Titel: | Verbesserte, auf verschiedene Werke anwendbare Methode Wasser zu heben, worauf sich Samuel Cowling, von Bowling in der Pfarre Bradford in der Grafschaft York, am 21. September 1837 ein Patent ertheilen ließ. |
Fundstelle: | Band 69, Jahrgang 1838, Nr. XLVII., S. 251 |
Download: | XML |
XLVII.
Verbesserte, auf verschiedene Werke anwendbare
Methode Wasser zu heben, worauf sich Samuel Cowling, von Bowling in der Pfarre
Bradford in der Grafschaft York, am 21. September
1837 ein Patent ertheilen ließ.
Aus dem Repertory of Patent-Inventions. May
1838, S. 262.
Mit Abbildungen auf Tab.
VI.
Cowling's Methode Wasser zu heben.
Meine Verbesserungen betreffen die Mittel, womit Pumpen in Bewegung gesezt werden
sollen, um mit dem gehobenen Wasser ein Wasserrad treiben zu koͤnnen, oder um
mit ihnen Marschlaͤnder oder Bergwerke troken zu legen.
In der beigegebenen Zeichnung, Fig. 26, sind A, A, A, A vier am oberen Theile des kreisrunden Rahmens
1, 2, 3, 4 befestigte Pumpen und B, B, B, B vier
Kolbenstangen, welche mittelst kurzer Balanciers, die ihre Stuͤzpunkte in D, D, D, D haben und durch Ketten mit den Kolbenstangen
in Verbindung stehen, bewegt werden. Zur Bewegung der Balanciers dienen die langen
Stangen E, E, E, E, die bei F, F,
F, F mit dem Rande der kreisrunden Platte G
verbunden sind. Diese Platte, welche die Kolben mittelst der Stangen E in Bewegung sezt, ist auf einer horizontalen Grundlage
aus Mauerwerk oder Holz angebracht; sie kann sich nicht drehen, sondern ruht auf
einem Zapfen, der in der Mitte ihrer unteren Seite fixirt ist und der in einer
metallenen, in die Mitte der horizontalen Grundlage eingelassenen Pfanne steht. Auf diese Weise
wird die unter dem Rade H befindliche Seite der Platte
bestaͤndig herabgedruͤkt; und so wie sich das Rad H beim Umlaufen bestaͤndig vorwaͤrts
bewegt und die Platte unter sich herab druͤkt, so veraͤndert sich der
oben unter das Rad gebrachte und folglich unterste Theil der Platte
bestaͤndig, wodurch der ganze Pumpenkreis fortwaͤhrend in
Thaͤtigkeit erhalten wird. Die von dem Rade H
niedergedruͤkte Seite der Platte kommt auf einen eisernen Ring oder auf eine
im Kreise laufende Bahn zu liegen, welche unter jenem Theile der Platte, auf dem
oben das Rad H laͤuft, auf der horizontalen
Grundlage fixirt ist. Am Grunde der Welle I befindet
sich ein kreuzfoͤrmiger Rahmen, und dieser ruht auf vier Fuͤßen,
welche in der horizontalen Grundlage unter der Platte festhalten und durch vier in
gleichen Entfernungen von einander in der Platte angebrachte Loͤcher
emporragen. In der Mitte dieses Kreuzes befindet sich eine Pfanne, worin die Welle
I umlaͤuft. Da in dieser Welle I die Welle des Rades H
eingefuͤgt ist, so muß lezteres umlaufen, so wie sich die Welle I umdreht. Zum Umdrehen dieser lezteren dient das
Winkelrad J, in welches das an der Welle L aufgezogene Winkelrad K
eingreift. Die Welle L erhaͤlt ihre Bewegung von
einer gewoͤhnlichen Roßmuͤhle her. Die Vorrichtung kann mit oder ohne
Flugrad arbeiten. Die Raͤder J, K muͤssen
je nach der Geschwindigkeit, welche erfordert wird, verschiedene Durchmesser und
Verhaͤltnisse haben. Die Zahl der Pumpen darf nicht unter vier betragen;
deren Anzahl oder Groͤße oder beides laͤßt sich hingegen vermehren, in
so fern es die Groͤße der Platte G gestattet, und
in so fern das Gewicht des Rades H und die Kraft, die
dasselbe in Bewegung sezt, zum Betriebe saͤmmtlicher Pumpen ausreicht. Der
Durchmesser des Kreises, den das Rad bei seinem Laufe auf der Platte beschreibt,
kann von 5 bis zu 12 Fuß wechseln; jener des Rades selbst von 3 bis zu 7 Fuß. Wenn
es einer bedeutenden Kraft bedarf, so kann man auf einer und derselben Platte vor
einander zwei Raͤder laufen lassen. Damit das Wasser bei strenger
Kaͤlte nicht in den Pumpen frieren kann, muß die Maschine sich in einem
Schoppen befinden, der in diesem Falle geheizt werden kann. Ich fand es nicht
fuͤr noͤthig, meine Zeichnung nach einem bestimmten Maaßstabe
anzufertigen, indem die ganze Anordnung auch ohne diesen deutlich genug erhellt. Ich
nehme auch keinen der einzelnen Theile der beschriebenen Vorrichtung in Anspruch, da
die Erfindung lediglich in der Anordnung und Verbindung des Ganzen beruht.