Titel: Ueber eine neue Schießpulvermaschine. Von Hrn. W. H. Potter in Garlick Hill.
Fundstelle: Band 67, Jahrgang 1838, Nr. LXV., S. 241
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LXV. Ueber eine neue Schießpulvermaschine. Von Hrn. W. H. Potter in Garlick Hill. Aus dem Mechanics' Magazine. No. 748, S. 146. Mit Abbildungen auf Tab. V. [Potter, uͤber eine neue Schießpulvermaschine.] Die Idee, daß man durch Schießpulver mit Ersparniß an Kosten sowohl, als an Raum eine sehr wirksame Triebkraft zu erzielen vermoͤchte, hat sich mir, gleich manchem anderen vor mir schon oft aufgedrungen. Besonders angeregt wurde sie neuerlich, als ich in oͤffentlichen Blaͤttern las, daß ein Hr. Smith von Dysart eine Schießpulvermaschine erfunden habe, welche bei vollkommener Sicherheit den ungeheuren Druk von 2600 Pfd. auf den Quadratzoll geben, und dabei nicht nur einen 20 Mal kleineren Raum, als eine Dampfmaschine von gleicher Kraft einnehmen, sondern zugleich auch eine gegen 80 Proc. betragende Ersparniß an Brennmaterial bedingen soll.Der Caledonian Mercury, der die erste Nachricht von der Erfindung des Hrn. Smith gab, schreibt dieser Maschine, abgesehen von den oben angedeuteten Vorzuͤgen auch noch den zu, daß die Kraft der Maschine durch den mit deren Bedienung beauftragten Maschinisten auf keine Weise gesteigert werden kann. Wenn uͤbrigens diese Maschine nicht besser ausgedacht ist, als der Vorschlag, den Hr. Potter hier gibt, so duͤrfte die Welt sich wohl kaum zu großen Anspruͤchen an sie berechtigt fuͤhlen. A. d. R. Obschon ich nun selbst kein Mechaniker von Profession bin, so erlaube ich mir doch meine rohen Ansichten uͤber die Benuzung der fuͤrchterlichen Kraft des Schießpulvers vorzulegen, und sie durch eine Zeichnung zu versinnlichen. Moͤgen Sachverstaͤndige sie vervollkommnen, ergaͤnzen und den gehoͤrigen Nuzen fuͤr das allgemeine Beste daraus ziehen. A, Fig. 33, ist ein starkes kugelfoͤrmiges aus Metall bestehendes Gefaͤß, in welches in regelmaͤßigen Zeitraͤumen durch Rotation eines Pfropfes oder Stoppers, in welchem sich eine Aushoͤhlung von gehoͤriger Form befindet, eine bestimmte Quantitaͤt Schießpulver eingetragen wird. Dieß Schießpulver faͤllt in das Schaͤlchen B, auf dessen Boden sich in geeigneter Entfernung von einander zwei kleine messingene Knoͤpfe befinden, die mit den Draͤhten C, D communiciren. Leztere laufen von der negativen und positiven Oberflaͤche einer kleinen Leydner Flasche, die durch eine kleine Elektrisirscheibe bestaͤndig geladen erhalten wird, aus. Wie sowohl diese Scheibe, als auch der Pfropf durch die Maschine selbst mit einem geringen Kraftaufwande in Bewegung gesezt werden koͤnnen, wird jeder Sachverstaͤndige leicht begreifen. S, V ist ein Sicherheitsventil, und E die Roͤhre, welche die Kraft von dem Gefaͤße A, in welchem sie erzeugt wird, an den Cylinder, der dem an den gewoͤhnlichen Hochdrukmaschinen gebraͤuchlichen gleich ist, leitet. In der Zeichnung ist das Gefaͤß, worin die Kraft erzeugt wird, im Verhaͤltnisse zum Cylinder viel zu klein dargestellt; die ihm gebuͤhrende Groͤße laͤßt sich jedoch nur durch Versuche ermitteln. Um die Maschine in Bewegung zu sezen traͤgt man, nachdem das Sicherheitsventil vorlaͤufig gehoͤrig belastet worden ist, durch den Pfropf eine hinlaͤngliche Anzahl Pulverladungen, von denen jede einzeln durch die Elektricitaͤt entzuͤndet wird, ein, bis das Ventil geoͤffnet wird; dann eroͤffnet man die Communication zwischen dem Kolben und dem Krafterzeuger, wo dann der Pfropf sowohl als die elektrische Scheibe durch die Maschine selbst in Gang erhalten werden wird.

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Tafel Tab.
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