Titel: Verbesserungen an den Sonnen- und Regenschirmen, worauf sich Alexander Cochrane in Arundel Street, Strand, Grafschaft Middlesex, am 13. Julius 1838 ein Patent ertheilen ließ.
Fundstelle: Band 72, Jahrgang 1839, Nr. LXXXV., S. 439
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LXXXV. Verbesserungen an den Sonnen- und Regenschirmen, worauf sich Alexander Cochrane in Arundel Street, Strand, Grafschaft Middlesex, am 13. Julius 1838 ein Patent ertheilen ließ. Aus dem Repertory of Patent-Inventions. Mai 1839, S. 283. Mit Abbildungen auf Tab. VII. Cochrane's verbesserte Sonnen- und Regenschirme. Meiner Erfindung gemaͤß sollen die Sonnen- oder Regenschirme, wenn sie geschlossen sind, einen so kleinen Raum einnehmen, daß sie in einer metallenen oder anderen Roͤhre, die sich als Spazierstok gebrauchen laͤßt, und die zugleich auch als Stiel oder als Scheide fuͤr den Schirm dient, untergebracht, uͤbrigens aber auch ohne solche Roͤhre als vollkommener Schirm benuzt werden koͤnnen. Fig. 35 ist ein theilweiser Durchschnitt eines meiner verbesserten Schirme, woraus das Spiel des Schiebers oder Laͤufers an der Roͤhre, die Feder, die Ausspanner und die Staͤbchen oder Rippen erhellen. A ist ein Stab oder eine Roͤhre, welcher sich in einem anderen Stabe oder einer anderen Roͤhre B schiebt. Die Rippen oder Staͤbchen c, c sind an ihrem oberen Ende wie gewoͤhnlich mit einem Ringe D verbunden, der an dem Stabe oder der Roͤhre B festgemacht ist. Die kurzen Ausspanner e, e dienen bloß dazu, die Rippen gleichmaͤßig und auf gleiche Entfernungen von der Roͤhre B ausgespannt zu erhalten, wie man es in Fig. 39 angedeutet sieht, und deren Auseinanderfallen zu verhuͤten; denn der Schirm kann auch ohne diese Ausspanner geoͤffnet werden. Der Schieber oder Laͤufer H schiebt sich beim Oeffnen und Schließen des Schirmes an der Roͤhre B, und ist mit einer Niete i, Fig. 36, an dem Stabe oder an der Roͤhre A befestigt. In die Roͤhre B sieht man bei k eine Spalte geschnitten, in welcher sich die Niete frei auf und nieder bewegen kann. Um den Schirm gaͤnzlich auszuspannen, treibt man den Schieber H in der Richtung, welche in Fig. 35 durch einen Pfeil angedeutet ist, so weit vorwaͤrts, bis die Feder m, welche den Schieber zuruͤkzugleiten hindert, frei wird. In Fig. 36 sieht man denselben Schirm, jedoch geschlossen. Fig. 37 ist ein Querdurchschnitt eines Schirmes, an welchem gleichfalls meine Verbesserungen angebracht sind. N ist der Ueberzug, welcher aus einem Seiden-, Baumwoll- oder anderen Zeuge bestehen kann, und welcher an dem oberen Ende der Roͤhre A an einer Art von Ring festgemacht werden muß. Dieser Ueberzug wird durch das bei Fig. 35 beschriebene Spiel des Laͤufers H mittelst der Rippen so ausgespannt, wie man es in Fig. 37 sieht. Da der Ueberzug bei diesem Ausspannen offenbar einer bedeutenden Gewalt ausgesezt ist, so sind zur Verstaͤrkung desselben an dem Zeuge duͤnne Schnuͤre, welche man in Fig. 39 bei p sieht, und welche zugleich mit dem Zeuge an den Rippen und dem Ringe o festgemacht sind, befestigt. In Fig. 38 sind saͤmmtliche Theile des Schirmes in einer Roͤhre oder Scheide eingeschlossen dargestellt. Der obere Ring D ist an meinem Schirme nach einem neuen Principe, durch welches sowohl an Staͤrke als an Raum gewonnen wird, eingerichtet. Man sieht ihn in Fig. 43, 44 und 45 in verschiedenen Stellungen. Er ist, wie aus Fig. 43 erhellt, nicht wie an anderen Schirmen durchgeschnitten, sondern oben massiv gelassen, unten aber, wie Fig. 44 zeigt, bis auf die Roͤhre eingeschnitten, so daß die Rippen, wie in Fig. 45 zu ersehen, dicht an die Roͤhre B gebracht werden koͤnnen. Um den Schirm geschlossen zu erhalten, und um zu verhuͤten, daß derselbe nicht auseinanderfalle, ist an der inneren Roͤhre A, Fig. 35, 39, 41, eine Dille R befestigt, welche sich uͤber den erwaͤhnten Ring D und die Enden der Rippen legt, so daß diese lezteren nicht auseinander fallen koͤnnen, so lange die Dille uͤber die Rippenenden geschoben ist. Die aus Fig. 42 zu ersehende Feder erhaͤlt den Schieber oder Laͤufer hinauf- oder herabgeschoben, und ist nach einem verbesserten Systeme eingerichtet. Sie hat an beiden Enden einen Faͤnger oder Haken s, t. Ist der Schirm geschlossen, so wird der Laͤufer von dem Federhaken t festgehalten; ist er hingegen geoͤffnet, so befindet sich der Laͤufer bei s. So lange man nicht auf die Feder druͤkt, und den Schieber in der Richtung, welche in Fig. 35 durch einen Pfeil angedeutet ist, bewegt, bleibt die Dille R uͤber den Ring D und die Rippenenden geschoben. Um soviel als moͤglich zu verhindern, daß der Wind den Schirm umstuͤlpe, ist rund um den Ueberzug in der Richtung, welche in Fig. 37 durch eine Linie angedeutet ist, eine duͤnne Schnur oder ein Band oder ein biegsamer Draht gezogen. An den gewoͤhnlichen Schirmen ist in den Saum gewoͤhnlich eine duͤnne Schnur eingenaͤht, so daß also diese Schnur mit dem Saume in einer und derselben Linie laͤuft. Nach meiner verbesserten Methode hingegen laͤuft die Schnur, das Band oder der biegsame Draht von dem Saume unabhaͤngig in einer beinahe geraden Richtung um den Ueberzug herum. Wenn daher der Wind auf einen Theil der inneren Oberflaͤche des Schirmes wirkt, so kann er diesen Theil zuruͤkdraͤngen; dagegen werden aber die anderen oder gegenuͤberliegenden Rippen nach Innen gezogen werden, so daß also die nach Außen gedraͤngten Theile in Zaum gehalten werden, und der Schirm nicht so leicht umgestuͤlpt wird, als dieß sonst zu geschehen pflegt. Zu bemerken ist, daß die kurzen Ausspanner Fig. 35, 36, 37 und 39 zum Oeffnen des Schirmes nicht erforderlich sind, sondern daß dieß auch ohne sie geschehen kann. Als meine Erfindung erklaͤre ich die Methode, nach welcher die Roͤhre A innerhalb der Roͤhre B spielt; die Benuzung des Ueberzuges zum Ausspannen der Rippen, wodurch der fuͤr die Ausspanner erforderliche Raum erspart wird; die Verstaͤrkung des Ueberzuges durch die Schnuͤre p; die kurzen Ausspanner, womit die Rippen auf gleichen Entfernungen erhalten und am Auseinanderfallen gehindert werden; die Anwendung des Ringes D an diesen und anderen Schirmen; die Dille R, welche zum Zusammenhalten der Rippen dient; die beschriebene Feder s, t; die Befestigung der duͤnnen Schnur, des Bandes oder des Drahtes um den Ueberzug herum; das Oeffnen des Schirmes mit oder ohne Ausspannern; und endlich die Anwendung einer metallenen oder anderen Roͤhre, welche sowohl den Stiel, als auch die Scheide fuͤr den Schirm bildet.

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