Titel: | Verbesserungen an den Rollvorhängen, worauf sich John Loach, Messinggießer von Birmingham in der Grafschaft Warwick, am 5. Okt. 1837 ein Patent ertheilen ließ. |
Fundstelle: | Band 69, Jahrgang 1838, Nr. LXX., S. 345 |
Download: | XML |
LXX.
Verbesserungen an den Rollvorhaͤngen,
worauf sich John Loach,
Messinggießer von Birmingham in der Grafschaft Warwick, am 5. Okt. 1837 ein Patent ertheilen ließ.
Aus dem Repertory of Patent-Inventions. Mai
1838, S. 266.
Mit Abbildungen auf Tab.
VII.
Loach's Verbesserungen an den Rollvorhaͤngen.
Meine Erfindung an den Rollvorhaͤngen betrifft: 1) jenen Apparat,
gemaͤß welchem die Schnur, die uͤber eine an der Walze des Vorhanges
befindliche Rolle laͤuft, uͤber eine andere tiefer angebrachte Rolle
gespannt ist, so daß man mit dieser Schnur die genannte Walze umtreiben und dadurch
den Vorhang beliebig nach jeder Richtung bewegen kann. 2) den Bau der Rollen, welche
an den Enden der Vorhangstangen oder auch an anderen Dingen angebracht werden
koͤnnen. Was den ersteren Theil der Erfindung betrifft, so beruht sie auf der
Anwendung eines selbstthaͤtigen Keiles anstatt der Zahnstange, Schraube,
Feder oder sonstigen hiezu gebraͤuchlichen Vorrichtung. Die Abbildungen
werden meinen Mechanismus genuͤgend versinnlichen.
Fig. 42 zeigt
meinen verbesserten und selbstthaͤtigen Keilrollenapparat von der Seite; Fig. 43 gibt
eine Ansicht desselben von der Fronte. Fig. 44 ist ein
Querdurchschnitt des Rahmens A. In Fig. 45 ist B eine seitliche und C eine
Frontansicht eines meiner Keile. Fig. 46 zeigt den
Rollenwagen von der Seite und von Vorne; B ist die Basis
und E ein Zapfen, um welchen die Rolle laͤuft und
an dem auch eine Verzierung, womit die Rolle an dem Zapfen erhalten wird, fixirt
ist. Fig. 47
zeigt den Rollenwagen mit der daran aufgezogenen Rolle F, so wie auch mit der Verzierung G. In Fig. 46 und
47
bezeichnen die schattirten Stellen in dem Rande der Basis D Fugen, in denen sich die vorderen Raͤnder des Rahmens schieben,
wie dieß aus Fig.
44 zu ersehen ist.
Will man nun diese einzelnen Theile zusammensezen, so bringt man den in Fig. 47
abgebildeten an die vordere Seite und an das duͤnnere Ende des Keiles Fig. 45; die Basis D aber wird mittelst der in ihrem Rande befindlichen
Fugen in den vorderen Theil des Rahmens A geschoben, so
daß sich der Keil hinter ihr befindet. Wenn dann das Ganze mit dem dikeren Ende des
Keiles zu oberst in senkrechter Stellung fixirt wird, so daß sich die Rolle mit
ihrem Wagen an der vorderen Seite des Rahmens frei auf und nieder bewegen kann,
uͤbrigens aber durch das Einpassen der Randvorspruͤnge des Rahmens in
die an den Seiten des Rollenwagens befindlichen Fugen daran festgehalten wird, so
erhellt der Nuzen und die Einfachheit der Vorrichtung von selbst. Wenn
naͤmlich der Rollenwagen nach Abwaͤrts bewegt wird, so folgt ihm der
an dessen Ruͤken befindliche Keil in derselben Richtung; dagegen wird der
Keil aber die Ruͤkkehr des Rollenwagens in entgegengesezter Richtung
verhindern. Soll die Rolle mit ihrem Wagen jedoch hoͤher gestellt werden, so
kann dieß sogleich geschehen, indem man den Keil durch einen leichten Druk nach
Aufwaͤrts draͤngt, wo ihm dann die Rolle in derselben Richtung folgen
wird, und in jener Stellung fixirt werden kann, die zur gehoͤrigen Spannung
der Schnur noͤthig ist. Ich binde mich an keine bestimmte Form des Rahmens
und Rollenwagens, sondern meine Anspruͤche gruͤnden sich auf die
Anwendung des selbstthaͤtigen Keiles, der aus irgend einem geeigneten
Materiale verfertigt werden kann.
Was meine Verbesserungen in der Fabrication der an den Enden der Rollvorhaͤnge
anzubringenden Rollen betrifft, so bestehen diese darin, daß ich mit Modeln von
entsprechender Form aus ausgewalztem Messinge, Eisen oder auch aus einem anderen
Materiale Stuͤke ausschlage oder auspresse, welche ich dann paarweise ohne
Anwendung von Nieten und ohne Loͤthung verbinde.
Fig. 48 zeigt
ein Paar solcher ausgeschlagener Stuͤke H, I im
Durchschnitte. Fig.
49 zeigt eine aus einem solchen Paare zusammengesezte Rolle im
Durchschnitte. Das Aeußere des cylindrischen Theiles von J muß von solchen Dimensionen seyn, daß es nur mit bedeutender Gewalt in
das Innere eines gleichen, an H befindlichen Cylinders
gebracht werden kann. Um beide Stuͤke zu vereinigen, bringe ich den Theil H in den Model, worin er verfertigt wurde, und der in
einer geeigneten Presse fixirt ist, und wenn dann der Theil J uͤber den Theil H gebracht wurde, so
treibe ich ihn mittelst eines Punzens so ein, daß beide Theile fest mit einander
verbunden sind und eine Rolle bilden. Der cylindrische Theil der Rolle dient zur
Aufnahme des Endes der Walze, die mit Schrauben oder auf andere Weise daran
befestigt werden kann. In dessen Mitte laͤßt sich auch ein Zapfen, an dem
sich das Ganze umdrehen kann, nieten.