Titel: | Gibbon's Metallthermometer für Hohöfen, die mit heißer Luft gespeist werden. |
Fundstelle: | Band 68, Jahrgang 1838, Nr. XCII., S. 436 |
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XCII.
Gibbon's
Metallthermometer fuͤr Hohoͤfen, die mit heißer Luft gespeist
werden.
Mit einer Abbildung auf Tab. VII.
Gibbon's Metallthermometer fuͤr Hohoͤfen.
Da von einer gleichfoͤrmigen Erhaltung der Temperatur der heißen Luft beim
Schmelzen mit solcher der Gang des Hohofens und die Guͤte des Products
abhaͤngt, so ist die Kenntnißnahme der in irgend einem Augenblike Statt
findenden Temperatur von eben so hohem Interesse fuͤr den Arbeiter, welcher
den Hohofen zu besorgen hat, als von Wichtigkeit fuͤr den Aufseher, welcher
sich uͤberzeugen muß, ob in einer bestimmten Zeit weder eine zu hohe noch
eine zu niedere Temperatur Statt gefunden hat. Beiden Erfordernissen hilft das von
William Gibbon angegebene Metallthermometer ( hot blast thermometer) ab, welches sich an den
Hohoͤfen von John Gibbon's in Corbyn's Hall als nuͤzlich bewaͤhrt
hat.Ein sehr compendioͤser Metallthermometer zur Bestimmung der Temperatur
der heißen Luft, womit die Hohoͤfen gespeist werden, wurde schon im
Jahre 1836 von Hrn. Oechsle in Pforzheim erfunden und im polytechnischen
Journal Bd. LX. S. 191
beschrieben.A. d. R.
Das in Fig. 24
abgebildete Instrument beruht auf der Verschiedenheit der Laͤngenausdehnung
von Stahl und Kupfer. An dem Rohre X, durch welches die
heiße Luft getrieben wird, ist das Rohr B so angebracht,
daß ein Theil der heißen Luft in demselben circuliren kann; in B befinden sich auf dem festen Querstuͤke A die Kupferstange C und die
Stahlstange 8 befestigt. An 8 ist der Arm D befestigt,
der Hebel F dagegen drehbar angebracht. Dieser Hebel F stuͤzt sich auf C nahe an seinem Drehpunkte und
ist an seinem anderen Ende mit ein Paar haͤngenden Verbindungsstangen H bei J versehen, welche den
Arm D umschließen und unten bei K den Zeiger G zu stellen suchen, welcher um
das Ende L des Armes D
drehbar ist und an der Scale E, die ebenfalls an D befestigt ist, gleitet. An N gleiten laͤngs des Drahtes N zwei
Laufzeiger M, M, welche den hoͤchsten und tiefsten
Punkt bezeichnen, den G waͤhrend einer gewissen
Zeit angenommen hat und sie dienen daher dem Aufseher zur Controle der stattgehabten
Temperatur. Zugleich geht an dem Weiser G ein, Draht
nieder, welcher sich durch ein Blech in einer Glasroͤhre b endet; an der Außenseite der lezteren ist ebenfalls
eine Scale angebracht, und so zeigt das Drahtende auch in dieser fuͤr den
Arbeiter bestimmten die stattfindende Temperaturveraͤnderung, indem das Ganze
in das Gehaͤuse Z, Z eingeschlossen ist, aus
welchem unten nur die Glasroͤhre P vorsteht.
(Mechanics'
Magazine.)