Titel: | Verbesserungen in der Fabrication gewisser Arten von Knöpfen und an den hiebei gebräuchlichen Werkzeugen, worauf sich Thomas Wells Ingram, Knopffabrikant von Birmingham in der Grafschaft Warwick, am 4. Mai 1837 ein Patent ertheilen ließ. |
Fundstelle: | Band 68, Jahrgang 1838, Nr. XLII., S. 191 |
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XLII.
Verbesserungen in der Fabrication gewisser Arten
von Knoͤpfen und an den hiebei gebraͤuchlichen Werkzeugen, worauf sich
Thomas Wells
Ingram, Knopffabrikant von Birmingham in der Grafschaft Warwick, am 4. Mai 1837 ein Patent ertheilen
ließ.
Aus dem Repertory of Patent-Inventions. Januar
1838, S. 49.
Ingram's verbesserte Knoͤpfe.
Meine Verbesserungen in der Knopffabrication betreffen erstlich die Knoͤpfe
aus Huf- oder Hornmasse, und haben zum Zweke, an diesen Knoͤpfen
biegsame oder elastische Schenkel oder Oehren anstatt der bisher allgemein
gebraͤuchlichen metallenen Oehre anzubringen. Die Oehren, deren ich mich
gewoͤhnlich bediene, sind den an den sogenannten Florence- oder
Florentinerknoͤpfen gebraͤuchlichen aͤhnlich. Sie bestehen aus
einem kleinen metallenen Schaͤlchen mit einem Loche in der Mitte, hinter
welches Schaͤlchen ein Stuͤk starken Leinen- oder anderen
Zeuges von gehoͤriger Gestalt so gelegt ist, daß es zum Theil durch das Loch
des Schaͤlchens hindurchragt. Dieser Vorsprung bildet den elastischen Theil
des Oehres oder Schenkels, womit der Knopf angesezt wird. Innerhalb dieses kleinen
Schaͤlchens wird ein Stuͤk Pappendekel oder eine andere zum Schuze
dienende Substanz, und hierauf ein Stuͤk Metall angebracht, welches dem Druk
zu widerstehen hat, der bei der Fixirung der Oehren und bei dem Formen und Verzieren
der Knoͤpfe nothwendig ausgeuͤbt werden muß. Um nun die Theile, welche
diesen elastischen Schenkel bilden, an dem Knopfe zu fixiren, drehe ich in den
Ruͤken eines jeden Knopfes eine Fuge aͤhnlich der, welche zur
Befestigung der gewoͤhnlichen unbiegsamen Schenkel oder Oehre dient. Ich
bemerke uͤbrigens ausdruͤklich, daß sich meine Patentanspruͤche
nicht auf die erwaͤhnten elastischen Oehren erstreken; sondern daß sie sich
lediglich auf deren Anwendung an den hornenen und beinenen Knoͤpfen
beschraͤnken.
Meine Verbesserungen an den zur Fabrikation der hornenen Knoͤpfe dienenden
Werkzeugen betreffen die Verfertigung der Model, worin die Knoͤpfe vollendet
und deren Oberflaͤchen nach Belleben verziert werden. Man hat bisher zu
diesem Zweke die Dessins, welche auf die Knoͤpfe gedrukt werden sollten, so
auf Stahlplatten gravirt, daß sich mehrere derselben auf einer Platte befanden. Nach
meinem Verfahren hingegen soll jede Verzierung oder jedes Dessin auf eigene
Metallplatten, wozu ich vorzugsweise Messing nehme, gravirt werden. Diese Platten
haben in Hinsicht auf Groͤße den gewuͤnschten Knoͤpfen zu
entsprechen, und muͤssen genau in Aushoͤhlungen einpassen, dergleichen
in staͤhlernen oder anderen Platten eine entsprechende Anzahl oder auch nur
eine angebracht ist. Bei der Fabrikation meiner beinenen Knoͤpfe mit
elastischen Schenkeln bediene ich mich lieber einzelner derlei Model und Lager, von
denen jedes seinen Oehrmodel hat, als solcher Lager, welche mehrere
Aushoͤhlungen und Model haben, und deren man sich zur Verfertigung der
beinenen Knoͤpfe mit den gewoͤhnlichen unelastischen Schenkeln mit
Vortheil bedienen kann. Um die einzelnen Model leichter aus den Aushoͤhlungen
der Platten herausschaffen zu koͤnnen, bringe ich in jeder Aushoͤhlung
der Platte ein kleines Loch an; auch lege ich unter den beweglichen Model ein
Stuͤk Metall in die Aushoͤhlung, um den Beschaͤdigungen des
ersteren beim Herausnehmen desselben aus lezterer vorzubeugen. Mit Huͤlfe
dieser beweglichen Model aus Messing oder auch aus irgend einem anderen
entsprechenden Metalle bin ich im Stande auf den Knoͤpfen Verzierungen oder
Dessins anzubringen, welche nach dem bisher uͤblichen Verfahren entweder gar
nicht oder nur mit großen Kosten zu erzielen waren. Auf den ebenen
Oberflaͤchen dieser flachen Metallplatten lassen sich mit Maschinen leicht
Dessins graviren, die auf gewoͤlbten Oberflaͤchen nicht wohl
ausfuͤhrbar sind; und die noͤthige Woͤlbung ist bei der
geringen Dike der Model leicht dadurch zu erlangen, daß man sie in Modeln von
gehoͤriger Form auspreßt. Wenn diese Model in die erwaͤhnten
Aushoͤhlungen der Stahlplatten gelegt worden sind, so koͤnnen sie zur
Fabrication von hornenen und beinenen Knoͤpfen mit gewoͤhnlichen
metallenen oder mit biegsamen Schenkeln verwendet werden. Das weitere Verfahren
hiebei ist ganz das allgemein uͤbliche.