Titel: | Verbesserungen im Druken von Papiertapeten, worauf sich William Palmer, Fabrikant von Sutton Street, Clerkenwell, in der Grafschaft Middlesex, am 29. Jul. 1837 ein Patent ertheilen ließ. |
Fundstelle: | Band 69, Jahrgang 1838, Nr. LXXII., S. 348 |
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LXXII.
Verbesserungen im Druken von Papiertapeten,
worauf sich William Palmer,
Fabrikant von Sutton Street, Clerkenwell, in der Grafschaft Middlesex, am 29. Jul. 1837 ein Patent ertheilen
ließ.
Aus dem Repertory of Patent-Inventions. Julius
1838, S. 31.
Mit Abbildungen auf Tab.
VII.
Palmer's Drukmaschine fuͤr Papiertapeten.
Meine Erfindung beruht auf der Verbindung gewisser Mechanismen oder Vorrichtungen zu
einer zum Druken von Papiertapeten bestimmten Maschine.
Fig. 16 zeigt
die linke Seite einer hienach eingerichteten Maschine.
Fig. 17 ist
ein Grundriß.
Fig. 18 und
19 geben
Ansichten der Maschine von Vorne und vom Ruͤken her betrachtet.
An allen diesen Figuren sind zur Bezeichnung gleicher Theile gleiche Buchstaben
beibehalten. Das Gestell a, a, dessen Form und Bau aus
der Zeichnung erhellt, kann aus Holz oder auch aus Eisen bestehen. Der Blok oder die
Tafel b, b, womit gedrukt wird, ist mit Stellschrauben
c, c in dem Rahmen d
befestigt, der an der Welle oder Spindel e aufgezogen
ist und sich auch an ihr bewegt. Diese Welle e ist an
dem Arme f befestigt, der an der hohlen, in den
Zapfenlagern h, h laufenden Welle g angebracht ist. An derselben hohlen Welle g
befinden sich auch die Griffe i, j, von denen lezterer
eine gebogene Platte ist, in die sich der Griff k
einlegen kann. Sind die beiden Griffe j, k
zusammengebracht, so wirken sie, wie spaͤter gezeigt werden soll, als ein
Hebelgriff. Der Griff k ist an der innerhalb der hohlen
Welle g befindlichen Welle l
festgemacht; seine Aufgabe, so wie jene der lezteren Welle, ist, auf den Blok oder
die Tafel beim Druken den gehoͤrigen Druk auszuuͤben, was er denn auch
folgender Maßen vollbringt. An dem anderen Ende dieser Welle l ist naͤmlich eine Kurbel m befestigt,
welche durch die Stange n, die gleich der Kurbel selbst
einer Adjustirung faͤhig ist, mit dem Hebel o in
Verbindung steht. Dieser Hebel o bewegt sich an einer
Welle o¹, und an lezterer befindet sich auch eine
Kurbel oder ein Arm o², der durch ein
Zapfengefuͤge mit dem Drukhebel p in Verbindung
steht. Das Gewicht q strebt bestaͤndig den Hebel
o emporzuheben; dagegen sucht die Feder p' den Drukhebel von der Druktafel abzuziehen, wenn derselbe frei
wird. Mit dem Arme f steht das Gegengewicht r in Verbindung, welches der Druktafel und den mit ihr
verbundenen Vorrichtungen bestaͤndig das Gleichgewicht haͤlt, so daß
es nur einer geringen Kraft bedarf, um die Druktafel dahin, wo sie die Farbe
mitgetheilt erhaͤlt, und auch wieder zuruͤk auf das Papier zu bringen.
Der Rahmen s, s, den man den Parallelrahmen nennen kann,
erhaͤlt die Druktafel fortwaͤhrend in Parallelismus mit der
Oberflaͤche, von der sie den Farbstoff erhaͤlt, und mit dem Papiere,
auf das es denselben abdrukt; er bewegt sich mit Zapfen in den Lagern s', s'. Der Arm f und der
Rahmen s, s werden durch die Stange t in gleicher Entfernung von einander und in
Parallelismus erhalten. Dieselbe Stange hilft auch den Rahmen s, s aufheben, wenn der Druk vollbracht worden ist. An der hohlen Welle
g ist ein Arm v
befestigt, und ebenso ist an dem Rahmen s der Arm w angebracht. Diese beiden Arme stehen, wie die
Zeichnung deutlich zeigt, durch die Stange x mit
einander in Verbindung, und sezen die Welle g in Stand
die Druktafel von der Farbtafel weg zu bewegen. Das endlose barcherne Tuch y laͤuft uͤber die Walzen y¹, y² von
denen erstere an dem einen Ende eine Anzahl von Zaͤhnen oder Griffen hat,
womit sie der zu diesem Geschaͤfte aufgestellte Knabe umdrehen kann, um das
zu bedrukende Papier vorwaͤrts zu bewegen. Die zu bedrukende Papierrolle z ist vor der Maschine in einen zu deren Aufnahme
bestimmten Trog gelegt. Die Registerspizen A, A lassen
sich an den Stangen B so stellen, daß die von der
Druktafel gedrukten Muster genau an einander passen. Die Tafel C ist, um ihr eine Oberflaͤche von
gehoͤriger Elasticitaͤt zu geben, mit drei oder mehreren
Flanellschichten bedekt, uͤber die dann das Farbtuch gelegt wird. Der
Druktisch D, uͤber den das endlose Tuch
laͤuft, ist aus dem eben angegebenen Grunde gleichfalls mit mehreren
Schichten Flanell belegt.
Das Spiel dieser Maschine ist nun folgendes. Ein bei E
stehender Farbknabe traͤgt mit einer Buͤrste die Farbe auf die
Farbtafel C auf. Ein zweiter bei F stehender Knabe hat die Griffe i, j, k zu
handhaben; ein dritter, der bei G an der Walze y' und dem endlosen Tuche aufgestellt ist, bewegt das
Papier vorwaͤrts, bis es genau an die Registerspizen gelangt ist. Die
Maschine hat in diesem Augenblike die in Fig. 18 angedeutete
Stellung, d.h. die Druktafel befindet sich auf der Farbtafel C. Der Knabe bei F bewegt dann die Griffe i, j, bis lezterer mit dem Griffe k zusammentrifft; und sezt hierauf die Bewegung noch weiter fort, wodurch
die Druktafel von der Farbtafel C abgehoben und auf das
zu bedrukende Papier uͤbergetragen wird. Ist sie daselbst angelangt, so
bewegt der Knabe bei G den Drukhebel p nach
Einwaͤrts, bis er auf der Welle e aufruht,
waͤhrend der Knabe bei F den Griff k noch weiter treibt, und dadurch den noͤthigen
Druk auf die Druktafel hervorbringt. Hierauf laͤßt der Knabe bei G den Drukhebel p nach; und
der Knabe bei F bewegt die Griffe i, j, k zuruͤk, bis die Druktafel wieder auf die Farbtafel
zuruͤk gebracht ist, um daselbst einen neuen Vorrath an Farbstoff
aufzunehmen. Waͤhrend dieß geschieht, bewegt der Knabe bei G eine neue Streke des zu bedrukenden Papieres
vorwaͤrts.
Man kann mehrere der Details der hier beschriebenen Maschine mannichfach
abaͤndern, wenn man nur die Gesammtanordnung beibehaͤlt. Speciell
erklaͤre ich als meine Erfindung die Verbindung der flachen Farbtafel C mit dem zur Bewegung der Druktafel dienenden Apparate,
wodurch die Druktafel abwechselnd auf die Farbtafel und auf das zu bedrukende Papier
geschafft wird. Ferner die Verbindungsweise der Welle l,
des Hebels k mit dem Hebel o, um mittelst des Drukhebels p den erforderlichen
Druk auf die Druktafel zu erzielen.