Titel: Risler's und Dixon's Spindelbank, méchoir (Dochtmaschine genannt); den 15. Febr. 1827 in Frankreich auf 10 Jahre patentirt.
Fundstelle: Band 67, Jahrgang 1838, Nr. XCVI., S. 373
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XCVI. Risler's und Dixon's Spindelbank, méchoir (Dochtmaschine genannt); den 15. Febr. 1827 in Frankreich auf 10 Jahre patentirt. Mit Abbildungen auf Tab. VI. Risler's und Dixon's Spindelbank. Fig. 96, 97 und 98 stellen den Haupttheil dieser Spindelbank, naͤmlich die Spindeln, nach drei Ansichten dar, bei welchen die Fig. 97 und 98 oben abgebrochen, die Fig. 96 und 98 dagegen unten abgebrochen gezeichnet sind. Bei Fig. 97 ist das Rad h etwas kuͤrzer gezeichnet, als es eigentlich nach Fig. 96 seyn sollte. Alle drei Figuren sind aber im vierten Theile der natuͤrlichen Groͤße. a, a ist ein starkes Blechgestelle, in welchem sich die eisernen Achsen der Walze h befinden, welche aus Holz mit Leder uͤberzogen gefertigt ist. c ein gußeisernes Stuͤk, welches uͤber den am Gestelle a befestigten Stab d gepreßt ist und an seinen beiden unteren Enden die Platten (galets) e traͤgt, welche auf der Achse der Spule f ruhen, um dieser Spule den noͤthigen Grad von Pressung zu geben. Der Stab d ist abgedreht, um durch das Stuͤk c hindurchgestekt zu werden, und ist in seiner Achse mit einer durchgebohrten Oeffnung versehen, durch welche der Docht gefuͤhrt wird. Oben ist an d eine Bahn gedreht, mittelst welcher die Spindel oben zwischen Pfadeisen gehen kann, waͤhrend sie unten in einer Pfanne laͤuft. g ein gezahntes Winkelrad, welches an einem der Zapfen der Walze b sich befindet und in ein horizontales Winkelrad h greift, das sich um die Spindel i dreht. Die Spindel ist uͤbrigens am Gestelle a, a befestigt, erhaͤlt ihre drehende Bewegung auf die gewoͤhnliche Art und mit einer Geschwindigkeit, die im Verhaͤltnisse des verlangten Drahtes steht. k ist eine gußeiserne Rolle, welche an der hohlen Achse des horizontalen Winkelrades h sizt und durch eine Welle in Bewegung gesezt wird, welche durchaus getrennt ist von der Welle, durch welche die Rolle l an der Spindel i Umdrehung erhaͤlt. An der Achse der Spule f befindet sich eine Schneke n, welche in das kupferne Getriebe m eingreift; lezteres befindet sich an der aufrecht stehenden Welle g, die unten von einer Pfanne getragen wird und oben zwischen Pfadeisen geht, und zugleich unten mit der Schneke p versehen ist, welche das Getriebe o in langsame Umdrehung versezt, die sich dem an gleicher horizontalen Achse befindlichen Cylinder t mittheilt. Der Cylinder t ist an seinem Umfange mit einer in Fig. 98 zu sehenden Spur versehen, in welcher das unten umgebogene Ende des Fadenfuͤhrers s gleitet, welcher in dem Querstabe r, der die beiden Gestellwaͤnde vereinigt, seinen Drehpunkt hat. Durch die Form der Spur auf t wird dem Fadenleiter eine langsame hin- und hergehende Bewegung mitgetheilt. Die Spule f dreht sich in Folge der Reibung zwischen ihr und der drehenden Walze b; sie nimmt von Anfang bis Ende den gedrehten Docht mit gleicher Spannung auf; ferner theilt sie selbst dem Spurcylinder t die drehende Bewegung mit, und es muß sich daher die Bewegung des lezteren verlangsamen in demselben Verhaͤltnisse, in welchem der Durchmesser der Spule sich vergroͤßert. Das oben aufgesezte Gußstuͤk c mit den Reibscheiben e, e soll die Beruͤhrung zwischen der Spule und unteren Walze erhalten, dadurch der ersteren die Bewegung sichern und zugleich ein festes Aufwinden des Gespinnstes auf die Spule bewirken. Wenn die Spule voll ist, hebt der Arbeiter mit einer Hand das Dekstuͤk c auf, hebt dann mit der anderen die Spule aus ihrer Lage und nimmt sie nebst Achse durch die Oeffnung im Gestelle a weg, schiebt uͤber die ausgezogene Spulenachse eine leere Spule, und bringt das Ganze in die fruͤhere Lage. Die beschriebene Einrichtung unterscheidet sich vortheilhaft von fruͤheren: 1) Durch ihre große Einfachheit, durch Wohlfeilheit im Vergleiche mit den Spindeln und Vorrichtungen anderer Spindelbaͤnke, denn es braucht bei diesen Spindeln weder ein Kegel noch eine Scheibe mit Reibungswalze, noch ein Herzstuͤk u.s.w. angebracht zu werden, um die Bewegung der Spindeln zu reguliren, und ohne diese complicirten Vorrichtungen wird die Bewegung der ganzen Maschine sicher und leicht; 2) durch die sichere und leichte Art und Weise, mit welcher der zu gebende Draht geaͤndert und die Uebereinstimmung zwischen den Speisecylindern und der Walze b erhalten werden kann; 3) durch die Entfernung aller der Uebelstaͤnde, welche sich gewoͤhnlich bei den Spindelbaͤnken vorfinden; 4) durch die Entfernung jeder Ursache, durch welche ein Reißen der Faden eintreten kann, so daß mit den beschriebenen Spindeln, Nr. 60, ohne uͤberfluͤssigen Draht und Fadenreißen gesponnen worden ist; 5) durch die vollkommene Geraͤuschlosigkeit, mit welcher die Maschine geht; 6) dadurch, daß sie nicht den mindesten Abgang verursacht; 7) dadurch, daß sie einen groͤßeren Grad von Geschwindigkeit als aͤndere Spindelbaͤnke gestatten kann; 8) dadurch, daß der Draht auf seinem Wege von den Speisewalzen nach der Spule unter keinem spizen Winkel gefuͤhrt wird; 9) dadurch, daß man auf einer Seite der Maschine eine Reihe von Spindeln anbringen kann, was bei der gewoͤhnlichen Einrichtung der Spindelbaͤnke wegen des complicirten Mechanismus am Kegel nicht moͤglich ist; 10) durch den Vortheil eine große Menge Gespinnst auf die Spule winden zu koͤnnen, was fuͤr laͤngere Dauer der Spulen hoͤchst vortheilhaft erscheint. Außerdem erfuͤllt der beschriebene Bau in Bezug auf Quantitaͤt und Qualitaͤt des Produktes alle Anforderungen. (Aus den Brevets d'invention, Bd. XXX. S. 197 im polytechnischen Centralblatt 1838, Nr. 6.)

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