Titel: | Bericht der HH. Georg Stephenson und G. B. Bidder, über die zwischen London und Blackwall projectirte Commercial-Eisenbahn. |
Fundstelle: | Band 68, Jahrgang 1838, Nr. LXXII., S. 341 |
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LXXII.
Bericht der HH. Georg Stephenson und G. B. Bidder, uͤber
die zwischen London und Blackwall projectirte Commercial-Eisenbahn.
Aus dem Civil Engineers and Architects Journal.
Februar 1838, S. 110.
Ueber die Commercial-Eisenbahn.
1. In Folge des Beschlusses, daß wir der Direktion einen schriftlichen Bericht
uͤber die beste Methode des Betriebes der Blackwall Eisenbahn zu erstatten,
und alle Verbesserungen, welche bei deren Bau in Anwendung kommen koͤnnten,
anzugeben haͤtten, entledigen wir uns hiemit nach Untersuchung der
Plaͤne und der anderweitigen erhaltenen Aufschluͤsse uͤber das
fragliche Terrain des uns gewordenen schmeichelhaften Auftrages.
2. Ueber den wichtigsten Punkt, uͤber den man unsere Ansicht einzuholen uns
die Ehre erwies, naͤmlich uͤber die beste Betriebsmethode der Bahn,
haben wir vorlaͤufig zu erinnern, daß wir unsere Aufmerksamkeit
ausschließlich auf die relativen, durch Anwendung einer stehenden oder einer
locomotiven Kraft bedingten Vortheile richteten, indem wir den Betrieb nur auf die
eine oder andere dieser beiden Methoden fuͤr thunlich hielten.
3. Die Commercialbahn soll sich, so wie sie gegenwaͤrtig entworfen ist, von
Brunswick Wharf, Blackwall, aus an eine an der Fenchurch Street in London
befindliche Niederlage erstreken. Sie bekaͤme mithin eine Laͤnge von 3
1/2 engl. Meile, wuͤrde auf Bogen gefuͤhrt werden, bekaͤme
Gradienten, bei denen die Steigung im Durchschnitte 12 Fuß in der engl. Meile
betruͤge, und wuͤrde, obwohl sie ziemlich gerade liefe, doch Curven
von beilaͤufig 1000 Yards Halbmesser enthalten.
4. Nach dem Prospecte ist der taͤgliche Verkehr auf 13,500 Personen und 480
Tonnen Guͤter angeschlagen.
5. Wir wollen jedoch, um unseren Vergleich zwischen stehenden und locomotiven
Maschinen auf sicherer Basis anzustellen, nur einen taͤglichen Verkehr von
8000 Personen und 250 Tonnen Waaren annehmen.
6. Wir behaupten deßhalb keineswegs, daß die Angabe des Prospectes
uͤbertrieben sey, sondern wir nahmen die Reduction nur vor, um zu beweisen,
daß das System mit stehender Maschine schon bei geringem Verkehr den Vorzug
verdiene, und daß ihm dieser bei groͤßerem Verkehre also um so mehr
gebuͤhre.
7. Wir nahmen an, daß um diesem Verkehr und den Anforderungen des Publicums zu
genuͤgen, von jedem Endpunkte der Bahn waͤhrend des lebhaftesten Geschaͤfttreibens
alle Viertelstunden, waͤhrend der uͤbrigen Zeit des Tages hingegen nur
alle halbe Stunden ein Wagenzug abgehe.
8. Wir beruͤksichtigen ferner die Wichtigkeit des Verkehres an dem
West-India-Dock, so daß es fuͤr uns unerlaͤßliche
Bedingung erscheint, daß die dahin sich begebenden Personen mit derselben
Regelmaͤßigkeit und Geschwindigkeit befoͤrdert werden, wie jene, die
von einem Endpunkte der Bahn zum anderen wollen.
9. Da Geschwindigkeit der Foͤrderung die Hauptursache zur Anwendung von
Eisenbahnen ist, so sind wir der Ansicht, daß auf dieser Bahn nicht mehr als 12
Minuten Zeit gestattet werden duͤrfen, um von einem Endpunkt zum anderen zu
gelangen. Dazu ist, wenn man Locomotiven anwendet, noͤthig, daß diese bei
voller Geschwindigkeit wenigstens 30 engl. Meilen in der Zeitstunde
zuruͤklegen; denn sonst wuͤrde mit Einschluß der zum Anhalten an den
West-India-Docks noͤthigen Zeit die Fahrt nicht in obigem
Zeitraum zuruͤkgelegt werden koͤnnen. Bei dieser großen
Geschwindigkeit wird es sehr wuͤnschenswert, daß keine der Curven der Bahn
weniger denn eine engl. Meile Halbmesser bekomme. Ueber die Vortheile der
Vergroͤßerung der Curven kann nur eine Meinung obwalten, und wir wissen auch,
daß man sie nur deßhalb annahm, um kostbares Eigenthum zu umgehen; wenn man jedoch
die Breite der Bahn in dem von uns anzugebenden Grade vermindern will, so fallen
diese Curven weg, ohne mit den Eigenthumsrechten anderer in groͤßere
Collision zu kommen.
10. Wir wissen, daß eine sehr schaͤzbare Autoritaͤt sich dahin
aͤußerte, daß nach dem Locomotivsysteme drei Bahnlinien genuͤgen
wuͤrden, mit dem Beisaze jedoch, daß die Weite zwischen den Schienen
erhoͤht werden muͤßte. Wir sehen nicht ein, wie eine groͤßere
Weite dem, was hier in diesem Falle Noch thut, abhelfen koͤnnte; so viel
wissen wir aber, daß bei groͤßerer Weite die Curven nochwendig noch
groͤßere Halbmesser bekommen muͤßten.
11. Da Hr. Cubitt ungeachtet
seines Vorschlages zu Verminderung der Zahl der Bahnlinien, doch fuͤr die
ganze Bahn eine Breite von 45 Fuß in Antrag brachte, und da diese Breite auch von
Sir John Rennie gefordert ward, so haben wir sie auch bei
unseren Berechnungen fuͤr das Locomotivsystem zu Grunde gelegt.
12. Wenn man das System mit stehenden Maschinen vorziehen sollte, so schlagen wir
vor, diese Maschinen in London bei den Minoriten und in Poplar an der Brunswick
Street aufzustellen und zwischen beiden Punkten Seile laufen zu lassen. Die an dem
einen Ende zwischen den Minoriten und Fenchurch Street, und an dem anderen zwischen Brunswick Wharf
und Brunswick Street gelegene Streke, welche beiderseits aus Curven von kleinem
Halbmesser besteht, muͤßte nach der einen Richtung durch das erlangte
Bewegungsmoment und nach der anderen durch die Schwerkraft zuruͤkgelegt
werden, wofuͤr man an der London-Birmingham-Eisenbahn bei
Euston-Square ein Beispiel hat.
13. Die Taue muͤßten um Trommeln von großem Durchmesser gewunden werden; und
nach unserer Ansicht muͤßte der Betrieb mittelst eines sogenannten
Schwanztaues geschehen, d.h. mittelst eines an dem Wagenzuge angehaͤngten
Taues, womit der Wagenzug auf der Ruͤkfahrt gezogen wuͤrde. Auf diese
Weise wuͤrde also in der That nach der ganzen Bahnlaͤnge
bestaͤndig ein Tau gespannt seyn.
14. Bei dieser Einrichtung lassen sich an jedem Zwischenpunkte der Bahn eben so gut
wie an den Endpunkten derselben Wagen nach demselben Principe anhaͤngen und
losmachen, nach welchem dieß an der London-Birmingham-Eisenbahn an
jenem Tau zu geschehen pflegt, welches bis zum Euston-Square
laͤuft.
15. Die Compagnie ist hiedurch in Stand gesezt ihre Zwischen-Stationen zu
vermehren, wenn ihr Unternehmen ein Mal gehoͤrig organisirt seyn wird, und
wenn der Verkehr es wuͤnschenswerth machen sollte. Das Aufnehmen von
Last- und Personenwagen kann an allen beliebigen Punkten geschehen, ohne daß
der Verkehr zwischen den beiden Bahnenden auch nur die geringste Stoͤrung
erleidet. Die groͤßte Geschwindigkeit des Taues brauchte daher um die Bahn in
12 Minuten zuruͤkzulegen nur 25 engl. Meilen in der Zeitstunde zu betragen.
Daß sich eine solche wirklich erreichen laͤßt, ist an der schiefen Ebene der
London-Birmingham-Bahn erwiesen, indem daselbst eine Gradiente von 80
Fuß per Meile mit zwei stehenden Maschinen von nur je 60
Pferdekraͤften mit einer Geschwindigkeit von 20 engl. Meilen in der
Zeitstunde durchlaufen wird; und indem bei bedeutend niedrigeren Gradienten
natuͤrlich eine verhaͤltnißmaͤßig groͤßere
Geschwindigkeit erzielt werden kann.
16. Bei diesem Systeme sind nicht mehr dann zwei Bahnlinien noͤthig, so daß
die Bahn obigen Annahmen gemaͤß nur 22 Fuß Breite bekaͤme. Unserer
Ansicht nach duͤrfte jedoch eine etwas groͤßere Breite
zwekmaͤßiger seyn, weßhalb wir denn bei unseren Berechnungen von einer Breite
von 29 Fuß ausgingen.
17. Wir wollen nunmehr nach diesen vorlaͤufigen Bemerkungen auf eine
Vergleichung des stehenden und locomotiven Systemes auf diese Bahn angewendet
uͤbergehen; und zwar 1) in Hinsicht auf die Geschwindigkeit, 2) in Hinsicht
auf die Betriebskosten, und 3) in Hinsicht auf die Baukosten.
I. Relative Geschwindigkeit.
18. Abstract betrachtet kann jedes der beiden Systeme jede Geschwindigkeit, deren man
bedarf, geben. Wir haben angenommen, daß die ganze Bahn in 12 Minuten
zuruͤkgelegt werden muß, und daß sich die Abfahrt an jedem Bahnende alle
Viertelstunden wiederhole. Bei dem stehenden System kann dieß, wenn sich bei den
Minoriten eine Maschine von 250 und in Blackwall eine von 200 Pferdekraͤften
befindet, mit einem Wagenzuge von 133 Tonnen Bruttoladung oder mit 1000 Personen
geschehen; und diese Ladung laͤßt sich sogar noch bedeutend erhoͤhen,
ohne daß die Dauer der Fahrt um mehr dann eine oder hoͤchstens um zwei
Minuten verlaͤngert wird.
19. Bei dem Locomotivsysteme ist (vorausgesezt, daß der Regelmaͤßigkeit willen
nach jeder Richtung dieselbe Geschwindigkeit und Puͤnktlichkeit gefordert
wird) die Leistungsfaͤhigkeit der Maschinen nothwendig auf jene Ladung
beschraͤnkt, welche sie von Blackwall nach London ziehen koͤnnen.
Unserer Meinung nach kann das hoͤchste Gewicht, welches der Locomotive
angehaͤngt werden darf, wenn sie die Fahrt in zwoͤlf Minuten
zuruͤklegen soll, nicht, uͤber 35 Tonnen oder 250 Personen
betragen.
20. Wenn daher fuͤr eine Befoͤrderung von 1000 und mehr Personen auf
ein Mal, so wie auch fuͤr die Aufnahme und Absezung von solchen an
Zwischenstationen Vorsorge getroffen werden soll, so sind unserer Ansicht nach bei
der Anwendung von Locomotivmaschinen durchaus vier Bahnlinien erforderlich,
waͤhrend bei der Anwendung stehender Maschinen zwei solche Linien allen
Anforderungen vollkommen Genuͤge leisten. Bei einem Zusammentreffen
mehrfacher guͤnstiger Umstaͤnde laͤßt sich unstreitig obige
fuͤr die Locomotiven angenommene Ladung um ein Geringes erhoͤhen;
dagegen duͤrfte aber weit haͤufiger der Fall eintreten, daß eine weit
bedeutendere Verminderung derselben noͤthig wird. Von diesen Schwankungen ist
das stehende System groͤßten Theils, wo nicht gaͤnzlich, befreit.
21. Keines der beiden Systeme ist ernstlichen Unordnungen ausgesezt, obschon sich
auch in dieser Hinsicht ein geringer Vorzug zu Gunsten des stehenden Systemes
ergeben duͤrfte.
II. Relative Betriebs- und
Herstellungskosten.
22. Wir haben uns bei der Loͤsung dieser Frage der an anderen Eisenbahnen
gemachten Erfahrungen bedient, und da es eigentlich keine Bahn gibt, die der
fraglichen analog waͤre, so haben wir diese Erfahrungen den Umstaͤnden
und Eigenthuͤmlichkeiten derselben anzupassen gesucht.
23. Die hienach angestellten Berechnungen haben dargethan, daß sich die
Unterhaltungskosten und Reparaturen der zum Betriebe dieser Bahn erforderlichen
Locomotiven jaͤhrlich auf 23,000 Pfd. Sterl. belaufen duͤrften,
waͤhrend die stehenden Maschinen nur einen Aufwand von 11,000 Pfd. mit sich
bringen, wozu jedoch noch 1000 Pfd. fuͤr Unterhaltung der Taue geschlagen
werden muͤssen. Die Unterhaltung der Bahn wuͤrde mit stehenden
Maschinen jaͤhrlich um 1500 Pfd. weniger kosten, als mit Locomotivmaschinen,
so daß sich also im Ganzen zu Gunsten des stehenden Systemes eine Summe von
jaͤhrlich 12,500 Pfd. Sterl. ergibt.
24. Die Herstellung der stationaͤren Maschinen mit den dazu noͤthigen
Gebaͤuden kommt auf 25,000 Pfd. Sterl., der Ankauf von 10 kraͤftigen
Locomotiven mit Herstellung der Wasserstationen, Reparirschoppen etc. hingegen
berechnet sich auf 20,000 Pfd. Sterl., zu welch lezterer Summe aber uͤbrigens
auch noch die Kosten der Aufwindmaschine an den West-India-Doks zu
schlagen sind.
III. Relative Baukosten des Viaductes
und der Bahn.
25. In dieser Hinsicht muͤssen wir, bevor wir auf einen vergleichsweisen
Kostenanschlag eingehen, einiger, einem jeden der beiden Systeme zukommender
Eigenthuͤmlichkeiten erwaͤhnen.
26. Die Locomotivmaschinen erheischen, welche Kosten auch damit verbunden seyn
moͤgen, wenn sie nuͤzlich arbeiten und wenn deren Unterhaltungskosten
nicht bedeutend steigen sollen, eine solche Modificirung und Verminderung der
Gradienten, daß sie einen gehoͤrigen Nuzeffect geben koͤnnen. Bei den
stationaͤren Maschinen hingegen ist eine bedeutende Modificirung der
Gradienten moͤglich, ohne daß deren Leistung beeintraͤchtigt wird. Wir
verweisen als Beispiel abermals auf die London-Birmingham-Eisenbahn,
an der sich eine Gradiente von 80 Fuß auf die engl. Meile befindet.
27. Im gegenwaͤrtigen Falle ist die fuͤr das stehende System
vortheilhafteste Modification des Bahnniveau durch die vorgeschriebene Durchkreuzung
der Gassen und Straßen beschraͤnkt. Allein selbst innerhalb dieser
Glaͤnze ist die Ersparniß sehr bedeutend und mit anderen spaͤter zu
erwaͤhnenden Ersparnissen verbunden. Diese Ersparniß wuͤrde noch
groͤßer ausfallen, wenn die Erlaubniß zu erlangen waͤre, unter einigen
Straßen hindurch die Kreuzung zu vollbringen.
28. Eine große Ersparniß erwaͤchst nothwendig fuͤr jenes System,
welches die wenigsten Bahnlinien und folglich die geringste Breite des Viaductes
erheischt; woraus also ein bedeutender Unterschied zu Gunsten des
stationaͤren Systemes folgen muß, da bei diesem der Viaduct den obigen Angaben
gemaͤß wenigstens um 16 Fuß schmaͤler seyn kann.
29. Die aus der Verminderung der Breite des Viaductes und aus dessen Erniedrigung bis
auf die durch die Parliaments-Acte gestattete Tiefe, hervorgehende Ersparniß
berechnet sich auf 150,000 Pfd. Sterl., wozu noch, wenn einige Straßen etwas
erhoͤht werden duͤrften, eine Ersparniß von 23,000 Pfd. kaͤme,
so daß dieß eine Summe von 173,000 Pfd. Sterl. gaͤbe, abgesehen von dem
Unterschiede in den Ankaufskosten des Terrains.
30. Endlich ließen sich die Arbeiten bei solcher materieller Reducirung in 18 Monaten
vollenden.
31. Fassen wir Alles dieß zusammen, so finden wir, daß das stationaͤre System
bei gleicher Geschwindigkeit jaͤhrlich um 12,500 Pfd. weniger Betriebskosten
veranlaßt, als das Locomotivsystem; daß sich an den Baukosten, die Erwerbungskosten
des Terrains und die Aufziehmaschine an den West-India-Doks nicht in
Anschlag gebracht, eine Ersparniß von 145,000 Pfd. herauswirft, die sich auf 168,000
Pfd. steigern wuͤrde, wenn die Erlaubniß unter einigen Straßen durchzufahren
zu erlangen waͤre.
32. Daß außerdem das stehende System so viele Zwischenstationen moͤglich
macht, als der Verkehr und die Bequemlichkeit des Publicums erheischen
duͤrfte.
33. Daß endlich bei dem niedrigeren Niveau, auf welchem sich die Bahn an den
West-India-Doks und in Blackwall befaͤnde, die Communication
mit den Magazinen um Vieles erleichtert waͤre.
34. Bevor wir unseren Bericht schließen, erlauben wir uns noch einige Bemerkungen
uͤber die Einwendungen beizufuͤgen, die man allenfalls gegen das von
uns empfohlene System machen duͤrfte.
35. Mehrere sind der Ansicht, daß sich stationaͤre Maschinen und Taue nicht
mit einer großen Geschwindigkeit vertragen. Hiegegen muͤssen wir bemerken,
daß sich fuͤr diese Ansicht auch nicht eine einzige Thatsache oder ein
einziger Grund aufbringen laͤßt; daß dafuͤr die stationaͤren
Maschinen an der London-Birmingham-Eisenbahn, die bei einer Gradiente
von 80 Fuß in der engl. Meile eine Geschwindigkeit von 20 Meilen in der Zeitstunde
hervorbringen, einen triftigen Gegenbeweis liefern. Man hat gesagt, daß stehende
Maschinen groͤßeren Laͤrm verursachen, als die Locomotiven, indem der
Laͤrm fortwaͤhrend durch die ganze Streke Statt findet, durch welche
die Taue reichen, waͤhrend man die Locomotive nur bei ihrem
Voruͤberfluge hoͤrt. Hiegegen koͤnnen wir nur unsere
Ueberzeugung geltend machen, daß der Laͤrm, den die Seilleitungsrollen
machen, bald durch eine Verbesserung dieser Rollen gehoben werden duͤrfte.
Uebrigens moͤge
man nicht vergessen, daß bei den stehenden Maschinen der Rauch und das
Funkenspruͤhen laͤngs der ganzen Bahn wegfaͤllt, und daß eben
dieß auch von der groͤßten Klage gilt, die man an sehr bevoͤlkerten
Quartieren gegen die Eisenbahnen hoͤrt, und die gegen das Ausstroͤmen
des Dampfes waͤhrend des Wartens der Locomotive auf die Wagenzuͤge und
gegen das Pfeifen bei der Annaͤherung derselben gerichtet ist. An der
Station, wo sich eine stehende Maschine befindet, wird man von allem dem nichts zu
leiden haben.
36. Wir empfehlen daher das System mit stehenden Maschinen der Direction zur Annahme,
in der vollen Ueberzeugung, daß sie hiedurch ihrer Aufgabe am vollkommensten und mit
der groͤßten Ersparniß an Betriebs- sowohl als an Baukosten
entsprechen wird.