Titel: | Beschreibung zweier Apparate, welche durch Elektromagnetismus Bewegung hervorbringen; von Dr. Page. |
Fundstelle: | Band 72, Jahrgang 1839, Nr. XLIX., S. 222 |
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XLIX.
Beschreibung zweier Apparate, welche durch
Elektromagnetismus Bewegung hervorbringen; von Dr. Page.
Aus Silliman's american Journal of Science. Jan. 1839, S.
262.
Mit Abbildungen auf Tab.
IV.
Page's elektromagnetische Maschine.
Fig. 30 zeigt
ein Instrument, um ohne Wechsel der Pole durch Magnetismus Bewegung hervorzubringen.
m ist der Elektromagnet; a die Bewaffnung (der Anker) desselben von weichem Eisen; e ein aufrechtes Staͤngchen von Messing, woran
sich die Welle der Bewaffnung mit ihren Zapfenlagern befindet. b ist eine Scheibe von Holz oder Elfenbein an dem
Staͤngchen e. c ist das als Leitungsfeder
dienende eine Ende der Umwindung des Magnets. d ist die
andere Leitungsfeder, welche durch die Scheibe b in die
Schale n geht, behufs der Batterieverbindung. Das andere
Drahtende der Umwindungen des Magnets geht in die Schale p. Bei c, d ist ein cylindrisches Stuͤk
von Silber gut an der Welle befestigt; man koͤnnte dasselbe den Abschneider oder Elektrotom nennen. Die Feder c spielt auf dem ganzen Umfange des Abschneiders; die
Feder d
aber spielt auf dem
abgeschnittenen oder ausgeschnittenen Theile, dessen metallene Abschnitte oder
Ausschnitte so angeordnet sind, daß sie mit der Feder d
in Beruͤhrung kommen muͤssen, wenn sich die Bewaffnung von der
rechtwinklichen Richtung auf die Ebene des Magnets etwas abneigt, und die Feder d verlassen, ehe die Bewaffnung zum Gleichgewichte
kommt. Diese Bewaffnung dreht sich viel schneller um, als ein seine Pole wechselnder
Magnet. Außer dem Vortheile der groͤßeren Einfachheit bietet die sich
umdrehende Bewaffnung noch andere dar, welche durch den Wechsel der Pole oder durch
sich umdrehende Magnete, wo die Kraft nur abgeschnitten wird, ohne einen Wechsel der
Pole, nicht gewonnen werden koͤnnen. Wenn man z.B. einen anderen
Elektromagnet rechtwinklich gegen den Magnet m anbringt
und den Abschneider so anordnet, daß die zwei Magnete nach einander durch die
Umdrehung der Bewaffnung influencirt werden, so wird die Geschwindigkeit der
Bewaffnung dadurch beinahe verdoppelt, ohne daß man noch eine Batterie braucht.
Beschreibung einer elektromagnetischen Maschine mit
schaukelnden oder abwechselnd wirkenden Bewaffnungen. a,
a, Fig.
31, sind die auf dem Brette t gehoͤrig
befestigten Elektromagnete. b, b die mit der Welle d durch starke messingene Aerme verbundenen Bewaffnungen
von weichem Eisen. Der Balancier, die Verbindungsstuͤke und das Schwungrad,
welche man in der Figur sieht, beduͤrfen keiner besonderen Beschreibung. Der
Abschneider, wodurch die Magnete abwechselnd influencirt werden, befindet sich an
der Welle des Schwungrades bei m. Er ist einfach
construirt, aus Silber verfertigt und aͤhnlich dem oben fuͤr die sich
umdrehende Bewaffnung beschriebenen. Es sind drei mit Silber beschlagene
Leitungsfedern vorhanden, wovon eine auf dem ganzen Umfange und zwei auf den
abgeschnittenen oder ausgeschnittenen Theilen des Abschneiders spielen. Die
Verbindungen der Magnetdraͤhte mit den Federn und Schalen p, n behufs der Batterieverbindung sind unter dem
Tischbrett angebracht und mit punktirten Linien bezeichnet. Hr. Daniel Davis in Boston hat schon mehrere Modelle dieser Art
ausgefuͤhrt. Als Beweis, daß der Elektromagnetismus eine nuͤzliche
Anwendung zulaͤßt, wo man nur einer geringen Kraft bedarf, verfertigte Hr.
Davis im verflossenen Jahre eine kleine Maschine,
womit ein Mann taͤglich fuͤnfzehn Dollars gewinnt, indem er bloß
Stahlbleche fuͤr Gasbrenner durchbohrt.