Titel: | Miszellen. |
Fundstelle: | Band 68, Jahrgang 1838, Nr. XVII., S. 72 |
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XVII.
Miszellen.
Miszellen.
Verzeichniß der vom 27. Januar bis 24. Februar 1838 in England
ertheilten Patente.
Dem Matthew Heath
Esq., im Furnival's Inn, in der City of London: auf Verbesserungen an Maschinen, die durch Dampf oder
andere Fluͤssigkeiten getrieben werden. Von einem Auslaͤnder
mitgetheilt. Dd. 27. Jan. 1838.
Dem William Bate Esq.
in Werrington in der Grafschaft Northampton: auf eine verbesserte Methode
Triebkraft zu erhalten und zu reguliren. Dd. 27. Jan. 1838.
Dem Charles Flude,
Chemiker im Long Lange, Bermondsey: auf eine verbesserte Methode die Hize bei
der Fabrication von Alkalien und Salzen, so wie auch beim Schmelzen der Erze,
Metalle und Erden den Substanzen mitzutheilen. Dd.
30. Jan. 1838.
Dem Charles Phillips,
Chirurg in Chipping Norton, Grafschaft Oxon: auf verbesserte Apparate zum
Durchloͤchern, Biegen, Schneiden und Zusammenfuͤgen der Metalle
und zum Befestigen derselben waͤhrend dieser Operationen. Dd. 30. Jan.
1838.
Dem John Barnett
Humphrey's, Civilingenieur in Southampton: auf Verbesserungen an
den Dampfmaschinen, besonders solchen fuͤr Dampfboote. Dd. 30. Jan.
1838.
Dem David Wilkinson
Sharp, Spinner in Bingley in der Grafschaft York: auf
Verbesserungen an den Maschinen zum Zetteln baumwollener, seidener, leinener und
wollener Garne. Dd. 30. Jan. 1838.
Dem William Holme
Heginbotham in Stockport in der Grafschaft Chester: auf
Verbesserungen an den Retorten der Gasfabriken. Dd.
31. Jan. 1838.
Dem George Ryder
Peppercorne in Vauxhall in der Grafschaft Surrey: auf eine
verbesserte Maschine zum Forttreiben der Wagen auf Eisenbahnen und anderen
Straßen. Dd. 31.
Jan. 1838.
Dem George Charlton,
Marinemeister in Wapping in der Grafschaft Middlesex: auf Verbesserungen an
Ankern, Schiffswinden und Haspeln; ferner auf seine Methoden die Schiffe zu
ankern. Dd. 8.
Febr. 1838.
Dem John Melville, in
Upper Harley Street, Grafschaft Middlesex: auf Verbesserungen in der
Dampferzeugung und der Anwendung der Dampfkraft bei der Schifffahrt. Dd. 8. Febr.
1838.
Dem Jerome Deville,
Kutschenfabrikant in Crutched Friars in der City of London: auf gewisse Verbesserungen an
Eisenbahnen und den darauf gebraͤuchlichen Wagen. Dd. 8. Febr. 1838.
Dem Robert Essex,
Silberarbeiter in der Pfarrei St. Mary, Islington,
Grafschaft Middlesex: auf eine verbesserte Einrichtung der Ruderraͤder
und ihrer Gehaͤuse. Dd. 8. Febr. 1838.
Dem James Dutton,
Tuchmacher in Wotton-under-Edge in der Grafschaft Gloucester: auf
Verbesserungen im Weben und Appretiren wollener Tuͤcher. Dd. 8. Febr.
1838.
Dem William Farquhar,
Chronometermacher in George Street, Tower Hill, London: auf Verbesserungen in der
Erzeugung des Dampfes fuͤr Dampfmaschinen. Dd. 13. Febr. 1838.
Dem Johann Gottlob
Seyrig, Mechaniker in Old Compton Street, Grafschaft Middlesex:
auf Verbesserungen im Auspressen von Fluͤssigkeiten und Feuchtigkeit aus
wollenen, baumwollenen und anderen Stoffen. Dd.
16. Febr. 1838.
Dem John Ericsson,
Civilingenieur in Berkeley Street, Grafschaft Middlesex: auf eine verbesserte
Dampfmaschine. Dd. 16. Febr. 1838.
Dem John Jackson,
Tischler in Kersley, Grafschaft Lancaster: auf Verbesserungen im Saͤgen,
Ebnen, Aushoͤhlen etc. des Holzes fuͤr Schiebfenster,
Thuͤrrahmen, Karnieße etc., so wie an den hiezu gebraͤuchlichen
Werkzeugen oder Apparaten. Dd. 16. Febr. 1838.
Dem Eugen Richard Ladislas de
Breza in St. Martin's Street, Leicester Square, Grafschaft
Middlesex: auf eine chemische Verbindung, um Tuch, Holz, Papier und andere
Substanzen im Feuer unzerstoͤrbar zu machen und sie auch gegen die
Insecten zu schuͤzen. Dd.
20. Febr. 1838.
Dem Jeremiah Grime,
Graveur in Bury, Grafschaft Lancaster: auf Verbesserungen in der Verfertigung
der Raͤder fuͤr Kutschen, Dampfwagen etc., ferner an den Apparaten
womit sie verfertigt werden. Dd. 21 Febr. 1838.
Dem John Clay,
Kaufmann in Cottingham bei Hull, Grafschaft York, Samuel Walker, Tuchfabrikant in Millshaw bei Leeds und
Frederick
Rosenborg in Hull: auf Verbesserungen an den Maschinen zum
Scheren, Appretiren und Vollenden wollener und anderer Tuͤcher. Dd. 22. Febr.
1838. Dem Edward
Stolle Esq., in Arundel Street, Strand, Grafschaft Middlesex: auf
Verbesserungen in der Darstellung des Zukers aus dem Zukerrohre und im
Raffiniren desselben. Dd. 24. Febr. 1838.
Dem Moses Poole, im
Patent Office, Grafschaft Middlesex: auf ein verbessertes Verfahren Wein und
andere gegohrene Fluͤssigkeiten in Flaschen aufzubewahren. Von einem
Auslaͤnder mitgetheilt. Dd. 24. Febr. 1838.
Dem John Houlston,
Druker in Bradford, Grafschaft York: auf verbesserte Hemmapparate fuͤr
Kutschen. Dd. 24.
Febr. 1838.
Dem Ambroise Ador,
Chemiker im Leicester Square, Grafschaft Middlesex: auf gewisse Verbesserungen
an den Zuͤndapparaten. Dd. 24. Febr. 1838.
Dem Michael Wheelwright
Ivison, Seidenspinner in Edinburgh: auf
ein verbessertes Verfahren den Rauch der Oefen zu verzehren und Geblaͤse
mit kalter oder heißer Luft zu speisten. Dd. 24. Febr. 1838.
Dem Ambroise Ador,
Chemiker im Leicester Square, Grafschaft Middlesex: auf gewisse Verbesserungen
an den Lampen und den Zuͤndapparaten. Dd.
24. Febr. 1838.
Dem John Thomas
Betts, in Smithfield Bars, in der City of London: auf Verbesserungen in der
Bereitung des Wachholderbranntweins. Zum Theil von einem Auslaͤnder
mitgetheilt. Dd. 24. Febr. 1838.
(Aus dem Repertory of Patent-Inventions.
Maͤrz 1838, S. 189.)
Landwirthschaftliche Preisaufgabe.
Die Académie de l'Industrie agricole,
manufacturière et commerciale in Paris hat beschlossen, im laufenden
Jahre 1838 den von Hrn. J. F. Berger von Nantes
gegruͤndeten Preis von 500 Fr. dem Verfasser der besten Anleitung zum
Elementarunterrichte in der Landwirthschaft, der Viehzucht, der Hauswirthschaft und
der einfachen Rechnungsfuͤhrung zuzuerkennen. Ohne die durchaus
wissenschaftlichen Ausdruͤke auszuschließen, sollen hierin Definitionen
gegeben seyn, welche allgemein verstaͤndlich sind, und selbst diese sind
durch Beispiele, welche aus dem taͤglichen Leben genommen sind, zu
erlaͤutern. Das Werk soll aus drei Abtheilungen bestehen, von denen jede ein
Ganzes bildet, welches der zu unterrichtenden Jugend im Maaße ihrer Entwikelung in
die Hand gegeben werden kann. Die Gesellschaft sezt, was die Ausdehnung betrifft,
keine Schranken; warnt aber vor zu großer Kuͤrze, bei welcher der
Zoͤgling nichts lernt, und vor zu großer Weitschweifigkeit, bei der die
Aufmerksamkeit oft auf minder wichtige Gegenstaͤnde gelenkt wird. Die
Einsendungen haben bis zu Ende Mai an das Sekretariat der Akademie, place Vendôme, No. 12, zu geschehen. Das
gekroͤnte Werk bleibt Eigenthum des Verfassers; nur behaͤlt sich die
Akademie 100 Exemplare der ersten Auflage vor.
Bakes's Mittel gegen die
Inkrustirung der Dampfkessel.
Bekanntlich sind es die in dem Wasser stets mehr oder weniger aufgeloͤsten
Kalksalze, welche, indem sie beim Verdampfen des Wassers zuruͤkbleiben, sich
als eine harte Kruste ansezen, wenn sie mit dem heißen Kesselboden in
Beruͤhrung kommen. In den Dampfkesseln mit niedrigem Druke erzeugt sich jene
Kruste (der sogenannte Pfannenstein) viel mehr, als in solchen Kesseln, in welchen
das Wasser zu einem hoͤheren Grade erhizt wird. Durch die bekannten
Nachtheile, welche aus der Inkrustirung der Dampfkessel entstehen, wurde der
koͤnigl. niederlaͤnd.
Oberst Bake schon vor 15 Jahren auf den Gedanken geleitet, durch ein einfaches Mittel
das Uebel groͤßten Theils zu beseitigen.
In der Geschuͤzgießerei in Luͤttich hat man alte Niederdrukmaschinen
mit runden, kuppelfoͤrmigen Kesseln. Flamme und Rauch der unter dem Boden des
Kessels befindlichen Feuerung werden durch einen Canal um den Kessel herum geleitet,
und erhizen somit die Wand desselben. Das Wasser der Maas, welches man gebraucht,
enthaͤlt sehr viel kohlensauren Kalk, welcher sich beim Kochen und Verdampfen
abscheidet, und das Reinigen der Kessel erschwert. Durch die Hize der
Kesselwaͤnde findet beim Kochen des Wassers ein bestaͤndiges Abstoßen
nach der Mitte des Kessels hin Statt, wohin also die niederfallenden Kalktheile
getrieben werden, so daß Hr. Bake vermuthete, man
wuͤrde in einem, mitten im Kessel angebrachten, oben offenen Gefaͤße
einen großen Theil des Abgeschiedenen auffangen koͤnnen. Er brachte deßhalb
in dem Dampfkessel einen losen Boden an, der in einer Entfernung von
ungefaͤhr 4 Zoll uͤber dem eigentlichen Boden aufruhte, und ringsum
zwischen seinem nach Oben aufgebogenen Rande und der Kesselwand einen Raum von 4
Zoll frei ließ. Der Erfolg war so, wie er ihn erwartet hatte. Der groͤßte
Theil des Niederschlages sammelte sich auf dem losen Boden, und da derselbe nicht
mit dem heißen Kesselboden in Beruͤhrung kam, so blieb er in dem Zustande
eines Pulvers, welches man beim Reinigen des Kessels mit einer Schaufel herausnehmen
konnte. Das Reinigen wurde auch weniger oft noͤthig, und die Nachtheile des
Pfannensteins waren groͤßten Theils entfernt.
Hr. Bake glaubt daher dieses einfache Mittel mit
Sicherheit empfehlen zu koͤnnen, indem er nicht zweifelt, daß der gute
Erfolg, welchen er bei runden Kesseln erhielt, gleicher Weise auch bei den langen
Dampfkesseln eintreten wird. Er hatte seinen losen Boden aus zwei durch Charniere
verbundenen Theilen zusammengesezt, so daß er aufgeklappt werden konnte, wenn es
noͤthig war, den darunter befindlichen Boden des Kessels zu reinigen.
(Hannov. Mittheil. 14te Lief.)
Ueber die Anwendung stationaͤrer Dampfmaschinen an den
Eisenbahnen.
Die London-Blackwall-Eisenbahn-Compagnie hat kuͤrzlich
eine Generalversammlung gehalten, in welcher auf den Vorschlag der HH. Stephenson und Bidder
beschlossen wurde, anstatt der Locomotiven zur Bewegung der Wagenzuͤge zwei
stationaͤre Maschinen anzuwenden. Das Mechanics'
Magazine zieht Folgendes aus diesem Vorschlage aus. „Wenn man das
System mit stationaͤren Maschinen annehmen will, so rathen wir, bei oder
in der Naͤhe der Minoriten in London eine Maschine von 250, und in
Brunswick-Street, Poplar, eine solche von 200 Pferdekraͤften
aufzustellen, und zwischen diesen beiden Punkten Taue laufen zu lassen. Die an
dem einen Ende zwischen dem Minoritenkloster und Fenchurch-Street
befindliche Streke, und jene, welche an dem anderen Ende zwischen
Brunswick-Wharf und Brunswick-Street besteht (welche beide
Strecken aus Curven mit kleinen Radien zusammengesezt sind), kann nach der einen
Richtung durch das erlangte Bewegungsmoment, nach der anderen durch die
Gravitation zuruͤkgelegt werden. Ein Beispiel hiefuͤr gibt die
London-Birmingham-Eisenbahn am Euston-Square. Die Taue
muͤßten um Trommeln von großem Durchmesser gewunden werden. Unserer
Ansicht nach muͤßte die Fahrt durch ein sogenanntes Schwanztau, d.h.
durch ein an dem Wagenzuge befestigtes Tau, womit der Wagenzug bei der
Ruͤkkehr angezogen wuͤrde, vermittelt werden, so daß stets nach
der ganzen Bahnlaͤnge ein Tau gespannt waͤre. Bei dieser Anordnung
lassen sich sowohl an jedem Zwischenpunkte als auch an den Endpunkten der Bahn
die Wagen nach demselben Principe anhaͤngen und losmachen, nach dem man
die Wagenzuͤge an der London-Birmingham-Bahn an dem Taue
anzuhaͤngen pflegt, welches sich von dieser Bahn bis zum
Euston-Square erstrekt. Die Compagnie waͤre hiedurch in Stand
gesezt, ihre Zwischenstationen zu vermehren, wenn sie dieß in Folge der Zunahme
des Verkehres fuͤr wuͤnschenswerth halten sollte. Wenn man sich
der stationaͤren Dampfmaschinen und der Taue auf die von uns angegebene
Weise bedient, so koͤnnen an allen im Voraus bestimmten Punkten sowohl
Guͤter als Passagiere auf die Wagen aufgenommen werden, ohne daß der
Verkehr zwischen den Enden der Bahn irgend eine Unterbrechung erleidet. Die
aͤußerste Geschwindigkeit des Taues braucht nicht uͤber 25 engl.
Meilen in der Zeitstunde zu betragen, um die ganze Streke innerhalb 12 Minuten
zuruͤklegen. Die Thunlichkeit einer solchen Geschwindigkeit ist bereits
an der London-Birmingham-Eisenbahn erwiesen. Daselbst wird
naͤmlich eine Gradiente von 80 Fuß in der engl. Meile mit Huͤlfe
zweier Maschinen von je 60 Pferdekraͤften mit einer Geschwindigkeit von
20 engl. Meilen in der Zeitstunde befahren, und da an der
London-Blackwell-Eisenbahn die Gradiente bedeutend geringer ist,
so laͤßt sich natuͤrlich eine verhaͤltnißmaͤßig
groͤßere Geschwindigkeit erzielen.“
Folger's schwimmender
Stappel.
In den Vereinigten Staaten verbreitet sich in den lezteren Jahren immer mehr und mehr
ein sogenannter schwimmender Stappel, der von Hrn. Folger
erfunden ward, und bei der Ausbesserung der Schiffe treffliche Dienste leistet. Die
Vorrichtung besteht aus einem rechtekigen Kasten von solcher Groͤße, daß das
groͤßte Fahrzeug Raum darin findet. Um die Schiffe eintreten zu lassen, sind
am Hintertheile des Kastens zwei Thuͤren angebracht, die mit groͤßter
Leichtigkeit gehoben und herabgelassen werden koͤnnen. Ist das Schiff im
Kasten angelangt, so pumpt man diesen aus, wo dann das Schiff troken auf dem vorher
zugerichteten Stappel liegen bleibt, und eben so gut ausgebessert werden kann, wie
auf der besten Werfte. Der Kasten laͤßt sich, wie sich von selbst versteht,
beliebig und in solchem Grade versenken, daß das Schiff beim Einlaufen in denselben
keinen Schaden nehmen kann. Ist das Fahrzeug ausgebessert, so oͤffnet man die
am Boden des Kastens befindlichen Klappen, damit Wasser in denselben eindringen und
das Schiff wieder flott machen kann. (Aus dem Journal de
l'Académie de l'Industrie. Januar 1838.)
Wie das Zufrieren der Fluͤsse verhuͤtet werden
kann.
Der abgelaufene Winter, in welchem man in Paris eine Kaͤlte ausstand, welche
jener des kaͤltesten bisher daselbst beobachteten Winters nur um 4 Grade
nachstand, gab zu verschiedenen Versuchen uͤber Verhuͤtung des
Zufrierens der Fluͤsse Anlaß. Hr. Bataillonschef Baron de La Haye hat gezeigt, daß man diesen Zwek erreichen kann, wenn man die
auf dem Wasser treibenden Eisschollen auffaͤngt. Er hat hiezu eine Art von
Damm angegeben, der die Schifffahrt nicht beeintraͤchtigt. (Echo du monde savant, No. 304.)
Letellier's Schuzmittel gegen
Verbrennung des Holzes, Papieres etc.
In der Akademie der Wissenschaften in Paris trat am 5. Febr. l. J. Hr. Letellier von Saint-Leu-Taverny mit einem
angeblich von ihm erfundenen Mittel, womit man Holz, Papier, Zeuge u. dergl.
unverbrennlich oder wenigstens unentzuͤndbar machen kann, auf. Dieses Mittel
ist eine Aufloͤsung von Kieselerde in Kali; also dasselbe, welches schon vor
vielen Jahren von unserem hochverdienten Oberstbergrathe Fuchs in seiner Abhandlung uͤber das Wasserglas angegeben wurde.
Das Echo du monde savant berichtet nicht, daß man Hrn.
Letellier in der Sizung der Gelehrten Paris's darauf
aufmerksam gemacht haͤtte, daß er mit seiner Erfindung, wenn dieselbe auch
kein Plagiat ist, viel zu spaͤt daran sey!
Hrn. Joyce's Heizapparat.
Wenige Erfindungen duͤrsten wohl, schreibt das London
Journal in seinem neuesten Hefte, in so kurzer Zeit so große Sensation
erregt haben, wie der von Joyce erfundene Heizapparat. In
dem Jerusalem Kaffeehause allein wurden Bestellungen auf 3000 solcher Apparate
gegeben, und zahlreich sind die an den Patenttraͤger ergangenen Gesuche um
Licenzen. Die Erfindung zerfaͤllt hauptsaͤchlich in zwei Theile:
naͤmlich in einen Ofen eigenthuͤmlicher Art und in ein chemisch
zubereitetes Brennmaterial. Was den Ofen betrifft, so ist er von cylindrischer
Gestalt, oben kuppelfoͤrmig, unten auf Schnekenfuͤßen ruhend, aus
duͤnnem Kupfer oder aus Eisen gearbeitet. In seinem Inneren sind fuͤr
den Durchgang der atmosphaͤrischen Luft, die durch einen in der Kuppel
befindlichen Regulator aus dem Feuer entweicht, Vorkehrungen getroffen. Der Regulator dient zugleich zur
Bestimmung des Zuges und mithin zur Controlirung der Quantitaͤt des
verbrauchten Brennstoffes. Dieser Brennstoff, auf dessen Zubereitung der
Patenttraͤger nicht durch tiefere Kenntnisse in der Chemie noch durch bloßen
Zufall gekommen zu seyn scheint, sondern der das Resultat jahrelang fortgesezter
Versuche ist, gibt bei seiner Verbrennung weder Rauch, noch Geruch, noch irgend
einen schaͤdlichen Dunst von sich, wie sich schon Tausende davon
uͤberzeugt haben. Die zu dessen Bereitung dienenden Materialien sind wohlfeil
und uͤberall leicht und in Menge zu finden. Die deren Zusammensezung zum
Grunde liegenden Principien scheinen dem London Journal
ganz richtig zu seyn. Ein kleiner cylindrischer Ofen von 18 Zoll Hoͤhe und 7
Zoll im Durchmesser gibt hinreichende Hize, um ein Zimmer von 25 Quadratfuß auf 30
bis 40 Grad zu erhizen, und diese Waͤrme durch 30 Stunden fuͤr den
geringen Aufwand von 4 Pence (12 kr.) zu unterhalten! – Wir werden die
wichtige Patentbeschreibung liefern, sobald sie die Einrollirung erlangt hat.
Arizoli's Bakofen.
Hr. Arizoli, Ofenbauer in Paris, rue St. Jacques, No. 15, und Erfinder eines Feldbakofens, dessen System
bei der Militaͤrverwaltung in Chaillot Eingang gefunden zu haben scheint, hat
der Académie de l'Industrie das Modell eines
neuen, von ihm ausgedachten Bakofens fuͤr die Civilbaͤkereien
uͤbergeben. Der Zwek der Erfindung, uͤber welche von Hrn. Masson-Four der Akademie Bericht erstattet wurde,
ist eine bedeutende Ersparniß an Holz und Schuz der Nachbarschaft gegen Rauch und
Feuersgefahr. In diesem neuen Bakofen nun werden sowohl gruͤne als trokene
Brennstoffe wie auf einer gewoͤhnlichen Feuerstelle verbrannt. Der Rauch
circulirt mittelst eines doppelten Gewoͤlbes mehrere Male um das erste
Gewoͤlbe oder um den eigentlichen Bakofen, und tritt erst dann an dem vorne
angebrachten Schornsteine aus, wenn er allen seinen Waͤrmestoff abgegeben
hat. Zwei unter dem Bakofenherde im Zikzak laufende Canaͤle communiciren
einerseits mit der freien Luft, andererseits dagegen mit dem Inneren des Ofens und
des doppelten Gewoͤlbes. Die Oeffnungen nach Außen sind mit einem Pfropfe,
von dem eine Stange auslaͤuft, deren Griff sich vorne an dem Ofen befindet,
verschlossen. Zieht man diese Stangen gegen sich an, so tritt Luft ein, und diese
Luft dient, nachdem sie sich in den Gaͤngen erhizt hat, entweder zur Belebung
des Feuers, oder sie dringt auf das im Ofen befindliche Gebaͤk, und entfernt
den beim Bakprocesse entwikelten alkoholhaltigen Wasserdampf. Die er Zutritt der
Luft zum Gebaͤke erscheint dem Berichterstatter von keinem wesentlichen
Nuzen; und er zweifelt um so mehr an der guͤnstigen Aufnahme dieses Theiles
des neuen Systemes von Seite der Baͤker, als diese des groͤßeren
Gewichtes wegen bemuͤht sind, die moͤglich groͤßte Menge Wasser
im Gebaͤke zuruͤkzuhalten. Uebrigens gewaͤhrt das neue System
im Vergleiche mit dem dermalen in Paris allgemein gebraͤuchlichen eine
Ersparniß an Brennmaterial, welche wohl den dritten Theil betraͤgt, so daß
die hoͤheren Herstellungskosten eines solchen Ofens in kuͤrzester Zeit
ausgeglichen werden, und ein eben so gut gebakenes Brod wohl um etwas niedrigeren
Preis geliefert werden kann. Das Troknen des Holzes wird, wie gesagt, ganz
entbehrlich, und von Rauch wird man gar nicht belaͤstigt. Die Akademie
empfiehlt hienach die Anwendung des fraglichen Bakofens. (Journal de l'Académie de l'Industrie. Januar 1838, S. 10.)
Allier's Apparat zum
Aufbewahren von Getreide u. dergl.
Hr. Allier, Notar in Fins, Dept. de
la Somme, ist der Erfinder eines Apparates, Machine
octogonotype genannt, welche zum Schuze des Getreides und aller
oͤhlhaltigen Samen, so wie auch anderer Stoffe gegen Insecten und
Maͤuse sowohl als gegen das Feucht- und Flekigwerden bestimmt ist, und
die ziemliche Ähnlichkeit mit jener des Hrn. de
Valery hat, die wir im Polyt. Journal Bd.
LXVII. S. 384 beschrieben haben. Die ganze Vorrichtung besteht
naͤmlich nach einem von Hrn. Caillaud erstatteten
Berichte aus einem großen in 8 Faͤcher abgetheilten Rade, welches ringsum mit
Drahtgitter so verschlossen ist, daß wohl die Luft frei durchziehen kann, daß aber
selbst die kleinsten Insecten abgehaͤlten werden. Saͤmmtliche
Faͤcher stehen durch trichterfoͤrmige Oeffnungen, die man nach
Belieben mittelst eines Registers oͤffnen und schließen kann, mit einander in
Communication, so daß man durch einfaches Umdrehen des Rades das in dasselbe
gebrachte Getreide aus einem Fache in das andere schaffen kann. Ein Kind kann
leztere Arbeit verrichten, und auf diese Weise wird an Arbeitslohn, den das Umwenden
des Getreides verzehrt, mehr dann 90 Proc. erspart. Man braucht auch keinen eigenen
Kornspeicher mehr, da sich der Apparat an jedem trokenen, durch ein Dach
geschuͤzten Orte unterbringen laͤßt. Endlich kann man, wenn man
mehrere solche Raͤder hat, auf einem und demselben Speicher eine
groͤßere Menge Getreides, und namentlich mehrere verschiedene Sorten
aufbewahren, da eine Vermischung derselben nicht moͤglich ist. (Aus dem Journal de l'Académie de l'Industrie.)
Bereitungsart eines vorzuͤglichen Eisenkitts.
Zur Bereitung eines haltbaren Kittes fuͤr Eisen, dessen Anwendung im
Maschinenwesen etc. oft noͤthig ist, gibt es viele Vorschriften, unter
welchen namentlich diejenige oft empfohlen worden ist, nach welcher ein solcher Kitt
aus Eisenfeilspaͤnen, Schwefelblumen und Salmiak, zusammen mit Wasser
angeruͤhrt, verfertigt wird. Das Verhaͤltniß der Zuthaten wird sehr
verschieden angegeben, und kann bei der Anwendung einige Unsicherheit veranlassen,
deßhalb theilen wir in folgendem die Anweisung mit, welche der Direction des
Gewerbevereins fuͤr Hannover durch Hrn. Fabrikanten Crause zugekommen ist, und sich bei deßhalb angestellten Versuchen als ganz vorzuͤglich bewaͤhrt hat, besonders
wenn der Masse noch etwas zerstoßene Steinkohlenschlaken zugesezt wurden. – 2
Loth Salmiak, 1 Loth Schwefelblumen und 16 Loth Eisenfeilspaͤne werden in
einem Moͤrser wohl mit einander gemengt, und dieses Pulver wird troken
aufbewahrt. Beim Gebrauche vermengt man Einen Theil desselben sorgfaͤltig mit
zwanzig Theilen feiner Eisenfeile, und befeuchtet das Ganze mit einer aus 7/8 Theil
Wasser und 1/8 Theil Essig bestehenden Mischung zu einem Brei, den man in die Fugen
einstreicht. Dieser Kitt, welcher zum Zusammenkitten des Eisens sowohl im Feuer als
im Freien dient, wird nach einigen Tagen ganz hart, und vereinigt sich vollkommen
mit dem Eisen.
Naͤhere Angaben uͤber Sorel's Methode das Eisen zu
galvanisiren.
Die Methode des Hrn. Sorel das Eisen zu verzinken, um es
dadurch gegen den Rost zu schuͤzen (vergl. polyt. Journ. Bd. LXVII. S. 376) ist sehr einfach und
leicht ausfuͤhrbar. Wir sahen auf diese Art (zur Abfuͤhrung des
Rauches aus Stubenoͤfen bestimmte) Roͤhren galvanisiren, was ohne Umstaͤnde und sehr schnell geschehen war.
Das Eisen wird naͤmlich zuerst in Salzsaͤure getaucht, um alle Spuren
von Oxyd auf seiner Oberflaͤche zu beseitigen; nachdem es dann mittelst
kuͤnstlicher Waͤrme gehoͤrig abgetroknet worden ist, taucht man
es in ein kochendes Bad von Zink.Der in der oben citirten Abhandlung vorkommende Ausdruk Verzinnung (étamage) ist also
ein uneigentlicher, indem Hr. Sorel das Eisen mit
einer Zinkschichte uͤberzieht, die in Beruͤhrung mit demselben
positiv elektrisch wird.A. d. R. Dieses Bad enthaͤlt außer dem Zink noch eine geringe Menge einer
Legirung, deren Zusammensezung Hr. Sorel als Geheimniß
bewahrt. Das Zinkbad muß in einem Tiegel aus feuerfester Erde enthalten seyn, denn
bei Anwendung eines gußeisernen Tiegels wuͤrde sich eine Legirung von Zink
und Eisen bilden, worauf man die Operation nicht mehr laͤnger fortsezen
koͤnnte. Bei jeder Operation wird dem Bad eine geringe Menge Salmiak
zugesezt, um die Oxydation der oberen Schichte des Bades zu verhindern. Nachdem das
Eisen ganz in das Zink getaucht worden ist, zieht man es augenbliklich wieder
heraus; die Zinkschichte, womit es uͤberzogen ist, zeigt dann schwarze
Fleken, welche durch das Ammoniak entstehen und die man nicht mehr wegbringen
koͤnnte, wenn man sie nicht sogleich mit gewoͤhnlichem Wasser
abwaschen wuͤrde. Das galvanisirte Eisen wird sodann in sehr trokene
Saͤgespaͤne gestekt, um ihm alle Feuchtigkeit zu benehmen. Durch diese
Zubereitung, welche sowohl bei Stabeisen als bei Stahl, Blech und selbst Gußeisen
anwendbar ist, wird das Metall vollkommen gegen alle Oxydation geschuͤzt.
(Echo du monde savant, No. 9.)
Frankreichs Eisenproduction.
Nach den lezten, von der Bergwerksadministration Frankreichs bekannt gemachten
amtlichen Dokumenten erzeugt dieses Land dermalen 2948 metrische Cntr. Gußeisen im
Werthe von 54,930,000 Fr.; und 2043 metrische Cntr. Schmiedeisen im Werthe von
85,716,000 Fr.
Zunahme der Seidenraupenzucht in Frankreich.
Nach den vom franzoͤsischen Handelsministerium publicirten Documenten ward im
Jahre 1820 nur in 18 Departements Frankreichs Seide gewonnen; gegenwaͤrtig
erstrekt sich die Seidenraupenzucht hingegen schon auf ihrer 30. In den
aͤlteren 18 Departementen zaͤhlte man im Jahre 1820 nur 9,613,674, im
Jahre 1834 dagegen 14,879,404 Maulbeerbaͤume. (Echo du
monde savant, No. 310.)
Ueber den Bau des Indigo-Knoͤterig's.
Der Bulletin de la Société industrielle de
Mulhausen enthaͤlt in Nr. 52 den Bericht des Hrn. Joh. Risler uͤber den Versuch, der im Elsaß mit dem
Baue des in China einheimischen und in der Krimm dermalen gebauten
Indigo-Knoͤterig's (Polygonum tinctorium)
angestellt wurde. Die in einem Bette angebauten Pflanzen wurden auf einen Aker
verpflanzt, gediehen sehr gut, kamen im August zur Bluͤthe, und gaben per Are 150 bis 170 Kilogr. Blaͤtter ohne
Staͤngel. Die Blaͤtter wurden allen jenen Processen unterworfen, nach
denen man in jenen Laͤndern, in welchen man die Indigopflanze baut, Indigo
gewinnt; wobei jedoch nur folgende Methoden Resultate gaben. 1) Man macerirte
frische, von den Staͤngeln abgepfluͤkte, leicht eingeschnittene
Blaͤtter 18 Stunden lang bei einer Temperatur von 28° R. Da auf das
erste Mal nicht aller Indigo ausgezogen wurde, so wiederholte man die Operation auf
dieselbe Weise. – 2) Man ließ die Blaͤtter sammt den Staͤngeln
leicht zwischen den Haͤnden zerquetscht bei einer Temperatur von 18 bis
19° R. an freier Luft gaͤhren, wobei die Gaͤhrung erst nach 36
Stunden eintrat, und erst nach 72 Stunden hinreichend fortgeschritten war. –
3) Man zerquetschte die Blaͤtter und Staͤngel, preßte den Saft aus,
und sezte ihm 1/100 Kalkpulver zu. Lezteres Verfahren, welches auch dem in China
uͤblichen am naͤchsten kommt, erscheint als das vortheilhafteste, am
leichtesten und in kuͤrzester Zeit ausfuͤhrbare. Noch besser ist es
jedoch, die zerquetschten Pflanzentheile vor dem Auspressen einige Zeit in Wasser zu
maceriren, und dann zur Faͤllung des Indigo Kalkwasser anstatt Kalkpulver
anzuwenden. Ein Kilogramm Blaͤtter gab nach diesem lezteren Verfahren 6 bis 9
Grammen Indigo, der mehr oder minder dunkelblau mit einem Stiche ins
Gruͤnliche und matt war. Hieraus erhellt, daß dieser Indigo wie jener des
Waids mit gruͤnem Sazmehle vermengt ist. Die mit chemischen Agentien
angestellten Versuche, so wie auch die mit dem neuen Indigo ausgefaͤrbten
Stoffe bewiesen, daß dieses Fabricat mit dem kaͤuflichen Indigo nicht ganz
Concurrenz halten kann. Uebrigens sollen die Versuche dieses Jahr mit
groͤßeren Massen fortgesezt werden.
Noch Einiges uͤber die Rohankartoffel.
Hr. Boyer berichtete der Académie de l'Industrie uͤber die guͤnstige
Kartoffelernte, welche ein Hr. Martial mit der
sogenannten Rohankartoffel erzielt hat. Er spricht von Kartoffeln, welche 16 1/2, 11
3/4, 9 1/2 Pfd. wogen, und dabei sehr mehlig waren. Die Pflanzung geschah in
Feldern, welche 4 Fuß weit von einander entfernt waren, und in deren jedes 2 bis 3
Augen gelegt wurden. Gehaͤufelt wurde oͤfter als gewoͤhnlich.
Die Staͤngel erreichten 6 bis Fuß Hoͤhe und mußten mit Stangen
gestuͤzt werden. Die Ernte fiel um Martini.
Holt's Verbesserungen in der
Zubereitung gewisser Faserstoffe.
Die Verbesserungen, auf die John Holt der juͤngere,
Seiler von Whitby in der Grafschaft York, unterm 28. April 1832 ein Patent erhielt,
betreffen die Behandlung des neuseelaͤndischen und Manillahanfes und
Flachses, dessen Fasern angeblich durch eine klebende Substanz so fest mit einander
verbunden sind, daß sie beim gewoͤhnlichen Brechen und Hecheln nicht
gehoͤrig getrennt werden, und daß sie also den Theer nicht einsaugen, wodurch
sie zur Taufabrication ungeeignet werden. Man soll daher dem Patenttraͤger zu
Folge diesen auf die gewoͤhnliche Weise gebrochenen Hanf oder Flachs je nach
seiner Qualitaͤt beilaͤufig 24 Stunden lang in eine starke alkalische
Aufloͤsung, z.B. in Potasche-, Soda- oder
Seifenaufloͤsung, die man heiß oder kalt anwenden kann, einweichen. Hierauf
soll man ihn in duͤnnen Schichten auf dem Boden eines Troges ausbreiten, der
mit dreikantigen Staͤben rostartig gebildet ist: und wenn dieß geschehen ist,
so soll man einen aͤhnlichen Trog darauf stellen und gehoͤrig mit
Gewichten beschweren. Dann wird der obere Trog hin und her bewegt, damit das der
Behandlung unterliegende Material zwischen den Stangen der beiden Troͤge
abgerieben werde, und damit die hiedurch vollkommen abgeloͤsten holzigen
Theile in kleinen Stuͤken durch den unteren Rost fallen. Dieses Beuchen und
Abreiben kann sowohl vor als nach dem Verspinnen des Faserstoffes zu einem zur
Taufabrication bestimmten Garne vorgenommen werden. Nach demselben saugt dieses Garn
den Theer eben so gut ein, wie das aus dem gewoͤhnlichen Flachse oder Hanfe
gewonnene. (London Journal of arts. Februar 1838, S.
298.)
Wasserdichte Sohlen des Dr.
Cresson-Dorval.
Das Journal de l'Académie de l'Industrie
enthaͤlt in seinem dießjaͤhrigen Januarhefte einen Bericht
uͤber die Gesundheits- oder wasserdichten Kautschuksohlen des Dr. Cresson-Dorval in Paris, dessen wesentlicher
Inhalt in Folgendem besteht. „Der Hr. Doctor verfertigt aus dem Kautschuk
durch ein ziemlich einfaches chemisches Verfahren, auf welches er sich
uͤbrigens ein Patent ertheilen ließ, dike Ziegel oder Platten, die er mit
Huͤlfe eines sinnreichen Mechanismus in Tafeln von einer halben Linie in
der Dike sagt. Aus diesen schneidet er die Sohlen und die sogenannten
Oberstemmen, welche aus einem langen bandartigen Streifen bestehen, und die auf
dem Leisten durch eine Naht an der Sohle befestigt werden, waͤhrend man
sie 9 bis 12 Linien uͤber der Sohle durch eine leichte Naht mit dem
Oberleder verbindet. Eine aͤhnliche Oberstemme von 15 bis 18 Linien wird
auch mit der Sohle verbunden, so daß der Fuß auf diese Weise nicht nur von Unten
auf, sondern auch in einer Hoͤhe von 15 bis 18 Linien uͤber dem
Oberleder gegen alles Eindringen von Feuchtigkeit geschuͤzt
ist.“ Die Versuche, welche mit den nach diesem Systeme gearbeiteten
Schuhen und Stiefeln angestellt wurden, bewaͤhrten sich vollkommen, und die
Akademie hat dem Hrn. Doctor (der uͤbrigens auch wasserdichte Sohlen
verfertigt, die man in die Schuhe einlegen und herausnehmen kann) in
Erwaͤgung der großen Nuͤzlichkeit seiner Erfindung und der
Wohlfeilheit seiner Fabricate ihre Ehrenmedaille zuerkannt.
Reinigung des Colophoniums zum Gebrauch fuͤr
Musiker.
Das gewoͤhnlich gereinigte Colophon ist fuͤr den Musiker gar nicht
brauchbar; es ist viel zu sproͤde und gibt dem Pferdehaar einen viel zu
scharfen und rauhen Strich. Es wird zwar solch gut gereinigtes Colophon fuͤr
den Musiker in einigen Musikalienhandlungen verkauft, allein es ist bedeutend
theuer, und daher war eine leicht ausfuͤhrbare Methode zur Reinigung des
Colophons wuͤnschenswert. Nach folgender, von Elsner im Journal fuͤr praktische Chemie 1837, Nr. 21 angegebenen
Methode, die leicht und sicher ausfuͤhrbar ist, erhaͤlt man ein Harz,
welches voͤllig den Anforderungen entspricht.
Man macht sich eine Aufloͤsung von gewoͤhnlichem kaͤuflichem
Colophon in Spiritus, der am besten eine Staͤrke von 80° Richter hat;
die Aufloͤsung geschieht in einem Glaskolben, den man in ein Sandbad stellt;
bei dieser Aufloͤsung des Colophons bleiben alle Unreinigkeiten
zuruͤk; die Aufloͤsung wird klar abgegossen und alsdann in Wasser
gegossen, waͤhrend man mit einem Glasstaͤbchen das Wasser in rotirende Bewegung versezt.
Das als kaͤsige Masse sich absezende Harz wird so viel wie moͤglich
durch Pressen zwischen Leinen von dem uͤberfluͤssigen Wasser befreit
und alsdann bei sehr gelindem Feuer geschmolzen und in kleine Holzschachteln
ausgegossen, in welchem Zustande es nun schon recht brauchbar ist. Allein
fuͤr manches Haar ist es doch noch zu sproͤde; aber auch dieser Fehler
wird vollstaͤndig beseitigt durch einen Zusaz von etwa 1/20 Wachs, mit dem
man das gereinigte Harz zusammenschmilzt und alsdann in kleine Holzschachteln
ausgießt, wie oben schon bemerkt wurde.
Literatur.
Franzoͤsische.
Rapport sur les améliorations introduites dans
la domaine de Lafond- d'Ambérieux, département de
l'Allier; par M. le vicomte Héricart de Thury. 8.
Rapport sur le puits foré de Beychevelle et
sur le mémoire de la culture des vignes dans le Médoc; par
le même. 8.
Rapport sur le concours ouvert par la
Société royale d'agriculture pour le dessèchement
des terres argileuses sujettes à être inondées; par
le même.
Mémoire sur une composition chimique et
terreuse nommée l'antiver blanc; par M. JaumeSaint-Hilaire. Brochure. 8.
Coup d'œil général et
statistique sur la métallurgie; par M. Th.Virlet. 8.
Observations sur les chemins de fer de la Belgique et
sur le chemin de fer de Paris à Bruxelles; par M.Jomard. 4.
Recherches expérimentales et théoriques
sur les contractions partielles des veines d'eau et sur
l'écoulement par des tuyaux additionnels intérieurs et
extérieurs; par M. G.Bidone. 4.
Expériences sur la percussion des veines
d'eau; par le même. 4.
Cours de mécanique appliquée aux
machines; par M.Poncelet. Section 1
à 7; in Fol. 1836.
Des differens moyens d'amender le sol; par M. A.Puvis. 8.
De la dégénération et de
l'extinction des variétés de végétaux
propagées par les greffes et boutures; par le même.
8.
Traité de chimie élémentaire
théorique et pratique; par M. le baron Thénard. 6.
édit; 5 vol. 8, avec un atlas. 4.
Recherches expérimentales et théoriques
des causes d'explosion des chaudières à vapeur; par
M.Galy-Cacalat. 4.
Mémoire théorique et pratique sur les
bateaux à vapeur; par le même. Un vol. 4., avec pl.
Précis de l'histoire générale de
l'agriculture; par M. deMarivault. 8.
Notions élémentaires de
géologie, de chimie, de physique, de botanique et de physiologie
végétale, appliquées à l'agriculture; par le
même. 12.
Statistique industrielle du département de la
Loire; par M. A.Peyret. 8.
Recherches historiques et chimiques sur le cacao et
ses diverses préparations; par M.Delcher. 8.
Bulletin de la Société industrielle de
l'arrondissement de Saint-Étienne. 34e. année, 1.
livr. 8.