Titel: Verbesserungen an den zum Wägen bestimmten Apparaten, worauf sich George Salter, Fabrikant von West-Boomwich bei Birmingham, am 9. Jul. 1838 ein Patent ertheilen ließ.
Fundstelle: Band 72, Jahrgang 1839, Nr. LXXXII., S. 431
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LXXXII. Verbesserungen an den zum Waͤgen bestimmten Apparaten, worauf sich George Salter, Fabrikant von West-Boomwich bei Birmingham, am 9. Jul. 1838 ein Patent ertheilen ließ. Aus dem Repertory of Patent-Inventions. Mai 1839, S. 277. Mit Abbildungen auf Tab. VII. Salter's verbesserte Apparate zum Waͤgen. Meine Verbesserungen an den sogenannten Federwaagen bestehen 1) darin, daß ich das Gewicht mittelst eines Zeigers auf einer Scala andeuten lasse, die auf einer Roͤhre von irgend einer entsprechenden Form verzeichnet ist. 2) darin, daß ich auf der Roͤhre mit Nieten oder auf andere Weise ein Stuͤk Neusilber, auf welches die Scala und die Ziffern gravirt sind, befestige. 3) in der Anwendung eines hohlen oder roͤhrenfoͤrmigen Schiebers, welcher die Feder aufnimmt. 4) in einer Methode das Gewicht mittelst paralleler und diagonaler, auf den Schieber verzeichneter Linien und mittelst der auf der aͤußeren Roͤhre befindlichen Eintheilungen anzudeuten. 5) endlich in der Andeutung der kleineren Gewichte durch einen Extrazeiger und eine eigene Scala. Durch alle diese Vorkehrungen sollen die Waagen leichter tragbar, fester und in ihren Angaben genauer werden. Fig. 12 ist eine Ansicht einer Federwaage, die mit einem Theile meiner Verbesserungen ausgestattet ist. Fig. 13 ist ein senkrechter Durchschnitt durch den Raum W. Fig. 14, 15, 16, 17, 18, 19, 20 zeigen einzelne Theile der Waage, welche an allen diesen Figuren mit gleichen Buchstaben bezeichnet sind. A ist die aͤußere cylindrische Roͤhre, auf der die mit der Scala versehene Platte aus Neusilber B befestigt ist. Ebenso ist an ihr der Zeiger C, der auf die an dem beweglichen Dekel D angebrachten Eintheilungen deutet, unbeweglich fixirt. An den unteren Theil oder den Boden der Roͤhre A ist ein Dekel E geschraubt, in welchem sich ein Loch befindet. Dieses dient zur Aufnahme des hohlen oder roͤhrenfoͤrmigen Schiebers, jedoch mit Ausnahme des an dem oberen Ende dieses lezteren befindlichen Randkranzes F, der einer Ueberspannung der Feder vorbeugt. In das obere Ende der Roͤhre A ist ein Metallstuͤk von gehoͤriger Dike eingepaßt und eingeloͤthet, und in diesem befindet sich ein Loch, worin sich der Schieber, Fig. 15, bewegen kann. Die Theile b, b passen an die beiden Seiten a, a des Schiebers. Der Theil N besteht aus einer Schraube, deren Gaͤnge so geschnitten seyn muͤssen, daß die zwischen ihnen gelassenen Raͤume entweder den Eintheilungen der Metallplatte gleich oder groͤßer als sie sind. Auf diesen Theil wird der Dekel D geschraubt. In dem durch diesen Dekel gehenden Theile G befindet sich ein Loch, durch welches der Ring, womit die Waage aufgehaͤngt wird, gefuͤhrt ist. Der Umgang oder der Theil eines Umganges, den der Dekel zum Behufe der Bewegung der Schraube macht, ist den auf der Metallplatte befindlichen Eintheilungen gleich, und in 16 gleiche Theile, von denen 15 auf den Dekel gezeichnet sind, getheilt. Hienach ist offenbar, daß, wenn man den Dekel um eine dieser Eintheilungen bewegt, derselbe um den sechzehnten Theil einer der Eintheilungen der Metallplatte, welche an der hier zu beschreibenden Waage z.B. eine Unze oder ein Sechzehntel Pfund betragen sollen, hoͤher oder tiefer gestellt wird. Es versteht sich uͤbrigens von selbst, daß dieselben Eintheilungen, welche hier ein Pfund andeuten, ebenso gut auch groͤßere oder geringere Gewichte andeuten koͤnnen, und daß die an dem Dekel befindlichen Eintheilungen entsprechende Theile dieser Gewichte seyn koͤnnen. In Fig. 16 sieht man den Boden des Schiebers d, c, d, woran man die Oeffnung c bemerkt, deren Durchmesser kleiner ist als jener des in der Mitte befindlichen Loches H. Fig. 17 ist ein Zapfen mit einem kreisrunden platten Kopfe und einem runden Stiele, dessen Durchmesser beinahe jenem des Loches H gleichkommt. Der Theil h wird durch die Oeffnung h eingefuͤhrt, so daß sich dann der Zapfen in dem Loche H schiebt, und dabei auf seinem Kopfe ruht. In dem Stiele dieses Zapfens befindet sich ein Loch, welches zur Aufnahme des an dem oberen Ende der Feder angebrachten Buͤgels dient. Fig. 18 zeigt eine kurze Spiralfeder, welche beinahe denselben Durchmesser hat, wie der durch sie gehende Schieber a, a. Diese Feder, welche auf den vorspringenden Enden d, d ruht, druͤkt die Roͤhre gegen den Dekel an, jedoch so, daß sich die Roͤhre bewegen kann, wenn der Dekel umgedreht wird. Fig. 19 gibt eine Ansicht des hohlen oder roͤhrenfoͤrmigen Schiebers, an dessen oberem Ende sich ein vorspringender Kranz f befindet, in Folge dessen der Austritt des Schiebers aus dem in dem unteren Dekel der Roͤhre A angebrachten Loche verhindert wird. An dem Zapfen K ist der Zeiger I befestigt. Das kreisrunde Metallstuͤk M, welches in die Roͤhre einpaßt, ist in dieselbe eingeloͤthet. Es befindet sich an seinem Boden ein Vorsprung mit einem Loche, durch welches der Haken oder die Scala festgemacht wird. An seiner inneren Seite dagegen bemerkt man die beiden Vorspruͤnge g, g, durch welche der Zapfen p sezt. Fig. 20 ist ein an dem unteren Ende der Feder S befestigtes Metallstuͤk. Man bemerkt an demselben zwei Ausschnitte n, n, durch welche die Enden der Feder gehen, und in denen sie auch festgemacht sind. In diesem Stuͤke befindet sich auch ein Loch, mit dessen Huͤlfe die Feder an dem Boden des hohlen Schiebers befestigt ist. Es geschieht dieß mittelst des Zapfens p, der durch die Feder und die Vorspruͤnge g, g, in deren einen er eingesezt ist, geht. Die Adjustirung der Laͤnge und Staͤrke der Feder, sowie die Eintheilung der Metallplatte kann auf gewoͤhnliche Weise geschehen, so daß ich mich hieruͤber nicht weiter zu verbreiten brauche. Fig. 21 zeigt eine andere Federwaage, an welcher gleichfalls ein Theil meiner Verbesserungen zu ersehen ist. In Fig. 22 ist die Fronte weggenommen, um das Innere anschaulicher zu machen. Fig. 23 gibt eine Ansicht der unteren Seite der vorderen Platte. Fig. 24 ist eine Ansicht der vorderen Platte, woran die Platte aus Neusilber und der Zeiger weggenommen ist. Fig. 25, 26 und 27 zeigen einzelne Theile. Das Gehaͤuse der Waage hat einen gewoͤlbten Ruͤken mit Vorspruͤngen, welche der Laͤnge nachlaufen. An diesen ist mit Schrauben eine Platte befestigt, welche die Fronte bildet, und welche der bisher gebraͤuchlich gewesenen aͤhnlich ist, mit dem Unterschiede jedoch, daß sich an ihrem unteren Ende anstatt der Spalte ein Loch befindet, worin sich der Schieber bewegen kann. Die Feder ist an dem Scheitel des Gehaͤuses auf die gewoͤhnliche, am Grunde des hohlen oder roͤhrenfoͤrmigen Schiebers dagegen auf die oben beschriebene Weise befestigt. In Fig. 23 sieht man bei s ein aus Stahl gearbeitetes Stuͤk, welches in der Mitte ein vierekiges Loch hat, waͤhrend sein Umfang eine kreisrunde Schraͤgflaͤche oder eine spiralfoͤrmige Curve bildet, deren Entfernung vom Mittelpunkte allmaͤhlich zunimmt, so daß bei einem Umlaufe von i nach t der zwischen i, t gelegene Raum den Eintheilungen auf der Metallplatte B gleichkommt. An der unteren Flaͤche dieses staͤhlernen Stuͤkes sieht man in Fig. 25 einen Vorsprung b; es hat dieses Stuͤk mit der vorderen Platte gleiche Dike, und auch denselben Durchmesser wie das in dieser befindliche Loch e. Fig. 26 ist ein Durchschnitt dieses Stuͤkes. Der Zeiger F hat einen kleinen Knopf oder Griff r, womit er in Bewegung gesezt wird. Der kreisrunde Theil m hat einen groͤßeren Durchmesser als das in der vorderen Platte befindliche Loch e; dagegen hat er in der Mitte ein vierekiges Loch, welches mit jenem der Spirale s von gleicher Groͤße ist. Der Theil b wird in das an der unteren Seite der Platte befindliche Loch e gebracht und mittelst eines vierseitigen Zapfens eingepaßt. Der Zeiger an der vorderen Seite der Platte und die Spirale s werden so zusammen genietet, daß sie sich miteinander, wie um eine gemeinschaftliche Achse um den Theil b drehen. Der Zeiger deutet auf Null der Scala, wenn der Theil i mit dem Schieber K in Beruͤhrung steht. In Fig. 27 sieht man bei u, u zwei oder mehrere Vorspruͤnge, welche mit der vorderen Platte von gleicher Dike sind, und welche in die beiden in den vorderen Platten befindlichen Loͤcher q, q einpassen. Diese Loͤcher sind etwas Weniges laͤnger, damit sich der Schieber durch einen Raum bewegen kann, welcher einer der Eintheilungen der Scala entspricht. Diese Vorspruͤnge u, u werden in die an der untern Seite der Platte befindlichen Loͤcher q, q eingesezt, und auf sie wird vorne das Neusilber genietet, so daß sich der Schieber und das Neusilber frei miteinander bewegen. An der vorderen Platte ist ferner ein Zapfen l festgemacht, an welchem das eine Ende einer kleinen Spiralfeder angebracht ist, waͤhrend das andere Ende dieser Feder an dem unteren Theile des Schiebers k befestigt ist. Diese Feder hat den Schieber k gegen die Spirale oder Schraͤgflaͤche s anzudruͤken. Ein Umgang des Zeigers m wird den Schieber k und mit ihm auch die Scala aus Neusilber um den Raum i, t, welcher einer der Eintheilungen der Scala gleich ist, bewegen. Da der Kreis der vorderen Platte in 16 gleiche Theile getheilt ist, so wird jeder eine Unze oder den sechzehnten Theil eines Pfundes repraͤsentiren, indem die Scala hier in Pfunde eingetheilt ist. Uebrigens koͤnnen, wie sich versteht, auch andere Eintheilungen getroffen werden. Um sich dieser Art von Waagen zu bedienen, haͤngt man den zu waͤgenden Gegenstand an den Haken oder die Scala. Sollte der Zeiger hiebei zwischen zwei Eintheilungen zu stehen kommen, so muͤßte man den Zeiger F oder den Dekel O so lange umdrehen, bis der Zeiger I auf die naͤchste Linie deutet. Diese Linie gibt dann die Zahl der Pfunde an, waͤhrend die Zeiger F, C die Unzen andeuten, um welche der Gegenstand mehr wiegt. Dieser Zeiger oder der Dekel muß nach jedesmaligem Gebrauche der Waage wieder in seine fruͤhere Stellung zuruͤkgebracht werden. In Fig. 28 sieht man eine Federwaage, an der der hohle Schieber, an welchem die Scala angebracht ist, umgekehrt, der Zeiger dagegen an der aͤußeren Roͤhre befestigt ist. Fig. 29 ist ein senkrechter Durchschnitt. A ist die Roͤhre, an welcher der Zeiger C fixirt ist. An dem oberen Ende dieser Roͤhre ist innen ein Kranz von solcher Dike eingeloͤthet, daß sie den Schieber, keineswegs aber den an dem unteren Ende dieses lezteren befindlichen Kranz aufnehmen kann. Die Feder ist, wie gesagt, an dem hohlen Schieber festgemacht und an einem kreisrunden Metallstuͤke, welches in das untere Ende der Roͤhre A eingepaßt ist. Der hohle Schieber sowohl, als die Feder gehen durch das untere Ende der Roͤhre A, an der sie durch zwei oder mehrere Schrauben festgemacht sind. In Fig. 30 sieht man eine andere Federwaage, an der das Gehaͤuse oder die Roͤhre plan und der hohle Schieber, an welchem sich die Scala aus Neusilber befindet, von gleicher Form ist. An dieser Scala bemerkt man parallele und diagonale Linien; auf die aͤußere Roͤhre ist gleichfalls eine Eintheilung verzeichnet. In Fig. 31 ist der vordere Theil der Roͤhre weggenommen, um die auf den Schieber verzeichneten Linien sichtbar zu machen. Fig. 32 ist ein senkrechter Durchschnitt. Die Feder kann entweder eine platte Form haben, oder man kann ihrer zwei kreisrunde anwenden. Damit der Schieber die Roͤhre nicht verlassen kann, ist an dem unteren Ende des ersteren und an dem oberen Ende des lezteren ein vorspringender Kranz angebracht. Die horizontalen Linien auf dem Schieber deuten die Pfunde, die diagonalen hingegen durch die Punkte, an welchen sie sich mit der am Rande der Roͤhre befindlichen Eintheilung kreuzen, die Unzen an. Die Eintheilung des Schiebers sowohl, als jene der Roͤhre, kann sich uͤbrigens auch auf groͤßere oder kleinere Gewichte beziehen.

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