Titel: | Miszellen. |
Fundstelle: | Band 73, Jahrgang 1839, Nr. LXXII., S. 311 |
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LXXII.
Miszellen.
Miszellen.
Preis von 1500 Fr., die Gewinnung des Indigo aus dem
Färbeknöterig (Polygonum tinctorium) betreffend.
Die Société de Pharmacie ertheilt in ihrer
im April 1840 zu haltenden Generalversammlung einen Preis von 1500 Fr. fuͤr
die beste Loͤsung folgender Aufgaben:
1) Man bestimme die Bestandtheile des Faͤrbeknoͤterigs (Polygonum tinctorium)
2) Man bestimme genau das quantitative Verhaͤltniß, in welchem der Indigo in
dieser Pflanze enthalten ist, und den Zustand, in welchem er sich darin
befindet.
3) Man gebe eine mit Vortheil einzuschlagende Methode an, wonach man aus dieser
Pflanze einen Farbstoff ziehen kann, der dem besten kaͤuflichen Indigo
gleichkommt.
Nachdem wir im polytechn. Journale Bd. LXVIII. S.
78, Bd. LXXI. S. 402, Bd. LXXII. S. 44 beinahe Alles, was
uͤber den fraglichen Gegenstand noch bekannt gemacht wurde, zur Kenntniß
unserer Leser brachten; nachdem wir in Bd. LXXII.
S. 393 auch das Programm des hierauf bezuͤglichen, von der Société d'encouragement ausgeschriebenen
Preises mitgetheilt, finden wir uns veranlaßt, auch einen Auszug aus dem Programme, womit Hr.
Robiquet obige
Preisaufgabe begleitete, zu geben.
Nachdem man die Gewinnung des Indigo aus dem Waid wegen der geringen Menge, die von
diesem Farbstoffe darin enthalten ist, laͤngst aufgegeben, bietet in neuester
Zeit die Cultur des Farbeknoͤterigs, der reichlich mit Indigo ausgestattet zu
seyn scheint, und sich bei uns leicht acclimatisiren laͤßt, guͤnstige
Aussichten. Dem Chemiker ist hier ein weites Feld geoͤffnet, und zwar um so
mehr, als es bisher, mancher Versuche ungeachtet, noch nicht gelungen ist, eine gute
Gewinnungsmethode des Indigo aus dieser Pflanze auszumitteln, und deren Ertrag an
solchem zu bestimmen. Die Frage hat zwei Gesichtspunkte, von denen aus sie
untersucht werden muß, naͤmlich den rein wissenschaftlichen und den
praktischen; die Gesellschaft behaͤlt sich daher auch vor, den Preis zu
theilen, im Falle die Loͤsung nur von dem einen oder dem anderen dieser
Standpunkte aus erfolgen sollte.
Es ergaben sich in der Praxis bei der Anwendung des Verfahrens, nach welchem man den
Indigo aus den gewoͤhnlichen Indigopflanzen zu gewinnen pflegt, auf den
Faͤrbeknoͤterig große Schwierigkeiten, und ebenso mißlangen bereits
mehrere neue Methoden, die im Kleinen gut entsprachen) im Großen mehr oder minder.
Alles scheint demnach darauf hinzudeuten, daß der Farbstoff in dieser Pflanze
entweder in einem anderen Zustande, oder mit anderen Stoffen verbunden enthalten
ist. Um ein langes Herumtappen im Dunkeln zu vermeiden und uͤber die Natur
der Pflanze bestimmte Aufschluͤsse zu erhalten, kommt es daher vor Allem auf
eine gute Analyse des Faͤrbeknoͤterigs, aus der die
Verhaͤltnisse, unter denen der Indigo darin enthalten ist, klar hervorgehen,
an. Dabei ist aber auch eine seit langer Zeit schwebende Frage zu entscheiden.
Bekanntlich kommt naͤmlich der Indigo nicht bloß als blaues Pigment vor, als
welches er nur in Schwefelsaͤure aufloͤslich ist, sondern auch in
farblosem Zustande, in welchem er sich in den alkalischen Fluͤssigkeiten
aufloͤst, und aus dem er durch die Beruͤhrung mit Sauerstoff in
ersteres uͤbergeht. In welchem Zustande befindet er sich nun in den Pflanzen?
So muͤßig diese Frage auf den ersten Blik zu seyn scheint, so duͤrfte
deren Loͤsung doch selbst fuͤr die Gewinnung des Indigo von großem
Belange seyn. Chevreul und Doͤbereiner sind der Ansicht, daß der Indigo in weißem Zustande in
den Pflanzen enthalten ist, und hienach erklaͤren sich auch wirklich manche
der in den Indigofabriken uͤblichen Operationen, wie z.B. das Abschlagen der
Fluͤssigkeit, welches keinen anderen Zwek hat als den, dieselbe mit dem
Sauerstoffe der Luft in Beruͤhrung zu bringen. Allein worin liegt der
Unterschied zwischen den beiden Zustanden des Indigo? Ist der weiße Indigo ein
bloßes Oxyd oder eine Verbindung des blauen Indigo mit Wasserstoff, und waͤre
er in lezterem Falle eine Wasserstoffsaͤure, wie dieß seiner
Aufloͤslichkeit in den alkalischen Fluͤssigkeiten entspricht?
Die von den genannten Chemikern aufgestellte Ansicht scheint durch einige neuere
Beobachtungen bestaͤrkt worden zu seyn. So sprach sich Baudrimont, welcher mehrere Versuche uͤber den
Faͤrbeknoͤterig vornahm, dahin aus, daß der Indigo als eine an eine
organische Basis gebundene Wasserstoffsaͤure darin enthalten ist, und daß man
daher zur Isolirung des Farbstoffes seine Zuflucht zu einer Saͤure nehmen
muͤsse. Hrn. Pelletier
gelang es, die Blaͤtter des Faͤrbeknoͤterigs durch einfache
Maceration desselben in Aether vollkommen zu entfaͤrben, und die
entfaͤrbten Blaͤtter durch den Einfluß der Luft blau zu
faͤrben. Die Erklaͤrung hiefuͤr waͤre nach diesem
Chemiker leicht zu geben. Der Aether entzieht den Blaͤttern das Chlorophyll,
waͤhrend der Indigo in seinem farblosen Zustande zuruͤkbleibt, und an
der Luft durch Absorption von Sauerstoff blau wird. So schlagend diese Beweise auch
zu seyn scheinen, so bleiben doch immer noch einige Zweifel, selbst wenn man dem
Aether keine desoxydirende Wirkung beimessen koͤnnte. Hr. Baudrimont selbst erwaͤhnt
uͤbrigens einer Thatsache, die wenig mit seiner Ansicht
uͤbereinstimmt. Er versuchte naͤmlich bei der Macerirung von
Knoͤterigblaͤttern, welche eine Menge blauer Fleken hatten, die
Anwendung von Zink und Schwefelsaͤure, um zu erproben, ob der sich hiebei
entwikelnde Wasserstoff den blauen Indigo der Blaͤtter nicht
entfaͤrben wuͤrde. Nach 12stuͤndiger Reaction fand er jedoch in
den Gefaͤßen eine große Menge Indigo von sehr schoͤner Farbe.
Spaͤter gab ein zufaͤlliges Versehen ein aͤhnliches Resultat.
Hr. Robiquet ließ
naͤmlich in der Absicht das von Baudrimont
angegebene Verfahren zu
wiederholen, einige Pfunde Knoͤterigblaͤtter in einem irdenen
Gefaͤße maceriren. Der Arbeiter, dem aufgetragen worden, die
Macerationsfluͤssigkeit den Tag darauf mit der vorgeschriebenen Menge
Schwefelsaͤure zu versezen, und sie sodann in ein kupfernes Marienbad zu
bringen, theilte, da dieses Gefaͤß nicht Raum genug bot, dieselbe in zwei
gleiche Theile, wovon er den einen in das kupferne Gefaͤß, den anderen
dagegen in einen gußeisernen Kessel goß. Lezterer wurde von der Saͤure
angegriffen, so zwar, daß sich einen ganzen Tag uͤber Wasserstoffgas
entwikelte; dessen ungeachtet zeigte sich am Ende der Operation der in dem eisernen
Kessel enthaltene Niederschlag um Vieles schoͤner, als der in dem kupfernen
Beken.
Robiquet selbst hat uͤber das Vorhandenseyn des
Indigo in den Indigopflanzen in weißem Zustande einige Zweifel laut werden lassen,
und sich hiebei einerseits auf die natuͤrliche Farbe der Blaͤtter der
indigohaltigen Pflanzen, von denen nicht nur die meisten graugruͤn, sondern
einige sogar entschieden blau sind, gestuͤzt. Man hat zwar diese
Faͤrbung der Einwirkung der Luft, welche an schadhaften Stellen eindringen
konnte, zugeschrieben; allein diese Erklaͤrung ist nicht stichhaltig, da man
an vollkommen unbeschaͤdigten Blaͤttern dennoch dieselbe
Faͤrbung beobachtete. Und wenn der Indigo farblos im Knoͤterig
enthalten ist, wie kommt es, daß der frisch ausgepreßte Saft allen Farbstoff in dem
gruͤnen unaufloͤslichen Sazmehle und auch nicht ein Atom in dem
waͤsserigen Theile enthaͤlt? Wie kommt es ferner, daß man diesem
Sazmehle nur das Chlorophyll mittelst Alkohol oder noch besser mittelst Aether zu
entziehen braucht, um sogleich die blaue Farbe zum Vorscheine kommen zu machen? Man
kann zwar dagegen einwenden, daß alle diese Operationen, wie sehr man sie auch
beschleunigen mochte, unter dem Zutritte der Luft von Statten gingen, und daß
hiedurch die blaue Farbe erzeugt wurde. Dieß zugegeben fragt sich aber, wie diese
Faͤrbung, die hier so rasch, ja augenbliklich eintritt, bei der Maceration so
langsam und allmaͤhlich erfolgt, obschon der Farbstoff in diesem Falle sich
im hoͤchsten Grade der Vertheilung und mit einer ungeheuren Menge
Fluͤssigkeit vermengt befindet. Ja in diesem Zustande reicht der bloße
Zutritt der Luft und selbst das Abklopfen der Fluͤssigkeit an der Luft zur
Erzeugung des Indigo nicht einmal aus, sondern es bedarf eines kraͤftigen
Agens, wenn sich der Indigo zeigen und niederschlagen soll. Zudem weiß man, daß sich
der weiße Indigo nur in den alkalischen Fluͤssigkeiten aufloͤst,
waͤhrend der Saft des Knoͤterigs sauer reagirt.
Es scheint demnach beinahe gewiß, daß der Indigo im Knoͤterig in blauem
Zustande enthalten ist, jedoch nicht frei, sondern in einer so starken Verbindung,
daß es sehr kraͤftiger Agentien bedarf, um dieselbe auch nur theilweise
aufzuheben; denn der auf solche Art gewonnene Indigo ist, selbst wenn man eine
Saͤure zu seiner Faͤllung angewendet hat, nichts weniger als rein.
Welcher Ansicht man uͤbrigens zugethan seyn mag, so wird man wenigstens
soviel zugestehen, daß die Sache noch nicht ausgemacht ist, und daß zu deren
Aufklaͤrung noch weitere Untersuchungen noͤthig sind.
Ein anderer wissenschaftlicher Punkt, dem die Concurrenten ihre Aufmerksamkeit zu
schenken haben, ist die Zusammensezung des Farbstoffes in reinem Zustande, und zwar
weniger, um sich zu versichern, daß sie gehoͤrig bestimmt worden (denn man
hat sie so oft ausgemittelt, bestritten und wieder ermittelt, daß man
hieruͤber im Reinen seyn kann), als bezuͤglich auf die Formel dieser
Zusammensezung.
Hr. Dumas hat nach Fixirung der
Zusammensezung des Indigo in 100 Theilen, und nachdem er die blauen Salze, die sich
bei der Verbindung der Schwefelsaͤure mit dem Indigo bilden, einer sehr
strengen Analyse unterworfen, fuͤr den Indigo die Formel
C³²H¹ºAz²O² entworfen. Dieß veranlaßte
ihn, das Indigotin fuͤr ein den Aetherarten aͤhnliches Product zu
halten; und in der That ergibt sich aus den von ihm angestellten Versuchen, daß ein
Atom Indigo sich mit zwei Atomen Schwefelsaͤure verbindet, um die von ihm
sogenannte Schwefelindigsaͤure (acide
fulfindylique) zu bilden. Auch findet man in seiner Formel zwei Atome
Sauerstoff, wie sie alle Aetherarten enthalten. Hr. Robiquet hatte uͤber die
urspruͤngliche Zusammensezung des Indigo eine Vermuthung gewagt, die er aus
seinen Untersuchungen des Orcins (Farbstoffs des lichen
dealbatus) schoͤpfte. Dieser sonderbare Stoff ist naͤmlich in
den Pflanzen, in denen er vorkommt, vollkommen farblos enthalten; auch ist er
urspruͤnglich nicht stikstoffhaltig, sondern er wird es erst, wenn er sich unter
Einwirkung des Ammoniaks in einen Farbstoff umwandelt, und dabei sein Verhalten so
gaͤnzlich veraͤndert, daß er dem urspruͤnglichen Stoffe beinahe
in keiner Beziehung mehr aͤhnlich ist. Diese merkwuͤrdigen Thatsachen
lassen vermuthen, daß der Indigo urspruͤnglich nicht stikstoffhaltig ist,
sondern daß er es erst durch die Zersezung der in den Pflanzen enthaltenen
ammoniakalischen Salze mittelst des Kalkes, oder durch die Gaͤhrung gewisser
organischer Stoffe, welche sich in den Pflanzen befinden, wird. Diese Ansicht hat
zwar nicht viele WahrscheinlichkeitWahrscheinlikeit fuͤr sich; immer aber bleibt merkwuͤrdig, daß die von Dumas angegebene Formel
C³²H¹ºAz²O² in die Formel
C³²H⁴O² + Az²H⁶ uͤbersezt werden
kann, wonach der Indigo aus Kohlenstoffhydrat und Ammoniak bestuͤnde. Hr.
Robiquet theilte diese
Idee Hrn. Dumas mit, wobei ihm
dieser bemerkte, daß er das Indigotin mit wasserfreier Phosphorsaͤure zu
entwaͤssern versucht habe, und daß er hiebei nur phosphorsaures Ammoniak und
Kohlenstoff bekommen.
Was den praktischen Theil betrifft, so weiß Jedermann, daß man, bevor man sich auf
die Ausbeutung eines derlei Industriezweiges wirft, uͤber den
moͤglichen Ertrag im Klaren seyn muͤsse, und daß sich dieser nur aus
einer guten Analyse ergeben kann. Ist einmal der Gehalt ermittelt, so werden sich
auch Verfahren ausfindig machen lassen, nach denen man zu einem Extrage gelangen
kann, der dem aus der Analyse berechneten nahe kommt. Man wird in dieser Beziehung
zuerst die bei der Indigobereitung bereits uͤblichen Methoden durchmachen
muͤssen, obwohl sie bis jezt eben keine sehr guͤnstigen Resultate
gegeben haben. Aus diesem Grunde wahrscheinlich wandte sich Hr. Baudrimont zu einem anderen
Verfahren, welches ebenso leicht ausfuͤhrbar als einfach ist, und welches im
Kleinen auch ganz gut gelingt, wenn man weniger auf ein schoͤnes Product
sieht, als auf rasche Herstellung desselben. Im Großen scheint aber auch dieses
Verfahren gaͤnzlich fehlgeschlagen zu haben. Soll es deßhalb gaͤnzlich
verworfen werden? Gewiß nicht, denn es wird von ihm wie von manchem anderen gelten,
daß man es genau studiren muß, um seiner Herr und Meister zu werden. Die
Faͤllung des Indigo durch die Schwefelsaͤure erfolgt nur, weil in dem
Knoͤterige eine vegetabilisch-animalische Substanz enthalten ist, die
durch die Einwirkung der Saͤure zum Gerinnen kommt, und bei ihrem
Niederfallen den Indigo mit sich reißt. Allem Anscheine nach sind diese beiden
Stoffe urspruͤnglich mit einander verbunden. Wahrscheinlich ist, wenn man im
Großen arbeitet, die fuͤr eine geringere Menge noͤthig erachtete Zeit
zu groß, woraus nothwendig Stoͤrungen in den Resultaten erwachsen
muͤssen. So koͤnnte sich z.B. bei einer laͤnger fortgesezten
Gaͤhrung die Temperatur im Verhaͤltnisse der Masse der
Fluͤssigkeit lange auf einem Grade erhalten, welcher zur Zerstoͤrung
der vegetabilisch-thierischen Substanz hinreichend waͤre. Es
waͤre sodann keine Faͤllung mehr moͤglich, und der Indigo
wuͤrde in unendlich feine Theilchen aufgeloͤst, in einer
Fluͤssigkeit, die sich vermoͤge ihrer Klebrigkeit seinem Niederfallen
widersezt, schwebend erhalten bleiben. Diesem Uebel waͤre aber, wenn die
Sache sich wirklich so verhaͤlt, leicht abzuhelfen; denn man brauchte nur die
Macerationen fruͤher zu beendigen, oder sie bei einer niedrigeren Temperatur
vorzunehmen. Man beeile sich daher ja nicht mit dem Verwerfen eines so einfachen und
so leicht ausfuͤhrbaren Verfahrens, sondern unterwerfe es einer genauen
Pruͤfung, um die Modificationen zu ermitteln, unter denen es allenfalls
gelingt. Ist denn nicht bekannt, daß auch das in Indien befolgte Verfahren sehr
große Uebung fordert, und daß selbst die gewandtesten Praktiker nicht selten ihren
Zwek verfehlen, wenn sie den Punkt, von dem das Gelingen abhaͤngt, nicht
gehoͤrig erfassen?
Hr. Vilmorin der Sohn gibt an,
daß er sich mit Vortheil eines Reinigungsprocesses bedient habe, der zwar
fuͤr die Arbeit im Großen etwas zu kostspielig seyn duͤrfte, der aber
doch wenigstens den Vorzug hat, daß man mit seiner Huͤlfe auch von
mangelhaften Producten noch Nuzen ziehen kann, und daß er ein sicheres Mittel zur
Bestimmung der Quantitaͤt des in der Pflanze enthaltenen reinen Farbstoffes
an die Hand gibt. Dieses sein Verfahren beruht auf Errichtung einer Kuͤpe,
wie sie die Faͤrber anzusezen pflegen; d.h. er ruͤhrt drei Theile
frisch bereitetes Kalkhydrat mit 200 Theilen Wasser an und sezt 2 Theile
Eisenvitriol zu. Wenn das Ganze innig vermengt worden ist, so ruͤhrt er 10
bis 12 Theile des mit Kalk oder mit Schwefelsaͤure aus dem Knoͤterige
gewonnenen Indigoteiges darunter, und uͤberlaͤßt es nach mehrmaligem
Umruͤhren der
Ruhe. Wenn die daruͤber stehende Fluͤssigkeit vollkommen klar
geworden, so laͤßt er sie in ganz reine Gefaͤße laufen, in denen sie
unter Zutritt der Luft abgeklopft werden muß. Der Indigo, der sich, indem er sich
anfaͤnglich desoxydirte, in der alkalischen Fluͤssigkeit
aufloͤsen konnte, faͤllt, indem er aus der Luft den verloren
gegangenen Sauerstoff wieder anzieht, nieder. Die einzigen, wahrhaft schoͤnen
Indigomuster, die bisher aus dem Faͤrbeknoͤterig dargestellt wurden,
sind das Resultat dieses Verfahrens.
Ueber die an der London-Birmingham-Eisenbahn
gebräuchlichen Signale
enthaͤlt die von Hrn. Roscoe abgefaßte Beschreibung dieser Bahn
Folgendes: „Jede Station ist mit einem Glokenwerke versehen, durch welches
die Annaͤherung eines jeden Wagenzuges angekuͤndigt, und jeder der
dabei Beschaͤftigten an seinen Plaz gerufen wird. Der Apparat ist so
gebaut, daß jedesmal, nachdem er seinen Dienst geleistet, ein Gewicht
aufgewunden, und er dadurch fuͤr das naͤchstemal wieder aufgezogen
wird. Wenn der herankommende Zug die bestimmte Stelle erreicht hat, so zieht der
an dieser aufgestellte Waͤchter an einem Druͤker, wo dann das
Gewicht herabzusinken und das Glokenwerk zu laͤuten beginnt. Außerdem
sind an jeder Station noch mehrere Gloken, womit das ganze zu ihr
gehoͤrige Personal in ein Paar Secunden zusammengerufen werden kann.
– Laͤngs der ganzen Bahn sind, je nachdem es die
Ortsverhaͤltnisse mit sich bringen, in Zwischenraͤumen von einer
bis zu 3 engl. Meilen Waͤchter aufgestellt, von denen jeder seinen
bestimmten Geschaͤftskreis hat. Jeder dieser Waͤchter hat zwei
Signalflaggen, von denen die eine roth, die andere weiß ist: die weiße erhebt
er, wenn kein Hinderniß an der Bahn obwaltet; die rothe dagegen deutet an, daß
eine Gefahr besteht, und daß der Zug das Signal nicht uͤberlaufen soll,
als bis Gewißheit der Beseitigung dieser Gefahr vorhanden ist. Bei eintretender
Dunkelheit hat jeder Waͤchter eine Signallampe, welche, wenn die Bahn
frei ist, ein weißes Licht gibt; ein gruͤnes dagegen, wenn Vorsicht
noͤthig ist, und die Geschwindigkeit vermindert werden muß; und ein
rothes, wenn der Wagenzug gaͤnzlich anzuhalten ist.“ (Civil Engin. and Archit. Journal. Jun. 1839.)
Wilkinson's Patent-Radflinte.
Hr. Henry Wilkinson von
Pall-Mall ist der Erfinder einer neuen Flinte, welche er Patent Wheel Rifle nennt, und uͤber die englische
Blaͤtter nicht genug Ruͤhmens erheben koͤnnen. Das Mechanics' Magazine, welches in seiner Nr. 822
gleichfalls uͤber Proben berichtet, die in Gegenwart einer ausgezeichneten
Versammlung damit angestellt wurden, sagt: „Die Flinte ist sehr einfach
gebaut, und hat ein Rad, welches sieben vollstaͤndige Ladungen
enthaͤlt und sich um seine Achse dreht. Dieses Rad kann, wenn es
abgefeuert worden, sehr leicht durch ein anderes ersezt werden indem man einen
Vorrath solcher Raͤder an dem Wehrgehaͤnge mit sich fuͤhren
kann.“ Hr. Wilkinson schoß die sieben Ladungen eines Rades in 15 Secunden ab,
wonach also 28 Kugeln auf die Minute kamen. Von diesen trafen aus einer Entfernung
von 100 Yards alle die Scheibe, und mehrere sogar das Schwarze. Bei einem anderen
Versuche ward die Flinte 105 Mal hinter einander abgefeuert, ohne auch nur einmal zu
versagen; und es schien, daß nochmal so viele Schuͤsse haͤtten gethan
werden koͤnnen, ohne daß eine Reinigung der Flinte noͤthig geworden
waͤre.
Woodcroft's neuere Verbesserungen an dem Webestuhle.
Das London Journal enthaͤlt eine kurze Andeutung
des wesentlichsten Theiles, durch den sich der neue, unterm 4. Jan. 1838 patentirte
Webestuhl des Hrn. Bennet
Woodcroft, Gentleman von Mumps bei Oldham in der Grafschaft
Lancaster, auszeichnet. Dieser Andeutung gemaͤß wird der Stuhl, der mit einem
Jacquart-Apparate arbeitet, durch Dampf oder
irgend eine andere Triebkraft getrieben. Die Haupterfindung betrifft das
Daͤumlingsrad, durch welches die Tritte zum Behufe des Oeffnens der
Kettenblaͤtter aufgezogen und herabgedruͤkt werden. Dieses Rad ist
naͤmlich aus mehreren eisernen Kreissegmenten zusammengesezt, an deren
Flaͤche beim Gießen Fugen oder Auskehlungen erzeugt wurden, so daß, wenn das
Rad zusammengesezt ist, an dessen Flaͤche herum eine im Zikzak laufende, dem
zu webenden Muster entsprechende Auskehlung zum Vorscheine kommt. In dieser
Auskehlung laͤuft eine Rolle, welche an einer Stange, die mit den Hebeln oder
Tritten in Verbindung steht, angebracht ist. So wie demnach dieß Rad
umlaͤuft, werden die Tritte je nach den an dem Rade sich darbietenden
Hervorragungen und Einziehungen auf und nieder bewegt, und die Kette dem
gemaͤß aufgehoben oder herabgesenkt. Die eisernen Kreissegmente passen
saͤmmtlich im Rade an einander, so daß man sie leicht auswechseln und
hiedurch ein anderes Zikzak der Auskehlung hervorbringen kann. Man braucht bei
dieser Anordnung nicht so viele verschiedene Raͤder vorraͤthig zu
haben, und ist auch des Auswechselns derselben bei jeder Abaͤnderung, die im
Webeprocesse vor sich gehen soll, uͤberhoben. – Wir hoffen, diese
kurze Notiz spaͤter durch Mittheilung der ausfuͤhrlichen Beschreibung
des Patentes vervollstaͤndigen, und auch die dazu gehoͤrigen Kupfer,
die das London Journal wegließ, mittheilen zu
koͤnnen.
Martin's
Composition für Stukarbeiten, kuͤnstlichen Marmor und andere
kuͤnstliche Steine.
Das Patent, welches am 8. Oktober 1834 dem Richard Freen Martin, Gentleman von den Hercules-Buildings in der Grafschaft
Surrey, ertheilt worden, beruht auf der Vermengung von Gyps mit einigen anderen
Materialien, und auf der Calcinirung des bereiteten Gemenges, um dadurch sehr feine
und harte kuͤnstliche Steinmassen zu erzeugen. Das in der Beschreibung des
Patentes angegebene Verfahren ist im Wesentlichen Folgendes: Man mahlt eine
beliebige Quantitaͤt Gyps, wie man ihn zu Stukarbeiten zu verwenden pflegt,
oder auch alte, aus Gyps gearbeitete Gegenstaͤnde zu feinem Pulver. Sodann
loͤst man ein starkes Alkali, z.B. amerikanische Perlasche in einem Gallon
Wasser auf, sezt der Aufloͤsung so lange kleine Quantitaͤten
Schwefelsaure (!) zu, als noch ein Aufbrausen erfolgt; und bringt endlich die ganze
Masse durch Zusaz von Wasser bis auf 8 Gallons. Mit dieser Fluͤssigkeit
vermengt man so viel von dem gemahlenen Gypse, daß sie eine zum Gießen geeignete
Consistenz erlangt. Die gegossenen Steine oder Bloͤke werden zulezt in einem
Ofen oder in Retorten, wie man sie in den Gaswerken hat, durch und durch zum
Rothgluͤhen gebracht, wodurch sie eine solche Haͤrte erlangen, daß sie
als kuͤnstliche Steine benuzt werden koͤnnen. Der Patenttraͤger
bemerkt, daß seiner Erfahrung nach die Perlasche und die Schwefelsaͤure dem
fraglichen Zweke am besten entsprechen; er scheint also nicht zu wissen, daß er
durch schwefelsaures Kali oder auch Glaubersalz dasselbe Resultat erhalten
haͤtte. (Aus dem London Journal. Jun. 1839.)
Ueber den geschmolzenen Bergkrystall des Hrn. Gaudin.
Es ist Hrn. Gaudin gelungen,
schreibt das Echo du monde savant, den Bergkrystall
durch Schmelzung in eine fadenartige Substanz zu verwandeln. Unter den Mustern,
welche Hr. Becquerel im Namen
des Hrn. Gaudin der Akademie
der Wissenschaften in Paris vorlegte, befand sich ein gegen 4 Fuß langer
Krystallfaden, welcher straͤhnartig zusammengesezt war, und ein anderer, den
man um den Finger wikeln konnte. Die Faͤden haben eine merkwuͤrdige
Zahheit und Elasticitaͤt. Nach Gaudin ist der
Bergkrystall bei einer etwas hoͤheren Temperatur, als sie zu seiner
Schmelzung erforderlich ist, sehr fluͤchtig, so zwar, daß ein
Krystallkuͤgelchen unter Beibehaltung seiner Kugelgestalt und lediglich in
Folge der an seiner Oberflaͤche vor sich gehenden Verdampfung in einigen
Secunden ganz verschwindet. Die Thonerde verhaͤlt sich etwas anders als die
Kieselerde; sie ist minder fluͤchtig und stets vollkommen fluͤssig
oder krystallisirt. Es ist schwer, sie zum klebrigen Zustande zu bringen,
waͤhrend die Kieselerde unter der Einwirkung des Sauerstoffloͤthrohres
stets klebrig ist, und keine Neigung zur Krystallisation hat. Ist der Bergkrystall
einmal geschmolzen, so laͤßt er sich durch Druk ziemlich leicht in
verschiedene Formen bringen. Fuͤr die Physiker duͤrfte, wie Hr.
Arago meint, die Anwendung
der Krystallfaͤden von groͤßter Wichtigkeit werden, indem sie durch ihre
eigenthuͤmliche Beschaffenheit und Feuerbestaͤndigkeit gegen die
Dimensionsveraͤnderungen geschuͤzt sind, welche die
Metallfaͤden in Folge ihrer Elasticitaͤt und bei verschiedenen
Temperaturveraͤnderungen erleiden. – Einer spaͤteren
Mittheilung gemaͤß haben die Versuche, die Hr. Gaudin anstellte, um die Krystallfaͤden
zu haͤrten und anzulassen, zu ganz unerwarteten Resultaten gefuͤhrt.
Bringt man die Faͤden naͤmlich in eine Platinroͤhre; erhizt man
sie in dieser bis zum Weißgluͤhen, und laͤßt man dann das Ganze von
selbst abkuͤhlen, so erscheinen die Faden, wenn man sie aus der Roͤhre
herausnimmt, mit kleinen Splittern besezt, und in ihrem Zusammenhange beinahe
vollkommen gestoͤrt. Taucht man dagegen einen zum Weißgluͤhen erhizten
Krystallfaden in Wasser, so wird er nicht bloß nicht abspringen, sondern eine
außerordentliche Cohaͤsion und Elasticitaͤt erlangen. Ein
Krystalltropfen, den man in dem Momente, wo er sich in Folge der Schmelzung von der
Masse abloͤst, in Wasser fallen laͤßt, bleibt wasserklar und bekommt
keine Spruͤnge, obwohl das dabei stattfindende Rauschen eine starke innere
Molecularbewegung andeutet. Man kann aus diesen Tropfen gute Linsen fuͤr
Mikroskope anfertigen; schlaͤgt man mit einem Hammer auf sie, so weiden sie
sich eher in den als Unterlage genommenen Bakstein eindruͤken als
zerspringen. Wird der Schlag mit sehr großer Heftigkeit gefuͤhrt, so
zerspringen die Tropfen unter Lichtentwiklung. Hr. Gaudin glaubt, daß die stets gleichbleibende
Klebrigkeit der Kieselerde von dem durch ihre fortwaͤhrende
Verduͤnstung bedingter Gleichbleiben ihrer Temperatur herruͤhre. Der
Kieselerdedampf faͤrbt die Loͤthrohrflamme gelb; jener des Kalkes oder
der Wittererde faͤrbt sie orange; jener des Chromoxydes purpurfarben. Smaragd
laͤßt sich vor dem Loͤthrohre sehr gut in Faͤden ausziehen,
welche den Quarz rizen und eine groͤßere Zaͤhigkeit haben, als die
Quarzfaͤden. Der Pariser Pflasterstein spinnt sich wie der Bergkrystall,
seine Faͤden sind aber nicht durchsichtig, sondern perlmutterfarbig und
seidenartig, so zwar, daß man sie fuͤr Seide und die aus ihnen geschmolzenen
Kuͤgelchen fuͤr seine Perlen halten koͤnnte. Die optichen
Eigenschaften des Bergkrystalles erleiden durch die Schmelzung eine außerordentliche
Veraͤnderung.
Poittevin's Düngpulver.
Hr. Jos. Heinr. Jerome
Poittevin, Gentleman in Craven-Street in der Grafschaft
Middlesex, nahm am 17. Jul. 1835 ein Patent auf ein Duͤngpulver, dessen
Bereitung ihm von einem Auslaͤnder mitgetheilt worden. Das ganze Arcanum
reducirt sich nach der Angabe des London Journal auf
Folgendes. Man calcinirt Fluß- oder Teichschlamm, oder anderen Schlamm,
welcher eine hinreichende Menge thierischer und vegetabilischer Stoffe
enthaͤlt, und den man zur Erleichterung des Calcinirprocesses
moͤglichst troken nehmen soll, in eisernen Gefaͤßen. Die calcinirte
Masse soll in Pulver verwandelt und hierauf mit dem Kothe der Abtritte, der dadurch
desinficirt wild, vermengt werden. Sollte der Schlamm nicht genug Kohlenstoff
enthalten, so koͤnnte man ihm solchen bis zu 10 Proc. zusezen.
Ueber die Stärke des Gußeisens von den vorzüglicheren
Eisenwerken Großbritanniens.
Hr. Wm. Fairbairn
beschaͤftigt sich seit laͤngerer Zeit mit Untersuchung der
Staͤrke und einiger anderer Eigenschaften des Gußeisens, welches auf den
verschiedenen englischen Eisenwerken gewonnen wird. Er hat in dem 6ten Band der
zweiten Reihe der Manchester Memoirs eine hierauf
bezuͤgliche Abhandlung niedergelegt, und in dieser die Resultate seiner
Versuche in einer Tabelle zusammengestellt, die wir nachstehend auch unseren Lesern
mittheilen zu muͤssen glauben. Wir bemerken zur Erlaͤuterung dieser
Tabelle nur, daß die Eisenstaͤbe saͤmmtlich genau einen Zoll im
Gevierte hatten; daß die Querstaͤrke, die als Maaßstab fuͤr den Werth
einer jeden Eisensorte genommen werden kann, der mittlere Durchschnitt aus mehreren
Versuchen ist, bei denen die Laͤnge zwischen den beiden Tragestellen
anfaͤnglich 4 Fuß 6 Zoll und sodann die Haͤlfte hievon oder 2 Fuß 3
Zoll betrug; daß alle uͤbrigen Resultate sich mit Staͤben von 4 Fuß 6
Zoll Laͤnge ergaben; und daß in allen Fallen das Gewicht auf die Mitte der
Staͤbe gelegt wurde.
Textabbildung Bd. 73, S. 318
Die mit einem * bezeichneten Eisensorten sind den Versuchen entnommen, welche
ich gemeinschaftlich mit Hrn. Hodgkinson fuͤr die British Association for the Advancement of
Science uͤber heiß und kalt geblasenes Eisen Anstellte. A.
d. O.
Der Elasticitaͤts-Modulus ward nach der Abbiegung genommen,
welche ein Gewicht von 112 Pfd. an den Staͤben von 4 F. 6 Z.
hervorbrachte. A. d. O.
Nummer der Eisensorten nach ihrer
Staͤrke; Namen der Eisenarten; Zahl der mit jeder Sorte angestellten
Versuche; Specifisches Gewicht; Elasticitaͤts-Modulus in Pfunden
per Quadratzoll, oder Starrheit; Gewicht, welches bei 4 F. 6 Z., Raum zwischen
den Tragstellen den Bruch, bewirkte in Pfd.; Gewicht, welches bei 2 F. 3 Z.,
Raum zwischen den Tragstellen den Bruch, bewirkte, auf 4 F. 6 Z. Raum reducirt,
in Pfd.; Mittel des zum Bruche erforderl. Gewichtes in Pfd. (S.); Aeußerste
Abbiegung an Staͤben von 4 F. 6 Z., in Theilen eines Zolles; Kraft, womit
Staͤbe von 4 F. 6 Z. dem Zusammenbiegen (impact) widerstehen; Farbe;
Qualitaͤt; Ponkey; Devon; Oldberry; Carron; Beaufort; Butterley; Bute;
Wind Mill End; Old Park; Low Moor; Buffery; Brimbo; Apedale; Pentwyn;
Maesteg
Textabbildung Bd. 73, S. 319
Nummer der Eisensorten nach ihrer
Staͤrke; Namen der Eisensorten; Zahl der mit jeder Sorte angestellten
Versuche; Specifisches Gewicht; Elasticitaͤts-Modulus in Pfunden
per Quadratzoll, oder Starrheit; Gewicht, welches bei 4 F. 6 Z., Raum zwischen
den Tragstellen den Bruch, bewirkte in Pfd.; Gewicht, welches bei 2 F. 3 Z.,
Raum zwischen den Tragstellen den Bruch, bewirkte, auf 4 F. 6 Z. Raum reducirt,
in Pfd.; Mittel des zum Bruche erforderl. Gewichtes in Pfd. (S.); Aeußerste
Abbiegung an Staͤben von 4 F. 6 Z., in Theilen eines Zolles; Kraft, womit
Staͤbe von 4 F. 6 Z. dem Zusammenbiegen (impact) widerstehen; Farbe;
Qualitaͤt; Muikirk; Adelphi; Blania; Devon; Gartsherrie; Frood; Lane;
Carron; Dundivan; Maesteg; Corbyns; Pontypool; Wallbrook; Milton; Buffery;
Level; Pant; W. S. F.; Eagle Foundry
Textabbildung Bd. 73, S. 320
Nummer der Eisensorten nach ihrer
Staͤrke; Namen der Eisensorten; Zahl der mit jeder Sorte angestellten
Versuche; Specifisches Gewicht; Elasticitaͤts-Modulus in Pfunden
per Quadratzoll, oder Starrheit; Gewicht, welches bei 4 F. 6 Z., Raum zwischen
den Tragstellen den Bruch, bewirkte in Pfd.; Gewicht, welches bei 2 F. 3 Z.,
Raum zwischen den Tragstellen den Bruch, bewirkte, auf 4 F. 6 Z. Raum reducirt,
in Pfd.; Mittel des zum Bruche erforderl. Gewichtes in Pfd. (S.); Aeußerste
Abbiegung an Staͤben von 4 F. 6 Z., in Theilen eines Zolles; Kraft, womit
Staͤbe von 4 F. 6 Z. dem Zusammenbiegen (impact) widerstehen; Farbe;
Qualitaͤt; Elsicar; Vartreg; Coltham; Carrol; Muikirk; Bierley;
Coed-Talon; Monkland; Ley's Works; Milton; Plaskynaston
Formel. Um nach obiger Tabelle das Gewicht zu finden,
welches rechtekige Staͤbe zum Bruche bringt, dient, wenn b die Breite, d die Tiefe
oder Hoͤhe in Zollen, und l die Entfernung
zwischen den Tragstellen in Fußen ist, und wenn man 4,5 statt 4 F. 6 Z. nimmt,
folgende Formel: (4,5 × bd²S)/l = dem Bruchgewichte in Pfd. – Den Werth von S gibt obige Tabelle.
Beispiel. Welches Gewicht bringt einen Stab aus Low Moor
Eisen Nr. 2 von 2 Z. Breite, 3 Z. Hoͤhe, bei 6 F. Entfernung der Tragstellen
zum Bruche? Da nach obiger Formel b = 2 Zoll; d = 3 Zoll; da ferner S nach
der Tabelle = 472, so ist das Bruchgewicht = (4,5 × 2 × 3²
× 472)/6 = 6372 Pfd.