Titel: Ueber Hrn. Cazal's Verbesserungen an den Besazungen der Regenschirme.
Fundstelle: Band 67, Jahrgang 1838, Nr. LII., S. 185
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LII. Ueber Hrn. Cazal's Verbesserungen an den Besazungen der Regenschirme.Den vortheilhaften Bericht, den Hr. Gourlier der Société d'encouragement uͤber die Erfindung des Hrn. Cazal erstattete, findet man im Polyt. Journal Bd. LX. S. 323. A. d. R. Aus dem Journal des connaissances usuelles. Mai 1837, S. 216. Mit einer Abbildung auf Tab. IV. Cazal's verbesserte Regenschirme. Die von Hrn. Cazal gemachten Verbesserungen bestehen hauptsaͤchlich darin, daß er an dem Stiele der Regenschirme keinen jener Einschnitte und Falzen anbringt, welche die gewoͤhnlich zum Oeffnen und Schließen der Schirme dienenden Vorrichtungen erheischen. Diese Ausschnitte schwachen jedes Mal die Stiele; leztere bekommen daher unter Befolgung der neuen Methode bei gleicher Dike eine groͤßere Staͤrke, oder man kann mit einem duͤnneren und folglich leichteren Stiele bei gleicher Dike dieselbe Staͤrke erzielen, wie fruͤher mit einem staͤrkeren. Hr. Cazal hat die gewoͤhnlich gebraͤuchlichen Federn, welche den Laͤufer beim Oeffnen oben und beim Schließen unten sperren, durch einen doppelten Hebel ersezt, der mit seinen beiden Drehpunkten auf dem Laͤufer fixirt ist, und dessen beide inneren Enden durch einen Vorstekzapfen mit einander verbunden sind, waͤhrend die beiden anderen Enden bald in den einen, bald in den anderen jener Ringe eine fallen, von denen der eine an dem oberen und der andere an dem unteren des Griffes bleibend befestigt ist. Man braucht, um diesen kleinen Mechanismus spielen zu lassen, nur auf die Vereinigungsstelle der beiden Hebel, unter der zur Erleichterung des Spieles eine Feder angebracht ist, zu druͤken. Personen, welche sich Cazal'scher Regenschirms bedienen, versichern, daß sie sehr leicht und bequem zu handhaben sind; daß man nie Gefahr laͤuft sich die Finger einzuklemmen, wie dieß an den gewoͤhnlichen Schirmen so haͤufig zu geschehen pflegt; und daß man auch nicht der gleichfalls oͤfter vorkommenden Unthaͤtigkeit der Federn ausgesezt ist. Die kleine einfache Vorrichtung erhoͤht den Preis der Regenschirme durchaus nicht; wohl aber gestattet sie zu den Stielen Substanzen zu verwenden, die man bisher nicht fuͤglich dazu gebrauchen konnte; wie z.B. Fischbein, Schilfrohr, Palmriet, Horn, und selbst Glas. Hr. Cazal benuzt uͤbrigens auch Stielenden aus messingenen und platteten Roͤhren, und aus Leder, welche man an den eigentlichen Stiel schrauben kann; so daß sich dieser, wenn der Schirm abgeschraubt ist, als Stok benuzen laͤßt, waͤhrend man den Schirm einpaken oder auch in die Tasche steken kann. Endlich wußte er die hohlen Roͤhren selbst auf eine sehr geringe Laͤnge zu reduciren, indem er an dem Stiele selbst die beiden Ringe, in welche sich die Enden des Hebels einhaken, als Verzierung fixirt laͤßt. Zur Erlaͤuterung der in Fig. 52 gegebenen Abbildung fuͤgen wir noch Folgendes bei. An dem oberen Ende des Stieles A ist der gewoͤhnlichen Methode gemaͤß eine Art messingenen Rades, welches man die Nuß zu nennen pflegt, befestigt. Diese Nuß ist mit zehn Zahnen ausgestattet, zwischen denen mit Charniergelenken eben so viele kleine Dillen befestigt sind. In diese lezteren werden die Fischbeinstaͤbchen des Regenschirmes eingesezt. Um diese Staͤbchen gehoͤrig ausgespannt zu erhalten dient die gewoͤhnlich aus Messing verfertigte Roͤhre D, welche frei dem ganzen Stiele A entlang, hin und her geschoben werden kann. An dem oberen Theile dieser Roͤhre ist eine Nuß B angebracht, zwischen deren Zaͤhne mit Charniergelenken und mittelst eines kreisrunden Vorstekzapfens die Enden der messingenen Streben C, C, C eingesezt sind. Das andere gabelfoͤrmige Ende dieser Streben umfaßt die Fischbeinstaͤbchen, und ist mit einem Vorstekzapfen daran befestigt. In dem unteren Ende der Roͤhre D befindet sich ein Langenausschnitt, in den eine staͤhlerne Feder, welche in gehoͤriger Hoͤhe an dem Stiele angebracht ist, einfallt, um die Roͤhre an einer bestimmten Stelle zu fixiren. Hr. Cazal hat nun anstatt der Federn, in welche sich die Roͤhre oder der Laͤufer sowohl oben als unten einhakt, einen Doppelhebel E, E in Anwendung gebracht. Dieser ist an seinen beiden Stuͤzpunkten G, G auf dem Laͤufer D fixirt, und waͤhrend die beiden inneren Hebelenden durch einen Vorstrekstift mit einander verbunden sind, koͤnnen sich die beiden aͤußeren Enden E', E' abwechselnd in den einen der beiden Ringe einhaken, von denen der eine H oben, der andere hingegen unten an dem Stiele bei A' festgemacht ist. Um diesen kleinen Mechanismus spielen zu lassen, braucht man nur auf die Verbindungsstelle dungsstelle I des Doppelhebels E, E, unter der zur Erleichterung des Spieles eine Feder angebracht ist, zu druͤken.

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Tafel Tab. IV
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