Titel: | Verbesserungen an den Aufhängeketten für Brüken, Viaducte, Wasserleitungen und andere Zweke, und an dem Baue von Brüken, Viaducten und Wasserleitungen, worauf sich James Dredge, Brauer aus der Pfarre Walcot in der City of Bath, Grafschaft Somerset, am 17. Jun. 1836 ein Patent ertheilen ließ. |
Fundstelle: | Band 66, Jahrgang 1837, Nr. LXXXVI., S. 410 |
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LXXXVI.
Verbesserungen an den Aufhaͤngeketten
fuͤr Bruͤken, Viaducte, Wasserleitungen und andere Zweke, und an dem Baue
von Bruͤken, Viaducten und Wasserleitungen, worauf sich James Dredge, Brauer aus der
Pfarre Walcot in der City of Bath, Grafschaft Somerset, am 17. Jun. 1836 ein Patent ertheilen ließ.
Aus dem London Journal of Arts. Oktober. 1837, S.
1.
Mit Abbildungen auf Tab.
VII.
Dredge's verbesserte Aufhaͤngeketten fuͤr
Bruͤken, Viaducte etc.
Ich bezweke durch meine Erfindung: 1) den Haͤngebruͤken und anderen
nach dem Suspensionsprincipe aufgefuͤhrten Bauten eine groͤßere
Staͤrke und Stabilitaͤt zu geben, als ihnen nach irgend einem der
bisherigen Bausysteme gegeben werden konnte; und 2) eine Ersparniß an Material und
Arbeit bei dem Baue. Ich erreiche diese Absicht 1) dadurch, daß ich eine Reihe paralleler Glieder,
welche die Ketten zu bilden haben, so ordne und verbinde, daß die Kette in dem
Maaße, als sie sich von den Aufhaͤngepunkten entfernt, schmaler und mithin
auch leichter wird. 2) dadurch, daß ich diese Ketten nicht wie gewoͤhnlich
mit senkrechten, sondern mit schief geneigten Aufhaͤngestangen in Verbindung
bringe; damit ich die Laͤngenlager der horizontalen Platform auf solche Weise
mit den Haͤngeketten verbinden kann, daß das Gewicht des Baues von dem
mittleren Theile weg und auf die gegen die Widerlager staͤrker werdenden
Theile der Ketten verlegt wird. 3) dadurch, daß ich, um die Laͤngenlager der
horizontalen Platform an Ort und Stelle zu erhalten, eigens geformte quere
Bindebalken anwende. 4) endlich dadurch, daß ich mich an den schiefen
Aufhaͤngestangen eines sogenannten Nußgelenkes bediene, um die Stellung der
Platform leicht und gehoͤrig adjustiren zu koͤnnen.
Fig. 24 zeigt
einen Theil einer meiner verbesserten Aufhaͤngeketten in groͤßerem
Maaßstabe. a, a, a, b, b, b, c, c, c etc. sind die
parallel neben einander angebrachten und durch Querbalken z,
z, z mit einander verbundenen Kettenglieder, deren Anzahl sich in dem Maaße
vermindert, als sich die Kette von dem Tragpfeiler oder von den
Aufhaͤngestellen entfernt.
Fig. 25 zeigt
einen seitlichen Aufriß einer mit Ketten dieser Art und mit schiefen
Aufhaͤngestangen m, m, m gebauten
Haͤngebruͤke. In Fig. 26 sieht man einen
Grundriß derselben Bruͤke, waͤhrend Fig. 27 einen
Querdurchschnitt durch die Bruͤke in senkrechter Richtung vorstellt.
Fig. 28 dient
zur Anschaulichmachung des unteren Endes einer Aufhaͤngestange m mit ihrem Nußgelenke o und
mit der zu ihrer Adjustirung dienenden Schraubenmutter p. Die Kugel oder Nuß o ruht in einem Ausschnitte
oder in einer Scheide, welche in dem unteren Theile des Sattelstuͤkes q, durch das die die Platform tragenden
Langenstaͤbe r gehen, angebracht ist. In Fig. 29 sieht
man dieselben Theile, jedoch nach der Quere betrachtet. s ist ein Theil von einem der queren Bindebalken, die, wie Fig. 27 zeigt, nach Oben
gewoͤlbt sind; und t ist die an ihm angebrachte
Spannungstange. Die Art und Weise, auf welche die queren Bindebalken und deren
Spannungsstangen so mit den Sattelstuͤken q
verbunden sind, daß die seitlichen Langenstaͤbe r
durch sie hindurchgehen, erhellt so deutlich aus Fig. 28 und 29, daß keine
weitere Beschreibung noͤthig ist. Sie dienen dazu, die Langenstaͤbe an
Ort und Stelle zu erhalten und die seitlichen Schwingungen des Baues zu verhindern,
waͤhrend die eigenthuͤmliche Anwendungsweise der
Aufhaͤngestangen m, m die Schwingungen in senkrechter
Richtung unmoͤglich macht. Oben auf die Bindebalken ist das Gebaͤlk
u, auf das der Weg zu ruhen kommt, gelegt.
Ich muß bemerken, daß man, wenn man es fuͤr wuͤnschenswerth erachten
sollte, von jedem Gliede der Aufhaͤngekette auch zwei oder mehrere schiefe
Aufhaͤngestangen anstatt einer einzigen an die verschiedenen Theile der
Platform fuͤhren koͤnnte; und daß sie sich auf irgend eine geeignete
Weise daselbst befestigen lassen.
Ich beschraͤnke mich auf keine bestimmten Dimensionen der Theile, aus denen
der Bau aufgefuͤhrt werden soll; noch, auch auf irgend eine Gliederzahl, die
man in den parallelen Reihen zu verbinden hat; noch auf irgend einen Neigungswinkel
der Aufhaͤngestangen.