Titel: | Miszellen. |
Fundstelle: | Band 69, Jahrgang 1838, Nr. CIV., S. 459 |
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CIV.
Miszellen.
Miszellen.
Verzeichniß der vom 28. April bis 25. Junius 1838 in England
ertheilten Patente.
Dem John Paterson
Reid und Thomas
Johnson: auf ein verbessertes Verfahren das Garn zum Zettel
fuͤr die mechanischen Webstuͤhle zuzubereiten. Dd. 28. April
1838.
Dem Joseph Jepson Oddy
Taylor, in Gracechurch Street in der City von London: auf ein verbessertes Verfahren
Schiffe und andere Fahrzeuge auf dem Wasser fortzutreiben. Dd. 4. May
1838.
Dem Miles Berry,
Patentagent im Chancery Lane, in der Grafschaft Middlesex: auf ein neues
Verfahren Metalle durch Cementirung zu legiren, welches besonders zur
Conservirung des Kupfers, Eisens etc. anwendbar ist und diesen Metallen auf
ihrer Oberflaͤche ein anderes Ansehen und mehr Glanz ertheilt. Von einem
Auslaͤnder mitgetheilt. Dd. 3. May 1838.
Dem John Ball,
Kaufmann im Finsbury Circus, in der Grafschaft Middlesex:
auf Verbesserungen an Raͤderfuhrwerken. Von einem Auslaͤnder
mitgetheilt. Dd. 3. May 1838.
Dem Edward Cobbold,
in Long Melford, Grafschaft Somerset: auf Verbesserungen in der
Leuchtgasbereitung und in der Anwendung der dabei erzeugten Nebenproducte zu
nuͤzlichen Zweken. Dd. 5. May 1838.
Dem Edmund Shaw, in
Fenchurch Street, in der City von London: auf Verbesserungen in der Verfertigung des Papiers und
der Preßspaͤne. Von einem Auslaͤnder mitgetheilt. Dd. 5. May
1838.
Dem Thomas Joyce, in
Camberwell New Road, Grafschaft Surrey: auf sein Verfahren ein
praͤparirtes Brennmaterial zur Dampferzeugung und zum Abdampfen von
Fluͤssigkeiten zu benuzen. Dd. 5. May 1838.
Dem Pierre Armand Lecomte de
Fontainemoreau, in Charles Street, Grafschaft Middlesex: auf ein
verbessertes Verfahren die Oxydation der Metalle zu verhindern. Von einem
Auslaͤnder mitgetheilt. Dd. 5. May 1838.
Dem William Gossage,
in Stoke Prior, Grafschaft Worcester: auf Verbesserungen in der
Schwefelsaͤurefabrication. Dd. 8. May 1838.
Dem William Henry
James, Civilingenieur in London: auf Verbesserungen an den Apparaten zum Waͤgen
von festen und fluͤssigen Koͤrpern. Dd. 10. May 1838.
Dem William Crofts in
Radford, Grafschaft Nottingham: auf Verbesserungen in
der Spizenfabrication. Dd. 8. May 1838.
Dem Miles Berry,
Patentagent im Chancery Lane, Grafschaft Middlesex: auf ein verbessertes
Verfahren gewisse auslaͤndische Faserstoffe in verschiedenen
Faͤllen als Surrogate fuͤr Hanf, Flachs, Baumwolle und Seide
anzuwenden. Von einem Auslaͤnder mitgetheilt. Dd. 14. May 1838.
Dem Jean Francois Isidore
Caplin, in Portland Street, Grafschaft Middlesex: auf
Verbesserungen an den Corsets. Von einem Auslaͤnder mitgetheilt. Dd. 14. May
1838.
Dem Alexander Happey,
im Basing Lane, in der City von London: auf eine neue Methode Theer und Bitumen aus den dazu
anwendbaren Substanzen zu gewinnen. Von einem Auslaͤnder mitgetheilt. Dd. 14. May
1838.
Dem Thomas Mellodew,
in Wallshaw Cottage, bei Oldham, in der Grafschaft Lancaster: auf Verbesserungen
an den Webestuͤhlen. Dd. 15. May 1838.
Dem James Vincent
Desgrand, Kaufmann im Size Lane, in der City von London: auf ein neues Material, welches
bei der Fabrication von Papier und Pappendekel anwendbar ist und aus Substanzen
gewonnen wird, die bisher noch nicht zu diesem Zwek angewandt wurden. Von einem
Auslaͤnder mitgetheilt. Dd. 15. May 1838.
Dem Francis Thorpe,
Flachsspinner in Knaresborough, Grafschaft York: auf Verbesserungen an den
Maschinen zum Hecheln und Vorbereiten des Flachses und Hanfes. Dd. 15. May
1838.
Dem David Stead,
Kaufmann in Great Winchester Street, in der City von London: auf Verbesserungen im Pflastern
der Straßen, Hoͤfe, Bruͤken etc. mit Holz oder hoͤlzernen
Bloͤken. Von einem Auslaͤnder mitgetheilt. Dd. 19. May 1838.
Dem Samuel Seaward,
an den Canal Iron Works, Poplar, Grafschaft Middlesex: auf Verbesserungen an den
Dampfmaschinen. Dd. 21. May 1838.
Dem Augustus
Applegath, Kattundruker in Crayford, Grafschaft Kent: auf
Verbesserungen an den Apparaten zum Handdruk. Dd.
22. May 1838.
Dem Henry Adcock, in
Liverpool: auf Verbesserungen im Heden des Wassers,
besonders aus Bergwerken. D. 22. May 1858.
Dem John Ratcliff, in
Birmingham: auf Verbesserungen an Lampen. Dd. 22. May
1838.
Dem Robert Martineau
und Brook Smith,
beide in Birmingham: auf Verbesserungen an den
Haͤhnen zum Abziehen von Fluͤssigkeiten. Dd. 24. May 1838.
Dem John Radcliffe,
in Stockford, Grafschaft Chester: auf eine neue Methode die Abfaͤlle beim
Kardaͤtschen, Klopfen, Mischen etc. der Wolle, Baumwolle, Seide und
anderer Farbestoffe zu beseitigen. Dd. 24. May 1838.
Dem Charles Searle,
in Fitzroy Street, London: auf
ein Verfahren das Wasser mit Gasarten zu saͤttigen. Dd. 24. May
1838.
Dem Thomas Ridgway
Bridson, in Great Botton, und William Latham, in Little Bolton, Grafschaft
Lancaster: auf Verbesserungen an den Apparaten zum Streken, Troknen und
Appretiren der Gewebe. Dd. 26. May 1828.
Dem Stephen Beary, am
Hamilton Place, New Road, Grafschaft Middlesex: auf Verbesserungen in der
Zubereitung von Brennmaterial. Dd. 28. May 1838.
Dem Thomas Ridgway
Bridson, in Great Bolton, Grafschaft Lancaster: auf
Verbesserungen an den Apparaten zum Streken, Mangen, Troknen und Appretiren der
Gewebe. Dd. 29.
May 1838.
Dem Miles Berry, im
Chancery Lane: auf ein verbessertes Verfahren in Oefen oder geschlossenen
Feuerstellen an Brennmaterial zu sparen. Dd. 31. May 1838.
Dem Joshua
Wordsworth, in Leeds: auf Verbesserungen an
den Maschinen zum
Hecheln und Vorbereiten des Hanfes, Flachses und anderer Faserstoffe. Dd. 31. May
1838.
Dem Peter Walker,
Braͤuer in Liverpool: auf einen verbesserten
Apparat zum Klaͤren des Biers und anderer gegohrener
Fluͤssigkeiten. Dd. 31. May 1838.
Dem Luke Hebert,
Civilingenieur in Camden Town, Grafschaft Middlesex: auf ein verbessertes
Verfahren Metalle auf einander zu befestigen oder zu loͤthen. Dd. 31. May
1838.
Dem George Nussey,
Faͤrber in Leeds: auf ein neues vegetabilisches
Praͤparat zum Blaufaͤrben. Dd. 31. May 1838.
Dem William Rattray,
in Aberdeen: auf eine Verbesserung in der Bereitung von Gallerte oder Leim. Dd. 31. May
1838.
Dem Edouard Francois Joseph
Duclos, in Church, Grafschaft Lancaster: auf Verbesserungen in
der Gewinnung von Zink, Kupfer, Zinn und Antimon. Dd. 31. May 1838.
Dem William Needham,
in Manchester: auf eine verbesserte Maschine (der
Seidenwurm genannt) zum Spinnen, Zwirnen und Dupliren der Seide. Dd. 31. May
1838.
Dem Nicolas Raper, in
Greek Street, Soho, Grafschaft Middlesex: auf ein
verbessertes Verfahren Gewebe und Leder wasserdicht zu machen. Dd. 31. May
1838.
Dem Thomas Walker, in
Birmingham: auf Verbesserungen an den Dampfmaschinen.
Dd. 31. May
1838.
Dem James Hardy,
Eisenmeister in Wednesbury in der Grafschaft Stafford: auf Verbesserungen im
Walzen und Verfertigen von eisernen Wellbaͤumen, Schienen und anderen
schweren metallenen Gegenstaͤnden, sowie an den dazu erforderlichen
Apparaten. Dd. 2.
Junius 1838.
Dem Joseph Green, im
Ranelegh Grove, Chelsea, Grafschaft Middlesex: auf eine
Verbesserung an Bakoͤfen. Dd. 2. Jun. 1838.
Dem Francis Sleddon
in Preston, Grafschaft Lancaster: auf Verbesserungen an den Maschinen zum
Spinnen und Dupliren der Baumwolle, Seide und anderer Faserstoffe. Dd. 2. Jun.
1838.
Dem David Cheetham
jun., in Hollin's Mill, Staley Bridge, Grafschaft
Ehester: auf Verbesserungen an den Maschinen zum Vorbereiten der Baumwolle und
anderer Faserstoffe behufs des Spinnens. Dd. 5. Jun. 1838.
Dem Thomas Beck, in
der Pfarrei Little Stonham, Grafschaft Suffolk; auf einen verbesserten Apparat
zur Gewinnung von Triebkraft fuͤr Maschinen, von ihm rotae vivae genannt. Dd.
5. Jun. 1838.
Dem Samuel Parlour,
in Croydon, in der Grafschaft Surrey: auf Verbesserungen an Ruderraͤdern.
Dd. 5. Jun.
1838.
Dem Thomas Hammond
Fiske, in Portsmuth: auf Verbesserungen an den Apparaten, welche
die Tiefe des Wassers im Kielraum der Schiffe anzeigen. Dd. 5. Jun. 1838.
Dem Charles Knight,
in Ludgate Street, in der City von London: auf Verbesserungen in dem Verfahren und Apparate (der
Buchbinder) um farbigen Druk auf Papier, Pergament und Pappendekel mittelst
erhabener Formen anzubringen. Dd. 7. Jun. 1838.
Dem Samuel Clegg,
Ingenieur in Sidmouth Street, Grafschaft Middlesex: auf Verbesserungen an den
Gasmessern. Dd. 7.
Jun. 1838.
Dem John Coope
Haddan, in Duke Street, Westminster, in der
Grafschaft Middlesex und John
Johnston, in Cursitor Street, Chancery Lane, in der City von
London: auf gewisse
Verbesserungen im Erwaͤrmen, Beleuchten und Ventiliren. Dd. 7. Jun.
1838.
Dem Herman Kessels,
in St. Mary Axe, in der City von London: auf ein verbessertes Verfahren und einen Apparat um
Menschen und Eigenthum aus dem Feuer zu retten. Dd.
7. Jun. 1838.
Dem Robert Thomas, in
St. James Street, in der City von Westminster: auf
Verbesserungen an den Apparaten zum Hemmen der Fuhrwerke. Dd. 7. Jun. 1838.
Dem Edward John
Massey, in Liverpool: auf Verbesserungen
an den Chronometern. Dd. 9. Jun. 1838.
Dem Archibald
Richardson, in Hackney, Grafschaft
Middlesex: auf ein neues Verfahren reinen Spiritus aus Malz und allen zukerstoffhaltigen
Substanzen zu gewinnen. Dd. 12. Jun. 1838.
Dem James Reed, in
Bishops Stortford, Grafschaft Hertford: auf sein Verfahren Schiefer, Steine und
Marmor fuͤr (Zisternen und zu andern Zweken zusammenzufuͤgen. Dd. 12. Jun.
1828.
Dem Benjamin Ledger
Shaw, in Henley bei Huddersfield,
Grafschaft York: auf Verbesserungen im Vorbereiten der Wolle zum Weben und im
Appretiren der Tuche. Dd. 12. Jun. 1838.
Dem Samuel Parker, am
Argyle Place, Grafschaft Middlesex: auf Verbesserungen an den Lampen. Dd. 12. Jun.
1838.
Dem Richard March
Hoe, Civilingenieur im Chancery Lane, Grafschaft Middlesex: auf
Verbesserungen an den Apparaten zum Poliren der Metalle. Dd. 12. Jun. 1838.
Dem Henry Robert
Abraham, in Keppel Street, Pfarrei St. George, Bloomsbury,
Grafschaft Middlesex: auf einen verbesserten Apparat um den Wasserzufluß in die
Behaͤlter zu reguliren. Dd. 14. Jun. 1838.
Dem Joseph Winter, im
Fountain Court, in der City von London: auf Verbesserungen im Bemalen, Bedruken und Verzieren
der Oberflaͤche des Leders, der Seide, Baumwolle und Leinwand, welche
Verfahrungsarten besonders bei der Fabrikation von Handschuhen,
Struͤmpfen und dergleichen Artikeln anwendbar sind. Dd. 14. Jun.
1838.
Dem Joseph Bolton
Doe, Eisengießer in Hope Street, Grafschaft Middlesex: auf
Verbesserungen an den Apparaten zur Seifenfabrication. Dd. 14. Jun. 1838.
Dem Henry Davis,
Ingenieur in Wednesbury, Grafschaft Stafford: auf Verbesserungen an den
Maschinen zur Erzeugung mechanischer Triebkraft und zum Heben oder Forttreiben
von Fluͤssigkeiten. Dd. 14. Jun. 1838.
Dem Joseph Bunnett,
Ingenieur in Deptford in der Grafschaft Kent: auf Verbesserungen an den
Dampfmaschinen. Dd. 14. Jun. 1838.
Dem George Price,
Esq., am Cornhill, in der City von London: auf Verbesserungen im Klaͤren des Wassers und
anderer Fluͤssigkeiten. Von einem Auslaͤnder mitgetheilt. Dd. 14. Jun.
1838.
Dem Richard
Goodridge, in Bell's Buildings, Salisbury Square, in der City von
London: auf einen neuen
Apparat um Fluͤssigkeiten auf dem Wasser oder auf dem Lande zu heben,
sowie zum Forttreiben der Schiffe ohne Dampf. Dd.
14. Jun. 1838.
Dem John White,
Architekt in New-Road, Pfarrei St. Marylebone, Grafschaft Middlesex: auf
Verbesserungen in der Construction der Eisenbahnen, Bruͤken und Viaducte.
Dd. 18. Jun.
1838.
Dem William Gossage,
in Stoke Prior, Grafschaft Worcester: auf Verbesserungen in der
Eisenfabrication. Dd. 18. Jun. 1838.
Dem William Garnett,
in Haslingden, Grafschaft Lancaster: auf Verbesserungen im Spinnen und Dupliren
der Wolle, des Flachses, der Baumwolle, Seide und anderer Faserstoffe. Von einem
Auslaͤnder mitgetheilt. Dd. 19. Jun. 1838.
Dem William Edward
Newton, im Chancery Lane, Grafschaft Middlesex: auf
Verbesserungen an Taucherapparaten. Von einem Auslaͤnder mitgetheilt. Dd. 19. Jun.
1838.
Dem John William
Fraser, in Arundel Street, am Strand,
Grafschaft Middlesex: auf sein Verfahren versunkene Schiffe emporzuschaffen und
an den Strand getriebene wieder flott zu machen. Dd.
22. Jun. 1838.
Dem Eliezer Chater
Wilson, in Stinner Skreet, Snowhill, in der City von London: auf Verbesserungen im Abdampfen.
Von einem Auslaͤnder mitgetheilt. Dd. 22. Jun. 1838.
Dem Thomas Joyce, in
Camberwell New Road, Grafschaft Surrey: auf Verbesserungen in der Einrichtung,
im Heizen und Ventiliren der Wohnhaͤuser. Dd.
22. Jun. 1838.
Dem Peter Fairbairn,
in Leeds: auf Verbesserungen an den Webestuͤhlen
zur Bandfabrication. Von einem Auslaͤnder mitgetheilt. Dd. 22. Jun.
1838.
Demselben: auf Verbesserungen an den Maschinen zum
Vorspinnen, Spinnen, Dupliren und Zwirnen der Baumwolle, des Flachses, der Wolle
und anderer Faserstoffe. Dd. 22. Jun. 1838.
Dem Robert Sandiford
in Tottington Lower End, in der Grafschaft Lancaster: auf Verbesserungen im
Handdruk mit Modeln. Dd. 22. Jun. 1838.
Dem Nathaniel John
Larkin, in Wellington Street, Grafschaft Middlesex: auf
Verbesserungen an den Maschinen zum Schneiden von Korken und Spunden. Dd. 23. Jun.
1838.
Dem George Holworthy
Palmer, Civilingenieur in New Cross, Deptford, Grafschaft Kent:
auf Verbesserungen an den Dampfmaschinen und Dampfwagen. Dd. 25. Jun. 1838.
(Aus dem Repertory of
Patent-Inventions. Julius 1838, S. 377 und August S. 58.)
Das Dampfschiff Liverpool.
Liverpooler Blaͤtter berichten von dem Aufsehen, welches kuͤrzlich in
den dortigen Straßen der Transport einer eisernen Welle fuͤr die
Ruderraͤder des neuen englisch-amerikanischen Dampfschiffes, The
Liverpool, erregte. Diese Welle hatte naͤmlich 23 Fuß Laͤnge und 18
1/2 Zoll im Durchmesser, bei einem Gewichte von 6 Tonnen 14 Cntrn. Dieß gibt also
fuͤr die beiden Wellen, abgesehen von dem Verbindungsstuͤke, eine
Laͤnge von 46 Fuß. Die Dampfmaschine dieses Bootes, welche die Kraft von 460
Pferden erzeugt, soll beinahe wie eine kleine Dorfkirche aussehen; eine einzige
Kurbel wiegt 25 Cntr.! (Civil Eng. and Architects'
Journal.)
Zur Geschichte der Eisenbahnen in England.
Hr. J. R. Porter gibt in einem sehr interessanten Werke,
welches zu London unter dem Titel: „The progress of
the nation in its various social and economical relations, from the
beginning of the nineteenth century to the present time“,
erschien, in Betreff der Eisenbahnen folgende bemerkenswerthe Notizen.
„Wie man sagt, datiren sich die Schienenbahnen in England vom Anfange
des 17ten Jahrhundertes her, wo man sich ihrer an einigen Steinkohlengruben von
Newcastle bediente. Sie wurden urspruͤnglich ganz aus Holz gebaut, und es
waͤhrte lange, bevor ihre Ausfuͤhrung wesentliche Fortschritte
machte. Erst im Jahr 1767 versuchte man im Kleinen das Holz durch ein
dauerhafteres Material, naͤmlich durch Eisen, zu ersezen; und selbst
damals scheinen die Resultate dieser Versuche noch Zweifel uͤbrig
gelassen zu haben. Wenigstens nimmt Hr. Carr in einem
im Jahr 1797 erschienenen Werke die dem Erfinder der Eisenbahnen
gebuͤhrenden Ehren fuͤr sich in Anspruch. Bis zum Anfange des
jezigen Jahrhundertes waren alle Eisenbahnen Englands nur zu Privatzweken, und
zwar hauptsaͤchlich zum Steinkohlentransporte, bestimmt. Im Jahr 1801
ging die erste Bill zum Baue einer fuͤr den allgemeinen Verkehr
bestimmten Eisenbahn durch. Seit dieser Zeit wurden von dem Parliamente folgende
Eisenbahnbills genehmigt:
Im J.
1801
1
Im J.
1816
1
Im J.
1829
9
1802
2
1817
1
1830
8
1803
1
1818
1
1831
9
1804
1
1819
1
1832
8
1808
1
1821
1
1833
11
1809
2
1823
1
1834
14
1810
1
1824
2
1835
18
1814
3
1825
5
1836
35
1812
2
1826
6
1837
14
1814
1
1827
6
–––––––
1815
1
1828
11
Summa
178.“
An einer andern Stelle aͤußert er: „Es ist eine merkwuͤrdige
Thatsache, daß von allen Bahnen, welche vor der Eroͤffnung der Bahn
zwischen Liverpool und Manchester bestanden, auch nicht eine einzige des
Personenverkehrs wegen unternommen wurde. Selbst in dem Prospecte, den die
Unternehmer der lezteren Bahn seiner Zeit ergehen ließen, ward nur als
wahrscheinlich angenommen, daß vielleicht die Haͤlfte der zwischen beiden
Staͤdten hin und her wandernden Personen des geringeren Fuhrlohnes wegen
auf der Eisenbahn fahren duͤrfte, und daß hieraus ein jaͤhrliches
Einkommen von 20,000 Pfd. Sterl. erwachsen koͤnnte. Dagegen rechnete man
hauptsaͤchlich auf den Waarentransport. Die Erfahrung lehrte anders, denn
die besagte Bahn hat ihre Bluͤthe hauptsaͤchlich dem
Personenverkehr und weit weniger dem Guͤtertransporte zu verdanken. Nur
durch ersteren ward es moͤglich, daß die Gesellschaft, ungeachtet die
Baukosten den Anschlag um das Doppelte uͤberstiegen, und ungeachtet sie
auf die Ausruͤstung der Wagen ungeheure unvorhergesehene Summen
verwendete, ihren Aktionaͤren jaͤhrlich ein Dividende von 10 Proc.
ausschlagen kann. Seit dieser Erfahrung berechnet man nun den Ertrag und das
finanzielle Gelingen der Bahnen hauptsaͤchlich nach dem wahrscheinlichen
Personenverkehre, wobei wohl zu bemerken ist, daß noch in jedem Falle, wo zwischen zwei Orten eine Eisenbahn angelegt wurde, der
zwischen diesen Orten bestehende Personenverkehr kurze Zeit nach Errichtung der
Bahn auf das Vierfache stieg. So war z.B. der Verkehr
zwischen Leeds und Selby, welcher jaͤhrlich 23,882 Personen betrug, schon
in den ersten 12 Monaten nach Eroͤffnung der Bahn auf 62,105 Passagiere
gestiegen.“ Was endlich den politischen Einfluß anbelangt, so
druͤkt Hr. Porter unbedingt seine Ansicht dahin
aus, daß die Dampfschifffahrt und die Eisenbahnen mehr fuͤr die innige
Verkettung von England und Irland bewirkt haben, als alle seit Heinrich II in dieser
Absicht erlassenen Parlamentsacten. Wenn man bedenkt, daß seit Einfuͤhrung
dieser leichten und schnellen Communicationsmittel der Werth der Eier allein, die
Irland jaͤhrlich nach Liverpool und Bristol ausfuͤhrt, auf mehr als
100,000 Pfd. Sterl. gestiegen ist, und daß England und Irland fuͤr 500,000
Pfd. jaͤhrlich an Federn bezieht, so mag man diesen Ausspruch fuͤr
hinreichend begruͤndet finden. (Aus dem Mechanics'
Magazine.)
Dampfmusik.
Unter dem Heere von Erfindungen, welche unser technischer Zeitgeist zu Tage
foͤrdert, verdient als bisher noch unerhoͤrt eine sogenannte Dampforgel, welche von dem hochwuͤrdigen Hrn.
James Birkett von Ovingham an der fuͤr die
Eisenbahn zwischen Newcastle und Carlisle bestimmte Locomotive
„Tyne“ angebracht wurde, Erwaͤhnung. Das Instrument
scheint wirklich mit einer Orgel Aehnlichkeit zu haben, und besteht aus 8 Pfeifen,
welche nach der Octave gestimmt sind, wobei jedoch die halben Toͤne fehlen.
Der hochwuͤrdige Herr, der ein ebenso guter Musiker, als studirter Mechaniker
seyn soll, hofft, seine Dampforgel nach und nach noch auf einen hohen Grad von
Vollkommenheit zu bringen! (Tyne Mercury.)
Dermalige Geschwindigkeit auf der
Liverpool-Manchester-Eisenbahn.
Die Geschwindigkeit, mit welcher dermalen die Wagen erster Classe die Bahn zwischen
Liverpool und Manchester befahren, betraͤgt 30 engl. Meilen in der
Zeitstunde; ausnahmsweise wird die ganze Streke auch in 47 Minuten
zuruͤkgelegt. – Was die Kosten der Fahrten betrifft, so zahlt man
fuͤr dieselbe Streke, fuͤr die man auf den belgischen Bahnen einen
Schilling entrichtet, zwischen Liverpool und Manchester 5 Schill. 4 Den.; auf der
Grand Junction Bahn 6 Schill. 6 Den., und zwischen London und Birmingham sogar 7
Schilling. (Civil. Eng. and Archit. Journal.)
Die London-Birmingham Eisenbahn und die
aͤgyptischen Pyramiden.
Die HHrn. Lecount und Roscoe
haben sich in der von ihnen herausgegebenen Geschichte der Eisenbahnen die etwas
sonderbare Muͤhe gegeben, den Bau der London-Birmingham Eisenbahn mit
jenem der aͤgyptischen Pyramiden zu vergleichen, und aus diesem Vergleiche
den Schluß gezogen, daß ersterer in mehrfacher Beziehung großartiger genannt zu
werden verdient, als lezterer. Sie gingen hiebei von folgenden Daten aus. Nach
angestellten Berechnungen ist der Bau der großen beruͤhmten Pyramide dadurch
ausgedruͤkt, daß man sich 15,733 Millionen Cub. Fuß Steine auf einen Fuß
Hoͤhe gehoben denkt: eine Arbeit, welche nach Diodorus Siculus von 300,000,
nach Herodot hingegen von 100,000 Arbeitern in 20 Jahren ausgefuͤhrt wurde.
Der Bau der London-Birmingham Eisenbahn dagegen ist ausgedruͤkt durch 25,000 Millionen Cub.
Fuß Material aus einen Fuß Hoͤhe gehoben: eine Arbeit, welche 25,000 Arbeiter
in weniger dann 5 Jahren vollbrachten! – Dieselben Eisenbahnhistoriker haben
sich ferner die Zeit nicht reuen lassen, auch noch folgende Berechnungen
anzustellen. Wenn man die Baukosten der genannten Bahn in Pence verwandelt, und
jeden Penny zu 1,34 Zoll Weite annimmt, so kann man mit dieser Summe von Pence am
Aequator um die ganze Erdkugel herum ein ununterbrochenes Band legen. Nimmt man
ferner den Umfang der Erde in einer runden Zahl zu 130 Millionen Fuß an, so
koͤnnte man mit der beim Baue der Bahn ausgegrabenen Erbmasse, welche sich
auf 400 Millionen Cub. Fuß berechnet, um die ganze Erdkugel herum drei Mal einen
Erdstreifen von einem Fuß Hoͤhe und eben so viel Breite legen! (Mechanics' Magazine No. 777.)
Amerikanisches Postwagen-Ungeheuer.
Zu Philadelphia wird Zeitungsnachrichten zu Folge fuͤr den Dienst zwischen
Washington und Bordentown die groͤßte Diligence gebaut, die es auf der Welt
gibt. Sie besteht aus zwei uͤber einander befindlichen Kutschenkasten, deren
jeder 7 Size fuͤr 4 Personen hat. Beide Kasten haben zusammen 13 Fuß
Laͤnge, 5 Fuß Breite und 10 Fuß Hoͤhe. Zu deren Bespannung sind 18
Pferde, welche von 2 Postillons und einem Kutscher gelenkt werden, bestimmt!
– Man erzaͤhlt ferner von einem Wagenfabrikanten zu Utica, der
fuͤr die Eisenbahn zwischen Utica und Syracus in den Vereinigten Staaten eine
Art von wanderndem Dorfe, welches von zwei Locomotiven in Bewegung gesezt wird,
erbauen soll!
Ueber den Clavigrade des Hrn. Lahausse.
Hr. Odolant-Desnos erstattete der Académie de l'Industrie einen sehr
guͤnstigen Bericht uͤber den von Hrn. Lahausse, Klavierstimmer in Paris, erfundenen Clavigrade. womit man den Widerstand, den die Claviatur gegen den Druk der
Finger leistet, in jedem Augenblike veraͤndern kann, ohne dadurch etwas in
der Stimmung zu aͤndern. Er fuͤhrt, nachdem er des guͤnstigen
Urtheilen, welches Zimmermann uͤber dieses
Instrument faͤllte, erwaͤhnt, folgende Vortheile, die dasselbe zu
gewaͤhren scheint, auf. 1) Kann man mit diesem einfachen, leicht anwendbaren
und wohlfeilen Apparate jedes Piano fuͤr Jedermann, welches auch seine Kraft
seyn mag, geeignet machen. 2) Eignet er sich wegen des progressiv steigenden
Widerstandes, den man mit seiner Huͤlfe den Tasten geben kann, besonders
dazu, den Fingern Gewandtheit und Kraft zu geben. 3) Laͤßt er das Piano ganz
frei, so daß man alle moͤglichen Exercitien darauf ausfuͤhren kann. 4)
Kann man mit Huͤlfe eines den Widerstand der Tasten andeutenden Indicators
die Fortschritte der Schuͤler Schritt fuͤr Schritt verfolgen und
herausstellen. 5) Kann man damit die Schwaͤchung, welche stets durch den
Gebrauch am Hauptmechanismus eintritt, verfolgen und vergleichen. 6) Laͤßt
sich die Zartheit der Anschlaͤger mittelst eines Huͤlfsmechanismus,
der eine Art von Buͤgel, welcher nur auf den Koͤrper der Tasten wirkt,
bildet, bewahren und erhalten. 7) Kann man alte Piano's, wie schlecht sie auch seyn
moͤgen, dadurch zum Studium geeignet machen. 8) Wird das Plombiren der
Tasten, in Folge dessen diese oft ein sehr unangenehmes Geklapper erzeugen, dadurch
uͤberfluͤssig. 9) Hindert er die Tasten aus ihren Besazungen zu
springen, so wie er ihnen auch eine fuͤr Erlangung der Fingerfertigkeit
zutraͤgliche Elasticitaͤt gibt. 10) Endlich kann er fuͤr sehr
geringen Preis an den besten sowohl als an den schlechtesten Piano's angebracht
werden, wobei die Qualitaͤt des Instrumentes bis auf den graduirten
Widerstand der Claviatur dieselbe bleibt. – Hr. Lahausse ist ferner der Erfinder eines Instrumentes, welches eigens zur
Einuͤbung der Fingerfestigkeit bestimmt ist, und dem er daher den Namen Exerce-doigts beilegte. Dieses Instrument ist
eine Art von stummem Piano, welches man sehr leicht mit sich fuͤhren kann,
und welches sich aus diesem Grunde sehr gut fuͤr Reisende eignet. Da es
gleichfalls mit dem Clavigrade ausgestattet ist, so kann man den Widerstand der
Hasten beliebig reguliren. Es wird aus mehrfachen Gruͤnden beim Unterrichte,
in Instituten und bei Exercitien die besten Dienste leisten.
Ueber Heberroͤhren aus Kautschuk.
Hr. Heyraud schreibt an die Académie de l'Industrie, daß er, da die blechenen Heber manche
Unannehmlichkeiten haben, versucht habe, sich aus Kautschuk Heberroͤhren zu
gießen. An dem einen Ende dieser Roͤhren brachte er einen Hahn, an dem
anderen dagegen ein Stuͤk einer Bleiroͤhre an. Diese leztere leistet
ihm einen doppelten Zwek; denn sie dient nicht nur zur Aufnahme des Trichters, wenn
man den Heber fuͤllen will, sondern sie erhaͤlt auch das Heberende auf
dem Boden des Gefaͤßes, welches uͤbergefuͤllt werden soll. Um
sich eines derlei Hebers zu bedienen, soll man ihn bei dem bleiernen
Roͤhrenende in senkrechter Stellung halten und ihn mit der
Fluͤssigkeit, die man uͤberfuͤllen will, fuͤllen. Ist
dieß geschehen, so soll man das Roͤhrenende mit dem Finger zuhalten, den
Heber umkehren und ihn rasch in die uͤberzufuͤllende
Fluͤssigkeit untertauchen, bis das kleine bleierne Roͤhrenende den
Boden des Gefaͤßes beruͤhrt. Man braucht dann nur mehr den Hahn zu
oͤffnen, um die Fluͤssigkeit ausfließen zu lassen, und zwar an Heden
beliebigen Ort hin. Der Heber kann, so bald man seiner nicht mehr bedarf,
spiralfoͤrmig aufgerollt und in diesem Zustande aufbewahrt werden.
Benj. Cooke's Verbesserungen an den Argand'schen Brennern.
Die Beschreibung des Patentes, welches Hr. Benj. Cooke,
Messinggießer von Birmingham, am 9. Decbr. 1837 auf verbesserte Argand'sche Brenner fuͤr Gaslichter nahm, lautet
im neuesten Juliushefte des Repertory of
Patent-Inventions ganz kurz, wie folgt: „An
saͤmmtlichen, bisher an den Gaslichtern gebraͤuchlichen Argand'schen Brennern wurden die Loͤcher
senkrecht gebohrt, woraus denn folgte, daß die Flamme senkrecht emporstieg. Nach
meiner Erfindung hingegen sollen diese Loͤcher unter einem Winkel gebohrt
werden. Der Vortheil, der hieraus erwachst, ist, daß das Gas, indem es durch
Loͤcher ausgetrieben wird, welche in die Seiten und nicht durch den
Scheitel des Brenners gebohrt sind, mit einer groͤßeren Menge
atmosphaͤrischer Luft, und also mit einer groͤßeren Menge des in
dieser enthaltenen Sauerstoffes in Beruͤhrung kommt, woraus nothwendig
bei einem geringeren Verbrauche an Gas eine staͤrkere Leuchtkraft folgen
muß. Die Verbrennung ist hier naͤmlich eine vollkommene, und es wird gar
kein Rauch gebildet. Ich binde mich an gar keinen bestimmten Winkel, sondern
waͤhle von 20 bis zu 60 Graden jeden, den ich fuͤr geeignet
halte.“
Maratuch's Vorrichtung zur
Verhuͤtung von Feuersbruͤnsten.
Hr. Maratuch ist der Erfinder eines Schuzmittels gegen
jene Feuersbruͤnste, die durch Entzuͤndung der Schornsteine entstehen.
Dasselbe beruht auf dem Grundsaze, daß jeder Koͤrper, der nicht brennt, eine
abkuͤhlende Kraft hat, welche in dem Maaße groß ist, als er den
Waͤrmestoff, den er mitgetheilt erhaͤlt, abgibt. Die Vorrichtung wild
im Inneren der Schornsteine zwischen der Flamme und dem Orte, wo eine
Entzuͤndung erfolgen kann, angebracht, und besteht aus drei, in gewissen
Entfernungen uͤber einander angebrachten Metallgittern. Die
abkuͤhlende Kraft dieser Gitter ist so groß, daß, mit welcher Lebhaftigkeit
die Flamme an das untere Gitter schlagen mag, das oberste doch nicht so heiß wird,
daß man die Hand nicht darauf erleiden koͤnnte. Die Funken, die so
haͤufig die Ursache der Kaminbraͤnde werden, erleiden auf ihrem
Durchgange durch die drei Scheidewaͤnde eine solche Abkuͤhlung, daß
sie ausloͤschen oder wenigstens ganz unschaͤdlich werden. Man darf
hoffen, daß die Apparate des Hrn. Maratuch in
Kuͤrze allgemein in Anwendung kommen; denn sie widersezen sich 1) der
Verbreitung der Flamme und der Funken; sie concentriren 2) die Waͤrme auf der
Heizstelle und erhoͤhen dadurch die den Zimmern zu Gute kommende
Waͤrme; sie lassen sich 3) auf Schornsteine und Oefen aller Art und jeder
Groͤße anwenden; und sie thun 4) der Guͤte und dem Zuge der
Schornsteine keinen Eintrag, so daß man sie selbst zur Verhuͤtung des
Rauchens derselben empfehlen kann. (Europe
industrielle.)
Ueber ein verbessertes Verfahren vergoldete
Gegenstaͤnde zu faͤrben.
Der Verein zur Befoͤrd. d. Gewerbfl. in Preußen fand sich veranlaßt, vor
einiger Zeit von Hrn. Lemercier, in Paris, eine
Composition unter dem Namen couleur à bijoux,
nebst Gebrauchsanweisung anzukaufen. Dieselbe soll sowohl bei aͤchten
Goldwaaren, als auch behufs Faͤrbung unaͤchter vergoldeter anwendbar
seyn. Das Pfund dieser Farbe nebst dazu gehoͤriger Saͤure kostete 1
1/2 Franc. Eine von der Abtheilung fuͤr Chemie und Physik veranstaltete
Pruͤfung ergab, daß die Composition aus 2 Theilen Salpeter, 1 Theil Kochsalz
und 1 Theil Alaun bestand, und daß die beigegebene Saͤure rohe
Salzsaͤure von 1,16 specifischem Gewicht war.
Der Verkaͤufer gibt folgende Gebrauchsanweisung: Man laͤßt 1 Pfund der
Farbe in 5 Loth Flußwasser aufweichen; bringt sie in einem Schmelztiegel
uͤber Feuer. Sobald dieselbe im Schmelztiegel steigt, sezt man 6 Quentchen
der Saͤure hinzu, und hierauf die zu faͤrbenden Bijouterien,
laͤßt leztere 3 Minuten lang darin und ruͤhrt stets um. Darauf nimmt
man dieselben heraus und begießt sie mit ein wenig heißem Wasser, spuͤlt sie
ab, und bringt sie von neuem in die Farbe. Man wiederholt das Abspuͤlen von
Minute zu Minute, und faͤhrt in gewoͤhnlicher Weise fort. Man darf die
Farbe niemals auf der Waare auftroknen lassen, deßgleichen ist es noͤthig,
vor und nach der Operation zum Abbeizen nur Schwefelsaͤure zu gebrauchen.
Hr. Hossauer hat die Farbe des Lemercier im Vergleich mit der bei uns gewoͤhnlichen
gepruͤft. Die Resultate waren sehr erwuͤnscht; die vergoldeten Maaren
faͤrbten sich nicht allein leicht und schoͤn, sondern es war auch
moͤglich, mehrere Stuͤke zugleich zu faͤrben, welchen
erheblichen Vortheil die zeither uͤbliche Methode des Faͤrbens nicht
gewaͤhrt. Auch greift die Farbe des Lemercier das
Gold nicht so stark an, als die hier gewoͤhnliche Farbe: Um zu
pruͤfen, ob eine nach der oben mitgetheilten Analyse zusammengesezte Farbe
dieselbe Wirkung habe, als die Pariser, wurden gleichfalls Versuche angestellt,
welche dasselbe Resultat ergaben.
Man hat sich zwar laͤngst derselben Ingredienzien zum Faͤrben von
vergoldetem Silber und Kupfer bedient, aber ohne Zusaz von Salzsaͤure. Man
laͤßt Salpeter. Alaun und Salz im Feuer schmelzen, taucht die zu
faͤrbenden Gegenstaͤnde ein, zieht sie mit Farbe bedekt heraus und
laͤßt sie uͤber Kohlen heiß werden. Allein es muß jeder noch so kleine
Gegenstand einzeln behandelt werden. Wendet man aber, nach Lemercier, Saͤure an, welche nach vorstehender Gebrauchsanweisung
der kochenden Farbe hinzugesezt wird, so kann man eine große Menge von Bijouterien
auf einmal faͤrben, indem man sie am zwekmaͤßigsten auf einen Draht
aufreiht. Man spart hiedurch Zeit und entgeht dem Verlust, welcher durch zu starkes
oder ungleichmaͤßiges Erwaͤrmen uͤber Kohlenfeuer Statt findet,
und ist zugleich sicher, daß alle Gegenstaͤnde an allen Stellen einen
gleichen Farbeton erhalten. Daß dieser erwuͤnschte Erfolg nur in dem Zusaz
von Saͤure liegt, ist dadurch festgestellt worden, daß man der hier
gebraͤuchlichen Farbe die vorgeschriebene Menge Salzsaͤure zusezte und
hiedurch dieselben schoͤnen Resultate gewann, als mit der Farbe des Lemercier. (Verhandl. d. V. z.B. d. Gewerbfl. in Preußen,
1838, 3te Lief.)
Petit's Methode die
Runkelruͤben aufzubewahren.
Hr. Aug. Petit, Zukerfabrikant in Queutey, gibt in Nr. 15
des Bulletin des Sucres folgende Methode an, wonach er
im lezten Jahre die von ihm geernteten Runkelruͤben zu voller Zufriedenheit
aufbewahrte. Er laͤßt die Runkelruͤben bei Annaͤherung der
Herbstfroͤste ausreißen, indem man sie bei dem Blaͤtterschopfe faßt,
und nach dem Ausziehen sachte auf den Boden legt. Nur wenn die Runkelruͤben
diesem Ausziehen widerstehen sollten, werden Werkzeuge zu Huͤlfe genommen.
Die ausgezogenen Runkelruͤben werden von Weibern mitten in das Feld getragen,
und daselbst senkrecht mit der Wurzelspize nach Unten und dem Blaͤtterschopfe
nach Oben gerichtet dicht neben einander gereiht, so daß ein zwei Meter breites Bett
von unbestimmter Laͤnge gebildet wird. Erst wenn die Froͤste
bedeutender zu werden beginnen, laͤßt er das ganze Bett sieben Zoll hoch mit
Erde uͤberwerfen. Er schreibt diesem Verfahren folgende Vortheile zu: 1) geht
es sehr rasch von
Statten, so daß wenn Gefahr droht, ein Arbeiter eine 4 und 5 Mal groͤßere
Streke abraͤumen kann, als es moͤglich ist, wenn die Blaͤtter
abgeschnitten und die Runkelruͤben in Silos gebracht werden. 2) werden die
Runkelruͤben sehr schnell gegen den Frost geschuͤzt, da man nur die am
Rande des Bettes befindlichen Runkelruͤben mit Erde zu bedeken braucht, indem
die mittleren schon durch die dichten Blattbuͤschel hinreichenden Schuz
erhalten. 3) endlich erleiden die auf solche Art aufbewahrten Runkelruͤben
keine Erhizung und uͤberhaupt keine der Gewinnung des Zukers aus ihnen
nachtheilige Veraͤnderungen. Der Grund hievon ist darin zu suchen, daß die
Runkelruͤben, indem ihre Wuͤrzelchen großen Theils mit Erde umgeben
sind und keine Beschaͤdigungen erlitten, bei ihrer aufrechten Stellung
fortvegetiren und also keine Erhizung erleiden. Hr. Petit
fand die erwaͤhnte Erdbedekung selbst im lezten strengen Winter, wo die
Temperatur in seiner Gegend auf 16° R. fiel, hinreichend schuͤzend, da
nur einige Runkelruͤben laͤngs der Raͤnder des Bettes durch den
Frost Schaden litten. Uebrigens ist auch bei dieser Methode, so uͤberhaupt
jedes Mal, wenn die Aufbewahrung gelingen soll, unumgaͤnglich nothwendig, daß
man das Ausziehen so spaͤt als moͤglich und bei moͤglichst
kuͤhler Witterung vornehme, und daß man nach dem Ausziehen alle
Temperaturveraͤnderungen fuͤr die Wurzel zu verhuͤten
suche.
Abermals zwei neue Asphaltunternehmungen.
Die France industrielle enthaͤlt in ihren neuesten
Blaͤttern die Prospecte zweier neuer auf Actien gegruͤndeter
Asphaltunternehmungen. Die eine davon soll den von Hrn. Civilingenieur Pezerat erfundenen Granitasphalt (Asphalt granitique) ausbeuten,
uͤber den sich der ruͤhmlich bekannte Chemiker Hr. J. P. Barruel in einem Schreiben an den Erfinder mit folgenden
Worten aͤußert: „Ich habe das von Ihnen vorgelegte Bitumen, welches
Sie Asphalte granitique nennen, der genauesten
Untersuchung und Analyse unterworfen, und es dabei von trefflicher
Beschaffenheit und großer Dauerhaftigkeit befunden. Die von Ihnen
vorgeschlagenen Methoden zur Erzielung einer vollkommneren Cohaͤsion
zwischen dem Bitumen und dem damit zu vermengenden Sande scheinen mir die
Anwendung des Erdharzes bedeutend zu vervollkommnen. Ihre Preise sind die
niedrigsten mir bisher bekannten; denn nach den von mir eingesehenen Rechnungen
kommt das Kilogramm des zur Anwendung fertigen Bitumens nicht hoͤher als
auf 4 Centimen zu stehen. Besonders muß ich jedoch Ihre Aufmerksamkeit auf das
Versieden des Bitumens lenken, indem Niemand von denen, die sich bisher mit
dieser Substanz beschaͤftigten, zu wissen scheint, daß es nur eines etwas
groͤßeren oder geringeren Hizgrades bedarf, um deren Festigkeit
wesentlich zu beeintraͤchtigen. Ich kann sichere Mittel an die Hand
geben, wonach konstant vortreffliche Resultate erlangt werden koͤnnen.
Ich habe mich seit 30 Jahren nur solchen Arbeiten in der Wissenschaft und
Industrie, die ich fuͤr gut und nuͤzlich hielt, hingegeben, wenn
ich daher einwillige, die Direction Ihrer Fabrike mit Ihnen zu theilen, so haben
Sie hiemit auch meine volle Approbation Ihres Unternehmens.“ Hr. Barruel hat sich hierauf wirklich der Direktion der
Fabrike, fuͤr welche in wenigen Stunden 800,000 Fr. Capital unterzeichnet
waren, hingegeben. – Die zweite Unternehmung ist die Ausbeutung des neuerlich
patentirten Marmor-Asphaltes (Asphalte-marbre) durch eine Actiengesellschaft
mit 810,000 Fr. Capital. Dieser Asphalt soll ganz das Aussehen und den Glanz des
Marmors haben; er eignet sich hauptsaͤchlich fuͤr das Innere der
Wohnungen, Salons und Palaͤste. Zur Taͤfelung des Fußbodens von
Gemaͤchern aller Art, namentlich aber der Badezimmer und der Zimmer in den
Erdgeschoßen ist er vortrefflich, da er alle Feuchtigkeit abhaͤlt. Man kann
die praͤchtigsten Verzierungen mit ihm ausfuͤhren, weßhalb auch das
Aeußere der Kauflaͤden großen Theils aus diesem Materiale geschaffen werden
koͤnnte. Die Arbeit in Marmorasphalt soll dabei nicht hoͤher zu stehen
kommen, als sonst ein Marmoranstrich; und bei dieser Wohlfeilheit empfehlen die
Unternehmer ihr zu lieferndes Fabricat auch als Pflaͤsterung fuͤr
Kuͤchen, Keller, Magazine, Terrassen, Trottoirs, Staͤlle,
Hoͤfe, Bassins, Canaͤle, Wasserleitungen etc.