Titel: Verbesserungen in der Hutfabrication, worauf sich Henry Augustus Wells, Hutmacher von New-York, dermalen in Henrietta-Street Brunswik Square in der Grafschaft Middlesex, am 30. Junius 1837 ein Patent ertheilen ließ.
Fundstelle: Band 71, Jahrgang 1839, Nr. LXXII., S. 376
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LXXII. Verbesserungen in der Hutfabrication, worauf sich Henry Augustus Wells, Hutmacher von New-York, dermalen in Henrietta-Street Brunswik Square in der Grafschaft Middlesex, am 30. Junius 1837 ein Patent ertheilen ließ. Aus dem London Journal of arts. Januar 1839, S. 191. Mit Abbildungen auf Tab. V. Well's Verbesserungen in der Hutfabrication. Meine Erfindung betrifft die verschiedenen, in der Hutmacherkunst vorkommenden Processe von der Abnahme der Haare oder der sonstigen zu dem Filze zu verwendenden Substanzen an bis zum sogenannten Vergolden der Huͤte. Sie besteht: 1) in einer neuen Methode das zur Bildung der Hutkoͤrper sowohl als zur Vergoldung bestimmte Haar zu sortiren und zu reinigen. 2) in einer Methode das fuͤr den Hutkoͤrper bestimmte Haar in ein feines Gewebe oder Vließ zu verwandeln. 3) in einer Methode bei der Bildung der Hutkoͤrper aus diesem lezteren Dampf anzuwenden. 4) in einer Methode den Hutkoͤrpern eine gewisse Haͤrtung und vorlaͤufige Filzung zu geben (hardening or basoning). 5) in einer Methode sie zu filzen und auszuwalken (felting or planking). 6) in einer Methode sie zu steifen (stiffening or proofing). 7) in einer Methode sie zu vergolden (ruffing or napping). Ferner betrifft die Erfindung aber auch die Erzeugung eines zu Hutkoͤrpern geeigneten Stoffes oder Gewebes unter Anwendung einer groͤßeren Menge nicht filzbarer Materialien, als bisher zu Hutkoͤrpern genommen wurden, wodurch aus den nicht filzbaren und filzbaren Substanzen zusammen dem Hute eine Oberflaͤche gegeben wird, die eine weitere Vergoldung desselben unnoͤthig macht. Fig. 49 ist ein Laͤngendurchschnitt der Maschine zum Reinigen des Haares, aus welchem der Koͤrper des Hutes erzeugt werden soll, oder welches zu dessen Vergoldung bestimmt ist. Die Maschine besteht, wie man sieht, aus einem Kasten, welcher durch die Scheide, waͤnde l, l in drei oder mehrere Faͤcher abgetheilt ist. In jedem dieser Faͤcher befindet sich ein Cylinder D, welcher mit kleinen, beilaͤufig einen halben Zoll von einander entfernten Zapfen oder Draͤhten von 5/8 Zoll Laͤnge besezt ist, und um eine Welle laͤuft, an deren Ende sich eine kleine Rolle P befindet, die von der Haupttreibrolle L her die Bewegung mitgetheilt erhaͤlt. In jedem der Faͤcher befinden sich ferner zwei Walzen, welche mit dem Cylinder, den ich meistens 30 Zoll lang mache, von gleicher Laͤnge seyn sollen. Ueber diese Walzen ist ein endloses Speisungstuch oder Leder gefuͤhrt; ihre Bewegung erhalten sie durch eine Schnur, welche um eine kleine, an der Welle von L befindliche Rolle, und um eine große Rolle, die sich an dem Ende der Welle von A befindet, geschlungen ist. Leztere Rolle ist in Fig. 49 nicht zu sehen, indem sie an dem entgegengesezten Ende der Welle von A angebracht ist. C, C sind zwei Speisungswalzen, die mit den Walzen A, B von gleicher Laͤnge sind. In jedem der Faͤcher ist bei N an einer Welle ein Drahtgitter oder Sieb M aufgehaͤngt, dem durch zwei aus der Welle S hervorragende Zapfen oder Heblinge eine leichte Hin- und Herbewegung mitgetheilt wird. Die Welle S ist durch eine Treibschnur mit den Walzen B verbunden. Die Kammern E, E, E sind mit einem feinen Drahtgitter bedekt, welches wohl die Luft, aber nichts von dem Haare durchlaͤßt. Wenn die Maschine in Bewegung gesezt worden, und der Arbeiter das Haar an dem Speisungsende der Maschine auf dem endlosen Tuche, welches die beiden Walzen A, B miteinander verbindet, auszubreiten begonnen hat, so wird das Haar mittelst der Speisungswalzen C, C und dem Speisungstuche in das erste der Faͤcher vorwaͤrts gefuͤhrt werden. Hier werden die feineren Haare durch das rasche Umlaufen des Cylinders D in die obere Kammer E hinauf getrieben werden, waͤhrend die uͤbrigen Theile auf das Drahtgitter M herabfallen. Was von lezteren wirkliches Haar ist, wird in den Kasten H fallen; das hingegen, was aus Zotten oder Unrath besteht, wird in Folge der Bewegung, die dem Drahtgitter M auf die oben angegebene Weise mitgetheilt wird, in den Kasten G gebeutelt werden. Das auf das Speisungstuch des naͤchstfolgenden Faches gerathene Haar wird auf dieselbe Welse durch das zweite und endlich auch durch das dritte Fach oder durch eine beliebige Anzahl von Faͤchern gehen, bis es an dem entgegengesezten Ende der Maschine zwischen den beiden Abgabswalzen C, C austritt. Ist das Haar zur Fabrikation der Koͤrper der Huͤte bestimmt, so bringt man es in eine andere Maschine, in der es in ein feines Gewebe oder Vließ, welches spaͤter gefilzt wird, verwandelt wird. Ist es hingegen zur Vergoldung bestimmt, so sammelt man es und bewahrt es zu diesem Zweke auf. Man kann die in der Maschine gereinigten Haare auch nach den gewoͤhnlichen Methoden zu Hutkoͤrpern verarbeiten; ich ziehe es aber vor, sie mit der spaͤter zu beschreibenden Maschine in ein Gewebe oder Vließ zu verarbeiten. Die in den Kastens fallenden Zotten oder Klumpen kann man nochmals durch die Maschine laufen lassen, um alles Haar, was allenfalls mit ihnen weggefallen ist, zu gewinnen. Fig. 50 ist ein Laͤngendurchschnitt der Maschine, mit der das Haar in ein feines Gewebe oder Vließ verwandelt werden soll. Sie besteht aus einer gewoͤhnlichen Kardatschmaschine mit einem Hauptcylinder B, einem Speisungstuche, einer Speisungswalze, und mit den um die Hauptcylinder herum angebrachten Auspuzern, Wirkern (workers), Streichern und sogenanntem Fancycylinder. Alle diese Theile sind bekannt, und beduͤrfen um so weniger einer Beschreibung, als ich keine Veraͤnderung daran vornahm, sondern nur kleinere Cylinder, als man gewoͤhnlich zu haben pflegt, waͤhlte, und uͤber dem Fancy ein kreisrundes Dach anbrachte, damit die von ihm emporgetriebenen Haare auf den Streichcylinder getrieben werden. Ich brachte aber auch noch einen zweiten, mit C bezeichneten Fancycylinder an, der mittelst der Rolle T umgetrieben wird, damit alles Haar, welches von dem ersten Fancy auf den Streichcylinder geschleudert wurde, oder welches lezterer von dem Hauptcylinder her aufnahm, von dem lezten Fancy in das naͤchste Fach der Maschine geschleudert, und daselbst durch die sogleich zu beschreibende Maschinerie in eine Art von Gewebe verwandelt werde. G, G 1, G 2 sind drei Walzen, die ihre Bewegung von der Rolle D her mitgetheilt erhalten. Leztere selbst erhaͤlt ihre Bewegung von einer Rolle Y, die sich an derselben Welle befindet, wie die Rolle, die das Speisungstuch mittelst des Treibriemens a in Gang bringt. Um die Walzen G, G¹: G² ist ein endloses feines Drahtgewebe N gefuͤhrt, durch welches wohl die Luft, nichts aber von den Haaren dringen kann. Die beiden in die Seitentheile der Maschine geschnittenen Oeffnungen b, b gestatten der Luft Eintritt. Der Windfang E befindet sich an einer Welle, die einerseits zwischen den Oeffnungen b, b in einem Zapfenlager laͤuft, an dem anderen Ende dagegen in einem außerhalb der Maschine befindlichen Zapfenlager ruht. Dieser Windfang besteht aus einem flachen kreisrunden Brette von beilaͤufig vier Fuß im Durchmesser, an welchem dem Gestelle zunaͤchst vier mit h, h bezeichnete Fluͤgel angebracht sind. Diese Fluͤgel, welche aus Eisenblech oder einem anderen duͤnnen Metallbleche verfertigt seyn koͤnnen, sollen beilaͤufig einen Fuß Breite haben, und sich so dicht an dem Maschinengestelle bewegen, als es ohne Gefahr damit in Beruͤhrung zu kommen geschehen kann. Das Brett V bedekt ungefaͤhr 2/3 des zwischen dem Fancy C und der ersten der Walzen G befindlichen Raumes. e, e sind zwei Walzen, welche dadurch, daß sie auf den Walzen G¹, G² ruhen, umgetrieben werden, und denen außerdem auch noch durch die beiden Hebel R, R eine seitliche Bewegung mitgetheilt wird. Diese beiden Hebel haben beinahe in ihrer Mitte ihre Drehungspunkte f, f; ihre oberen Enden dagegen schieben sich in einer excentrischen Kehle, welche ungefaͤhr um einen halben Zoll von einer wahren kreisfoͤrmigen Linie abweicht, und die sich mit der Rolle O an einer und derselben Welle befindet. Die Rolle O erhaͤlt ihre Bewegung von der Treibrolle K her. H ist eine kleine Rolle, die von G her umgetrieben wird, und an deren Seite eine Kurbel oder ein Krummzapfen I befestigt ist. Mit diesem Krummzapfen communicirt die Verbindungsstange I, deren anderes Ende an das Brett J gefuͤhrt ist. Wenn die Maschinerie mittelst der Treibrollen K, L, M, N in Bewegung gesezt worden, so wird das Haar, nachdem es durch die Kardatschmaschine gegangen und den Fancy C verlassen, durch den Windfang E vorwaͤrts getrieben und auf das uͤber die Rollen G, G¹, G² gespannte endlose Drahtgewebe N gebracht werden, von dem es dann, wenn es durch den Druk und die seitliche Bewegung von e, e einige Festigkeit erlangt hat, in der Richtung von g auf das Brett J vorwaͤrts gefuͤhrt, und vermoͤge der Bewegung, die diesem Brette durch den Krummzapfen I mitgetheilt wird, in Falten auf dieses Brett gelegt wird. Ist auf diese Weise eine hinreichende Menge solchen Gewebes erzeugt worden, so formt man daraus in der sogleich naͤher zu beschreibenden Maschine oder auch nach irgend einer der dermalen gebraͤuchlichen Methoden die Koͤrper der Huͤte. Die eben beschriebene Maschine ist sammt der zu ihr gehoͤrigen Kardaͤtschmaschine mit einem hoͤlzernen Gehaͤuse P, P umschlossen. Fig. 51 ist ein Fronteaufriß der Maschine, in welcher aus dem angegebener Maßen fabricirten Gewebe die Hutkoͤrper gebildet werden. A, A sind die stehenden Pfosten des Gestelles; L, L dessen horizontale Balken, welche durch Baͤnder oder Streben verbunden und gehoͤrig unterstuͤzt sind. Oben sind diese Balken ihrer ganzen Laͤnge nach mit Eisen beschlagen, so daß sie eine Schienenbahn fuͤr den auf den Raͤdern K, K ruhenden Wagen bilden. N, N sind zwei senkrechte Pfosten, die durch Baͤnder, welche auf den Achsen der Raͤder K, K aufruhen, miteinander verbunden sind, und uͤberdieß auch mit dem Brette W in Verbindung stehen, waͤhrend sich an ihren oberen Enden die Zapfenlager der beiden Walzen R, R befinden. An der unteren Seite des Wagens ist der Quere nach ein 2 Zoll breites und 1 1/2 Zoll dikes Brett befestigt; und in dieses ist ein Zapfen eingelassen, der durch die Stange n mit einer Kurbel in Verbindung steht. Diese Kurbel bewegt sich unter dem Wagen und bewirkt dessen Hin- und Herbewegung; die Spindel der Kurbel erhaͤlt ihre Bewegung durch das Winkelrad T, welches in das an der Welle V befindliche Winkelrad U eingreift. Die Welle V ruht in dem Maschinengestelle und erhaͤlt ihre Bewegung mittelst der Treibwelle B, indem diese das in das Stirnrad C eingreifende Getrieb D umtreibt. An den Enden der Walzen R, R befinden sich die durch einen Riemen miteinander verbundenen Rollen P, P¹. An der Welle der unteren der Walzen R bemerkt man eine andere Rolle, die mittelst eines Riemens von der Rolle J her umgetrieben wird. In der Welle I ist eine Fuge angebracht, damit sich die Rolle J bei der Hin- und Herbewegung des Wagens in ihr schieben kann; in der Rolle selbst ist aber ein Zahn oder eine Klaue befindlich, damit sich die Rolle und Welle gemeinschaftlich umdrehen kann, ohne daß dabei die Rolle in ihrer endweisen Bewegung gehindert ist. An der Welle I bemerkt man ferner die Rolle H, welche durch einen Riemen von der Rolle G her in Bewegung gesezt wird; leztere selbst wird vermoͤge einer zwekmaͤßigen Verbindung derselben mit der Treibrolle B umgetrieben. Die Welle S traͤgt einen doppelten Kegel X, X, der aus Blech oder einer anderen leichten Substanz besteht, mit Tuch uͤberzogen ist, und auf dem die Hutkoͤrper geformt werden. In der Mitte dieses Kegels bemerkt man eine kleine Rinne g, damit man die auf dem Kegel gebildeten Hutkoͤrper aus einander schneiden, und somit von demselben abnehmen kann. An derselben Welle S befindet sich auch die Rolle F, uͤber die von der Rolle E her eine Treibschnur laͤuft. Beinahe unter die Mitte des Kegels wird ein kleines Gefaͤß gesezt, welches zur Aufnahme des von den Kegeln abfallenden Haares bestimmt ist. Ebenso sind unmittelbar unter die Kegel Roͤhren geleitet, in welche kleine Loͤcher gebohrt sind, damit Dampf an das an die Kegel gelangende Gewebe gelassen werden kann. Der Dampfzufluß hat auch dann noch anzudauern, wenn das Gewebe bereits an den Kegeln befindlich ist, denn der Koͤrper des Hutes wird hiedurch besser zum Filzen geeignet. Wenn nun diese Maschinerie mittelst der Rolle B in Bewegung gebracht worden, so wird das aus der Maschine Fig. 50 kommende Gewebe auf ein in der Naͤhe der Kegel befindliches Brett gelegt, an dem einen Ende sachte von dem Brette aufgehoben und uͤber die Walzen R, R an die Kegel X, X gefuͤhrt. Waͤhrend sich dann der Wagen von einer Seite zur anderen bewegt, uͤberzieht das Gewebe die Kegel von einem Ende zum anderen; es muß je nach der Staͤrke, die man den Huͤten zu geben beabsichtigt, drei bis fuͤnf Mal um die Kegel herum gefuͤhrt werden. Die auf den Kegeln gebildeten Koͤrper oder auch die auf anderen Kegeln nach irgend einem Verfahren erzeugten Koͤrper sollen auf die weiter unten zu beschreibende Methode gehaͤrtet werden. Wenn die Kegel uͤberzogen sind, so wechselt man sie gegen andere aus. Fig. 52 zeigt die zum Haͤrten oder zur vorlaͤufigen Filzung bestimmte Maschine, in welche die in der Maschine Fig. 51 erzeugten Hutkoͤrper sammt den Kegeln X, X oder andere derlei durchloͤcherte Kegel mit Hutkoͤrpern gebracht werden. Ueber die Kegel X, X oder uͤber die sonstigen derlei Kegel, welche ich zum Unterschiede die Hutkoͤrperkegel (hat body cones) nennen will, stuͤrze ich zwei andere, etwas groͤßere, durchloͤcherte, metallene Kegel, welche ich die Uebersturzkegel (cap-cones) nenne, so daß auf diese Weise die Hutkoͤrper vollkommen zwischen, den beiden Kegeln eingeschlossen sind. Wenn hierauf die Hutkoͤrper an den Basen, wo sie miteinander in Verbindung stehen, durchgeschnitten worden, schreite ich zu der theilweisen Filzung, die man das Haͤrten (hardening or basoning) zu nennen pflegt. Ich bringe zu diesem Zweke die zwischen den beiden Kegeln befindlichen Hutkoͤrper in die Maschine Fig. 52, in welcher man nur ein Paar dieser Kegel angedeutet sieht. Es versteht sich uͤbrigens von selbst, daß eine beliebige Anzahl von Kegeln in einer einzigen Maschine behandelt, und durch dieselben Mechanismen in Bewegung gesezt werden kann. A, B sind zwei der Haͤrtungskegel, die entweder aus Holz oder aus Metall gearbeitet seyn koͤnnen, und von denen der eine A, um dem Dampfe gehoͤrigen Zutritt zu dem Hutkoͤrper zu gestatten, groͤßere Loͤcher haben soll, als das oben erwaͤhnte Kegelpaar. Um auf den Kegel A eines dieser Kegelpaare mit dazwischen befindlichem Hutkoͤrper sezen zu koͤnnen, druͤkt man den Griff 1 von dem Zapfen 2 auf den Zapfen 3 herab, wodurch das andere Ende des Hebels 4, in welchem, wie man sieht, die Spindel des Kegels B ruht, so zuruͤktritt, daß der Kegel B von dem Kegel A weggehoben wird, und man also einen der zwischen den beiden durchloͤcherten Kegeln befindlichen Hutkoͤrper auf den Kegel A steken kann. Ist dieß geschehen, so laͤßt man den Kegel B, indem man den Grifft emporhebt, wieder herab, damit er wieder auf den aͤußeren Kegel zu liegen kommt. Hierauf laͤßt man durch Umdrehen des Hahnes 5 Dampf in den Kegel A treten, zu welchem Zweke die Spindel von A aus einer hohlen Dampfroͤhre 6 bestehen, und bei 7 mit einer Stopfbuͤchse ausgestattet seyn muß. Nunmehr gibt man den beiden Kegeln A, B eine abwechselnd rotirende Bewegung, so zwar, daß sie zwei oder dreimal nach der einen und darauf eben so oft nach der entgegengesezten Richtung umlaufen. Diese Bewegung wird auf folgende Weise erzeugt. An der Welle der Treibrolle C befindet sich die Kurbel D, und diese steht mit der Schaukelstange E, die mittelst des Zapfens F an dem Rade G festgemacht ist, in Verbindung. Hieraus erhellt, daß, wie die Kurbel D umlaͤuft, das Rad G sich abwechselnd durch den vierten Theil seines Umfanges bewegen wird. Diese Wechselbewegung wird durch das Laufband 8 an die Rolle H fortgepflanzt, an deren Welle das Winkelrad 9 aufgezogen ist. Lezteres wirkt auf ein anderes, an der Welle des Kegels B befindliches Winkelrad 10. Da der Kegel B mit seinem Gewichte auf dem aͤußeren Kegel ruht, und da sich unmittelbar unter diesem lezteren der Hutkoͤrper, und unter diesem der auf den Kegel A gesezte Kegel befindet, so werden in Folge ihres Gewichtes und der Reibung, sowohl die einzelnen Kegel, als auch der Hutkoͤrper, zwei oder dreimal nach der einen und eben so oft nach der entgegengesezten Richtung umlaufen. Durch diese Operation erlangen im Verlaufe einiger weniger Minuten die Koͤrper zwischen den oben erwaͤhnten durchloͤcherten Kegeln eine solche Haͤrtung, daß sie in der zunaͤchst zu beschreibenden Maschine der sogenannten Auswalkung (planking) unterzogen werden koͤnnen. Fig. 53 ist ein Laͤngendurchschnitt der zum Auswalken oder Filzen bestimmten Maschine. In dem Gestelle A, A bemerkt man einen Trog B, welcher Wasser, das schwach mit Schwefelsaͤure gesaͤuert ist, enthaͤlt, und in welchem das Wasser mittelst eines auf dessen Boden liegenden Dampfschlangenrohres bestaͤndig siedend erhalten wird. Die Walzen D, D, welche aus Zink und Blei, oder einer anderen paffenden Metalllegirung bestehen, werden paarweise mittelst Getrieben, die sich an deren Enden befinden, in Bewegung gesezt, wobei die obere Walze eines jeden Paares in die mit E bezeichnete horizontale endlose Schraube E eingreift.Diese Schraube fehlt in der Originalzeichnung. A. d. R. O ist ein Fuͤhrer; H eine groͤßere Walze, welche in die beiden Endwalzen D, D eingreift, und deren Aufgabe ist, die Hutkoͤrper, nachdem sie allmaͤhlich zwischen saͤmmtlichen Walzenpaaren hindurch gegangen, an den Hinteren und oberen Theil der Maschine zu treiben. An den Enden der Walzen befinden sich Hebel, damit man die oberen Walzen je nach dem Druke, dem man die Hutkoͤrper aussezen will, belasten kann. I ist ein schraͤg gestelltes Brett, womit den auf sie gelegten Hutkoͤrpern eine solche Richtung gegeben wird, daß sie zwischen die Walzen gelangen. K, K bezeichnet eine fixe und eine lose Treibrolle an der Welle F der endlosen Schraube. Wenn die Maschine in Bewegung gesezt, und die Hutkoͤrper nach einander auf das schraͤge Brett I gesezt worden, so gelangen leztere allmaͤhlich zwischen den Walzen vorwaͤrts, wobei sie, indem die unteren und zum Theile auch die oberen Walzen in der sauren heißen Fluͤssigkeit untergetaucht erhalten werden, wie dieß durch eine punktirte Linie angedeutet ist, fortwaͤhrend der Einwirkung dieser Fluͤssigkeit ausgesezt sind, bis sie endlich an dem Ende der Maschine auf die oberen Walzen empor gelangen, und auf diesen an den Arbeiter zuruͤk laufen, damit dieser sie, wie man zu sagen pflegt, kreuze, und sie so oft durch die Maschine gehen lasse, bis sie die zum Steifen geeignete Beschaffenheit erlangt haben. Man kann mit Vortheil gegen 50 Walzenpaare anwenden, jedoch wechselt diese Zahl nach der Staͤrke der Hutkoͤrper und nach dem Grade der Filzung, die man ihnen geben will. Fig. 54 ist ein Querdurchschnitt der zum Steifen dienenden Maschine. Der Behaͤlter A ist durch die Scheidewand B in zwei Faͤcher abgetheilt und enthaͤlt eine Aufloͤsung von Schellak oder der sonstigen zum Steifen der Huͤte bestimmten Substanz. Die Aufloͤsung in dem einen Fache soll etwas staͤrker gehalten werden, als jene in dem anderen. Die beiden kleinen Walzen C, C laufen mit Zapfen in den an den Pfosten D, D befestigten Zapfenlagern; sie sind an ihren Enden E, E durch ein Raͤderwerk verbunden, und werden mittelst der fixen Treibrolle F in Bewegung gesezt. H ist ein Gelenk, welches, wenn es noͤthig ist, ein Zuruͤkfallen des Pfostens D gestattet. Das Gewicht I ist an einer Leine K, K aufgehaͤngt, welche uͤber die Rolle L laͤuft und mit ihrem anderen Ende an dem Pfosten D festgemacht ist. Man kann auf diese Weise die Walzen C, C so gegen einander draͤngen, daß sie, wenn die Hutkoͤrper gehoͤrig in der in A befindlichen Aufloͤsung getraͤnkt worden, und in eine Stellung gebracht sind, in welcher sie zwischen die Walzen empor gezogen werden, zwischen diesen Walzen einen Druk erleiden, durch den alle uͤberschuͤssige Steifungsmasse aus ihnen ausgepreßt wird. Die ausgepreßte Aufloͤsung faͤllt auf das Brett M herab und kann auf diesem in jenes Fach zuruͤk gelangen, in welchem der Hut zuerst damit getraͤnkt wurde. Je mehr Steife man den Huͤten geben will, um so geringer soll das Gewicht seyn, durch welches die Walzen gegen einander gedruͤkt werden. Fig. 55 ist ein Grundriß der zum Vergolden der Huͤte bestimmten Maschine. A ist ein wasserdichter, oben offener Behaͤlter. B die Achse zweier mit C bezeichneter Treibrollen, uͤber welche die Treibriemen D, D geschlagen sind, um auf diese Weise die kleinen Rollen E, E, E an den Spindeln F der Kegel G in Bewegung zu sezen. Diese Spindeln sind hohl, damit von entsprechenden Dampfroͤhren her Dampf in die Kegel geleitet werden kann. K, K sind kegelfoͤrmige Walzen, welche vermoͤge der Beruͤhrung, in der sie mit den hohlen Kegeln stehen, umgetrieben werden. Die Roͤhre H, H leitet von einem Trichter heißes Wasser her; von ihr laufen andere Roͤhren aus, die senkrecht uͤber den Spizen der Kegel angebracht und an ihrem Ende durchloͤchert sind, damit heißes Wasser auf die auf die Kegel gebrachten Hutkoͤrper tropfen oder fließen kann. Auf jeden der Kegel G soll ein Haarzeug gebracht werden, der die Form oder Gestalt eines Hutkoͤrpers hat, aber etwas groͤßer ist als der Kegel, so daß er an dessen unteren Seite herabhaͤngt. In diese Form aus Haarzeug bringt man einen Hutkoͤrper, der etwas laͤnger ist, als die Form, und auf den man vorher unter gehoͤriger Befeuchtung das Haar gelegt hat. Ueber den Hutkoͤrper stuͤrzt man einen anderen Haarzeug, der etwas groͤßer ist als er. Wenn hierauf heißes Wasser in den Trichter gegossen worden, so daß es durch die in den senkrechten Roͤhren befindlichen Loͤcher auf die Hutkoͤrper herab tropft, so werden die Kegel mittelst Dampf oder einer anderen Triebkraft so lange in langsame Bewegung versezt, bis die Vergoldung sich fest gestochen hat, wo man den Kegeln dann eine raschere Umlaufsbewegung gibt, und durch die Roͤhren H Dampf in deren Inneres treten laͤßt. Der gebruͤhte Hutkoͤrper soll ungefaͤhr 20 Minuten lang auf dem umlaufenden Kegel der Einwirkung des Dampfes und des heißen Wassers ausgesezt bleiben. Nach Ablauf dieser Zeit soll man ihn abnehmen, umkehren, und wieder in die Maschine bringen, was zwei oder dreimal zu geschehen hat. Man kann, wenn man Dampf und heißes Wasser in hinreichender Menge zutreten laͤßt, auch mehrere Hutkoͤrper auf jeden Kegel bringen. Sind die angegebenen Operationen vollbracht, so laͤßt man in den Kegel, der nun mit groͤßerer Geschwindigkeit umlaufen muß, abermal Dampf eintreten, wo dann durch die Centrifugalkraft mit Beihuͤlfe des Dampfes das Wasser aus dem Hutkoͤrper ausgetrieben und die Vergoldung so aufgestellt wird, daß der Hut auf den Bloͤk gebracht werden kann. Um diesen Zwek noch vollkommener zu erreichen, kann man auf dem Kegel, und durch Beruͤhrung mit ihm eine kegelfoͤrmige oder cylindrische Buͤrste oder Walze umlaufen lassen, und dieser zugleich auch eine seitliche Hin- und Herbewegung geben oder auch nicht. Man kann nun alle die hier beschriebenen Erfindungen und Methoden zugleich, oder auch nur einige derselben in Verbindung mit den aͤlteren Fabricationsprocessen in Anwendung bringen. Aus diesem Grunde erstreken sich meine Patentanspruͤche auch auf jede einzelne derselben, ohne daß ich uͤbrigens gesonnen waͤre, sie auf Theile auszudehnen, die bereits aͤlter und laͤnger bekannt sind. Ueberhaupt handelt es sich weniger um die einzelnen Theile, als um deren Verbindung zu den Maschinen, welche zu den angegebenen Zweken bestimmt sind. Es ist bekannt, daß man schon seit laͤngerer Zeit eine sehr geringe Menge Seide und anderer sich nicht filzender Stoffe zur Bildung der Hutkoͤrper verwendet. Man machte diesen Zusaz hauptsaͤchlich, um einer zu raschen Filzung der zu den Hutkoͤrpern verwendeten Haare oder Wollen vorzubeugen, und legte dann auf diese Koͤrper gewoͤhnlich eine Vergoldung aus Haar oder auch aus Seiden- oder Baumwollpluͤsch u. dgl. Nie wendete man aber diese nicht filzbaren Stoffe an, um mit ihnen aus dem Koͤrper selbst und ohne Fixirung einer eigenen Vergoldung eine dichte, schoͤne und dauerhafte Vergoldung zu erzielen. Dieß zu bewerkstelligen, ist nun eine der weiteren Verbesserungen, welche ich in der Hutfabrication erfunden habe. Ich nehme irgend ein Haar oder irgend eine Wolle, die sich sehr gut filzt, wobei ich Hasenhaaren den Vorzug gebe. Dieses Haar oder diese Wolle reinige ich von dem Unrathe und den verfilzten Zotten, wozu ich mich vorzugsweise der ersten der oben beschriebenen Maschinen bediene, und zu welchem Zweke ich das Haar einmal durch diese Maschine gehen lasse. Auf das gereinigte Haar nehme ich dem Gewichte nach wenigstens ein Drittheil nicht filzbaren Stoffes, wie z.B. Seide oder Baumwolle. Am besten finde ich hiezu rohe Floretseide, welche gehaͤchelt oder praͤparirt worden, und welche ich in Stuͤke von 3/4 bis zu 1 Zoll Laͤnge schneide, je nachdem die Vergoldung laͤnger oder kuͤrzer werden soll. Man kann ohne Nachtheil fuͤr die Filzung des Hutes auch mehr dann ein Drittheil an nicht filzbarem Stoffe nehmen; und ebenso wird eine geringere Menge als ein Drittheil eine, wenn auch minder dichte, doch immer noch schoͤne Vergoldung geben. Das beste Verhaͤltniß bleibt aber immer ein Drittheil solcher Stoffe auf zwei Drittheile Haar. Die geschnittene Seide vermenge ich innig mit dem gereinigten Haare, indem ich beide durch die erste meiner Maschinen gehen lasse. Aus dem auf diese Welse gemischten Stoffe erzeuge ich auf die oben beschriebene Art ein Gewebe, aus dem ich mit Huͤlfe der 2ten, 3ten, 4ten und 5ten der von mir angegebenen Maschinen die Hutkoͤrper bilde. Nachdem der Koͤrper gehaͤrtet und gefilzt worden, schreite ich, bevor ich die Steifung vornehme, an einer Untersuchung desselben, bei der ich ihn, nachdem er troken geworden, mittelst eines Schabmessers von allen daran bemerkbaren Knoͤtchen befreie. Nachdem dieß geschehen, tauche ich ihn in siedendes Wasser, und kaͤmme dann mittelst einer kleinen feinen Handkardaͤtsche, wie sie die Hutmacher zu haben pflegen, die Vergoldung aus, wobei das Eintauchen des Hutes in siedendes Wasser so oft wiederholt werden muß, als man es fuͤr noͤthig findet. Ist die Vergoldung auf diese Weise hinlaͤnglich ausgestrichen worden, was der Arbeiter leicht zu beurtheilen wissen wird, so mache ich den Hutkoͤrper, indem ich ihm die gehoͤrige Steifung gebe, wasserdicht. Zu diesem lezteren Zweke verwende ich gleichfalls die oben von mir angegebene Maschine. Die Vermengung der Seide mit dem Haare braucht uͤbrigens nicht mittelst meiner Maschine zu geschehen, sondern man kann sie auch auf irgend eine andere, in der Hutmacherkunst uͤbliche Weise bewerkstelligen. Ebenso kann die Verarbeitung des Gemenges zu Hutkoͤrpern und die Ausstreichung der Vergoldung nach anderen Methoden geschehen. Sehr wohlfeile Huͤte lassen sich verfertigen, wenn man auf zwei Drittheile Kaninchenhaar ein Drittheil Baumwolle nimmt, und uͤbrigens ganz dasselbe Verfahren befolgt, wie ich es fuͤr Hasenhaar und Floretseide angegeben. Deßgleichen eignen sich auch noch verschiedene andere Gemenge aus Haaren und nicht filzbaren Stoffen. Als meine Erfindung erklaͤre ich in lezterer Beziehung die Anwendung einer groͤßeren Menge nicht filzbarer Stoffe, als bisher zu den Hutkoͤrpern genommen worden, und die Erzeugung einer dichten und dauerhaften Vergoldung, ohne daß eine eigene Vergoldung auf den Hut aufgetragen zu werden brauchte.

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