Titel: | Verbesserungen an den Dampfkesseln, woraus sich Roß Winans, Civilingenieur von Baltimore in den Vereinigten Staaten, am 31. Jul. 1837 ein Patent ertheilen ließ. |
Fundstelle: | Band 71, Jahrgang 1839, Nr. XXXV., S. 183 |
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XXXV.
Verbesserungen an den Dampfkesseln, woraus sich
Roß Winans,
Civilingenieur von Baltimore in den Vereinigten Staaten, am 31. Jul. 1837 ein Patent ertheilen
ließ.
Aus dem Franklin Journal. Mai 1838, S.
332.
Mit einer Abbildung auf Tab. III.
Winans, uͤber Verbesserungen an den
Dampfkesseln.
Meine Erfindung betrifft eine verbesserte Methode das mittelst einer Drukpumpe in die
Dampfkessel getriebene Wasser zu erhizen. Der Apparat, dessen ich mich bediene, soll
naͤmlich das Wasser auf seinem Uebergange von der Drukpumpe in den Kessel
mittelst des verbrauchten und ausgelassenen Dampfes erwaͤrmen. Es ist klar,
daß man diesem Apparate verschiedene Einrichtungen geben kann; als die beste
erschien mir jedoch die in Fig. 65 abgebildete.
Ich baue mir einen metallenen Cylinder f, f, welcher
fuͤr eine gewoͤhnliche Locomotive 24 Zoll Laͤnge und 15 Zoll im
Durchmesser haben kann. An jedem Ende dieser Cylinder befinden sich zwei metallene
Haͤupter g, g, welche vier Zoll und
daruͤber von einander entfernt seyn koͤnnen. Durch die inneren dieser
Haͤupter sind zahlreiche Loͤcher gebohrt, in welche kleine
Roͤhren c, c von 3/8 Zoll im Durchmesser fest
eingesezt sind, so daß durch diese Roͤhren zwischen den beiden an den
Cylinderenden befindlichen Raͤumen b, b eben so
viele Communicationswege hergestellt sind. Der aus der Maschine ausgelassene Dampf
tritt durch die Roͤhre a in das an dem einen
Cylinderende angebrachte Haupt ein und an dem entgegengesezten Ende bei einer
aͤhnlichen Roͤhre wieder aus. Er muß daher, um von dem einen Haupte zum anderen zu
gelangen, nothwendig durch die erwaͤhnten kleinen Roͤhren
stroͤmen. In die Seitenwaͤnde des Cylinders schneide ich einander
gegenuͤber die beiden Loͤcher d, d, e, in
welche die von der Pumpe an den Kessel fuͤhrende Speisungsroͤhre
eingesezt ist, damit das kalte Wasser auf seinem Uebergange von der Roͤhre
d in die Roͤhre e
mit den Dampfroͤhren in Beruͤhrung kommt und dadurch erhizt wird. Der
obere Theil der Speisungsroͤhre, welcher sich zwischen den Heizroͤhren
und dem Kessel befindet, ist mit einem Ventile, welches sich gegen den Kessel zu
oͤffnet, ausgestattet.
Es ist klar, daß man denselben Zwek auch auf umgekehrte Weise erreichen kann, d.h.
indem man den Dampf durch die kleinen Roͤhren stroͤmen laͤßt.
Auch kann man anstatt der Roͤhren Scheidewaͤnde anbringen, wo dann in
den Zwischenraͤumen zwischen diesen abwechselnd Dampf und Wasser
stroͤmen muͤßte.
An jenen Locomotiven, an denen der ausgelassene Dampf zum Treiben eines
Geblaͤses verwendet wird, wie dieß an der Eisenbahn zwischen Baltimore und
dem Ohio der Fall ist, muͤßte der Dampf zu diesem Zweke benuzt werden, bevor
man ihn in den Heizapparat gelangen laͤßt. Die hiezu dienlichen Mittel wird
jeder Sachverstaͤndige selbst zu waͤhlen wissen.