 42
befestigt, und zwar jenen Stellen gegenuͤber, an denen die weiteren Maschen
des Musters erzeugt werden sollen. Die Stange 42 ist uͤber der vorderen
Spizenstange angebracht, so daß sie nicht damit in Beruͤhrung kommt, wenn sie
sich zum Behufe des Ausziehens ihrer Erweiterungsspizen vorwaͤrts bewegt; sie
ist ferner durch die senkrechten Arme 44 an der horizontalen Spindelstange 43
aufgehaͤngt, und diese Arme sind sowohl an ihr, als an der Spindelstange
befestigt, damit sie fest zusammen gehalten werden. Die Stange 43 laͤuft an
beiden Enden mit Zapfen in den Zapfenlagern 54, und ruht außerdem auch noch in der
Mitte in einem solchen. Die Stange 42 ist um die Stange 43 beweglich, damit die
Erweiterungsspizen 41 in das Nez eingesenkt oder aus demselben zuruͤkgezogen
werden; zugleich kann sich die Stange 43 auch noch endwaͤrts in ihren Lagern
verschieben, damit die Stange 42 der gehoͤrigen Verschiebung theilhaftig
wird.
Die gewoͤhnliche Nezstange (lace bar) muß etwas
hoͤher gestellt werden, damit die Enden der Erweiterungsspizen beim
Eindringen in das Nez dicht unter dem Rande der Nezstange voruͤbergehen
koͤnnen. Vor dieser gewoͤhnlichen Nezstange ist auch noch eine andere
solche Stange zu befestigen, so zwar daß zwischen beiden eine schmale Spalte bleibt,
durch welche das Nez zu laufen hat, und welche dasselbe hindert, der Einwirkung der
Erweiterungsspizen, die dicht unter den beiden Nezstangen angebracht seyn
muͤssen, auszuweichen. Zum Behufe des Eintreibens der Erweiterungsspizen ist
beinahe in der Mitte der Spindelstange 42 ein langer Hebelarm 45 befestigt, der sich
nach Ruͤkwaͤrts kruͤmmt, und uͤber die Spindelstangen
der Spizenstangen hinaus reicht. Sein unteres Ende ruht auf dem verzahnten Umfange
des Rades 46, welches im hinteren Theile des Gestelles an einer kurzen Welle
aufgezogen ist. An derselben Welle befindet sich auch ein 8zaͤhniges Sperrrad
48, und dieses wird durch den Sperrkegel oder Treiber 47, der mit einem kurzen Arme,
welcher hinten aus der Spindel der hinteren Hebel des Zugtakelwerkes
auslaͤuft, in Verbindung steht, je um einen Zahn umgetrieben. Das Rad 48
dreht sich daher jedes Mal um einen Zahn, so oft die Griffe oder Landungsstangen
emporgehoben oder geoͤffnet werden. Die Raͤder 46 laufen demnach ein
Mal um, waͤhrend eine vollkommene Maschenreihe erzeugt wird; ihr Umfang
besizt solche Zaken, daß das Ende des Hebels 45 dadurch abwechselnd emporgehoben und
herabgesenkt wird, und daß also die Stange 42 mit den Erweiterungsspizen abwechselnd
in das Nez eindringt, und wieder aus demselben zuruͤkgezogen wird. An
gegenuͤberliegenden Punkten des Umfanges dieser Raͤder muͤssen sich zwei
Ausschnitte befinden, welche veranlassen, daß die Erweiterungsspizen 41 zu der Zeit,
wo das Nez von den vorderen oder hinteren Spizenstangen aufgenommen wird, und sich
in Folge der Bewegung des Werkbaumes nach Aufwaͤrts bewegt, ganz aus dem Neze
zuruͤkgezogen werden. Unmittelbar nachdem dieß geschehen, wird durch weiteres
Umdrehen des Sperrrades 48 ein an dem Rade 46 befindlicher Zaken auf den Hebelarm 45
wirken, damit die Erweiterungsspizen 41 abermals in die groͤßeren Maschen des
Nezes eingetrieben werden; und wenn auch dieß vollbracht ist, so gestattet der
naͤchstfolgende Theil des Umfanges des Rades 46, daß die Erweiterungsspizen
um etwas Weniges aus dem Neze, in welches sie eingedrungen sind,
zuruͤkgezogen werden, um hierauf um so tiefer wieder einzudringen. Es
geschieht dieß deßhalb, damit die groͤßeren Maschen auf um so erfolgreichere
Weise erweitert, die kleineren hingegen zusammengedraͤngt werden. Dieses
theilweise Zuruͤkziehen und abermalige Eintreiben kann vor dem
gaͤnzlichen Ausziehen der Erweiterungsspizen allenfalls auch noch ein Mal
wiederholt werden. Die Erweiterungsspizen sollen so nahe uͤber jenen Stellen,
an denen die vorderen Spizen in das Nez treten, eindringen, daß sie die
groͤßeren Maschen nicht verfehlen koͤnnen. Wenn die
gewoͤhnlichen Zakenraͤder ganz umgelaufen sind, und wenn eine
vollkommene Maschenreihe erzeugt worden ist, so werden sich an der
naͤchstfolgenden Reihe die großen Maschen zwischen den großen Maschen der
vorhergehenden Reihe befinden, weßhalb denn auch die Erweiterungsspizen
endwaͤrts um zwei Spatien verschoben werden muͤssen. Es ist zu diesem
Zweke an dem oberen Ende der Welle 9 ein Zakenrad 49 zu befestigen, von welchem aus
durch den senkrechten Hebel 50, der an einem Zapfen des Hauptpfostens s aufgehaͤngt ist, und durch das Verbindungsglied
51 die Bewegung an die Spindel 43 fortgepflanzt werden kann, die sich wie gesagt in
ihren Zapfenlagern so weit endwaͤrts verschieben laͤßt, als es die an
ihren Enden befindlichen Stellschrauben gestatten. Die Feder 52 hat auf das Zakenrad
49 zuruͤkzuwirken. Wird dieser Erweiterungsapparat an einer Rotationsmaschine
angebracht, so kann der Stange 42 durch entsprechende Zaken, welche man an den
gewoͤhnlichen Zakenraͤdern der Stangen der Aufnahmsspizen anbringt,
die erforderliche Bewegung mitgetheilt werden. Die Aufwindbewegung des Werkbaumes
soll jedoch keine unausgesezte seyn, wie dieß an den gewoͤhnlichen
Rotationsmaschinen der Fall zu seyn pflegt; sondern dieselbe wird am besten von der
Aufnahmsbewegung der Spizenstange abgeleitet. Zu bemerken kommt auch noch, daß der
Erweiterungsapparat an solchen Stellen, an denen keine Faͤden in das Muster
eingezogen werden
sollen, arbeiten kann; waͤhrend an anderen Stellen, an denen Faͤden
einzuziehen sind, die Erweiterungsspizen an der Stange 42 entbehrlich sind.
Als meine Erfindung erklaͤre ich die Anwendung der hier beschriebenen Mittel
an den mit Traversirung der Wagen arbeitenden Bobbinnetmaschinen zum Behufe der
Erzeugung von Tull, welcher die beschriebenen groͤßeren Maschen des
Honigfladenmusters enthaͤlt. Das Charakteristische der von mir hiezu
angewendeten Mittel ist, daß sie auf die dem Muster angehoͤrigen
Kettenfaͤden wirken, und daß sie zu derselben Zeit, zu welcher die
Spulenfaͤden durch ihre Traversirbewegung versezt werden, die benachbarten
Paare der Kettenfaͤden auf die beschriebene Weise versezen, damit jeder
Spulenfaden auch nach seiner Versezung noch einige Zeit um denselben Kettenfaden
gedreht wird, um den er sich vor seiner Versezung drehte; und damit hiedurch die
Pfeiler der groͤßeren Maschen gebildet werden: was Alles bisher noch nicht
mit jenen Maschinen erreicht wurde, die mit Traversirung der Wagen arbeiten. Ich
verzichte dagegen aus die Anwendung dieser Mittel an den durch Traversirung der
Kette arbeitenden Maschinen. Zu meiner Erfindung gehoͤrt aber wieder die
Verbindung des gewoͤhnlichen Apparates zum Einziehen der Faͤden mit
meinen Apparaten, um in die kleinen Maschen des meiner Erfindung gemaͤß
erzeugten Musters Faͤden einzuziehen, damit die kleinen Maschen
ausgefuͤllt, die groͤßeren hingegen vergroͤßert werden.
Keineswegs dehne ich meine Anspruͤche auch dann auf die Anwendung dieses
Apparates aus, wenn mit dessen Huͤlfe in irgend einen anderen, als den
gemusterten Theil des Nezes Faͤden eingezogen werden sollen. Endlich
erklaͤre ich als meine Erfindung auch noch die Anwendung der beschriebenen
Erweiterungsspizen, um durch sie die groͤßeren Maschen des Musters
auszudehnen, es moͤgen Faͤden in die kleineren Maschen eingezogen seyn
oder nicht.Das London Journal bemerkt zu diesem Patente, daß
gegen Hrn. Crofts, der zu den groͤßeren
Fabrikanten gehoͤre, und der namentlich mit der Fabrication des hier
beschriebenen Musters beinahe eine Art von Monopol zu treiben beabsichtigte,
von Seite anderer Patenttraͤger Klagen bei Gericht eingeleitet
wurden.A. d. R.