Titel: | Angebliche Verbesserungen an den Rädern für Wagen, welche in Federn zu hängen pflegen, worauf sich William Bridges Adams, Wagenbauer von Long-Acre in der Grafschaft Middlesex, am 13. März 1835 ein Patent ertheilen ließ. |
Fundstelle: | Band 68, Jahrgang 1838, Nr. V., S. 21 |
Download: | XML |
V.
Angebliche Verbesserungen an den Raͤdern
fuͤr Wagen, welche in Federn zu haͤngen pflegen, worauf sich William Bridges Adams,
Wagenbauer von Long-Acre in der Grafschaft Middlesex, am 13. Maͤrz 1835 ein Patent ertheilen ließ.
Aus dem London Journal of Arts. December 1837, S.
170.
Mit einer Abbildung auf Tab. I.
Adam's Raͤder fuͤr Wagen aller Art.
Der Patenttraͤger verfiel, wie schon mancher andere vor ihm, auf die irrige
Idee, daß die Wagen leichter zu ziehen seyn duͤrften, wenn man den Speichen
ihrer Raͤder Elasticitaͤt geben wuͤrde. Da er fand, daß alle
fruͤheren Versuche mißlungen waren, so suchte er den Fehler in der Gestalt
der Federn und nicht im Principe. Nachdem er sich in der Beschreibung, die er von
seinem Patente gibt, sowohl uͤber die Maͤngel der
radienfoͤrmigen, als auch uͤber jene der elliptischen Speichen
verbreitet, hebt er hervor, daß die Speichen aus kreisrunden, elastischen Reifen
bestehen muͤssen, indem nur dann ein vollkommenes Federrad erzielt wird, wenn
die Elasticitaͤt in saͤmmtlichen Theilen des Umfanges gleich ist. Wir
brauchen dem Patenttraͤger nicht in alle diese weitlaͤufigen
Eroͤrterungen zu folgen; es wird genuͤgen, wenn wir zeigen, wie er den
fraglichen Zwek zu erreichen meint: d.h. wie er ein Rad anfertigen will, welches dem
Kutschenkasten dieselbe sanfte Bewegung gibt, die man sonst durch Federn zu erzielen
pflegt.
An dem Aufrisse, Fig. 25, ist a, a, a die Felge oder der Kranz
des Rades, der aus einer beliebigen Anzahl gewoͤlbter, gleich Faßdauben genau
an einander gefuͤgter, hoͤlzerner Stuͤke besteht. Diese Felge
wird um einen staͤhlernen Ring gelegt; um ihren aͤußeren Umfang
dagegen wird der gewoͤhnliche eiserne Reifen heiß angelegt, damit er sich
beim Erkalten auf ihr zusammenziehe. An dem inneren Theile dieses Rades sind in
gleichen Entfernungen von einander mittelst Bolzen vier staͤhlerne Reifen
befestigt, die an der gegenuͤber liegenden Seite an der Nabe, welche in der
Form eines Malteserkreuzes aus Eisenplatten gebildet und mit Holz
ausgefuͤttert ist, festgemacht sind. Durch die Mitte dieser Nabe oder
Buͤchse laͤuft die Achse, die auf irgend eine der besseren Methoden
eingepaßt seyn kann.
Der Patenttraͤger meint, daß ein auf diese Weise gebautes Rad so viel
Elasticitaͤt besizt, daß es allen kleineren unter dasselbe gerathenden
Unebenheiten nachgibt. Er haͤlt dasselbe besonders geeignet fuͤr Eisenbahnen, weil
durch dessen Elasticitaͤt die beim Wegrollen der Wagen uͤber schlechte
Schienengefuͤge entstehenden Erschuͤtterungen unfuͤhlbar
gemacht werden. Er meint sogar, daß wenn ein derlei Rad von einer Schiene abgleiten
wuͤrde, es vermoͤge seiner Elasticitaͤt wieder darauf
zuruͤkzukehren suchen muͤßte!!