Titel: | Verbesserte Methode an den nach Dr. Arnott's Princip gebauten Oefen einen Ventilirapparat anzubringen, worauf sich William Jeakes, Eisenhändler in Great-Russel Street, Grafschaft Middlesex, am 22. Oktbr. 1838 ein Patent ertheilen ließ. |
Fundstelle: | Band 74, Jahrgang 1839, Nr. LXII., S. 288 |
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LXII.
Verbesserte Methode an den nach Dr. Arnott's Princip gebauten
Oefen einen Ventilirapparat anzubringen, worauf sich William Jeakes, Eisenhaͤndler in
Great-Russel Street, Grafschaft Middlesex, am 22. Oktbr. 1838 ein Patent ertheilen ließ.
Aus dem London Journal of arts. Sept. 1839, S.
405.
Mit Abbildungen auf Tab.
III.
Jeakes's verbesserter Arnott'scher Ofen.
Fig. 55 zeigt
den Ofen des Patentträgers von Außen. Fig. 56 ist ein senkrecht
durch die Mitte des Ofens geführter Durchschnitt. Fig. 57 ein horizontaler
Durchschnitt. a ist der eigentliche Ofen, in dessen
Innerem sich das in Brand zu sezende Brennmaterial in einem Gehäuse, dessen unterer
Theil bei c, c mit feuerfesten Baksteinen ausgefüttert
ist, befindet. Den Rost oder Roststangen sieht man bei d. e,
e ist das Aschenloch, in welches die zur Unterhaltung der Verbrennung
erforderliche Luft durch einen an seiner Vorderseite angebrachten adjustirbaren
Ventilator eingelassen wird. Das Brennmaterial wird bei der Thür f eingetragen und der aus ihm in den oberen Theil des
Gehäuses emporsteigende Rauch entweicht durch die seitliche Röhre g in den Rauchfang h. Der
obere Theil des Gehäuses b ist mit einem Dekel i, dessen Randvorsprünge in eine um den oberen Rand des
Gehäuses laufende und mit Sand gefüllte Rinne einfallen, verschlossen.
Bis hieher ist dieß der gewöhnliche Bau der Oefen des Dr.
Arnott. Meiner Erfindung und Verbesserung gemäß soll dagegen mit den
Seitenwänden des Ofens ein Strom reiner kalter Luft in Berührung kommen, und nachdem
er hiedurch erwärmt worden, zur Heizung der Zimmer dienen. Ich umgebe zu diesem
Zweke den Ofen ganz und gar mit einem Gehäuse k, k, k,
welches rings herum Luftcanäle bildet, und in welches ich die Luft durch eine Röhre
l, die von irgend einer entsprechenden, außer dem
Hause oder anderswo befindlichen Oeffnung herläuft, leite. Die Luft gelangt durch
eine an dem Boden des Gehäuses bei m angebrachte
Oeffnung in den unteren Theil der Kammer, und steigt dann von hier an den Seiten des
Ofens in den Canälen n, n empor, wobei sie sich erwärmt
und endlich durch Oeffnungen, die sich oben bei o, o
befinden, in das Gemach oder Zimmer entweicht. Es wird auf diese Weise dem Zimmer
ein ununterbrochener warmer Luftstrom zugeführt, während die kalte und durch den
Athmungsproceß schwerer gewordene Luft bei der Oeffnung p aufgesogen und in der Röhre q in den
Schornstein geleitet wird. Die Folge hievon ist eine beständige Circulation der Luft in dem Gemache und
eine vollkommene Ventilirung desselben, was in geschlossenen, mit Dr. Arnott's Oefen geheizten Räumen eine große Wohlchat
ist. Wenn keine kalte Luft von Außen eingeleitet zu werden braucht, so sperre ich
dieselbe ab, indem ich den Schieber r unter die Oeffnung
m bewege, wodurch die Communication mit der Röhre
l abgesperrt und dafür eine Oeffnung s eröffnet wird. Durch diese strömt sodann die Luft des
Zimmers in einem Strome in den an den Seiten des Ofens befindlichen Canälen n, n, wodurch die Luft erwärmt wird, und eine
Circulation der Luft, die das Zimmer erwärmt, Statt findet. Hält man es nicht für
nöthig, die kältere oder schwerere Luft aus dem Zimmer zu entfernen, so schließe ich
die Mündung p der Röhre q,
und sperre dadurch die Communication mit dem Schornsteine ab.