Titel: Ueber einen ausdehnbaren Zeichenrahmen. Von Hrn. James Wilcox.
Fundstelle: Band 69, Jahrgang 1838, Nr. LII., S. 263
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LII. Ueber einen ausdehnbaren Zeichenrahmen. Von Hrn. James Wilcox. Aus dem Mechanics' Magazine, No. 761, S. 395. Mit Abbildungen auf Tab. VI. Wilcox's ausdehnbarer Zeichenrahmen. Ich bediene mich bei meinen Arbeiten eines Zwischenrahmens, welcher mir in einer Reihe von 10 Jahren so gute Dienste leistete, daß ich mit allem Grunde Einiges uͤber dessen gute Eigenschaften mittheilen und Etwas zu dessen Empfehlung sagen zu koͤnnen glaube. Es begegnet einem selbst bei einem nicht unbedeutenden Vorrathe an Zeichenrahmen dennoch bisweilen, daß man eben keinen zur Hand hat, welcher ganz die passende Groͤße besaͤße. Da diese Unannehmlichkeit auch mir bei meinen Arbeiten oͤfter widerfuhr, so dachte ich mir einen Rahmen aus, welcher sich nach allen Richtungen ausziehen laͤßt, und welcher daher die Stelle eines reichen Vorrathes an solchen Geraͤthen vollkommen versieht. Das Papier wird von vier langen Staͤben, in deren aͤußeren Rand einige kurze Messingstifte eingelassen sind, festgehalten. In der Seite des Schiebrahmens dagegen sind kleine, zur Aufnahme der Stifte dienende Ausschnitte angebracht. Das an beiden Seiten gut befeuchtete Papier wird uͤber die zur Aufnahme der Staͤbe dienenden Falzen ausgebreitet, und mit diesen Staͤben bis auf den Boden der Falzen hinab gedruͤkt, worauf man die Staͤbe der Laͤnge nach etwas Vorwaͤrts schiebt, damit die Stifte unter die Ausschnitte eindringen und dadurch festgehalten werden. Wie man aus der Abbildung sieht, ist die innere Seite des Falzes schwalbenschwanzartig geformt, waͤhrend die andere schraͤg abgedacht ist, damit der Eintritt freier ist. Das Papier soll um etwas Weniges breiter seyn als die aͤußeren Raͤnder der Falzen, jedoch nicht so breit, daß es an Ort und Stelle gebracht etwas daruͤber hinaus ragt. Nach dem Troknen findet man das Papier so fest wie eine Trommel gespannt. Der Umstand, daß kein Ruͤkenbrett vorhanden ist, wie an dem gewoͤhnlichen Zeichenbrett, kann keineswegs als Nachtheil geltend gemacht werden, indem der Kuͤnstler den Ruͤken jener Theile, an denen er ein zu schnelles Troknen verhuͤten will, mit einem Schwamme befeuchten kann. Das Ausspannen des Rahmens geschieht auf folgende Weise. Da die Staͤbe so lang sind als es noͤthig ist, wenn der Nahmen bis auf den hoͤchsten Grad ausgespannt ist, so sind die Schieber urspruͤnglich von derselben Laͤnge; doch sind sie bis auf eine Laͤnge, welche der kleinsten Dimension des Rahmens, z.B. 12 Zoll im Gevierte, entspricht, in zolllange Stuͤke, welche man aufbewahrt, geschnitten. Soll nun z.B. ein Papier von 15 Zoll Laͤnge auf 13 Zoll Breite ausgespannt werden, so zieht man saͤmmtliche Schieber aus und legt nach der einen Richtung drei, nach der anderen hingegen nur eines von den zolllangen Stuͤken ein, womit der Rahmen wieder zusammengesezt werden kann und das Papier fest in gewuͤnschter Groͤße ausgespannt erhalten wird. Man moͤchte auf den ersten Blik meinen, daß das Hinausstehen der Staͤbe hinderlich und laͤstig seyn duͤrfte. Ich fand dieß jedoch nie; denn da man beim Zeichnen gewoͤhnlich etwas links von der Zeichnung sizt, so wird der an der rechten Eke hinausstehende Stab nie im Wege seyn. Fig. 14 zeigt meinen Zeichenrahmen auf den kleinsten Umfang zusammengeschoben. In Fig. 15 sieht man ihn nach der einen Richtung so weit ausgezogen, daß drei von den zolllangen Stuͤken eingelegt werden konnten. Fig. 16 zeigt einen Theil gaͤnzlich ausgezogen; die eine Seite A schiebt sich in ihrem Gegentheile, die andere B hingegen dient zur Aufnahme des Schiebers. Fig. 17 gibt eine Ansicht von einem Theile der Schieber, woraus man die zur Aufnahme der Messingstifte des Stabes dienenden Loͤcher, welche genau 1 Zoll weit von einander angebracht sind, ersieht. Fig. 18 zeigt einen Durchschnitt des Rahmens in vergroͤßertem Maaßstabe, woran a der Rahmen, b der Schieber und c der Stab ist. Vier, in gleichen Entfernungen angebrachte Stifte werden an jedem Stabe genuͤgen.

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