Titel: Verbesserungen an den Harfen, worauf sich James Corbett, Professor der Musik am Richmond Place, Limerick in Irland, am 3. December 1836 ein Patent ertheilen ließ.
Fundstelle: Band 66, Jahrgang 1837, Nr. LX., S. 271
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LX. Verbesserungen an den Harfen, worauf sich James Corbett, Professor der Musik am Richmond Place, Limerick in Irland, am 3. December 1836 ein Patent ertheilen ließ. Aus dem Repertory of Patent-Inventions. Sept. 1837, S. 129. Mit Abbildungen auf Tab. V. Corbett's verbesserte Harfen. Fig. 25 gibt eine Ansicht einer Harfe, die mit dem von mir erfundenen Apparate ausgestattet ist, und womit der Spieler auf einer oder saͤmmtlichen Saiten harmonische Toͤne hervorzubringen im Stande ist. In Fig. 26 sieht man den Apparat in groͤßerem Maaßstabe, jedoch nur zur Erzeugung von harmonischen Toͤnen an einem Theile der Harfensaiten angewendet; denn der Apparat kann sich in seiner Anwendung entweder auf alle oder nur auf eine beliebige Anzahl von Saiten erstreken. Welche Anordnung jedoch in Hinsicht auf die Anzahl, uͤber die sich die Wirkung der Saiten erstrekt, getroffen seyn mag, so sind die Theile so miteinander verbunden, daß der Spieler dieselben in ihrer Wirkung nur auf bestimmte Saiten beschraͤnken kann. Fig. 27 gibt einen Grundriß des Apparates gleichfalls in groͤßerem Maaßstabe. Die uͤbrigen Figuren bis Fig. 33 zeigen die verschiedenen Details, aus denen der Apparat zusammengesezt ist, und die aus einem Blike auf die Zeichnung und folgender Beschreibung zur Genuͤge erhellen werden, da an allen Figuren gleiche Theile mit gleichen Buchstaben bezeichnet sind. a ist der Staͤnder oder Pfosten der Harfe, an welchem das eine Ende meines Apparates mit einem Riemen und Bande oder auch auf andere Weise befestigt ist. Die Stange b hat eine solche Biegung, daß jene Theile des Apparates, die von ihr getragen werden, den Saiten gegenuͤber zu liegen kommen, und daß sie, wenn sie von dem Spieler nach Einwaͤrts gedruͤkt wird, gegen die Mitte jener Saiten anzuliegen kommt, die der Apparat zu umfassen hat. Die kurzen Staͤbe c, c sezen die Stange b mit der Stange d in Verbindung, so daß also die Staͤbe b, c, d zusammen einen leichten, jedoch starken Rahmen bilden, der, wie gesagt, so gebogen ist, daß er, wenn er an seinen Achsen nach Innen bewegt wird, in der Mitte ihrer Laͤnge mit den gewuͤnschten Saiten in Beruͤhrung kommt. An dem einen Ende dieses Rahmens befindet sich eine Stellschraube e, durch die er mit dem Arme oder Hebel f verbunden ist. Die Feder h sucht diesen Hebel f, der seinen Drehpunkt in g hat, und den Rahmen b, c, d bestaͤndig von den Saiten der Harfe hinweg zu draͤngen. An dem oberen Theil der Harfe ist ein Arm i befestigt, der durch die Stellschraube j adjustirt werden kann, und an dessen Ende sich der Drehpunkt l fuͤr den Hebel k befindet. Erstrekt sich der Apparat, wie es in Fig. 26 angedeutet ist, uͤber die ganze Harfe, so bedarf man jedoch bloß des Hebels k. An diesem Hebel k ist der Rahmen b, c, d mittelst der Stellschraube m befestigt; so daß also dem Spieler Mittel gegeben sind den Rahmen nach Einwaͤrts gegen die Saiten anzudruͤken. An der Stange d sind die beweglichen Stuͤke n, n, n angebracht, von denen auf jede der Saiten, uͤber die sich der Rahmen erstrekt, eines kommt. Ihre aͤußeren Enden, die, wenn sie nach Einwaͤrts gedraͤngt werden, mit den Saiten in Beruͤhrung kommen, sind mit weichem Leder oder einem anderen entsprechenden Materiale uͤberzogen. Sie bestehen aus einer Platte n, die an dem einen Ende mit einer Spalte versehen ist, und mit dieser verschoben und an der Stange d mit solcher Genauigkeit gestellt werden kann, daß diese Stuͤke saͤmmtlich innen einen gleichen Druk auf die Saiten ausuͤben. n' ist ein aus Holz oder einem anderen entsprechenden Materiale bestehendes Stuͤk, in welches auf der einen Seite eine halbkreisfoͤrmige Fuge geschnitten ist, damit es hiemit die Stange d zum Theil umfassen kann. An diesem Stuͤke n' befindet sich eine Stellschraube, welche, indem sie durch die Spalte des Stuͤkes n und des Stuͤkes n' geht, diese Theile mittelst einer aus Leder oder einem anderen entsprechenden Materiale bestehenden Mutterschraube mit solcher Kraft an die Stange c bindet, daß jedes der Stuͤke n in jeder Stellung, die man ihm gibt, festgehalten werden kann. Mit Huͤlfe dieser Beschreibung und der dazu gehoͤrigen Abbildung kann jeder Sachverstaͤndige leicht die von mir erfundene Vorrichtung anfertigen. Ich muß jedoch zur Erlaͤuterung bemerken, daß der Spieler, bevor er ein Musikstuͤk beginnt, die Stuͤke n so zu ordnen hat, daß bestimmte Stuͤke mir bestimmten Saiten in Beruͤhrung kommen, wenn der Rahmen b, c, d nach Einwaͤrts gedruͤkt wird; waͤhrend die uͤbrigen Stuͤke n, die mit keinen Saiten in Beruͤhrung zu kommen haben, nach Aufwaͤrts gedreht werden muͤssen. Man kann daher auf diese Weise auf jede beliebige Zahl von Saiten wirken, um mit ihnen gewisse harmonische Toͤne hervorzubringen. Der Spieler kann zu der Zeit, zu welcher der Apparat in Thaͤtigkeit kommen soll, den Rahmen b, c, d mit dem Handgelenke oder mit den Fingern der linken Hand nach Einwaͤrts draͤngen; oder man kann dasselbe mit Huͤlfe eines hiezu eingerichteten Pedales auch mit dem Fuße vollbringen. Ich beschraͤnke mich in meinen Anspruͤchen auf keinen der einzelnen Theile meines Apparates, noch binde ich mich an die hier beschriebene Anordnung desselben, wenn das Princip, welches auf der Moͤglichkeit mit irgend einer beliebigen Anzahl von Saiten harmonische Toͤne zu erzeugen beruht, beibehalten ist.

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Tafel Tab.
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