Titel: | Verbesserungen in der Drahtfabrication, worauf sich Thomas North, Karten-, Papier- und Metallstecher, in Mitre Street, New-Cut in der Grafschaft Surrey, am 19. Jul. 1837 ein Patent ertheilen ließ. |
Fundstelle: | Band 69, Jahrgang 1838, Nr. LVIII., S. 277 |
Download: | XML |
LVIII.
Verbesserungen in der Drahtfabrication, worauf
sich Thomas North,
Karten-, Papier- und Metallstecher, in Mitre Street, New-Cut in der
Grafschaft Surrey, am 19. Jul. 1837 ein Patent
ertheilen ließ.
Aus dem Repertory of Patent-Inventions. Jun.
1838, S. 324.
Mit Abbildungen auf Tab.
VI.
North's Verbesserungen in der Drahtfabrication.
Meine Erfindung betrifft eine verbesserte Methode Zinkdraht zu fabriciren. Ich nehme
naͤmlich Platten aus dem besten gehaͤmmerten Zinke und schneide aus
diesen mit Saͤgen oder kreisrunden Schneidgeraͤthen vierkantige
Staͤbe. Der Saͤgen bediene ich mich hiezu, wenn die Platten mehr dann
einen Viertelzoll in der Dike haben; duͤnnere Platten dagegen schneide ich
mit kreisrunden Schneidgeraͤthen auf dieselbe Weise, auf welche man aus Eisen
Nagelstaͤbe zu schneiden pflegt. Die auf die eine oder die andere Weise
geschnittenen, vierkantigen Zinkstaͤbe muͤssen einem
Verdichtungsprocesse unterworfen werden, indem man sie zwischen ausgekehlten Walzen
durchlaufen laͤßt, wobei die Staͤbe zugleich auch, wenn die aus ihnen
zu ziehenden Draͤhte rund werden sollen, an den Kanten abgerundet werden. Das
Ziehen des Drahtes aus den auf solche Art behandelten Staͤben geschieht auf
aͤhnliche Weise, wie man Eisen- und anderen Metalldraht zieht. Ich
bemerke hiezu vorlaͤufig, daß ich es nicht fuͤr noͤthig fand,
die Zinkstaͤbe oder Zinkdraͤhte anzulassen, sondern daß dieselben ohne
eine weitere Behandlung allmaͤhlich bis zur gewuͤnschten Dike
ausgezogen werden koͤnnen. Der Verdichtungsproceß muß mit besonderer Sorgfalt
vorgenommen werden, indem von ihm hauptsaͤchlich das vollkommene Gelingen des
weiteren Verfahrens abhaͤngt.
In Fig. 32 und
33 sieht
man ein Paar ausgekehlte Walzen b, b, an deren Welle
zugleich auch einige der kreisrunden Schneidgeraͤthe a, a aufgezogen sind. Leztere bestehen aus staͤhlernen Scheiben von
gleicher Dike und gleichem Durchmesser. Die Zinkstaͤbe soll man mehrere Male
durch die Walzen laufen lassen, wobei man sie jedes Mal umdreht und wobei man auch
immer kleinere und kleinere Kehlen auswaͤhlt, bis die Staͤbe endlich
hinreichend verdichtet worden sind.
Fig. 34 zeigt
eine Ziehplatte, wie man sich ihrer gewoͤhnlich zum Ziehen anderer
Metalldraͤhte bedient. Ihre Loͤcher sind rund. Fig. 35 zeigt eine
aͤhnliche Ziehplatte, die jedoch zum Ziehen vierkantiger Draͤhte
bestimmt ist. Man ersieht aus der Zeichnung, daß die Draͤhte immer
duͤnner und duͤnner ausfallen werden, je kleiner die Loͤcher
sind, durch welche man sie zieht.
Fig. 36 ist
eine seitliche Ansicht; Fig. 37 ein Grundriß, und
Fig. 38
eine Endansicht einer Maschine, womit die Zinkplatten in Staͤbe
zersaͤgt werden sollen. a, a ist das Gestell; b, b sind die beiden Fuͤhrer fuͤr den
Saͤgerahmen e, e, welcher in Fig. 39 einzeln
fuͤr sich und von Vorne, in Fig. 40 hingegen von der
Seite her betrachtet abgebildet ist. Die Zahl der in diesem Rahmen e aufzuziehenden Saͤgen haͤngt von der
Anzahl der Schnitte, die man machen will, ab. Die Kurbelwelle f erhaͤlt von einer Dampfmaschine oder einer anderen Triebkraft her
mittelst eines uͤber die Trommel g laufenden
Riemens die Bewegung mitgetheilt. An dieser Welle bemerkt man auch das Schwungrad
h, so wie die beiden, an den Saͤgerahmen
laufenden Verbindungsstangen i, i, mit deren
Huͤlfe der Saͤgerahmen auf und nieder bewegt wird. Die Zinkplatte wird
auf dem vierseitigen Rahmen j, j, in dessen Seitentheile
Zaͤhne geschnitten sind, und der sich auf parallelen Staͤben bewegt,
fixirt. k und l sind
Verbindungsstangen, welche von der Kurbelwelle f
auslaufen, und die durch den Hebel in und den Daͤumling n die an der Welle p
befindlichen Getriebe o in Bewegung sezen. An derselben
Welle ist auch das Sperrrad q angebracht. In Fig. 41
endlich sieht man die Enden der Saͤge in groͤßerem Maaßstabe
gezeichnet.
Ich nehme nichts von der hier beschriebenen Maschinerie als meine Erfindung in
Anspruch, da man sich aͤhnlicher Vorrichtungen schon fruͤher zur
Fabrication von Metalldraͤhten und zu anderen Zweken bediente. Meine
Erfindung beruht lediglich in der beschriebenen Fabrication von Zinkdraht mittelst
der beschriebenen Walzen und des darauf folgenden Ausziehens, so wie auch in der
Anwendung von Saͤgen oder anderen Schneidgeraͤthen zur Zertheilung der
Zinkplatten in Staͤbe.