Titel: | Verbesserungen in der Bleiweißfabrication, worauf sich William Maugham, Chemiker von Newport Street, Lambeth, in der Grafschaft Surrey, am 15. März 1837 ein Patent ertheilen ließ. |
Fundstelle: | Band 68, Jahrgang 1838, Nr. XXXII., S. 132 |
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XXXII.
Verbesserungen in der Bleiweißfabrication, worauf
sich William Maugham,
Chemiker von Newport Street, Lambeth, in der Grafschaft Surrey, am 15. Maͤrz 1837 ein Patent ertheilen
ließ.
Aus dem Repertory of Patent-Inventions.
Maͤrz 1838, S. 166.
Maugham's Verbesserungen in der Bleiweißfabrication.
Ich verwandle Bleiprotoxyd (Bleiglaͤtte) in kohlensaures Blei oder Bleiweiß,
indem ich kohlensaures Gas auf eine spaͤter zu beschreibende Weise entweder
durch dasselbe oder durch ein Gemenge aus Bleiprotoxyd und salzsaurem Blei
stroͤmen lasse. Das Gelingen dieses Verfahrens haͤngt von der Reinheit
der dabei verwendeten Materialien ab. Die verschiedenen Methoden, nach denen man
metallisches Blei in Protoxyd oder Glaͤtte zu verwandeln pflegt, sind so
bekannt, daß ich sie nicht zu beruͤhren brauche; dagegen bemerke ich, daß man
das erwaͤhnte Gemenge aus Bleiprotoxyd und aus salzsaurem Blei
erhaͤlt, wenn man Bleiglatte mit einer Kochsalzaufloͤsung
behandelt.
Um nun das zu dem angegebenen Zweke noͤthige kohlensaure Gas zu erhalten,
leitet man am besten atmosphaͤrische Luft durch ein Feuer, welches sich in
einem am Boden geschlossenen Ofen befindet. Die Luft wird zu diesem Behufe mittelst
einer Luftpumpe, die durch eine Dampfmaschine oder durch irgend eine andere
Triebkraft in Bewegung gesezt wird, durch das Feuer getrieben, indem von der
Luftpumpe aus eine luftdicht schließende Roͤhre in das Feuer fuͤhrt.
Eine zweite Roͤhre fuͤhrt von dem oberen Theile des Ofens in ein
Gefaͤß, welches nach dem Principe der. Woulfe'schen Flaschen mit Wasser gefuͤllt ist; das untere Ende dieser
Roͤhre reicht durch das Wasser, welches auf der durch Versuche zu
ermittelnden Hoͤhe erhalten wird, bis auf den Boden des Gefaͤßes
hinab. Das Wasser laͤßt das kohlensaure Gas, so wie den Stikstoff der
zersezten Luft hindurchstroͤmen, waͤhrend alle Unreinigkeiten, wie
Staub u. dergl. in demselben zuruͤkbleiben. Das kohlensaure Gas wird dann in
einer Roͤhre, welche in den Scheitel des Gefaͤßes, in dem es auf die
eben angegebene Weise gewaschen worden ist, eintritt, in ein anderes Gefaͤß
geleitet, worin sich das Bleiprotoxyd oder das Gemenge aus diesem und salzsaurem
Bleie mit reinem Wasser zur Kalkmilchconsistenz angeruͤhrt, befindet. In
diesem Gefaͤße muß sich zum Aufruͤhren der Masse ein Agitator
befinden, damit alle Theilchen derselben fortwaͤhrend der Einwirkung des
Gases ausgesezt werden. Wenn der Proceß beendigt ist, so laͤßt man das
dadurch erzeugte Bleiweiß sich aus dem Wasser abscheiden und troknen. Da das
Bleiprotoxyd die gasfoͤrmige Kohlensaͤure nicht so schnell absorbirt,
als sie uͤber dasselbe so muß jenes Gas, welches nicht aufgenommen wird, in
ein anderes, mit Bleiprotoxyd, satzsaurem Blei und Wasser gefuͤlltes
Gefaͤß geleitet werden. Es versteht sich von selbst, daß In jenem Theile des
Apparates, der die Woulfe'sche Flasche vorstellt, auf
gewoͤhnliche Weise eine Sicherheitsroͤhre fixirt werden muß. Der
Stikstoff entweicht in die atmosphaͤrische Luft.
Der hier beschriebene Apparat laͤßt sich nach Gutduͤnken des
Fabrikanten mannigfach modificiren, denn, er gehoͤrt nicht mit zu meiner
Erfindung, so wenig als die Art und Weise sich das kohlensaure Gas zu verschaffen,
welche eine sehr verschiedene seyn kann. Meine Erfindung betrifft nur im Allgemeinen
die Umwandlung von Bleiprotoxyd oder von einem Gemenge aus diesem und salzsaurem Blei in Bleiweiß
durch directe Einwirkung von kuͤnstlich erzeugtem kohlensaurem Gase.