Titel: Ueber eine verbesserte Art von Wagen mit Reibungsrädern. Von Hrn. W. Coles in Charing Croß.
Fundstelle: Band 69, Jahrgang 1838, Nr. XXXIII., S. 173
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XXXIII. Ueber eine verbesserte Art von Wagen mit Reibungsraͤdern. Von Hrn. W. Coles in Charing Croß. Aus dem Civil Engineer and Architects Journal. Jun. 1838, S. 226. Mit einer Abbildung auf Tab. V. Coles's verbesserte Wagen mit Reibungsraͤdern. Meine Erfindung, auf welche ich ein Patent besize, besteht in einem Rahmen (Fig. 33), in welchem ungefaͤhr bis zur Mitte hinauf eine Fuge angebracht ist, in der sich zwei Schraubenmuttern oder Halsstuͤke auf und nieder bewegen. In diesen Halsstuͤken laufen die Bodenraͤder um, die so wie die großen Reibungsraͤder so fixirt sind, daß sie zugleich mit ihren Raͤdern umlaufen. Die Achse des oberen Reibungsrades dagegen ist in dem Rahmen fixirt, und am Ruͤken angeschraubt, so daß sich das Rad um sie dreht. Als Stuͤze fuͤr diese Achse und um das Rad an Ort und Stelle zu erhalten, dient auch ein Band. Die Achse des Bodenrades sezt das große Reibungsrad in Bewegung, und die obere Achse wird von dem Kranze des kleinen Reibungsrades getroffen. Die Reibung ist demnach von dem rasch umlaufenden auf das langsam umlaufende Rad uͤbergetragen, welches leztere nur einen Umgang macht, waͤhrend ersteres ihrer 60 zuruͤklegt. Hieraus folgt, daß da, wo alle Reibung Statt findet, keine Last ist; waͤhrend da, wo alle Last ruht, so zu sagen keine Reibung ist. Eine weitere Erfindung von mir, die ich nicht fuͤr minder neu und wichtig halte, besteht in einem starken elliptischen Stoßaufhaͤlter, der sich zwischen zwei Querstegen, auf denen die Federn der Wagen ruhen, bewegt. Diese Einrichtung gewaͤhrt den Vortheil, daß der Federstoßaufhaͤlter nach beiden Richtungen nachgibt, so daß jede ploͤzliche Erschuͤtterung unmoͤglich wird. Mittelst einer starken Stange, welche der Feder angepaßt und mit einem Zapfen befestigt ist, ist den ganzen Wagenzug entlang eine fortlaufende Reihe von Stangen und Stoßaufhaltern hergestellt. Diese Art der Verbindung wird unumgaͤnglich nothwendig, wenn man sich zweiraͤderiger Wagen bedienen will; sie verhuͤtet auch jede Neigung nach der einen oder nach der anderen Seite, wie ungleich die Wagen immer befrachtet seyn moͤgen. Zur Verbindung der Wagen sind seitliche Ketten vorhanden, welche an dem einen Ende mit einer schwalbenschwanzfoͤrmigen Fixirung, an dem vorderen dagegen mit einer Spiralfeder versehen sind. Die Feder dehnt sich, wenn die Wagen aus der geraden Linie kommen; die Wagen werden also, wenn sie sich nach einer oder der an, deren Seite wenden, von zwei Punkten aus, wenn sie sich in gerader Linie vorwaͤrts bewegen, dagegen von drei Punkten aus gezogen. Zweiraͤderige Wagen schienen mir vor vierraͤderigen einen entschiedenen Vortheil voraus zu haben; doch sollen sie nicht einzeln, sondern in Zuͤge verbunden angewendet werden. Meine Wagen mit Reibungsraͤdern, sie moͤgen auf vier oder zwei Raͤdern ruhen, koͤnnen durch Dampf-, Pferde- oder Menschenkraft in Bewegung gesezt werden. Ich habe mir, um meine Erfindung zu erproben, verschiedene Modelle gebaut, und diese mittelst zweier Uhrfedern, die ich auf die Bodenfedern des ersten Wagens wirken ließ, in Bewegung gesezt. Die Resultate, die mir diese Versuche gaben, fielen so sehr zu meiner Zufriedenheit aus, daß ich keinen Zweifel hege, daß meine Wagen jedes beliebige Gewicht mit einer um die Haͤlfte geringeren Kraft, als gewoͤhnlich hiezu noͤthig ist, fortzuschaffen im Stande sind; oder daß sie, was dasselbe ist, mit gleichem Kraftaufwande noch ein Mal so schnell laufen.

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Tafel Tab. V
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