Titel: | Verbesserungen an den Maschinen und Apparaten zur Fabrication von Baksteinen, Dachziegeln u. dergl., worauf sich Richard Roe, von Everton bei Bawtry, in der Grafschaft York, am 17. Jun. 1837 ein Patent ertheilen ließ. |
Fundstelle: | Band 69, Jahrgang 1838, Nr. LXIX., S. 343 |
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LXIX.
Verbesserungen an den Maschinen und Apparaten zur
Fabrication von Baksteinen, Dachziegeln u. dergl., worauf sich Richard Roe, von Everton bei
Bawtry, in der Grafschaft York, am 17. Jun.
1837 ein Patent ertheilen ließ.
Aus dem Repertory of Patent-Inventions. Mai
1838, S. 269.
Mit Abbildungen auf Tab.
VII.
Roe's Maschine zur Fabrication von Baksteinen.
Meine Erfindung beruht auf einer Verbindung mehrerer Mechanismen zu einer Maschine,
womit man Ziegel, Baksteine und andere dergleichen Artikel zu pressen und ihnen eine
groͤßere Dichtheit zu geben im Stande ist, als sie bisher zu bekommen
pflegten.
Fig. 36 ist
eine seitliche Ansicht und Fig. 37 ein Grundriß
einer meiner Erfindung gemaͤß gebauten Maschine. Sie ruht, wie man sieht, auf
Raͤdern, damit man sie leichter von einem Orte zum anderen schaffen kann.
Fig. 38
und 39 sind
Laͤngendurchschnitte derselben Maschine, welche man in Fig. 40 auch noch in
einem Querdurchschnitte abgebildet sieht. In Fig. 41 sind noch einige
einzelne Theile der Maschine einzeln fuͤr sich dargestellt, so daß jeder
Sachverstaͤndige nach diesen Zeichnungen die Maschine herzustellen im Stande
ist.
Das Hauptgestell a, a, dessen Anordnung aus der Zeichnung
zur Genuͤge erhellt, traͤgt die Hauptwelle b der Maschine, die mittelst des Getriebes d
durch die Kurbel c in Bewegung gesezt wird. Sowohl das
Getrieb als die Kurbel befinden sich an der Welle e, die
in dem Gestelle in entsprechenden Zapfenlagern laͤuft. Das Getrieb d greift in das an der Hauptwelle b befestigte Zahnrad f, und hiedurch
erhaͤlt diese Welle die Bewegung mitgetheilt. An dieser Welle b befinden sich aber auch noch die
Daͤumlingsraͤder g, h, welche die
Kolbenstangen i, j in Bewegung sezen. Der Theil j schiebt oder bewegt sich innerhalb des Theiles i; beide Theile sind bald in ihrer Bewegung von einander
unabhaͤngig, bald aber bewegen sie sich auch gemeinschaftlich als eine
einfache Kolbenstange. Das Rad g treibt den Theil j; das Rad h den Theil i; und beide Theile werden gemeinschaftlich durch das
Rad h in Bewegung gesezt, indem die auf der Oberflaͤche dieses
Rades aufruhende Reibungsrolle k die Kolbenstange i empordraͤngt.
Fig. 39 zeigt
die Theile der Maschine im Momente der Entfernung des Ziegels. Fig. 38 zeigt sie in der
Stellung, die sie unmittelbar nach Beseitigung des Dekels von dem Model haben. Fig. 40 zeigt
sie unmittelbar vor Beseitigung des Dekels in dem Augenblike, wo der Ziegel den
hoͤchsten Grad von Druk erleidet. An der Achse oder Spindel l, die in dem Gestelle der Maschine in entsprechenden
Zapfenlagern ruht, befindet sich der Griff m und die mit
einem Fenster versehenen Arme n, welche man aus Fig. 41
ersieht. Diese Fenster dienen zur Aufnahme der Querstange o des Theiles j. Auf die untere oder
schraͤge Flaͤche der Arme n wirken die
Daͤumlinge g, und hiedurch werden dieselben
zugleich mit der Kolbenstange j in die aus Fig. 39
ersichtliche Stellung emporgehoben, wo dann der Arbeiter nur den Griff m herabzudruͤken braucht, um den Ziegel vollends
aus dem Model zu schaffen. Das Rad h sezt die
Kolbenstange i durch die Walze k in Bewegung, deren Spindel sich in dem Querhaupte oder Rahmen p befindet. Dieses an dem Theile i befestigte Querhaupt bewegt sich in den Fuͤhrern q. An dem mit r befestigten
Theile des Maschinengestelles ist der Dekel des Models so angebracht, daß er sich
einerseits an der Spindel r' bewegt, waͤhrend er
andererseits mit dem Gegengewichte r²
ausgestattet ist. An dem oberen Theile des Dekels ist eine gebogene Stange s befestigt, auf welche die an der Welle der Zahnstange
v befindliche Reibungsrolle t einwirkt. In die genannte Zahnstange greift dagegen das Zahnrad u, welches an der Welle der Kurbel u' aufgezogen ist. Die beiden Stangen w, w bewegen sich an der Hauptwelle b und sind an ihrem oberen Ende durch das Querhaupt w' verbunden, welches auf dem oberen Theile des
Modeldekels ruht und gegen den Druk, dem der Ziegel im Model ausgesezt wird,
Widerstand leistet.
Wenn man nun mit dieser Maschine, die nach obiger Beschreibung fuͤr Jedermann
verstaͤndlich seyn wird, arbeiten will, so legt der Arbeiter einen zum Theil
getrokneten Ziegel in den Model, worauf er dann den Griff bewegt und dadurch die
Zahnstange in Bewegung sezt, damit sich der Dekel schließt, und damit zugleich auch
das Querhaupt w' auf diesen Dekel zu liegen kommt.
Hierauf wird die Hauptwelle b in Bewegung gesezt und
damit zugleich auch die Kolbenstange i, j durch das Rad
h in Thaͤtigkeit gebracht. Die Folge davon
ist, daß der Kolben x emporsteigt, und daß der Ziegel im
Model zwischen dem Modeldekel und dem Kolben einen Druk erleidet. Ist die Pressung
vollbracht, so beseitigt der Arbeiter den Modeldekel durch Umdrehung des Griffes, wo
er dann die Hauptwelle b abermals in Bewegung sezt, damit der
Theil j der Kolbenstange durch die Daͤumlinge g emporgetrieben, und der fertige Ziegel aus dem Model
ausgestoßen werde, so daß er auf die angegebene Weise mittelst des an der Spindel
l befindlichen Griffes beseitigt werden kann.
Ich bemerke schließlich, daß ich weder die einzelnen Theile der beschriebenen
Maschine, noch auch eine bedeutende Pressung der Ziegel als meine Erfindung in
Anspruch nehme.