Titel: | Miszellen. |
Fundstelle: | Band 75, Jahrgang 1840, Nr. XVI., S. 71 |
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XVI.
Miszellen.
Miszellen.
Verzeichniß der vom 31. Okt. bis 26. November 1839 in England
ertheilten Patente.
Dem Stephen George
Dordoy, Chemiker in Blackman Street, Borough: auf Verbesserungen in der Fabrication von
Gallerte und Leim. Dd. 31. Okt. 1839.
Dem David Greenwood
und William
Pickering in Liverpool: auf Verbesserungen
an den Maschinen zur Krafterzeugung. Dd. 2. Nov. 1839.
Dem Samuel Morand in
Manchester: auf Verbesserungen an den Apparaten zum
Ausspannen oder Streken der Gewebe. Dd. 2. Nov. 1839.
Dem Theobald Wahl,
Ingenieur im George Yard, Lombard Street: auf
Verbesserungen an den Kesseln fuͤr Dampfwagen und stehende
Dampfmaschinen. Dd. 2. Nov. 1839.
Dem Alexander Angus
Croll, Chemiker in Greenwich: auf
Verbesserungen in der Gasfabrication und in dem Verfahren die Producte seiner
Reinigung nuzbar zu machen. Dd. 2. Nov. 1839.
Dem John Cutten in
Margate: auf Verbesserungen an Gartentoͤpfen.
Dd. 2 Nov.
1839.
Dem William Hannis
Taylor Esq. in Bridge Street, Blackfriars:
auf ein verbessertes Verfahren durch Elektromagnetismus Triebkraft zu gewinnen.
Dd. 2. Nov.
1839.
Dem Frederick Augustus
Glover in Charlton bei Dover: auf ein
verbessertes Instrument zum Winkelmessen. Dd. 2. Nov. 1839.
Dem Henry Vanner
Cocks, Eisengießer bei Birmingham: auf
Verbesserungen an Stubenoͤsen. Dd. 2. Nov. 1839.
Dem Henry Crosley,
Civilingenieur im Hooper Square, Leman Street: auf eine
verbesserte Batterie oder eine Anordnung von Apparaten zur Zukerfabrication. Dd. 7. Nov.
1839.
Dem James Murdoch in
Great Cambridge Street, Hackney Road: auf Verbesserungen
an den Dampfmaschinen fuͤr die Schifffahrt. Dd. 7. Nov. 1839.
Dem Thomas Yates,
Fabrikant in Bolton-le-moors; auf
Verbesserungen an den mechanischen Webestuͤhlen. Dd. 7. Nov. 1839.
Dem George Hanson in
Huddersfield: auf Verbesserungen in der Einrichtung
der Haͤhne zum Abziehen von Fluͤssigkeiten. Dd. 7. Nov. 1839.
Dem Thomas
Whiteley und John Whiteley, Spizenfabrikanten in
Stappleford, Nottingham: auf Verbesserungen an der
Zettelmaschinerie. Dd. 7. Nov. 1839.
Dem John Thomas Lamy
Goddard in Christopher Street, Finsbury Square: auf Verbesserungen an den mechanischen
Webestuͤhlen. Von einem Auslaͤnder mitgetheilt. Dd. 7. Nov.
1839.
Dem John Jones am
Westfield Place, Sheffield: auf ein verbessertes
Tischmesser. Dd. 7. Nov. 1839.
Dem Edmond Moody in
Maiden Bradley, Witts: auf eine verbesserte
Maschinerie, um die gelben Ruͤben, Kartoffeln und andere Wurzeln als
Futter fuͤr Thiere zuzubereiten. Dd. 7. Nov. 1839.
Dem Thomas Edmondson
in Manchester: auf Verbesserungen an Buchdrukerpressen.
Dd. 9. Nov.
1839.
Dem James White,
Ingenieur in Lambeth: auf Verbesserungen an der
Maschinerie, um den Thon zu Ziegeln und Baksteinen zu formen.
Dd. 12. Nov.
1839.
Dem William
Chesterman, Ingenieur in Burford, Oxford:
auf Verbesserungen an Stubenoͤfen Dd. 12. Nov. 1839.
Dem Mooses Poole im
Lincolns Inn, London: auf Verbesserungen in der
Fabrication von Naͤgeln, Bolzen etc. Von einem Auslaͤnder
mitgetheilt. Dd. 12. Nov. 1839.
Demselben: auf
Verbesserungen an Webestuͤhlen. Von einem Auslaͤnder mitgetheilt.
Dd. 12. Nov.
1839.
Dem William Wiseman,
Kaufmann im George Yard, Lombard Street: auf
Verbesserungen in der Alaunfabrication. Von einem Auslaͤnder mitgetheilt.
Dd. 16. Nov.
1839.
Dem John Burn Smith
in Salford bei Manchester: auf Verbesserungen an den
Maschinen zum Vorbereiten, Vorspinnen, Spinnen und Zwirnen der Baumwolle und
anderer Faserstoffe. Dd. 16. Nov 1839.
Dem Miles Berry,
Patentagent im Chancery Lane: auf eine Entdekung, wodurch gewisse vegetabilische
Faserstoffe anstatt des Flachses, Hanfes, der Baumwolle etc. zur Fabrication von
Papier, Garn und Geweben brauchbar gemacht werden koͤnnen. Von einem
Auslaͤnder mitgetheilt Dd. 19. Nov. 1839.
Dem Francis Worrell
Stevens in Chigwell, Essex: auf
Verbesserungen an den Apparaten zum Forttreiben der Boote und anderer Fahrzeuge.
Dd. 19. Nov.
1839.
Dem John Parsons in
der Stag Tavern, Fulham Road: auf sein Verfahren das
Rauchen der Schornsteine zu verhuͤten oder demselben abzuhelfen. Dd. 21. Nov.
1839.
Dem Robert Hawthorn
und William
Hawthorn, Civilingenieurs in
Newcastle-upon-Tyne: auf Verbesserungen
an den Locomotiv- und anderen Dampfkesseln; sie beziehen sich auf die
Kessel selbst und das Fortleiten des Dampfes von diesen zu den Cylindern. Dd. 21. Nov
1839.
Dem John Faram in
Middlewich, Chester: auf eine verbesserte
Construction der Ausweichstellen bei Eisenbahnen. Dd. 21. Nov. 1839.
Dem Pierre Auguste
Ducote im St. Martin's Lane: auf Verbesserungen im Bedruken des
Porzellans, der Toͤpferwaaren, des Papiers, der Gewebe, des Leders etc.
Dd. 21. Nov.
1839.
Dem William Danbury
Holmes, Civilingenieur im Lambeth Square,
Surrey: auf Verbesserungen in der Construction eiserner Schiffe und Boote. Dd. 23. Nov
1839.
Dem John Hunt,
Ingenieur in Greenwich: auf eine verbesserte Methode
Schiffe fortzutreiben und zu steuern. Dd. 23. Nov. 1839.
Dem Richard Hornsley
in Spittlegate, Lincoln: auf eine verbesserte
Saͤemaschine. Dd. 25. Nov. 1839.
Dem John Sutton in
John Street, Lambeth, Surrey: auf ein verbessertes
Verfahren Triebkraft zu gewinnen. Dd. 25. Nov. 1839.
Dem James Craig in
Edinburgh: auf eine Verbesserung an der Maschine zur
Fabrication des endlosen Papiers. Dd. 25. Nov. 1839.
Dem Arthur Collen in
Stoke-by-Nayland, Suffolk: auf
Verbesserungen an Pumpen. Dd. 25. Nov. 1839.
Dem James Matley in
Manchester: auf Verbesserungen an den Apparaten zum
Zurichten der baumwollenen Lampendochte. Von einem Auslaͤnder
mitgetheilt. Dd. 25. Nov. 1839.
Dem George Rennie,
Civilingenieuer in Holland Street, Blackfriars: auf
verbesserte Methoden Boote und Schiffe fortzutreiben. Dd. 26 Nov. 1839.
(Aus dem Repertory of
Patent-Inventions, Decbr. 1839, S. 372.)
Preisaufgabe auf Funkenabhalter für Dampfwagen.
Fuͤr die Jahre 1838–39 ist von dem Verein zur Befoͤrderung des
Gewerbfleißes in Preußen die silberne Denkmuͤnze und noch außerdem 500 Thlr.
fuͤr denjenigen ausgesezt, welcher eine Einrichtung an Dampfmaschinenwagen
angibt, durch welche das Umherstreuen von gluͤhenden Schlaken und Funken
durch den Rost und aus dem Schornsteine, die den transportirten Wagen, den
mitfahrenden Personen, oder den in der Naͤhe der Eisenbahn befindlichen
feuerfangenden Gegenstaͤnden nachtheilig werden koͤnnten,
verhuͤtet wird, ohne dadurch die Betriebskraft der Maschine, unter
uͤbrigens gleichen Umstaͤnden, zu beeintraͤchtigen. – Es
wird dabei bemerkt: seitdem die Dampfwagen auf den Eisenbahnen mit einer sehr
bedeutenden Geschwindigkeit angewendet werden, hat man zur Vergroͤßerung der
Wirksamkeit dieser Maschinen darauf Bedacht nehmen muͤssen, die
Dampferzeugung und zu diesem Zweke wiederum die Verbrennung des Feuermaterials zu
befoͤrdern. Da nun leztere am sichersten durch Verstaͤrkung des
Luftzuges erreicht ward, der auf dem kuͤrzesten Wege entstand, wenn man den
Rost von Unten ganz frei ließ, um den Zutritt der Luft zu den Brennmaterialien zu
erleichtern, so ist daraus der doppelte Uebelstand hervorgegangen, einerseits, daß
die gluͤhenden Kohlen durch die Roststaͤbe frei auf die Bahn fallen,
von wo sie durch den Wind noch gluͤhend in der Umgegend verbreitet werden
koͤnnen, andererseits daß der starke Zug die gluͤhenden
Kohlentheilchen und Funken oben durch den Schornstein treibt und von hier aus auf
feuerfangende Gegenstaͤnde wirft. Dadurch sind Waaren auf dem vom Dampfwagen
bewegten Wagenzuge entzuͤndet, Kleidungsstuͤke der mitfahrenden
Personen vielfach versengt worden, ja sogar nahe gelegene duͤrre Moos-
und reife Getreidefelder in Brand gerathen. Um diesen Gefahren zu begegnen, haben
zwar schon C. Jones von Portsmouth in Virginien, W. S.
Curtis in Deptford und W. Schultz in Philadelphia verschiedene Vorschlaͤge gemacht, auch hat
das englische Oberhaus nicht nur durch eine Commission die
Feuergefaͤhrlichkeit der Dampfwagen fuͤr die durchschnittenen Gegenden
und besonders die in der Naͤhe der Bahnen befindlichen Gebaͤude
pruͤfen, sondern auch uͤber die Zwekmaͤßigkeit mehrerer, zur
Verhuͤtung dieser Gefahr bekannt gewordenen Vorrichtungen, Maͤnner wie
Rennte, D. Lardner, R. Stephenson, Ch. J. Blund, J.
U. Rastrick und H. Carle
vernehmen lassen (siehe Mech. Magaz., No. 671, 680, 683 und 695, in Dingler's Journal Bd. LXI. S. 245;
Bd. LXII. S. 109 und 448, und Bd. LXIII. S. 321). Allein wenn auch von einigen Vorrichtungen
angefuͤhrt wird, daß seit ihrer Anwendung keine Hauptbeschaͤdigungen
mehr vorgekommen seyn sollen, so scheint es doch, daß bisher keine angegeben wurde,
welche nicht nur dem fraglichen Zweke vollkommen entspricht, sondern auch den
Leistungen der Maschinen keinen Eintrag thut. (Verhandl. des preuß. Gewerbevereins
1839, S. 31.)
Weitere Berichte über das Dampfschiff Archimedes.
Wir haben bereits im polytechn. Journale Bd. LXXIII
S. 396 berichtet, daß das Dampfschiff Archimedes, welches zwei Maschinen
zu je 45 Pferdekraͤften aus der Fabrik der HHrn. Rennie hatte, und statt der Ruderraͤder mit dem Smith'schen Schraubentreiber ausgestattet worden war, am
Anfange des Sommers 1839 probirt wurde; daß aber die Versuche durch das Bersten des
einen der Kessel eine Unterbrechung erlitten. Man hat nun seither die Kessel durch
neue ersezt, und auch an dem Schraubentreiber, der fruͤher aus einer einzigen
Windung von 7 Fuß Durchmesser und 8 Fuß Hoͤhe bestand, einige Modificationen
angebracht. Lezterer besteht naͤmlich dermalen aus zwei halben
Schraubenwindungen von 5 Fuß 9 Zoll Durchmesser und 8 Fuß Hoͤhe, welche
einander diametral gegenuͤber an der Treibwelle so angebracht sind, daß sie
nur einen Raum von 5 Fuß
in der Laͤnge des Schiffes einnehmen. Nachdem diese Abaͤnderungen
getroffen worden stellte man im Oktober 1839 eine Probefahrt zwischen London und
Gravesend an. Die Streke von 28 bis 30 engl. Meilen ward bei guͤnstigem Winde
und guͤnstiger Fluth in 2 Stunden zuruͤkgelegt. Da Alles
guͤnstig war, so laͤßt sich aus dieser Leistung noch kein sicheres
Resultat ziehen; doch bestimmte man die mittlere Geschwindigkeit des Fahrzeuges mit
der Fluth und gegen dieselbe. Das Resultat war folgendes:
Zeit zum Durchfahren einer engl. Meile mit
der Fluth
4 Min. 32 Sec.
Zahl der Umlaͤufe der Treibwelle in
einer Minute
22
Die Geschwindigkeit betrug daher in der
Zeitstunde
13,2 engl. Meil.
Zeit zum Durchfahren einer engl. Meile
gegen die Fluth
9 Min. 5 Sec.
Zahl der Umlaͤufe der Treibwelle in
einer Minute
23
Die Geschwindigkeit betrug daher in der
Zeitstunde
6,6 engl. Meil.
Die mittlere Geschwindigkeit war
demnach
9,9 engl. Meil.
Die Treibwelle machte im mittleren Durchschnitte 22 1/2 Umlaͤufe in der
Minute; dieß gibt also multiplicirt mit 5 1/3, d.h. mit der Vermehrungskraft des
Raͤderwerkes, welches die Bewegung von der Treibwelle an den Treiber
fortpflanzt, 120 als die Zahl der Umlaͤufe, welche die Schraube in jeder
Minute macht. Wenn sich die Schraube durch einen festen Koͤrper bewegen
wuͤrde, so wuͤrde sie sich bei jedem Umlaufe um die Laͤnge
ihres Ganges oder um 1200 Fuß in der Minute vorwaͤrts bewegen, was 13,6 engl.
Meilen in der Zeitstunde gibt. Da jedoch das Schiff und mithin auch die Schraube
sich nur um 9,9 engl. Meil. in der Zeitstunde vorwaͤrts bewegte, so mußte die
Schraube in jeder Zeitstunde um 3,7 engl. Meilen in der Richtung ihrer Spindel
zuruͤkgewichen seyn. Die beim Treiben des Schiffes wirklich zu Nuzen
gebrachte Kraft betrug daher 72,7 Proc., und die uͤbrigen 27,3 Proc. wurden
auf Erzielung des noͤthigen Widerstandes gegen den Treibapparat verwendet.
(Civil Eng. and Archit. Journ. November 1839, S.
443.)
Ueber das beste Verhältniß zwischen der Kraft und der
Tonnenzahl der Dampfschiffe
hielt Hr. Scott Russell vor der British Association in Birmingham einen Vortrag, aus dem
das Athenacum Nachstehendes mittheilt. „Die
meisten Dampfboot-Eigenthuͤmer machten sich zur Regel, eine im
Verhaͤltnisse zur Tonnenlast geringe Kraft anzuwenden; nur wo es sich
hauptsaͤchlich um große Geschwindigkeit handelte, nahm man mit einem
großen Aufwande an Brennmaterial, der mit der Zunahme der Geschwindigkeit nicht
im Verhaͤltnisse stand, zu einem hoͤhern Kraftverhaͤltnisse
seine Zuflucht; d.h. man wendete hohe Kraͤfte und eine große Menge
Brennmaterial auf und erzielte dadurch nur eine geringe Zunahme an
Geschwindigkeit. Hienach mußte nothwendig die Anwendung geringerer
Kraͤfte und geringerer Geschwindigkeiten in finanzieller Hinsicht als das
Vortheilhafteste erscheinen. Dieser Schluß hat sich jedoch keineswegs
bewaͤhrt; denn eine Untersuchung der Buͤcher mehrerer Compagnien
in Hinsicht auf den Verbrauch an Brennmaterial hat dargethan, daß die Anwendung
hoher Kraͤfte und großer Geschwindigkeiten oͤkonomischer ist, als
jene geringer Kraͤfte. Hr. Russel schrieb dieß
dem von ihm bezuͤglich auf die Wellen aufgestellten Principe zu, und
gelangte, indem er den Gegenstand einer hoͤchst sorgfaͤltigen
Pruͤfung unterstellte, zu einem Resultate, welches ihm eben so neu als
merkwuͤrdig schien. Das Princip desselben ist, daß es bei der Fahrt eines
Dampfschiffes auf offener See, auf der dasselbe Gegenwinden ausgesezt ist, eine
gewisse Hoͤhe der Geschwindigkeit und des Kraftaufwandes gibt, welche mit
einem geringeren Aufwande an Brennmaterial erzielt werden kann, als eine
geringere Geschwindigkeit mit geringerer Kraft. Hr. Russel hat dieß fuͤr ein Schiff arithmetisch bestimmt, und
hienach eine Formel construirt, nach der die Berechnung auch fuͤr andere
Faͤlle geschehen kann.
Schoͤnes Wetter. 1200 Tonnen, 400
Pferdekraͤfte, 9 Meilen in der Zeitstunde, 216 Meilen des Tages, eine Tonne
Steinkohlen per Stunde, 2160 Meilen in 10 Tagen, 240
Tonnen Steinkohlen.
1200 Tonnen, 500 Pferdekraͤfte, 10 Meilen in der Zeitstunde, 240 Meilen des
Tages, 1 1/4 Tonnen Steinkohlen per Stunde; 2160 Meilen
in 9 Tagen, 370 Tonnen Steinkohlen.
Schlechtes Wetter. 1200 Tonnen, 400 Pferdekraͤfte,
5 Meilen in der Zeitstunde, 120 Meilen des Tages, eine Tonne Steinkohlen per Stunde; 2160 Meilen in 18 Tagen; 436 Tonnen
Steinkohlen.
1200 Tonnen, 500 Pferdekraͤfte, 6 3/4 Meilen in der Zeitstunde; 162 Meil. des
Tages, 1 1/4 Tonnen Steinkohlen per Stunde; 2160 Meilen
in 13 1/5 Tagen, 395 Tonnen Steinkohlen.
Allgemeine Formel. Es sey v
die Geschwindigkeit eines bestimmten Dampfschiffes bei gutem Wetter; v' die Geschwindigkeit desselben Schiffes bei schlechtem
Wetter; v'' ein Schiff von hoͤherer Kraft bei
schoͤnem, und v''' dasselbe Schiff bei schlechtem
Wetter; p die Kraft des ersteren und p' jene des lezteren Schiffes, so ist
Textabbildung Bd. 75, S. 75
im Falle der Aufwand gleich ist, wonach man leicht berechnen
kann, welches das hoͤchste Kraftverhaͤltniß ist, bei dem sich ein
Vortheil in Hinsicht auf den Verbrauch an Brennmaterial ergibt. – Dieses
Princip gilt uͤbrigens nur fuͤr laͤngere Seereisen; denn da wo
das Schiff keinen laͤnger andauernden unguͤnstigen
Witterungseinfluͤssen ausgesezt ist, wuͤrde ein groͤßerer
Aufwand an Kraft nothwendig nur groͤßere Kosten nach sich ziehen.
Sonderbare Methode Schiffe länger zu machen.
Man hat im vergangenen Herbste auf der Werfte in Chatham mit dem Dampfboote Gleaner
eine bisher noch nicht erhoͤrte Operation vorgenommen, um ihm eine
groͤßere Laͤnge zu geben. Man saͤgte dasselbe naͤmlich
in einer den dritten Theil seiner Laͤnge betragenden Entfernung von dem
Hintertheile des Schiffes entzwei, legte von dem vorderen Theile aus eine Art
Eisenbahn, und entfernte auf dieser mit Huͤlfe von Spillen und anderen
Vorrichtungen in 5 Minuten den vorderen Theil um 18 Fuß von dem Hinteren. Die beiden
getrennten Theile wurden sodann durch ein zwischen sie hinein gezimmertes
Zwischenstuͤk wieder mit einander verbunden! (Civil
Engineers and Architects Journal. Okt. 1839, S. 395.)
Eine neue Steuerung der Ventile an den Locomotiven.
Die HHrn. Peel, Williams und Peel an den Soho-Eisenwerken, welche sich in neuerer Zeit
gleichfalls auf den Bau von Locomotiven verlegten, haben der
Liverpool-Manchester-Eisenbahn kuͤrzlich ihre erste Maschine
abgeliefert. Dieselbe gleicht im Allgemeinen in ihrer Form sowohl als in ihrer
Einrichtung den bereits an dieser Bahn gebraͤuchlichen Maschinen,
unterscheidet sich aber durch die Art und Weise, auf welche ihre Ventile in Bewegung
gesezt werden. Es sind naͤmlich keine Excentrica an ihr vorhanden, sondern an
ihrer Stelle sind an der Kurbelwelle zwei Stirnraͤder angebracht, welche zwei
andere Raͤder von gleichem Durchmesser treiben. Diese lezteren befinden sich
unmittelbar uͤber ersteren und laufen in einem Rahmen, der von der
Kurbelwelle getragen wird, so daß die Entfernung zwischen ihren Mittelpunkten immer
ein und dieselbe bleibt, und durch die Bewegung der Maschine auf ihren Federn keine
Veraͤnderung erleidet. Diese Raͤder sind an einer kurzen Welle, an
deren beiden Enden sich ein kleiner Krummzapfen befindet, aufgezogen, und diese
Krummzapfen dienen zur Bewegung einer Verbindungsstange, die an der Ventilspindel
angebracht ist. – An dem zum Umkehren der Bewegung dienenden Hebe! haben die
genannten Mechaniker gleichfalls eine Verbesserung angebracht, welche von Nuzen zu
seyn scheint. – Die mit der neuen Maschine angestellten Probefahrten sielen
gut aus, denn sie traf jedesmal vor der bestimmten Zeit ein. (Civil Eng. and Arch. Journal. Novbr. 1839.)
Ueber die Farbholz-Schneidmaschine des Hrn. de Vallery.
Hr. Bussy erstattete der Société d'Encouragement im Namen der fuͤr die
chemischen Kuͤnste niedergesezten Commission einen Bericht uͤber die
im polyt. Journal Bd. LXXIV. S. 408
beschriebene und abgebildete Maschine, aus dem wir zur Ergaͤnzung
Nachstehendes beifuͤgen.
Die Maschine des Hrn. de Vallery wirkt nicht durch
Zermalmung, sondern nach Art einer Sage, und indem sie das Holz senkrecht gegen
dessen Fasern angreift. Sie liefert daher ein vollkommen gleichfoͤrmiges
Pulver, welches mit den nach den bisherigen Methoden gemahlenen Farbhoͤlzern
verglichen, folgende Unterschiede bemerken laͤßt. Unter dem Mikroskope
untersucht, scheint dasselbe naͤmlich aus ziemlich regelmaͤßigen
Bruchstuͤken zu bestehen, und auf der durch das Schneidgeraͤth
hervorgebrachten Schnittflaͤche bemerkt man eine Menge Zellen, in denen der
Faͤrbestoff enthalten ist, und welche senkrecht gegen ihre
Laͤngenachse durchschnitten sind. Die gewoͤhnlichen Pulver dagegen
sind sehr unregelmaͤßig und bestehen aus laͤnglichen Fasern von sehr
verschiedener Dike, an denen die Zellen weit weniger bloß gelegt und
gewoͤhnlich nach deren Laͤngenachse, d.h. nach der Laͤnge der
Fasern zerrissen sind. Hieraus geht hervor, daß sich der Faͤrbestoff aus
ersterem Pulver weit vollkommener ausziehen lassen muß, als aus lezterem, und zwar
mit Ersparniß an Zeit, Material und Arbeitslohn. Ferner kommt zu bemerken, daß die
Holzstuͤkchen, aus denen das neue Pulver besteht, bei der ihnen
eigenthuͤmlichen Form beim Waschen leicht von der Wolle und den Zeugen, auf
welche sie sich ablagerten, loslassen, was von sehr großem Vortheile ist. Es wird
naͤmlich hiedurch moͤglich, direct aus dem Bade, in dem sich das Holz
befindet, zu faͤrben, was bei den gewoͤhnlichen Pulvern, deren Fasern
sich so fest in die Wolle oder die Zeuge hineinschieben, daß sie auch durch das
sorgfaͤltigste Auswaschen nicht mehr vollkommen beseitigt werden
koͤnnen, nicht angeht.
Die Vorzuͤge der nach der neuen Methode gemahlenen Farbhoͤlzer fanden
von Seiten der Faͤrber auch bereits eine solche Wuͤrdigung, daß die
Anstalt des Hrn. de Vallery, obwohl sie erst seit ein
Paar Jahren im Gang ist, doch schon jezt an die Fabrikanten des Departements der
unteren Seine allein jaͤhrlich 3 Mill. Kilogramme ihrer Producte liefert. Es
hat sich nicht bloß der Verbrauch dieser Pulver allgemeiner verbreitet, sondern man
kann, was von weit groͤßerer Wichtigkeit ist, bei der außerordentlichen
Feinheit derselben mehrere Farbhoͤlzer, die sich bisher nicht fuͤr den
Faͤrber eigneten, zum Faͤrben benuͤzen. Dazu gehoͤrt
namentlich das rothe Sandelholz, welches seinen
Faͤrbestoff nur aͤußerst schwer abgibt, und deßhalb bisher
noch nicht zum Faͤrben verwendet ward. Es gehen naͤmlich dermalen
schon bedeutende Mengen Sandelholzpulver nach Elbeuf und in andere Fabriken, wo es
hauptsaͤchlich verwendet wird, um den Grund fuͤr die
kuͤpenblauen Tuͤcher zu geben. Ja an ein einziges Haus zu Elbeuf
wurden bis zu 25,000 Kilogr. dieses Pulvers geliefert. Alles dieß wird durch die
vorliegenden Zeugnisse mehrerer Fabrikanten bestaͤtiget, und mehrere dieser
lezteren stehen auch bereits mit Hrn. de Vallery
uͤber Errichtung von Farbholzmuͤhlen nach seinem Systeme an ihren
Fabriken in Unterhandlung.
Himly's
Lichtbilder.
Am 19. Oktbr. v. J. legte Hr. Dr. Karl Himly, Docent der Physik und Chemie an der
Universitaͤt zu Goͤttingen, der koͤniglichen Societaͤt
der Wissenschaften daselbst ein von ihm verfertigtes Lichtbild vor, welches in
mehrfacher Beziehung von denen des Hrn. Daguerre sich
unterscheidet. Waͤhrend bei den leztern das Bild bekanntlich aus Queksilber
oder vielmehr aus Silberamalgam gebildet zu seyn scheint, spielen bei dem
erstgenannten noch andere Metalle, die nicht in der Hize sich verfluͤchtigen
lassen, eine wichtige Rolle. Mit Anwendung solcher Metalle ist es gelungen, durch
starkes Erhizen der Metallplatte, auf der das Bild sich zeigt, dem Bilde selbst eine
viel groͤßere Festigkeit zu geben, als dieß bei denen des Hrn. Daguerre der Fall ist. Wahrscheinlich ist es, daß hiebei
durch die Erhizung ein Zusammenfritten des lokeren Metallbildes hervorgebracht wird.
Waͤhrend die Daguerre'schen Bilder sehr sorgsam
gegen jede mechanische Einwirkung bewahrt werden muͤssen, kann man ein auf
genannte Weise zubereitetes Bild ohne die geringste Verlezung in feines Papier
eingewikelt Wochen lang in der Tasche herum tragen. Auch laͤßt sich dasselbe
mit Anwendung eines
Haarpinsels durch Wasser oder Spiritus oͤfters abwaschen und reinigen. Wenn
gleich man nun auch ferner sehr sanft mit dem Finger daruͤber streichen kann,
so widersteht es doch einem staͤrkeren Reiben mit gleichzeitiger Anwendung
eines Drukes nicht, da hiebei, wegen der Weichheit der Metalle, die feinen
Metalltheilchen gleichsam verbogen und nieder gestrichen werden. Indem man nun auch
mittelst eines Pinsels im Stande ist, eine schwarze Farbe auszustreichen, so wird
man es auch erreichen koͤnnen, Abdruͤke zu machen, sobald eine Farbe
gefunden seyn wird, welche nur von demjenigen Metall, aus welchem das Bild besteht,
angenommen wird, waͤhrend die uͤbrige Metallplatte sich
unempfaͤnglich dagegen zeigt, oder auch, wenn das Umgekehrte Statt findet.
Ueberhaupt scheint diese Art des Abdruks, wie sie auch beim Steindruk uͤblich
ist, am meisten zur Vervielfaͤltigung der Lichtbilder geeignet zu seyn.
Einige Versuche haben gelehrt, daß man wahrscheinlich am leichtesten durch eine
chemische Behandlung der Platte zum Ziele gelangen wird, weil das Metall der Platte
und dasjenige, aus welchem das Bild besteht, sehr verschiedene chemische
Eigenschaften besizen, und es daher auch mehrere Substanzen gibt, die nur auf eines
dieser Metalle eine Einwirkung ausuͤben, wodurch den angefuͤhrten
Erfordernissen am leichtesten Genuͤge geleistet werden kann. Eine zweite
Eigenthuͤmlichkeit der besagten Bilder ist die, daß man denselben gewisse
verschiedene Farbentoͤne nach Willkuͤr mittheilen kann, so daß sie ein
schwaͤrzliches, grauliches oder gelbliches Ansehen erhalten. Bei dieser
Behandlung, und dieses ist noch besonders zu erwaͤhnen, tritt das Bild viel
lebhafter und frischer hervor, wodurch die Deutlichkeit desselben sehr
gefoͤrdert wird. Wurde unter denselben Umstaͤnden, wie da sind:
Lichtstaͤrke der beleuchteten Gegenstaͤnde, Tageszeit, Dike der
Jodschicht, Zeit, waͤhrend welcher das Bild in ein und derselben camera obscura sich befindet etc., ein Bild ganz nach
Daguerre's Vorschrift bereitet, so ergab sich, daß es
an Deutlichkeit den vorerwaͤhnten Bildern stets etwas nachstand.
(Goͤtting. Gel. Anz.)
Ueber die Bereitung von Leuchtgas aus Wasserdampf und
Theer.
Nachdem Hr. Selligue in Frankreich ein Verfahren zur
Leuchtgasbereitung aus Wasserdampf und Schieferoͤhl oder Fetten
uͤberhaupt angegeben hat, welches im polyt. Journal Bd. LXXI. S. 29 beschrieben und in
theoretischer Hinsicht Bd. LXXII. S. 141
besprochen wurde, faͤngt man auch in England an Versuche uͤber diese
Gasbereitung anzustellen. Nach dem Courier hat
naͤmlich ein gewisser Graf Val Marino in London am
12. Dec. in Gegenwart mehrerer Sachverstaͤndigen einen kleinen Gasometer
durch Roͤhren mit einem Ofen aus Baksteinen in Verbindung gesezt, welcher
leztere drei eiserne Cylinder enthielt; der eine davon wurde mir Wasser durch einen
Heber, der andere aber mit Theer gespeist und beide Substanzen in dem dritten
Cylinder mit einander zersezt. Nach ungefaͤhr einer halben Stunde wurde das
Gas an die Brenner geleitet, und es zeigte sich reines und kraͤftiges Licht,
vollkommen frei von Rauch oder unangenehmem Geruch. Bei diesem aus so wohlfeilen
Materialien gewonnenen Gas ist der in den Steinkohlengasfabriken
gebraͤuchliche Reinigungsproceß entbehrlich, und es kommt auch viel
wohlfeiler zu stehen, als lezteres. Val Marino hat auf
sein Verfahren ein Patent genommen und bemerkt, daß jede Art von bituminoͤsem
oder Fettstoff dem Zwek eben so gut entspricht, wie Pech oder Theer.
Ueber die durch das Brennen von Wachskerzen und durch das
Athmen bewirkte Verderbniß der Luft.
Hr. Dr. Ure sagte am Schlusse eines Aufsazes uͤber
die Leuchtkraft verschiedener Lampen und Kerzen, den wir im polyt. Journal Bd. LXXIV. S. 202 mittheilten, daß die Luft
durch das Brennen zweier Wachskerzen von der daselbst angegebenen Groͤße
beinahe in demselben Maaße verdorben wird, wie durch das Athmen eines erwachsenen
Menschen. Hierauf erwiedert nun Hr. Ch. Th. Coathupe im
Mechanics' Magazine, No. 841, daß er sich Monate
lang mit Untersuchung der Wirkung des Athmens auf bestimmte Luftmengen
beschaͤftigt, und auch im London and Edinb. Philos.
Journal, Jun. 1839 Einiges hieruͤber bekannt gemacht habe. Einem aus
130 Versuchen gezogenen mittleren Durchschnitte gemaͤß betruͤge
hienach die taͤgliche, durch das Athmen bedingte Verschlechterung der Luft, in so fern sie
durch das von den Lungen eines erwachsenen Menschen ausgestoßene kohlensaure Gas
bedingt ist, kaum mehr als 4 Proc. Die Luftmenge, welche diesen Versuchen
gemaͤß innerhalb 24 Stunden durch die Lungen eines Erwachsenen geht,
betraͤgt nicht uͤber 266,66 Kubikfuß, wovon 10 66 Kubikfuß in
kohlensaures Gas, welches 5,45 Unzen Avoirdup reinen Kohlenstoffes
aͤquivalent ist, verwandelt werden. Auf die Stunde reducirt gibt dieß also
fuͤr einen Erwachsenen eine Erzeugung von 768 Kubikzoll kohlensauren Gases,
welche 99 6 Gr. Kohlenstoff aͤquivalent sind. Da nun 100 Gr. Wachs 81,75
Kohlenstoff enthalten und 12,94 Gr. Kohlenstoff 100 Kubikzoll kohlensauren Gases
aͤquivalent sind, so werden bei einem stuͤndlichen Verbrauche von 125
bis 126 Gr. Wachs 102 Gr. Kohlenstoff, die 790,5 Kubikzoll kohlensauren Gases
aͤquivalent sind, erzeugt. Hieraus folgt, daß das Brennen einer Wachskerze von der von Dr.
Ure angegebenen Art die Luft eines Gemaches mehr verdirbt, als sie durch
das Athemholen eines Erwachsenen verdorben wird. Nimmt man die Bevoͤlkerung
von Großbritannien, sagt Hr. Coathupe ferner, zu 26 1/2
Mill. an, so erzeugen diese in einem Jahre nicht weniger als 10 Billionen 342
Millionen 957,244 Kubikfuß kohlensaures Gas oder 147,072 Tonnen Kohlenstoff!
Délion's Bereitungsart des Knallqueksilbers.
Man loͤst uͤber bloßem Feuer 15 Unzen Queksilber in 10 1/2 Pfd.
Salpetersaͤure von 36 Proc. auf, indem man den anzuwendenden Kolben nur zu
zwei Drittel seines Inhalts anfuͤllt. Sobald sich kein Salpetergas mehr
entbindet und die Fluͤssigkeit eine Orangefarbe angenommen hat, beseitigt man
das Gefaͤß vom Feuer und gießt nach 10 bis 15 Minuten dauerndem Erkalten den
Inhalt in einen anderen Kolben, worin sich schon 5 1/4 Liter Weingeist von 36 Proc.
befinden. Lezteren Kolben verbindet man sogleich mit einem zur Verdichtung der sich
entbindenden Daͤmpfe bestimmten Apparat und nach Verlauf von ungefaͤhr
8 Stunden ist die Operation beendigt. Es ist gut, wenn die Temperatur bei der
lezteren Operation hoͤchstens 8° R. betraͤgt und wo
moͤglich sollte man sie bei einer Temperatur unter 0° vornehmen.
Um aus den verdichteten Daͤmpfen Nuzen zu ziehen, loͤst man 15 Unzen
Queksilber in 8 1/2 Liter Salpetersaͤure aus und gießt die
Fluͤssigkeit in einen Kolben, welcher 2 1/2 Liter Weingeist und 4 bis 5 Liter
der bei der vorhergehenden Operation verdichteten Fluͤssigkeit
enthaͤlt.
Nach dem einen oder anderen Verfahren erhaͤlt man im Durchschnitt 17 Unzen
Knallqueksilber. (Echo du monde savant No. 491.)
Verbesserte Methode Inschriften in Steine einzuhauen.
Hr. C. Page in Pimlico ist kuͤrzlich auf ein
Verfahren gekommen, welches fuͤr die Steinmeze von nicht unbedeutender
Wichtigkeit ist. Es ist bekannt, daß beim Einhauen der Inschriftenlettern in Marmor
die Kanten leicht abspringen, so daß man gezwungen ist, die hiedurch entstehenden
Maͤngel durch einen Anstrich zu verdeken. Diesem Uebelstande laͤßt
sich nun nach Hrn. Page's Angabe dadurch abhelfen, daß
man die polirte Marmoroberflaͤche, bevor man den Meißel an sie ansezt, mit
einer Schichte Cement uͤberzieht. Der Cement verhuͤtet naͤmlich
das Abspringen der Marmorsplitter so vollkommen, daß die Buchstaben nach Beseitigung
des Schuzmittels so rein und scharf, als wenn sie in Kupfer gestochen waͤren,
zum Vorscheine kommen. (Civil Engin. and Archit.
Journal. Okt. 1839.)
Ueber die Pflasterung der Pferdeställe mit Holz.
Hr. Capitaͤn Streatfield sandte an das Corps of the
Royal Engineers nachstehende Notiz uͤber die Holzpflasterung, welche auf den
Vorschlag des Hrn. Capitaͤn Alderson in den
Cavalleriestaͤllen in Brighton probirt und im Januar 1838 ausgefuͤhrt
worden. „Die Pflasterung des ersten Stalles, der nun ein Jahr uͤber
bestaͤndig in Gebrauch gewesen, scheint einer staͤrkeren
Abnuͤzung zu unterliegen, als man anfaͤnglich erwartete; denn der
unter die Hinterfuͤßen der Pferde fallende Theil der Pflasterung ist
bereits auf eine Tiefe von wenigstens 1/4 Zoll abgenuͤzt. Uebrigens muß noch
laͤngere Zeit gestattet werden, bevor man vollkommen uͤber die
Dauerhaftigkeit dieser Pflasterung, von welcher der Quadratfuß auf 2 Sch. 3 D.
zu stehen kommt, aburtheilen darf. – Die im August 1837 nach Purbeck's Methode mit Kieseln, welche in eine eigene
Masse (horse pitching) eingebettet sind, gelegte
Pflasterung scheint sich gut zu erhalten, und ist unstreitig eine Verbesserung
der gewoͤhnlichen Kieselpflasterung. Der Quadratfuß von ihr kommt auf 6
D. zu stehen, waͤhrend der Quadratfuß der gewoͤhnlichen
Kieselpflasterung 4 1/4 D. kostet. Ich glaube, daß es am besten seyn
duͤrfte, wenn man die Staͤlle von Unten herauf bis zu zwei
Drittheilen nach Purbeck's Methode, von hier aus
weiter aber mit Kieseln, welche in Steinmoͤrtel eingebettet sind,
pflastern wuͤrde. Der Quadratfuß einer derlei Pflasterung wuͤrde
sich aus 11 D. berechnen.“ (Civil Eng. and
Arch. Journ. Nov. 1839, S. 439.)
Ueber eine bewegliche, gegen Einbruch geschüzte
Geldkiste.
In einem Gebaͤude in Manchester, in welchem stets große Geldsummen
vorraͤthig gehalten werden, dient zur Verwahrung derselben ein aus 2 Fuß
diken Steinbloͤken gebautes, mit einer starken eisernen Thuͤre
versehenes Gemach von 6 Fuß im Gevierte. Der Scheitel der Thuͤre ist
ungefaͤhr 9 Fuß von der Deke des Gemaches, welches 30 Fuß Hoͤhe hat,
entfernt. In diesem Gemache nun befindet sich eine eiserne Geldkiste, in deren Seite
eine Thuͤr angebracht ist, welche, wenn die Kiste aufgezogen ist, mit der in
der Wand befindlichen Thuͤr zusammenfaͤllt, waͤhrend, wenn die
Kiste herabgesenkt ist, der Raum zwischen ihr und der Wand nicht uͤber 2 Zoll
betraͤgt, so daß es bei herabgelassener Kiste unmoͤglich ist, in das
Zimmer einzudringen. Das Emporheben der Kiste wird mit einer Art von hydraulischen
Presse bewerkstelligt. Es befindet sich zu diesem Behufe in der Mitte des Bodens des
Gemaches der Cylinder, in welchem der Kolben, dessen Scheitel an dem Boden der Kiste
festgemacht ist, spielt. Die von dem Cylinder an die Pumpe fuͤhrende
Roͤhre sezt durch die Wand, und kann, wenn sie luftdicht erhalten wird, auf
eine beliebige Entfernung geleitet werden, so daß sich die Pumpe nicht in dem
Gebaͤude selbst oder in dessen Nachbarschaft zu befinden braucht. (Mechanics' Magazine, No. 840)
Ein sehr zwekmäßiges Verfahren Rostfleken aus Weißzeug zu
beseitigen.
Eines der besten Mittel zur Beseitigung von Rostfleken aus Weißzeug ist eine schwache
Aufloͤsung von salzsaurem Zinnoxydul (Zinnsalz); die flekige Waͤsche
wird darin fast augenbliklich entfaͤrbt. Jedenfalls muß sie nachher mit
vielem Wasser ausgewaschen werden, um das aufloͤsliche Eisensalz
wegzuspuͤlen, welches durch die Einwirkung des Zinnsalzes aus das basisch
schwefelsaure Eisenoxyd entstand.
Die Kleesaͤure ist bekanntlich ebenfalls zu diesem Zwek anwendbar; nicht so
bekannt ist aber, daß ihre oft langsame Wirkung bei Gegenwart von metallischem Zinn
ausfallend beschleunigt und verstaͤrkt wird. Wenn man naͤmlich in
einen ganz reinen zinnernen Loͤffel das durch Eisenoxyd verunreinigte und
gehoͤrig befeuchtete Weißzeug bringt und darin mit einer concentrirten
Aufloͤsung von Kleesaͤure versezt, so werden die gelben Fleken schnell
und vollstaͤndig verschwinden.
Oft findet man das Weißzeug nach dem Reinigen durchloͤchert, was man
gewoͤhnlich der angewandten Kleesaͤure (oder dem Kleesalz) zuschreibt;
dieß war aber immer schon vorher der Fall und wurde nur durch die
Schwefelsaͤure veranlaßt, welche bei der Verwandlung des schwefelsauren
Eisenoxyduls in basisch schwefelsaures Eisenoxyd in Freiheit gesezt wird;
bekanntlich reicht auch sehr wenig Schwefelsaͤure hin, um den Holzstoff in
aufloͤsliche Substanzen zu verwandeln.
Wenn sehr viel Weißzeug von Rostfleken zu reinigen ist, kommt die Anwendung von
Kleesaͤure zu hoch zu stehen; das Zinnsalz ist aber nicht nur eben so
wirksam, sondern auch wenig kostspielig. (Echo du monde
savant, No. 498.)
Handelsstatistik Frankreichs.
Der Handel Frankreichs hatte nach den kuͤrzlich bekannt gemachten amtlichen
Documenten im J. 1838 folgende Gestalt angenommen:
Textabbildung Bd. 75, S. 80
Land- u. Seehandel in
Millionen Francs ausgedruͤkt; Mittlerer Durchschnitt vom Jahre 1827 bis
1836; Einfuͤhr: allgemeiner Handel; specieller Handel; Ausfuhr;
Ein- u. Ausfuhr zusammen; Allgemeiner und specieller Handel; Einfuhr in
Mill. Francs ausgedruͤkt; auf franzoͤsischen Schiffen; auf fremden
Schiffen; zu Land; Ausfuhr in Mill. Francs ausgedruͤkt; Handel auf franz.
Schiffen in Mill. Frc. ausgedruͤkt; aus den franz. Colonien; aus St.
Pierre u. Miquelon u. la Grande Pêche; aus dem Auslande; nach den franz.
Colonien; nach St. Pierre, Miquelon u. la Grande Pêche; nach dem
Auslande
(Aus der France industrielle, 1839.
No. 33.)